Allgemeine II
Emotion & Motivation
Emotion & Motivation
Fichier Détails
Cartes-fiches | 283 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 01.11.2021 / 09.02.2025 |
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Was bedeutet Distanz in Lewins Theorie (geben Sie mindestens zwei verschiedene Beispiele) und welche Rolle spielt die psychologische Distanz für das Umweltmodell in Lewins Feldtheorie?
- Psychologische Distanz zwischen der Person und einem Zielobjekt
- sämtliche Faktoren wichtig, die die subjektive Salienz und Wahrscheinlichkeit des Erreichens eines Zielobjekts beeinflussen
- Faktoren, die psychologische Distanz bedingen:
- räumlicher Entfernung (will ins Kino, muss aber noch dort hinfahren)
- zeitliche Entfernung
- finanzielle Möglichkeiten (neues Auto kaufen & bereits im Autohaus)
- Lewins Feldtheorie:
- Je größer, die Distanz, desto kleiner die Kraft – je kleiner die Distanz, desto größer die Kraft
- Distanz modifiziert die Valenz des Objekts, was sich letzten Endes in der Kraft widerspiegelt
Was ist ein Konflikt und wie zeigt er sich im Verhalten? Wie erklärt man Konflikte in Termini der Feldtheorie Lewins?
- Gleichgewicht anziehender und abstoßender Kräfte
- Führt zur Immobilität des Organismus bzw. zu schnell wechselndem, widersprüchlichem Verhalten
- Situation, in der mehr als eine Kraft in unterschiedl. Richtungen widerstreitend auf eine Person wirkt
Spannung im System die nicht abgebaut werden kann, da sich Handlungsmöglichkeiten gegenseitig hemmen
Erläutern Sie typische Verhaltenstendenzen in einem Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt (Beispiel) und erklären Sie das beobachtete Verhalten mit Millers Gradientenmodell.
- Objekt besitzt gleichzeitig anziehende als auch abstoßende Eigenschaften
- Beispiel: zu heißer Brei für Katze --> will essen aber, weiß, dass sie sich verbrennt
- Verhalten wechselt meist sehr schnell zwischen Tendenzen des Aufsuchens und des Meidens
- Organismus hält sich in einer gewissen Entfernung zum ambivalenten Zielobjekt auf
- Miller
- Vermeidungsgradient ist steiler als der Annäherungsgradient
- Abstoßende Kräfte nehmen in Zielnähe stärker zu(Grund dafür: erlernte Furcht) als anziehende Kräfte
- Unterschiedliche Steigung der beiden Gradienten --> bei Überschneidung der Linien --> anziehende und abstoßende Kräfte gleich groß
Schildern Sie Aufbau und Ergebnisse der Untersuchung von Brown (1948) zum Zusammenhang von Zieldistanz und Verhaltensintensität.
- Ratte in Gang zwischen appetetivem Reiz (Futter) und aversivem Reiz (Schock)
- UV: Annäherungstendenz (Dauer der Deprivation) vs. Vermeidungstendenz (Elektroschockstärke)
- AV: Messen der Zugkraft (Aufsuchen- & Meidengradient) durch ein Geschirr mit einer Feder
- Ergebnis
- Je geringer die Distanz, desto größer die Verhaltensintensität
- Meiden-Tendenz stärker als die Aufsuchen-Tendenz
- Die Furcht motiviert also in Zielnähe stärker als die Belohnung
- Positives Ziel --> Zugkraft hin stärker
- Negatives Ziel --> Zugkraft weg noch stärker
Definieren Sie unterschiedliche von Lewin postulierten Konflikttypen. Welche Konflikte lassen sich vergleichsweise leicht auflösen, welche sind dagegen schwieriger aufzulösen (und warum)?
- Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt (heißer Brei)
- Gemisch positiver und negativer Valenzen in einem Objekt
- Gleichgewicht durch unterschiedliche Steigung der Annäherungs- und Vermeidungs-Gradienten (Miller)
- Schwer aufzulösen: nur durch Verschiebung auf mehr oder weniger ähnliche Ersatzobjekte, da dieses Objekt nicht wirklich erreicht werden kann
- Annäherungs-Annäherungs-Konflikt (z.B. zwei Futterschalen)
- zwei positiv valente Objekte, deren Verfolgung oder Konsum sich jedoch gegenseitig ausschließt, annähernd gleiche Anziehungskraft
- leicht aufzulösen: Annäherung an ein Objekt à Kraft darauf wird Stärker, da die Distanz kleiner wird
- Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt (z.B. zwei Klausuren zur Auswahl)
- zwei unangenehme Alternativen, das Verlassen der Situation und Vermeiden beider Situationen ist nicht möglich
- schwierig aufzulösen: Bewegung in eine Richtung erhöht die abstoßende Kraft der näheren Alternative à man bewegt sich wieder in die Mitte; Auflösung erst möglich wenn eine abstoßende Kraft größer ist als die andere
- Doppelter Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt (z.B. 2 Verehrerinnen: Attraktiv + dumm & hässlich + intelligent)
- Verhalten wird von zwei Objekten beeinflusst von denen jeweils sowohl anziehende als auch abstoßende Kräfte ausgehen
- schwierig aufzulösen: nur durch Valenzverschiebung, Komplexität der Kriterien à genaues Abwägen notwendig)
Worin besteht eine Versuchungssituation? Wie kann man erklären, dass man einer Versuchung nachgibt? Welcher Zeitraum ist besonders kritisch?
- Annäherungs-Annäherungs-Konflikt
- Konkurrenz zwischen einem geringeren, aber sofort realisierbarem Anreiz (smaller-sooner, SS) und einem hohen, aber erst später realisierbarem Anreiz (larger-later, LL)
- Einer Versuchung wird nachgegeben, wenn der Wert eines kurzfristigen Anreizes in unmittelbar zeitlicher Nähe, den des starken jedoch weit entfernten und somit abgewerteten Reiz überwiegt (SS-Dominanz)
- Bei geringerer zeitlichen Entfernung --> keine Abwertung zur Realisierung des kleinen Anreizes --> LL scheint noch weit entfernt
- Kritischer Zeitraum: SS rückt zeitlich näher, Wert zieht gleich und ist dann größer als der des LL (Hyperbolic Discounting)
Erklären Sie, was mit preference reversal gemeint ist, und geben Sie ein Alltagsbeispiel.
- Bevorzugung von LL, solange beide Anreize noch relativ weit entfernt sind, aber Bevorzugung des SS sobald dieser in kritische Nähe gerückt ist (Hyperbolic Discounting)
- verhaltenssteuernde Kraft eines Anreizes ist nicht nur von seiner absoluten Wertigkeit sondern auch von der zeitlichen Distanz abhängig, in der der Anreiz verfügbar ist
- Beispiel:
- Vorsatz zu Beginn des Semesters, für die nächsten Klausuren mehr zu lernen, um eine gute Note zu bekommen
- Anreiz einer guten Note ist wertvoller als der einer Feier in einem halben Jahr
- Wenn sich das Semester aber dem Ende neigt und die ersten Semesterabschlussfeiern beginnen, die positiven Wirkungen einer gute Note aber immer noch weit entfernt zu sein scheinen, lässt man den Vorsatz fallen und geht auf die Feier anstatt in die Bibliothek.
Warum kann man das Phänomen des preference reversal nicht mit einem einfachen linearen Diskontierungsmodell erklären? Wie muss der Diskontierungsprozeß gefasst werden, damit man damit auch preference reversals erklären kann?
- Bei linearem Modell
- Keine Dominanz eines SS bei kritischer zeitlicher Nähe möglich
- LL-Anreiz wird zum einen präferiert, wenn beide Anreize in weiter Ferne sind und zum anderen, wenn LL in zeitlicher Nähe ist.
--> Steigende Gerade können sich nur einmal schneiden --> kein entstehender Präferenzwechsel/ ein Anreiz überwiegt immer
- hyperbolischen Verlauf der Diskontierungskurven besser
- unmittelbare zeitliche Nähe lässt den Wert des SS schnell ansteigen, die zunächst höher gelegene LL-Kurve wird geschnitten --> Dominanz des SS-Wertes
- Hyperbelfunktion (f(x) = 1/x) (x=zeitliche Distanz)
- Entstehung einer Überschneidung!
Wofür stehen die Begriffe SS und LL in Versuchungssituationen? Skizzieren Sie entsprechend dem Modell der hyperbolischen Diskontierung graphisch den Verlauf von Präferenzen in Abhängigkeit von der zeitlichen Entfernung in einer Situation, in der ein SS und ein LL Anreiz miteinander konkurrieren
- SS = smaller-sooner (geringer, aber schneller realisierbarer Anreiz)
- LL = larger-later (größerer, aber erst später realisierbarer Anreiz)
Erläutern Sie die Annahmen von Erwartungs-mal-Wert Theorien. Was ist Erwartung? Was ist Wert?
Motivation als Ergebnis einer Wechselwirkung zwischen zwei intervenierenden Variablen:
- Erwartung
- Wissen über kausale Beziehungen zwischen Handlungen und ihren Folgen (Handlungs-Folge-Kontingenz)
- Wert
- Motivational-affektive Bewertung der Folgen (Anreiz)
Erwartungs-mal-Wert-Theorien:
- Handlungsmotivation (M) ergibst sich aus dem Produkt vom Wert (W) der Handlungsfolgen und der subjektiven Erwartung (E), mit dem Verhalten die erwünschten Folgen zu erziele (M = W x E)
- Keine Handlungsmotivation ohne Erwartung von Folgen
- Keine Handlungsmotivation ohne erwünschte Folgen (Anreize)
Welche Arten von Erwartungen werden im erweiterten kognitiven Motivationsmodell von Heckhausen und Rheinberg unterschieden? Welche Erwartungstypen stärken die Motivation, welche untergraben sie? Nennen Sie jeweils Beispiele.
- Situations --> Ergebnis-Erwartung
- Unabhängigkeit vom Handeln
- Ist das Ergebnis bereits durch die Situation festgelegt --> untergräbt die M.
- Beispiel: Steht die mündliche Note schon fest melde ich mich nicht
- Handlungs --> Ergebnis-Erwartung
- Kann ich das Ergebnis durch eigenes Handeln beeinflussen? --> stärkt M.
- Beispiel: Wenn ich mich melde, werde ich drangenommen & erhalte eine gute Note
- Ergebnis --> Folge Erwartung
- Zieht das Ergebnis die gewünschten Folgen nach sich? --> stärkt M
- Beispiel: Wenn ich drangenommen werde kann ich mich beweisen? gute Noten?
Was versteht man unter einer „Selbstwirksamkeitserwartung“?
Wie entwickelt sich eine Überzeugung, dass man selbstwirksam ist?
Selbstwirksamkeitserwartung = subjektive Überzeugung, Aufforderungssituation aufgrund eigener Kompetenzen bewältigen zu können.
Wie entwickelt sich eine Überzeugung, dass man selbstwirksam ist?
4 Quellen:
- Kompetenzerlebnisse (Erfolge, Fehler, Hartnäckigkeit,...)
- Lernen am Modell (Vorbilder, Nachahmung,...)
- soziale Persuasion (Überzeugung, Überredung, ....)
- Introspektive Wahrnehmungen (Anspannung, Erschöpfung,...)
Welche Überzeugungen sind nach der Theorie des geplanten Verhaltens wichtig für die Intentionsbildung?
- mehrere Faktoren:
- Verhaltens-Variable = Einstellung gegenüber des spezifischen Verhaltens (pos./neg. eingestellt; Bewertung als gut/schlecht --> beruht auf Kosten-Nutzen-Analyse = Wert-Variable)
- Kontroll-Variable = Erwartungsvariable --> Überzeugung, kann ich etwas bewirken/kann ich Veränderung/Ergebnisse erzielen durch bestimmtes Verhalten
- Sozialpsychologie Variable = subjektive Wahrnehmung einer soz. Norm --> was glaube ich wie andere das Zeigen meines Verhaltens bewerten (finden sie es gut?)
--> diese drei Variablen wiederum abhängig von anderen Faktoren, ABEER: sie bestimmen, ob Intention für Verhalten gebildet wird
--> deskriptives, kein kausales Modell / unsicher, wie drei Variablen interagieren/gewichtet werden
--> nur diese drei Variablen nicht hinreichend für Vorhersage eines Verhaltens. Kontrollprozesse müssen berücksichtigt werden (diese abhängig von Umwelt: günstige/ungünstige Realisierungsbedigungen) und auch die Fähigkeiten entscheidend
Was ist eine Nutzenfunktion? Was ist mit Nutzenmaximierung gemeint?
- Nutzen = Subjektive Bewertung von Situationen und Ergebnissen
- Nutzenfunktion (u-utility): Zuordnung von Nutzenwerten zu Ergebnissen
- Prinzip: x pref y ≡ u(x) > u(y)
- Abbildung der Präferenzen auf einer numerischen Dimension
- Präferenzen werden als gegeben vorausgesetzt, nicht erklärt
- Nutzenmaximierung
- Wahl der Option mit höchstem Nutzen
- Konsistenzpostulate (Rationalitätsaxiome): wenn einmal eine Entscheidung in die eine Richtung gefallen ist, dann müssen alle folgenden Entscheidungen auch diesem Ziel entsprechend gefällt werden
Wie lässt sich nach von Neumann & Morgenstern der erwartete Nutzen einer Handlung ermitteln, wenn das Ergebnis dieser Handlung unsicher ist?
- Zentrales Element moderner Entscheidungstheorien: Gesichtspunkte der Unsicherheit und des Risikos bei Handlungsentscheidungen abbilden („Entscheiden unter Unsicherheit“)
- EU(H) = ∑ p(Fi|H)*u(Fi)
- EU(H): erwarteter Nutzen einer Handlung unter Unsicherheit ("Lotterien")
- Fi: verschiedene mögliche Folgen einer Handlung
- pi: Wahrscheinlichkeiten dieser Folgen, ∑pi=1
- ∑ p(Fi|H)*u(Fi): Summe des Produktes aus dem Nutzen der Folgen und der Wahrscheinlichkeit dieser Handlungsfolgen
- Der subjektiv erwartete Nutzen (EU) einer Handlung unter Unsicherheit ist eine gewichtete Summe des Nutzens der möglichen Ergebnisse
- Der Nutzen jedes Ergebnisses wird mit der ihm zugeordneten Wahrscheinlichkeit multipliziert (Summe der Auftretenswahrscheinlichkeiten = 1)
- Normatives Modell vom optimalen Entscheidungsverhalten
Was wurde am Entscheidungsmodell der ökonomischen Nutzentheorie kritisiert? (Erläutern Sie kritische Einwände gegen das rationale Entscheidungsmodell der ökonomischen Nutzentheorie.)
- Subjektivität von Einschätzungen
- Subjektiv wahrgenommener Wert ≠ objektiver Wert
- Subjektiv eingeschätzte Erwartung ≠ objektive Wahrscheinlichkeit
- Einschätzungen von Wert und Erwartung sind voneinander nicht unabhängig
- Überschätzung der Häufigkeit von positiven Folgen
- Seltenheit extremisiert Wert
- Einflussfaktoren sind unvollständig
- Motive, Normen, Vorbilder und Selbstregulation (werden vergessen)
- „Irrationales“ Verhalten kommt zu kurz (kann mit dem Modell nicht erklärt werden)
- Gewohnheiten, Aberglauben etc.
- Empirisch geringe Gültigkeit (Menschen handeln meist nicht im Sinne des Modells)
Bei welchen Entscheidungssituationen beobachtet man typischerweise Risikoaversion, und bei welchen Situationen findet man Risikosuche? Schildern Sie hierzu jeweils ein Entscheidungsszenario. Wie erklärt man dieses Ergebnis?
- Gewinn --> Risikoaversion
- Tendenz, den sichereren, aber kleineren Gewinn dem unsichereren, aber größeren vorzuziehen
- Beispiel: lieber 100€ sicher als 50:50 Chance auf 200€, obwohl der Erwartungswert gleich ist
- Verlust --> Risikosuche
- Größerer Verlust, der mit einem niedrigeren Risiko eintritt, wird einem kleineren aber sichereren Verlust vorgezogen
- Beispiel: statt sicheren Verlust lieber Risiko auf noch höheren oder gar keinen (Kasino)
- Qualität offenbar wichtiger als Quantität
- Erklärung
- nicht-linearer Einfluss von Wahrscheinlichkeit auf Entscheidungen
- Extrembereichen der asymptotisch verlaufende Nutzenfunktions-Kurve (S-förmiger Verlauf)
- Durch die Krümmung wird ein Unterschied 0-100 subjektiv größer erlebt als 1.000-1.100
- konkave Wölbung --> Risikoscheues Verhalten bei Gewinnen
- Konvexe Wölbung --> Risikofreudiges Verhalten bei Verlusten
- Steigungsunterschied = Verlustaversion
Was ist mit der Aussage “losses loom larger than gains” in der Prospect-Theorie von Kahneman & Tversky gemeint? Nennen Sie einen Beleg für diese These.
- Dieselbe quantitative Ergebnisveränderung im Bereich von Verlusten bewirkt eine stärkere subjektive Nutzenänderung als bei Gewinnen (Verlustaversion)
- Man versucht eher Verlust zu vermeiden als Gewinn zu maximieren
- Beispiel: Würden Sie einen Münzwurf (faire Münze) wagen, bei dem Sie bei Kopf 10€ gewinnen, bei Zahl 10€ verlieren) [Nein]
- Verlust wirkt stärker als Gewinn (steilere Nutzenkurve, stärkere subjektive Nutzenänderung) --> Entscheidung gegen das Spiel
Welche Anomalien postulieren Kahneman & Tversky bei der Übersetzung objektiver Wahrscheinlichkeiten in subjektive Entscheidungsgewichte? Nennen Sie ein Beispiel, das die Auswirkungen von qualitativen Sprüngen in subjektiven Entscheidungsgewichten auf das Entscheidungsverhalten belegt.
subjektiven Entscheidungsgewichten auf das Entscheidungsverhalten belegt.
- Nicht-linearer Einfluss von Wahrscheinlichkeiten auf Entscheidungen
- Qualitative Sprünge zwischen Unmöglichkeit vs. geringer Wahrscheinlichkeit und zwischen hoher Wahrscheinlichkeit vs. Gewissheit (Certainty-Effekt)
- Darf es eigentlich nicht geben, da es rein rational ein lineares Verhältnis zwischen Eintretenswahrscheinlichkeit eines Ergebnisses und der Entscheidungsgewichtung geben muss
- Qualitative Sprünge zwischen Unmöglichkeit vs. geringer Wahrscheinlichkeit und zwischen hoher Wahrscheinlichkeit vs. Gewissheit (Certainty-Effekt)
- Geringe Wahrscheinlichkeiten werden überschätzt
- Mittlere und Hohe Wahrscheinlichkeiten im Gegensatz dazu unterschätzt
- Extremer Anstieg bzw. Abfall bei sehr hohen bzw. niedrigen W’keiten: aus Möglichkeit wird also Gewissheit (certainty-effect)
- Abweichungen von der objektiven W’keit ist bei Gewinnen extremer als bei Verlusten
- Beispiel: Lottospielen – Man spielt, obwohl man weiß wie gering die W´keit für Gewinn ist, trotzdem werden die Chancen größer vorgestellt
Was versteht man unter Framing-Effekten? Nennen Sie ein Beispiel für einen Framing-Effekt. Inwieweit widersprechen Framing-Effekte klassischen Axiomen einer rationalen Nutzentheorie?
- Tatsache, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft mit gleichem Inhalt das Verhalten des Empfängers unterschiedlich beeinflussen
- Dieselben Ergebnisse oder Möglichkeiten werden als Gewinn und als Verlust dargestellt
- Bei Gewinndarstellung --> Risikoscheues Handeln
- Bei Verlustdarstellung --> risikobereites Handeln
- Beispiel: disease porblem
- 1. Gruppe: (A) es werden 200 gerettet & (B) zu 33% werden alle 600 gerettet – zu 66% jedoch niemand --> meist wird A (risikoscheu) gewählt (gewinnorientierte)
- 2. Gruppe: (C) 400 Personen werden sterben & (D) zu 33% stirbt niemand – zu 66% sterben alle --> meist wird D (risikogeneigt) gewählt (verlustorientierte Darstellung)
- Widersprechen den Konsistenzpostulaten der rationalen Nutzentheorie, die voraussetzen, dass eine Entscheidung, die über eine andere präferiert wird, einen höheren Nutzenwert hat und somit immer der anderen vorgezogen werden muss
- Verletzung des Rationalitätskriterium der „Invarianz“ (bloße Veränderung der Salienz beeinflusst die Entscheidung)
Was versteht man unter „Nudging“?
- Methode, mit der das Verhalten von Menschen auf systematische und vorhersagbare Weise beeinflusst wird, ohne dabei auf Verbote und Gebote zurückzugreifen oder ökonomische Anreize verändern zu müssen
- Nudge: Jeder Faktor, der das Verhalten von Menschen signifikant verändert
- Kein Erzwingen der Entscheidungen („Nudging“ ist eher das „Anstupsen" der Konsumenten/ Bürger in die richtige Richtung)
- Funktioniert, da der Mensch nicht rein rational ist
- Beispiel: Erfindung der Fliege in Innenseite der Urinale --> 85% weniger danebenpinkeln
- Beispiel: Platzierung von Obst und Gemüse in der Cafeteria auf Augenhöhe à vermehrter Konsum von gesundem Essen
- Eine weitverbreitete Technik ist das Framing
Als Lobbyist einer Tierschutz-Organisation drängen Sie darauf, dass ein beantragtes Verfahren zur genetischen Veränderung von Legehühnern nicht genehmigt wird. Welches „Framing“ (Gewinne, Verluste) würden Sie für ihre Forderung wählen, um eine Entscheidung in Ihrem Sinne herbeizuführen? Formulieren Sie ein entsprechendes Antragsschreiben (in wenigen Sätzen)
- Gewinnframing --> Induzieren von risikoscheuem Verhalten
- Im Sinne des Tierschutzes muss man ein Gewinnframing wählen, damit das beantragte Verfahren nicht genehmigt wird (genetische Veränderung der Legehühner stellt in gewisser Weise ein Risiko dar. Durch Gewinnframing kann Risikoscheu induziert werden).
- Darlegung der Vorteile der bisherigen und momentanen Situation(Legehühner, die nicht genetisch verändert wurden)
- Antragsschreiben
- Genetisch unveränderte Hühner leben in einem ökologischen Gleichgewicht. Sie haben sich in ihrer bisherigen Evolution an die aktuellen Umstände angepasst, z.B. an die klimatischen Verhältnisse und das Futter. Zudem sind sie resistent gegen Krankheitserreger, da sich ihr Immunsystem in der Phylogenese an die Umwelt adaptiert hat.
- Haltung ökonomisch und ökologisch effizient
- Genetisch unveränderte Hühner legen gesunde Eier, die laut neuesten Studien positive Effekte auf den menschlichen Organismus haben
- Bisherige Untersuchungen legen also gute Verhältnisse in Bezug auf die Gesundheit, Krankheits-Resistenz und den Haltungsaufwand von genetisch unveränderten Hühnern nahe
- Genetisch veränderte Hühner sind stark unerforscht und bergen große Risiken
Erläutern Sie Heiders "naive Handlungsanalyse". Wie wird auf Fähigkeit und wie auf Anstrengung als Ursachen geschlossen?
- es gibt 2 große Faktorengruppen die miteinander in Beziehung stehen
- Einflüsse, die liegen in der Person --> Kraft der Person (z.B: Anstrengung die sie aufbringt)
- & die Kraft der Situation
- Heider nimmt an, dass diese in dieser naiven Hanldungsanalyse eine additive Beziehung haben
- es kann keine Handlung entstehen ohne passende Situation
- Bsp: Fahrradtour --> fahren wir aufwärts wird mehr Kraft der Person benötigt --> Kraft der Situation wäre gegenläufig im Sinne der Schwierigkeit
- Gegenbeispiel: fährt man Abwärts --> Person muss keine Kraft aufbringen --> hier erledigt die Situation diese leichte Aufgabenschwierigkeit
- Es gibt also Anstrengungen & Fähigkeiten innerhalb der Person & auf der anderen Seite Schwirigkeitne oder Zufall inerhalb der Situation
- Effektive Kraft der Person:
- Motivation = Anstrengung (zeitlich, variabel)
- Fähigkeit = Macht (zeitlich stabil)
- Effektive Kraft der Situation:
- Schwierigkeit / Zufall
- Schwierigkeit / Zufall
- subtraktive Beziehung (Schwierigkeit muss überwunden werden druch mehr Anstrengung oder Fähigkeit
- Können = Fähigkeit - Schwierigkeit
- Bemühen = Motivation (bzw. Anstrenung)
- Handlungsergebnis = Bemühen * Können
- wie kann ich also eine schwierige Situation überwinden? Entweder durch Fähigkeit oder Anstrenung (bzw. wenn ich sehr fähig bin dann muss ich weniger Anstrenung aufwenden)
- Anstrengung = Schwierigkeit : Fähigkeit
- Fähigkeit = Schwierigkeit : Anstrenung
Erläutern Sie die Differenzmethoder (= Methode des Unterschieds) zur Identifizierung von Ursachen.
- "Es wird diejenige Bedinung für eine Wirkung verantwortlich gemacht, die vorhanden ist, wenn die Wirkung vorhanden ist, und fehlt, wenn die Wirkung fehlt" (Methode des Unterscheids)
- das ist also nichts anders als die Kontingenz zwischen Handlung udn Ergebnis
- ist die Handlung da ist das Ergebnis da
- ist die Handlung weg ist auch das Ergebnis weg
- Handlung muss also die Ursache sein
Erklären Sie, wie Ursachenzuschreibungen nach dem Kovariationsprinzip von Kelley vorgenommen werden
- Die Leute betrachten 3 Informationen die mit Wirkungen/Effekten kovariieren können
- a) Kovariation mit der Entität = Objekt (z.B. Licht an oder Licht aus) --> Distinktheit
- b) Kovariation mit Personen = z.B. wer betätigt den Lichtschalter --> Konsensus
- c) Kovariation mit situativen Umständen = Orte/Modalitäten (z.B. in diesem Raum oder in einem anderen) --> Konsistenz
- Bsp: Fritz hat eine Prüfung versemmelt
- Person ist schuld = Person
- Konsens gering = Ursache für Misserfolg ist Person Fritz (da er Prüfung als einziger versemmelt hat)
- Distinktheit gering (er hat nicht nur bei dieser, sondern auch bei anderen Prüfungen versagt)
- Konsistenz hoch (er versagt bei dieser Prüfung auch zu anderen Zeitpunkten oder Prüfungsformen)
- Prüfung ist schuld = Entität
- Konsens hoch (alle Schüler hatten Probleme mit der Prüfung)
- Distinktheit hoch (Fritz hatte nur bei diesr Prüfung Probleme, bei den anderen nicht)
- Konsistenz hoch (er versagt bei dieser Prüfung auch zu anderen Zeitpunkten oder Prüfungsformen)
- Attribution auf Zufall
- Konsens niedrig (Fritz hat nur in dieser Prüfung versagt)
- Distinktheit hoch
- Konsistenz niedrig
- Person ist schuld = Person
Was sind kausale Schemata & unter welchen Umständen kommen diese zur Anwendung?
Erläutern Sie den Unterschied zw. einem Schma der "multiplen notwendigen Ursachen" und einem Schema der "multiplen hinreichenden Ursachen" an einem Beispiel.
Anwendung eines kausalen Schemas (=Verallgemeinerung einer Ursache Wirkungs Regel)
- a) Schema der multiplen notwendigen URsachen
- Ereignis Z setzt beides (X und Y) als Ursachen voraus
- bei schwierigen, außergewöhnlichen oder extremen Ereignissen
- b) Schema der multiplen hinreichenden Ursachen
- Ereignis Z setzt eines (X oder Y) als Ursache voraus
- bei leichten, erwarteten oder normalen Ereignissen
- Abwertung von weiteren, ebenfalls in Betracht kommenden Ursachen (--> Korrumpierungseffekt)
- sprich weitere Erklärungen die für den Erfolg in Betracht kommen werden abgewertet
Nennen Sei mindestens 3 verschiedene Bsp. für systematische Attributionsfehler
- Fundamentaler Attributionsfehler
- Unterschätzung von situativen & normativen Einflüssen/ Zwängen auf das Verhalten
- Günter Jauch ist so klug, der kennt alle Antworten auf die Fragen --> es wird aber nciht berücksichtigt, dass er die Antworten auf dem Bildschirm hat
- Actor-Observer Bias
- Handerlnde erklären ihr Verhalten stärker situational im Vergleich zu Beobachtern
- d.h. Günter Jauch wird zu einem anderen Urteil kommen als wir, da er ja weiß, dass er die Lösung ablesen kann
- Falscher Konsens
- Tendenz, eigenes verhalten als "normal" und abweichendes Verhalten als "ungewähnlich" zu sehen
- z.B. ich strenge mich bei der Prüfung mehr an als andere & gehe davon aus, dass der andere dumm/ungewöhnlich ist; bei dem muss in der Erziehung etwas falsch gelaufen sein
- Tendenz, eigenes verhalten als "normal" und abweichendes Verhalten als "ungewähnlich" zu sehen
Erläutern Sie die nicht-bewusste Anwendung von sozialen Entscheidungsregeln in dem Experiment von Langer & Kollegen (1978)
- Bounded Rationality
- Leute stehen am Kopierer und werden um einen großen oder kleinen Gefallen gebeten
- UV1: großer Gefallen (20 Seiten kopieren) vs. kleiner Gefallen (5 Seiten)
- UV2: Formulierung der Bitte
- a) reine Bitte: "Entschuldigen Sie, ich habe 5/20 Seiten. Könnte ich das Kopiergerät benutzen?
- b) Placebo Zusatz: "Entschuldigen Sie, ich habe 5/20 Seiten. Könnte ich das Kopiergerät benutzen, um diese Kopien zu machen
Placebo: da der Zusatz "um diese Kopie zu machen" total unnötig ist, weil maj ja eh schon am Kopiergerät steht --> er folgt jedoch einer sozialen Regel, dass wir einen Grund für eine Bitte angeben - c) informativer Zusatz: "Entschuldigen Sie, ich habe 5/20 Seiten. Könnte ich as Kopiergerät benutzen? Ich habs eilig!
- Ergebnis:
- Favor small (5 Seiten):
- reine Bitte --> 69% stimmen zu
- Placebo/informativer Zusatz --> 93/04% stimmen zu
- Favor big (20 Seiten):
- reine Bitte & Placebo --> 24%
- informativer Zusatz --> 42%
- Favor small (5 Seiten):
Welche Motive werden in der modernen Motivationspsychologie vorwiegend untersucht? Geben Sie zu jedem Motiv eine kurze inhaltliche Beschreibung und grenzen Sie die verschiedenen Motive voneinander ab. Geben Sie Beispiele für situative Anregungen der Motive.
- Leistungsbezogene Motive
- Bestreben, eigene Tüchtigkeit in allen Tätigkeiten zu steigern oder hoch zu halten
- Leistungen müssen erkennbar Resultat eigener Fähigkeit und Anstrengung sein
- Bestreben nach Rückmeldung über eigenen Erfolg/ Misserfolg des Handelns und dieses Ergebnis eigener Anstrengung dann möglichst effektiv zu halten und zu optimieren
- Beispiel: Erfolgs-/ Misserfolgsrückmeldung für ein gehaltenes Referat
- Machtbezogene Motive
- Bestreben in sozialen Beziehungen den eigenen Willen durchzusetzen
- Ziel: Zugang zu Status und Ressourcen, Sicherung der Selbsterhaltung, Verbesserung des Fortpflanzungserfolges
- Beispiel: Einnehmen einer Führungsposition in einer Arbeitsgruppe
- Soziale Motive / Anschlussmotiv
- Bestreben, Kontakte zu fremden Personen zu knüpfen und bereits bestehende Beziehungen aufrecht zu erhalten und zu vertiefen, Gruppenzugehörigkeit
- Bestreben, Meinungsverschiedenheiten, Streit und Konflikten aus dem Weg zu gehen
- Beispiel: Einsamkeit oder wenn man in einer Gruppe neu ist
Unterscheiden Sie zwischen ultimaten und proximalen Funktionen von Motiven.
- Ultimatives Ziel
- Erhöhung der „evolutionären Fitness“ von Individuen und Gemeinschaften (Weitergabe des Erbguts) --> Evolutionstheorie
- Proximale Ziel
- Affektveränderung als Anreiz motivierten Verhaltens
- Leistung: Stolz, Hoffnung (Erfolg), Scham, Angst (Misserfolg)
- Anschluss: Geborgenheit, Vertrauen, Unsicherheit, Einsamkeit
- Macht: Überlegenheit, Demütigung
- Affektveränderung als Anreiz motivierten Verhaltens
Welche Rolle spielen Emotionen/Affekte für das Motivationsgeschehen?
- Affektveränderung von negativ zu positiv stellt einen Anreiz für motiviertes Verhalten dar
- Affektänderung verstärkt bestimmtes Verhalten
- Antizipation einer Emotion steuert motiviertes Verhalten
- Affekte steuern das Motivationsgeschehen, indem sie als Verstärker und Anreize für motiviertes Verhalten dienen
- Beispiel: Hoffnung auf Erfolgsrückmeldung aktiviert die Leistungsbereitschaft, aber auch die Angst vor Misserfolg
Welche motivationalen Orientierungen können aus einem angeregten Leistungs-, Macht- und Anschlussmotiv hervorgehen? Warum ist diese Unterscheidung wichtig?
motivationale Orientierungen: aufsuchende & meidende Komponenten
- Leistungsmotiv
- aufsuchend: Hoffnung auf Erfolg --> Stolz
- meidend: Furcht vor Misserfolg --> Scham
- Machtmotiv
- aufsuchend: Hoffnung auf Kontrolle --> Dominanz
- meidend: Furcht vor Kontrollverlust --> Hilflosigkeit
- Anschlussmotiv
- aufsuchend: Hoffnung auf Anschluss --> Vertrautheit
- meidend: Furcht vor Zurückweisung --> Einsamkeit
- Aufteilung ist wichtig um Verhaltensvorhersagen treffen und Emotionen verstehen zu können --> Erklärung warum Menschen in gleichen Situationen unterschiedlich Handeln
- Hinter jedem Motiv steht ein Bedürfnis, das unterschiedliches Verhalten verlangt
- Individuelle Unterschiede in den Tendenzen, ob Chancen realisiert oder Fehler vermieden werden wollen --> Ausprägung der aufsuchenden bzw. meidenden Komponente variiert zw. Menschen
Was versteht Murray unter “need” und “press”? Wie viele „needs“ gibt es nach Murray? Wieso hat sich der Bedürfniskatalog von Murray in der Wissenschaft nicht durchgesetzt? [Hinweis: Die „needs“ müssen nicht aufgezählt werden].
- 27 needs werden aufgeteilt in primäre (physiologische) & sekundäre (höhere) Bedürfnisse
- primär = z.B. Sexualität, Schutz
- sekundär = z.B. Leistung, Macht, Anschluss
- Need = psychogene Bedürfnisse, Motive
- Press = thematisch passende situative Reize (Chancen, Gelegenheiten, Risiken, Gefahren)
- Bedürfniskatalog mit 27 universellen Person-Umwelt-Bezüge bzw. Motive
- Kritik
- Auswahl unvollständig und beliebig
- Needs lassen sich auf elementare Motivklassen zusammenfassen (Macht, Leistung, Anschluss)
Wie ist die Bedürfnispyramide nach Maslow (1943) aufgebaut? Unterscheiden Sie auf der Basis dieses Modells zwischen Defizitmotiven und unstillbaren Bedürfnissen. Welche Kritik gibt es am Pyramidenmodell von Maslow?
- Aufbau
- Hierarchisch
- Sequentielle Bedürfnisbefriedigung von unten nach oben (untere Bedürfnisse müssen zuerst befriedigt werden)
- Je basaler, desto einflussreicher, desto früheres Auftreten in der Ontogenese
- Stillbare Defizitbedürfnisse (1-3) und unstillbare Wachstumsbedürfnisse (4-5)
- Von unten nach oben folgt:
- Physiologische Bedürfnisse (Nahrung, Schlaf)
- Sicherheitsbedürfnis (Versorgung, körperliche Unversehrtheit)
- Bedürfnis nach sozialem Kontakt
- Bedürfnis nach Selbstachtung und Anerkennung
- Selbstverwirklichung
- Kritik
- Situation/ Anreize spielen keine Rolle
- Vage und kulturabhängige Bedürfnisbeschreibungen
- Geringe empirische Gültigkeit
- beliebige Zusammenstellung
Welche Revision hat Maslow an seinem Bedürfnismodell später vorgenommen?
- 6. Teil (bzw Spitze der Pyramide) wurde hinzugefügt:
- Streben nach Selbst-Transzendenz: Suche nach einem, die persönlichen Interessen übersteigenden Sinn bzw. nach "transpersonalen" Erfahrungen
- z.B. man will etwas herausfinden was die Menschheit voranbringt, etc.
- Streben nach Selbst-Transzendenz: Suche nach einem, die persönlichen Interessen übersteigenden Sinn bzw. nach "transpersonalen" Erfahrungen
Erläutern Sie die Bedürfnishierarchie von Kenrick und Kollegen (2010). In welchen Punkten weicht dieses Modell von dem klassischen Modell von Maslow ab?
- Evolutionsgeschichtlich begründete Motivauswahl mit sieben Motivsysteme(Entwicklung im Laufe der Phylogenese durch Selektionsdruck) --> hat Maslow nicht
- Hierarchie per se bezieht sich dabei ausschließlich auf die Ontogenese
- Aktivierung der Bedürfnisse durch passende Cues (keine hierarchisch gegliederte Reihenfolge der Bedürfnissbefriedigung)
- (1) physiologische Bedürfnisse
- (2) Sicherheitsbedürfnis
- (3) Bedürfnis nach soz. Kontakt
- (4) Bedürfnis nach Status und Wertschätzung (gemeinsam mit Maslow)
- (5) Finden eines Partners, (6) Festhalten an den Partner (7) Erziehen von Nachkommen
- Keine Selbstverwirklichung! --> hat Maslow
Welche intrinsischen Bedürfnisse gibt es laut der Selbstbestimmungstheorie? Erläutern Sie jedes einzelne Motiv.
- 3 angeborene (permanente), kulturübergreifende (universelle) & unstillbare (Wachstumsorientierte) psychologische Grundbedürfnisse:
- Autonomie
- Gefühl der Freiwilligkeit, dass jedes Verhalten begleiten kann (auch Aufforderungen)
- Kompetenz
- Gefühl, effektiv auf als wichtig erachtete Dinge einwirken zu können und Resultate zu sehen
- Mastery (Streben nach Verständnis und Leistungssteigerung)
- Soziale Eingebundenheit
- Bedeutung anderer für sich selbst und umgekehrt, alle Beziehungen und sozialer Anschluss
- Autonomie
Was sind die wesentlichen Erkenntnisse der Affen-Experimente von Harry Harlow? Ordnen Sie die Ergebnisse dieser Forschung in einen wissenschaftshistorischen Kontext (Stichwort: Behaviorismus) ein.
- Beleg der angeborenen Bedeutung eines sozialen Bedürfnisses
- Nicht nur die Nahrungsaufnahme ist für die Kinder wichtig, sondern vielmehr die Zuneigung (Plüschmutter)
- Affen fühlten sich nach kurzer Bedürfnisbefriedigung bei der Drahtmutter immer zu der Plüschmutter hingezogen (v.a. in Stressreaktion und Exploration --> Bedürfnis nach körperl. Nähe)
- Widerspricht dem Behaviorismus, der davon ausgehen würde, dass die Affen sich derjenigen Mutter mehr hingezogen fühlen, die ihre grundlegenden Bedürfnisse befriedigt (Essen) und sie belohnen kann
Auf welchen Dimensionen können kulturübergreifende Bedürfnisse und Wertvorstellungen verortet werden? Erläutern Sie beide Dimensionen.
- Dimension „intrinsisch vs. extrinsisch“
- Frage, inwieweit ein Motiv durch externe Faktoren (wie z.B. die Anforderungen oder Reaktionen der Gesellschaft) oder durch eigene, innere Faktoren gesteuert wird
- Extrinsisch = z.B. das Streben nach Konformität, Berühmtheit oder das eigene Image
- Intrinsisch = z.B. Bestreben, der Gemeinschaft etwas beizutragen, sich selbst zu akzeptieren und Beziehungen zu anderen aufzubauen und zu halten
- Dimension „selbst-bezogen vs. selbst-transzendent“
- Selbst-transzendent = Beschreibt das nicht nur auf das eigene Selbst bezogene Denken, Fühlen und Handeln, sondern das in einen größeren Kontext des Glaubens, der Gemeinschaft, der Menschheit bezogene (z.B. Spiritualität )
- Selbst-bezogen = Konzentration auf das Selbst und dessen direktes Überleben und Erleben (z.B. Hedonismus, physische Gesundheit oder finanzieller Erfolg)
Was ist der Unterschied zwischen einer intrinsischen und einer extrinsischen Motivation? ?Inwieweit unterscheiden sich diese Motivationsarten im Grad der Selbstbestimmung?
- Intrinsische Motivation
- Anreize, die in der Tätigkeit selbst liegen
- Beispiel: Selbstakzeptanz, soziale Beziehungen aufbauen und erhalten
- Extrinische Motivation
- Anreize, die der Ausführung einer Tätigkeit folgen
- Beispiel: Anforderungen oder Reaktion einer Gesellschaft
- Extern bestimmt
Selbstbestimmung eher bei intrinsischen Anreizen --> extrinsische oft aufgrund von Belohnungen, also aufgrund dritter Faktoren