Biopsychologie II
Übungsfragen aus der Vorlesung WS21/22 Antworten aus Tutorium/selbst erstellt; Bis jetzt: Schlaf 1/2/3, Gedächtnis 1/2/3, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit 1/2; M&E 1/2; Sozialverhalten; Entscheiden & Handeln; Hemisphärenlateralisierung
Übungsfragen aus der Vorlesung WS21/22 Antworten aus Tutorium/selbst erstellt; Bis jetzt: Schlaf 1/2/3, Gedächtnis 1/2/3, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit 1/2; M&E 1/2; Sozialverhalten; Entscheiden & Handeln; Hemisphärenlateralisierung
Fichier Détails
Cartes-fiches | 452 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 12.11.2021 / 14.02.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20211112_biopsychologie_ii
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Intégrer |
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Warum wurden zahlreiche einflussreiche Lernexperimente an Aplysia Californica vorgenommen?
Was unterscheidet nichtassoziatives von assoziativem Lernen?
- Nicht-assoziative Lernen
- z.B. Habituation, Sensitivierung → ungepaarte Ereignisse
- a) kurzfristig auf verringerter bzw. gesteigerter synaptischer Übertragungseffektivität
- b) langfristig können Veränderungen in der Zahl der Synapsen auftreten
- z.B. Habituation, Sensitivierung → ungepaarte Ereignisse
- Assoziatives Lernen
- z.B. klassische Konditionierung → gepaarte Ereignisse
- – beruht auf Voraktivierung postsynaptischen Neurons & damit verbundenen gesteigerten Antwort auf einen assoziierten Reiz
- z.B. klassische Konditionierung → gepaarte Ereignisse
Was ist assoziatives Lernen?
Was ist Nicht-assoziatives Lernen?
Welche Varianten nicht-assoziativer Lernprozesse gibt es?
Was ist Habituation?
Was ist Sensitivierung?
Was passiert bei der Habituation kurzfristig bei Aplysia?
- Kurzfristig: Wiederholte Reizung des sensorischen Neurons führt zu:
- Inaktivierung von Calciumkanälen (Ca2+) in präsynaptischen Endigung
- Reduzierung der Ausschüttung des Neurotransmitters (hier Glutamat) in den synaptischen Spalt
- damit Verringerung der motorischen Reaktion
- Interneurone sind nicht zwingend beteiligt!
Was passiert bei Sensitivierung kurzfristig in Aplysia?
- Kurzfristig (Sensitivierung = Zusätzlicher sensitiver Reiz (aversiv)):
- Aktivierung eines sensitivierenden Interneurons (Int(s)) → schüttet NT (Serotonin) aus
- Serotonin blockiert K-Kanäle von der Präsynaptischen Endigung des sensorischen Neuron (S1)
- Blockierte K-Kanäle → verzögerte und längere Repolarisation
- Verzögerte Repolarisation → weitere Reize lösen schneller AP aus
- Erhöhte Ausschüttung von Glutamat im synaptischen Spalt
- ⇒ Höhere motorische Reaktion
Was passiert bei der Habituation & Sensitivierung langfristig in Aplysia?
Beschreiben Sie die zellulären Vorgänge bei einer klassischen Konditionierung in Aplysia. (Grob)
- Erst mechanische Reizung (CS) → geringe CR
- Dann elektrische Reizung (US) → hohe CR
- CS + US → hohe CR ⇒ US-Neuron moduliert das CS-Neuron → CR Aktivierung
- Dann CS alleine → hohe CR
Beschreiben Sie die zellulären Vorgänge bei einer klassischen Konditionierung in Aplysia. (genau)
- Zelluläre Mechanismen der klassischen Konditionierung:
- 1. CS (mechanischer Reiz) voraktiviert die Zelle (sens. Neuron) → Ca++ lagert sich an Calmodulin an
- 2. Ca – Calmodulin – Komplex synthetisiert (schneller/einfacher) cAMP
- 3. UCS (elektrischer Reiz) kommt dazu → Serotonin Freisetzung an sensorischen Neuron
- 4. Dadurch wird Proteinkinase A – Produktion erhöht
- 5. Führt zur Blockierung der Kalium-Kanäle (Zelle wird positiver: mehr Depolarisation)
- 6. K+-Konzentration bleibt langfristig erhöht → Depolarisation innerhalb der Zelle
- 7. Ca++ strömt weiterhin in die Zelle rein (noch mehr Depolarisation)
- 8. Daher: große Glutamat-Menge wird in synaptischen Spalt ausgeschüttet
- => postsynaptisches (Motor-)Neuron wird mehr aktiviert
- => Durch oft WDH von CS-UCS:
- Umbau des sensorischen Neurons
- → CS allein reicht zur hohen Aktivierung
Welche Rolle spielen Kationen (Kalium- und Calciumionen) für die verstärkte Neurotransmitterfreisetzung?
(Kalium)
Welche Rolle spielen Kationen (Kalium- und Calciumionen) für die verstärkte Neurotransmitterfreisetzung? (Calcium)
Was verstaht man unter einer Langzeitpotenzierung (LTP)? Warum wird die LTP als Bestätigung der Hebb'schen Regel aufgefasst?
Welche Merkmale hat die Langzeitpotenzierung (LTP)?
Wie entsteht eine LTP? Was sind kurz- und langfristige Prozesse?
Welche Rolle spielt der NMDA-Rezeptor bei der Entstehung einer LTP?
- Unter normalen Umständen: NMDA-Rezeptor
- durch ein Magnesiumion blockiert
- kann daher NICHT durch Glutamat aktiviert werden
- Glutamat hingegen
- kann Non-NMDA-Rezeptor aktivieren → Öffnung der Kanäle
- stößt den Einstrom von Kationen an
- Wird die Membran ausreichend depolarisiert (durch den Einstrom der Kationen)
- wird das Magnesiumion aus dem NMDA-Rezeptor ausgeworfen
- Rezeptor wird durchlässig für Calcium
- Die steigende intrazelluläre Calciumkonzentration erzeugt
- längerfristige Depolarisation
- stößt die Proteinbiosynthese an + Freisetzung von retrograden Botenstoffen
- Kurzfristig:
- Postsynaptische Aktivierung:
- a) erhöht die Sensibilutöt der Non-NMDA (AMPA) Kanäle
- b) retrograde Botenstoffe aktivieren die Freisetzung des Neurotransmitters aus der präsynaptischen Endigung
- Langfristig:
- Über Proteinbiosynthese:
- a) neue Rezeptoren werden in die Zellmembran eingebaut -> bestehende Synapsen werden verstärkt
- b) zusätzliche Synapsen entstehen
Was sind Second-Messenger-Prozesse?
Was sind retrograde Botenstoffe? Welche Komponenten (prä- /postsynaptisch) tragen zur LTP bei?
Warum ist die auf eine LTP folgende Proteinbiosynthese relevant für das Gedächtnis?
Warum ist die auf eine LTP folgende Proteinbiosynthese relevant für das Gedächtnis? → Relevante Prozesse?
- Depolarisation der Zellmembran führt zu einem schnellen Anstieg der intrazellulären Ca-Konzentration
- Die erhöhte Ca-Konzentration aktiviert Proetinkinasen, die Proteine phosphorylieren
- Die aktivierten Kinasen binden an CREB, was zur Aktivierung von immediate early genes (IEGs) führt
- Viele IEGs codieren für Transkriptionsfaktoren. Diese Proteine können in den Zellkern eindringen und die Expression von bestimmten late effector genes (LEGs) anregen
- Die Transkription der LEGs führt zur synthese vo Proteinen. Diese sind teilweise Enzyme, teilweise Strukturproteine. Einige dieser Proteine sind zur Entstheung von LTP erforderlich
- Viele dieser Proteine werden entlang des Axons und der Dendriten transportiert, um die Reaktion des Neurons auf weitere Stiumlation zu modifizieren.
Wie lässt sich eine Langzeitdepression (LTD) auslösen?
Welche Merkmale hat die LTD? (Langzeitdepression)
Was unterschedet dien LTD von der LTP?
LTP und LTD verändern das exzitatorische postsynaptische Potenzial (EPSP). Was ist das?
Welche Reihenfolge der zellulären Mechanismen von der klassischen Konditionierung stimmen?
Was besagt die Hebb´sche Regel?
Welche Aussage ist korrekt?
Was sind nach William James die Kernmerkmale der Aufmerksamkeit?
Wie kann man das verdeckte Operieren von Aufmerksamkeit experimentell nachweisen?
- Entdeckung, dass die Aufmerksamkeit - verdeckt - an einen anderen Ort wandern kann
- → trotz der fixation der Augen auf die Mitte der Buchtsabentafel
- Instruktion:
- Mitte fixieren, aber auf die rechte obere Ecke achten (Aufmerksamkeit dorthin lenken ohne Augen zu bewegen)
- Beobachtung:
- gibt VP an auf die obere rechte Ecke zu achten, verbessert sich Leistung, Dinge in dieser Ecke zu erkennen
Was meint bottom-up im Kontext der Aufmerksamkeitsregulation?
Was meint top-down im Kontext der Aufmerksamkeitsregulation?
Was versteht man unter dem Cocktailparty Effekt?
Was ist der Pop out Effekt?
Wafür braucht man Aufmerksamkeit? Wofür braucht man keine?
- Funktion von Aufmerksamkeit:
- Nötig aufgrund von Limitationen der Verarbeitungskapazität
- Handlungskontrolle sichern → durch Priorisieren von mehreren konkurrierenden Zielen
- alte oder irrelevante Ziele aufgeben
- Selektion von sensorischen Informationsquellen
- Motorische Handlungen optimieren → selektive Vorbereitung und Mobilisierung von Effektoren
- Aufmerksamkeit als Kontrollsystem:
- Selektive Aufmerksamkeit → neue/unbekannte Situation erfordert kontrollierte Verarbeitung also Aufmerksamkeit
- Geteilte Aufmerksamkeit → routinisierte handlungen können parallel laufen (ohne zu Interferieren)
- Automatische Aufgaben ⇒ wenig/keine Aufmerksamkeit nötig (präattentiv)
Wofür verwendet man den Flaschenhals als Analogon in der Aufmerksamkeitsforschung?
Was kennzeichnet frühe Selektion (Filtertheorie)?
Welche empirische Evidenz spricht gegen frühe Selektion? Warum?
Was kennzeichnet die späte Selektion (Filtertheorie)?
Wofür werden Kontrollprozesse gebraucht?