Akute Krise

1. Konfrontation
Die Konrontation mit einem Ereignis

2. Versagen
Es wird kein Lösungsweg gefunden → Gefühl des Versagens

3. Mobilisierung
Die Mobilisierung aller Bewältigungsmechanismen führen entweder zu einer Lösung (Bewältigung) oder zu einem Rückzug mit Resignation (Gefahr einer Chronifizierung)

4. Krise
Vollbild der Krise mit innerer Lähmung oder ziellosen Aktivitäten (Gefahr einer Fixierung, Chronifizierung und Neurotisierung)

5. Bearbeitung
Bearbeitung des Krisenanlasses und seiner Konsequenzen

6. Neuanpassung
Entwicklung neuer Anpassungsstrategien an die veränderte Situation

Anpassungsfähigkeit

Ein Prozess, in dem Personen auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens reagieren. Dier Prozess umfasst:
- Auslöser, die Resilienz erfordern (Trauma, Stress)
- Ressourcen, die die Resilienz begünstigen (Selbstbewusstsein, positive Lebenshaltung)
- Konequenzen (Veränderungen im Verhalten oder in der Einstellung)

• Den Lebensweg nicht mehr wie bisher beschreiten
• Veränderte Wahrnehmung
• Selbst- und Fremdgefährdung
• Keine Reaktion von alleine möglich

• Erhöhte Anspannung
• Zittern und Schwitzen
• Tachykardie
• Fahrige Bewegung
• Agitation
• Schmerzen
• Schlafstörungen
• Gewichtsabnahme
• Beschwerden des Magen-/ Darmtrakts

• Schlaflosigkeit
• Hoffnungslosigkeit
• Konzentrationsstörungen
• Angst oder Furcht
• Gereiztheit
• Nervosität
• Gedächtnisschwäche
• Traurigkeit
• Mutlosigkeit

• Rückzug von Familie und Freundeskreis
• Destruktives Verhalten sich und anderen Personen gegenüber

• Akut: v.a. über autonomes Nervensystem (Vegetativum)
• Erhält Funktionsfähigkeit des Körpers aufrecht unter Belastungen
• Reaktion des Körpers unspezifisch: Adrenalinausschüttung
• Vermindertes Einfühlungsvermögen
• Starke Empfindlichkeit auf Körpersprache
• Verminderter Zugriff auf Gedächtnisinhalte (Lösungsstrategien)
• Vermindertes Abstraktionsvermögen, d.h. Gesamtüberblick und Reflexion
• Vermindertes Sprachvermögen
  - Aktiv: schlechte Ausdrucksmöglichkeit
  - Passiv: Inhalt der Sprache tritt in Hintergrund

• Stimulation vermindern
• Komplexität vermindern
• Lösungen gemeinsam suchen

• Ruhig und beruhigend auftreten
• Versuch, Not zu verstehen und Mitgefühl zu zeigen
• Sprechen lassen und zuhören
• Keine Gesprächskiller wie „Nein“ oder „Warum“
• Distanz wahren, emotional, physisch, zeitlich (Zeit geben zu antworten)
• Fluchtwege kennen
• Nicht alleine mit dem Patienten bleiben, Türe offen lassen
• Auf eigene Gefühle achten, Hilfe in Anspruch nehmen

• Schweres C2-Entzugssyndrom
• Hochgradige Erregtheit
• Schwere Intoxikation
• Akute Suizidalität oder St. n. Suizidversuch
• Akute Fremdgefährdung

• Akuter Erregungszustand
• Seltsames, bizarres Verhalten
• Angstzustände
• Trunkenheit

• «Lebensprobleme»
• Bedürfnis «zu reden»
• Bedarf an Medikamentenrezept

• Anamnese/Daten
• Grund der Einweisung/aktuelles Ereignis
• Aktuelle Symptome
• Bisherige Erfahrungen
• Selbst-/Fremdgefährdung
• Aggressives Verhalten, ausgeprägte Unruhe
• Physische Symptome

• Systematisches Erfassen der Patientensituation
• Erste Einschätzung des Patienten und der Patientensituation
• Lässt eine erste Arbeitshypothese zu

1. Äusseres Erscheinungsbild
2. Bewusstseinslage
3. Orientierung
4. Psychomotorik
5. Denken
6. Wahrnehmungsstörungen
7. Ich-Störungen
8. Stimmung-Affekt
9. Mnestische Funktion
10. Psychische Werkzeugstörungen
11. Einschätzung der Intelligenz
12. Suizidalität

• Kleidung (verschmutzt, elegant)
• Haar (gepflegt, strähnig)
• Körperpflege (gepflegt, geschminkt)
• Körperhaltung (aufrecht, gebeugt)
• Statur (stämmig, zierlich)
  → Objektive Formulierung → nicht wertend

• Wach, bewusstseinsklar
• Benommen, somnolent, soporös
• Ablenkbar
• Agitiert, delirant

• Zur Zeit
• Zum Ort
• Zur Situation
• Zur Person

• Antrieb (apathisch, gehemmt, agitiert)
• Gangart (schleppend, energisch)
• Ausdrucksverhalten (lebhaft, müde)
• Sprache u. Stimmlage (deutlich, unsicher)
• Benehmen und Umgangsformen (höflich, gleichgültig)
• Kontaktverhalten, Kommunikationsstil und Beziehungsgestaltung (offen, zugewandt, misstrauisch)

• Formales Denken (logisch, unzusammenhängend)
• Inhaltliches Denken (Wahn, Ängste)

• Illusion (Fehlwahrnehmung von vorhandenen Objekten)
• Halluzination (Für Pat. real)
• Pseudohalluzination (Pat. weiss, dass es nicht real ist)
• Personenverkennung (Das ist kein Arzt)

Störungen des Gefühls des Erlebens

• Derealisation (Umwelt ist nicht real)
• Depersonalisation (Selbstentfremdung)
• Gedankenausbreitung (andere können eigene Gedanken lesen)
• Gedankenentzug (fehlen von Gedanken)
• Gedankeneingebung (Gedanken kommen von aussen)

• Fröhlich
• Situationsangepasst
• Hoffnungslos
• Niedergeschlagen

• Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit
  Sicher, abschweifend, verlangsamt
• Gedächtnisleistungen
  altersentsprechend, Gedächtnislücken

• Agnosie: Störungen im Erkennen/Interpretieren von Sinneseindrücken
• Agraphie: Unfähigkeit zu schreiben
• Alexie: Unfähigkeit zu lesen oder gelesenes zu verstehen
• Aphasie: Wortfindungsstörung
• Apraxie: Störung von willkürlichen Bewegungen

• Durchschnittlich
• Über- oder unterdurchschnittlich
• altersentsprechend

• Konkrete Suizidpläne erfragen
• Entlastung für suizidgefährdete Patienten, da ein offenes Gespräch über ein Thema möglich ist, das ihnen selbst Angst und Schuldgefühle bereitet

Mneme = Gedächtnis, Erinnung

Mnestische Funktion = Fähigkeit des Gedächtnisses und des Erinnerungsvermögen

• Innerhalb von Tagen und Wochen die frühere Stabilität wieder herstellen
• Stressreaktionen, die aus Krise entstehen minimieren (kurzfristig)
• Hilfe zur Selbsthilfe (mittelfristig)
• Rascher Beginn/begrenzter Zeitraum
• Einbezug der Umwelt
• Interprof. Zusammenarbeit

• Sofortige Entlastung bieten
• Stressreaktion minimieren
• Stabilität wiederherstellen
• Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen → Eigene Bewältigungsstrategien können wieder eingesetzt werden
• Einbeziehen der Umwelt (Freunde, Familie)
• Anbieten von professioneller Hilfe (Psychotherapie)

BELLA:

Beziehung aufbauen
Erfassen der Situation
Linderung von Symptomen
Leute einbeziehen, die helfen
Ansatz zur Problembewältigung

• Vorstellung (Namen, Funktion, zeitlicher Rahmen)
• ICH bin jetzt nur für SIE da
• Wenn Vertrauen vorhanden ist, kann über Inhalte geredet und verhandelt werden.

1. Auslöser der Notfallsituation
- Aus der Sicht des Patienten und aus der Sicht Dritter

2. Aktuelle Vorgeschichte
- Symptomatik
- Beginn
- Auslösendes Ereignis
- Derzeitige Therapie

3. Aktives Zuhören
- Standpunkt anerkennen (nicht gleich Zustimmung)
- Zustimmen, wenn es möglich ist ohne ungewollte Zugeständnisse
- Zusammenfassen
- Paraphrasieren
- Verbalisieren von Emotionen (Validation)
- Nachfragen
- Weiterführen und Ermutigen

Empathie
- Empathie bedeutet Verständnis für den Aggressor und seine Situation
- Empathie bedeutet KEINE Zustimmung!
- Die Gedanken und Gefühle so gut verstehen, dass man sie für zusammenfassen könnte

• Was kann ich JETZT für Sie tun?
• Was würde Ihnen JETZT helfen?
• Was müsste passieren, damit es Ihnen JETZT etwas besser ginge?
• Eisbrecher einsetzen (Essen, Trinken, Zigarette)
• Spazieren gehen (um Energie abzubauen, gemeinsame Richtung)