Allgemeine II
Emotion & Motivation
Emotion & Motivation
Kartei Details
Karten | 283 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.11.2021 / 09.02.2025 |
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Erläutern Sie beispielhaft 5 verschiedene Strategien, mit denen ein "Auskosten" (Savoring) von positiven Momenten gesteigert werden kann
- Sharing with others --> positive Momente mit anderen teilen
- memory building --> Anlegen eines Art "GEdächtnisalbums" um später positive Erlebnisse abrufen zu können
- self-congratulations --> auch kleine Erfolge genießen & feiern & wertschätzen
- comparing --> Abwärtsvergleiche stärken das Wohlbefinden --> positive Erfahrungen mit weniger günstigen Situationen vergleichen
- absorption --> voll und ganz aufgehen in der positiven Erfahrung
Erklären Sie die Wirksamkeit einer Dankbarkeitsübung am Beispiel der Studie von Emmons & McCullogh (2003)
Wie kann man den positiven Effekt von Dankbarkeit auf das subjektive Wohlbefinden erklären?
Dankbarkeitsübung
- Counting your blessings (1x pro Woche; 10 Wochen lang)
- Gratitude Group: sollten aufschreiben für was sie im Leben dankbar sind (5 Stück)
- Hassle Group: sollten lästige/stressige Dinge aufschreiben (5 Stück)
- Event Group: sollten Ereignisse der Woche aufschreiben (5 Stück)
- Dann wurden verschiedene Sachen abgefragt
- wie zufrieden sind sie im lebene
- haben sie körperlich Beschwerden
- was denken Sie wie die nächste Woche sein wird
- etc.
- Ergebnis:
- Grateful Gruppe waren zufriedener im Leben, optimistischer wie die nächste Woche wird, weniger körperliche Beschwerden,...
--> Dankbarkeit steigert körperliches & emotionales SWB
--> kein Effekt wenn man es 3x die Woche macht (Dankbarkeit verkommt hier zur lästigen Pflicht)
- Wirksamkeit:
- Durchbrechen der hedon. Adaption
- positiver Fokus unterstützt Savoring (=Wertschätzung)
- positive soziale Resonanz
Erkläutern Sie das Intention-Attention-Attitude Modell der Achtsamkeit.
Welche psychologischen Prozesse vermitteln den Einfluss von Achtsamkeit auf das subj. Wohlbefinden?
Conventional Stress Response (=so wie es sonst immer abläuft):
- Situation (man will problematische Emotionen lösen/weg haben) --> Attention (man nimmt Dinge so wahr) --> Appraisal (&bewertet sie dementsprechend) --> Response(= negative Emotion)
- wenn man diese Schleife durchbrechen will, muss man mit einer anderen Haltung durchs Leben gehen
Mindful Stress Response
- Intention (man versucht die umwelt zu explorieren --> nicht bewertend!) --> Attention (momentane Empfindung nicht als Stressor bewerten sondern als Herausfoderung sehen) --> Attitude (Gelegenheit zur Einsicht und vorrübergehenden Akzeptanz --> Neugierde und Akzeptanz, dass man sich so fühlt)
Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen kindlichen Temperamenten & Emotionalität im Kindes & Erwachsenenalter
Emotionale Temperamente
- Temperamente prägen die Persönlichkeitsentwicklung
- viele Studien zeigen, dass Temperamente einen Einfluss darauf haben
- Schüchternheit (Inhibition) mit 4-6 J. ist prädiktiv für sozialen Entwicklungsstand mit 23 J.
- Ihibited - & Kontrollgruppe
- die Inhibitedgruppe brauchte im Vgl. zur KG länger bis zur 1. Romantischen Beziehung und bis zum 1. Vollzeitjob
- ist nicht so als hätten sie weniger Freunde oder soz. Kontakte, nur zurückhaltender in selektiven soz. Beziehungen und nehmen sich mehr Zeit
Andere Studie
- Intensität des Lächelns auf Jahrbuchfoto im Alter von 20 J. korreliert mit SWB im Alter von 50 J.
Welcher Zusammenhang besteht zw. Emotionalität & den Big Five Persönlichkeitsfaktoren?
Enge Verbindung zw. Big Five & Emotionalität
- Neurotizismus:
- Menschen die hoch auf Neurotizismus scoren:
- haben negativen Bias & erhöhte Sensibilität für Signale der Bestrafung
- das korreliert mit Angst, Feindseligkeit, Depression
- eng mit negativer Emotionalität verwoben
- Menschen die hoch auf Neurotizismus scoren:
- Extraversion:
- Menschen die hoch auf Extraversion scoren:
- haben positive Bias und erhöhte Sensibilität für Belohnungen
- das korreliert mit Freude, Enthusiasmus, positive Aufregung und Geselligkeit
- Menschen die hoch auf Extraversion scoren:
- Verträglichkeit:
- ist sehr eng gebunden an:
- soz. Emotionen (Sympathie, Liebe, Dankbarkeit, Vertrauen)
- ist sehr eng gebunden an:
Was ist Optimismus & was ist (defensiver) Pessimismus?
Was unterscheidet einen defensiven Pessimismus von einem herkömmlichen Pessimismus?
Optimismus = eine individuelle Persönlichkeitsvariable, die das Ausmaß widerspiegelt, in dem Menschen verallgemeinerte positive Erwartungen für ihre Zukunft hegen.
--> Optimisten haben mehr positive Erlebnisse, bessere psychische & physische Gesundheit, besseres Coping, bessere soziale Beziehungen
Defensiver Pessimismus = antizipatorische Strategie, die darin besteht, vor dem Eintritt in eine Situation defensiv niedrige Erwartungen zu setzen, um Verlust des Selbstwertgefühls im Falle eines Misserfolgs zu vermeiden. =Zustandsvariable
Unterschied zw. D.P zum herkömmlichen Pessimismus:
- DP regt Auseinandersetzungen mit Ängsten an & wirkt dadurch angstlösend (=defensive Coping Strategie)
- keine Vermeidung von Ängsten, sondern Auseinandersetzung
- DP performen besser in Aufgaben und haben mehr Selbstvertrauen wenn sie bei ihrer def. Coping Strategie bleiben
Welche Fähigkeiten kennzeichnen eine "emotionale Intelligent"?
Kann emotionale Intelligenz trainiert werden?
Fähgikeiten:
- Wahrnehmen von Emotionen (meine & die der Umgebung)
- Benutzen von Emotionen
- Verstehen von Emotionen
- Regulation von Emotionen
Trainieren? JA!
- Emotion-coaching parenting style (z.B Tuning in to Kids)
- socai and emotional learning Programme (z.B. RULDER,CASEL)
- Training von emotionalen Kompetenzen
Was ist unter einer Regulation von Emotionen zu verstehen?
Emotionsregulation: Beschreibt alle Wege und Mittel, über die Personen Einfluss darauf nehmen, welcheEmotionen sie haben, wann sie sie haben und wie sie Emotionen erleben und ausdrücken.
Welche Antriebe/Gründe gibt es für eine Emotionsregulation?
- Hedonistische Motivation: Drängt auf eine Maximierung von Lust (positive Emotionen) und eine Vermeidung von Unlust (negative Emotionen)
- Funktionale Motivation: Emotion zu empfinden, die zu aktuellen Handlungsanforderungen passt (Bsp. Personen verstärken ihre Wut, wenn sie sich auf eine harte Konfrontation mit einer anderen Person vorbereiten)
- Prosozialen Motive: Unterdrückung von Emotionen um Motiven nachzugehen (Bsp. Ekligen Körpergeruch vom besten Freund ertragen, um die Gefühle nicht zu verletzen; Mitleid; Emotionskontrolle)
Erklären Sie an einem praktischen Beispiel grundlegende Strategien der Emotionsregulation. Welche Strategien setzen an den Bedingungen vor der Emotionsentstehung und welche Strategien an den Bedingungen nach der Emotionsentstehung an?
- Antezedensfokussierte Emotionsregulation: Prozesse vor Emotionsentstehung (1-4)
- Reaktionsfokussierte Emotionsregulation: Regulation nach Emotionsentstehung (5)
- Prozessmodell der Emotionsregulation: Emotionsregulation an fünf verschiedenen Aspekten einer emotionalen Episode:
- (1) Auswahl einer Situation
- Strategisches Aufsuchen/ vermeiden von emotionsauslösenden Situationen
- Beispiel: Um mit Freunden nicht in verabredeten Horrorfilm zu gehen, täuscht man kurz vor dem Termin eine Erkrankung vor.
- (2) Veränderung einer vorgefundenen Situation
- Aktive Modifikation einer Situation
- Beispiel: Im Horrorfilm sitzen und dich die Augen und/ oder Ohren zuhalten.
- (3) Aufmerksamkeitskontrolle
- Evtl. Aufmerksamkeitslenkung auf nicht-emotionale/ irrelevante Aspekte einer Situation (Ablenkung) --> Abschwächen der Emotion
- Beispiel: Aufmerksamkeit gezielt auf die schmatzende Popcorn essende Person vor sich richten.
- (4) Interpretation einer Situation
- Kognitive Änderung --> Anpassung der Bedeutung der Situation
- Reappraisal = Neu- und Umdeutung einer Situation
- Verdrängung, Leugnung, Rationalisierung, Verdrängung
- Beispiel: Sich einreden und vor Augen führen, dass das nur ein Film ist und die Schauspieler alles nur täuschen und die Situation nicht real ist.
- (5) die Suppression (ggf. Verstärkung) einer emotionalen Reaktion --> nach Emotionsentstehung!
- Beispiel: Wenn man sich die Angst während des Films nicht anmerken lassen will, kann man im Beruhigungsmittel nehmen damit die Freunde die Nervosität nicht sehen können.
Können wir negative Erlebnisse wie Schmerz einfach ignorieren? Beschreiben Sie dazu Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Leventhal et al. (1979).
- Die Idee der Emotionsregulation durch Aufmerksamkeitskontrolle ist, dass man durch Ablenkung in Form vom Beachten nicht-emotionaler Aspekte eines Reizes oder von irrelevanten Reizen eine Emotionsentstehung hemmen kann. Demzufolge sollte man auch Schmerz durch Ablenkung ignorieren können.
- Leventhal et al. untersuchte diese Hypothese mit dem Cold-Pressor Test, bei dem VPn ihre Hand in eine Eiswanne legen müssen.
- Variiert wurde der Aufmerksamkeitsfokus der Personen: Die Aufmerksamkeit sollte entweder auf die sensorische Wahrnehmung (Fokus auf Hand) oder auf eine ganzheitliche Empfindungen (Fokus auf Körpergefühl) gerichtet werden. In einer Kontrollbedingung gab es keine Instruktion.
- Als AV wurde das Schmerzempfinden gemessen.
- Ergebnis:
- Es zeigte sich, dass beim Handfokus der Schmerz reduziert war. Der Fokus auf sensorische Reizeigenschaften verringert also das Schmerzempfinden.
- Der Grund liegt in einer selektiven Aufmerksamkeit; für eine emotionale Wahrnehmung ist jedoch eine holistische Empfindung des ganzen Körpers notwendig.
Man kann also durch Aufmerksamkeitslenkung die Schmerzwahrnehmung verändern, komplett ignorieren kann man sie jedoch nicht.
Beschreiben Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Lazarus et al. (1965) zur kognitiven Emotionsregulation bei der Betrachtung furchteinflößender Filme.
- VP schauen einen furchtauslösenden Film über Arbeitsunfälle
- UV: Vor Abspielen des Filmes wurde ein leugnender (falsches Blut, Trickaufnahmen usw.), ein intellektualisierender (sachlicher Bericht über Arbeitsrisiken, objektive Analyse von Risikofaktoren, Lernzweck für die Mitarbeiter usw.) oder ein neutraler Kommentar (Kontrollbedingung) zu dem Film gegeben
- AV: Messungen der elektrischen Hautleitfähigkeit (EDA als Index emotionaler Erregung)
- Ergebnis: Leugnende und intellektualisierende Kommentare verringern die emotionale Erregung während des Filmes signifikant
- Erklärung: Eine kognitive Umbewertung kann die emotionale Relevanz einer Situation wirksam verändern
Welchen Einfluss hat eine Unterdrückung von emotionalen Reaktionen auf den emotionalen Zustand der Person? Beschreiben Sie Studien, die (unerwünschte) Nebenwirkungen einer Reaktionskontrolle belegen.
- oss und Levenson
- VP sehen einen traurigen vs. fröhlichen vs. neutralen Film
- Eine Gruppe sollte während des Filmes ihre emotionale Befindlichkeit nach außen hin möglichst stark verbergen
- Ergebnis
- Bei Anweisung zum Emotionsverbergen: reduzierte Intensität des emotionalen Erlebens (Facial-Feedback-Hypothese: Unterdrückung des Emotionsausdrucks im Gesicht reduziert das Empfinden dieser Emotion)
- ABER! Reaktionsunterdrückung --> Starke Zunahme der kardiovaskuläre Erregung der (unabhängig von positiver/negativer Emotion) --> Effekt tritt nur bei Reaktionsunterdrückung, aber nicht bei kognitiver Umbewertung der Situation auf
- ABER! Reaktionskontrolle verbraucht kognitive Ressourcen und behindert Interaktionen mit anderen Personen
- Andere Studie
- Zwei Frauen sahen emotional aufwühlenden Film mit anschließender Unterhaltung
- UV: Akteurin sollte ihre Gefühle während des Gesprächs verbergen (Ausdrucksunterdrückung) + Kontrollgruppe (keine besondere Instruktion)
- AV: Beobachtung des Verhaltens der Akteurin und der Gesprächspartnerin; Beurteilung der Qualität der Interaktion
- Ergebnis
- Reduzierten Expressivität
- Reduzierte Reaktivität auf die Gesprächsbeiträge der Partnerinnen
- Erhöhte Ablenkung während des Gesprächs
- Gesprächspartnerin reagierten auf die Maskierungsbemühungen der Akteurin, indem sie physiologische Stressreaktion zeigten und die Wärme und Nähe zu den Akteuren geringer einschätzen
- Maskierungsanstrengungen verursachen Ablenkung und eine geringere Reaktivität --> Störende Auswirkung auf das Interaktionsverhalten
Ist geteiltes Leid halbes Leid? Erläutern Sie dazu Aufbau und Ergebnisse der Studie von Zech & Rimé (2005)
- Erinngerung an das negativste Lebensereignis, das noch immer bewegt
- UV: Fokus entweder auf der Emotion, den Fakten oder alltäglichen Dingen in einem 20 Minütigen Gespräch danach
- AV: subjektiver Nutzen des Gesprächs; eingeschätzte emotionale "Erholung" (Emotionsrating)
- Messzeitpunkt 1 (Baseline)
- Gespräch über das Ereignis (20 Minuten)
- Messzeitpunkt 2 (1 Woche später)
- Messzeitpunkt 3 (2 Monate später)
- starker Glaube an Nutzen
- ABER: keine Verbesserung durch emotionale Aussprache
- emotionale Erholung ist gleich stark, egal über was geredet wurde
- Erklärung: Placebo-Effekt, Interaktion per se oder eine Habituation
Worin unterscheidet sich eine "anspruchsvolle" Gesprächsführung von einer "validierenden" Gesprächsführung?
Welche Gesprächsführung ist für die psychotherapeutische Praxis sinnvoll?
- Art der Gesprächsführung ist wichtig:
- anspruchsvolle ist besser als validierenden
- validierend:
- im Alltag (z.B. mit Freundin quatschen, sie versteht einen & ist mitfühlend)
- würde Psychotherapeut:in nicht machen
- im Alltag (z.B. mit Freundin quatschen, sie versteht einen & ist mitfühlend)
- in Therapie:
- geht es darum Person in Erwartungen/Annahmen herauszufodern
- anspruchsvolle!
- geht es darum Person in Erwartungen/Annahmen herauszufodern
Erläutern Sie zentrage Fragen der Motivations-, Volitions- und Emotionspsychologie mit eigenen Beispielen
Motivationspsychologie: Warum tun wir das, was wir tun? Wollen einer Person & Erklärung von ergebnisorientiertem, zielgerichtetem Verhalten (Handeln) --> Beispiel: Frage, warum nach Abi ein Studium
Volitionspsychologie: Wie wir das tun, was wir wollen? Es geht um das Können und die Methoden. --> Beispiel: Wie schaffen wir es an einem heißen Sommertag zu lernen?
Emotionspsychologie: erfortscht 4 Fragen bzgl. Emotionen: Was sind Emotionen (Definition), wie entstehen sie (Genese), wozu haben wir sie (Zweck) und wie können wir sie kontrollieren (Kontrolle)? --> Beispiel: Untersuchung von Angst: Was ist Angst, wozu haben wir sie, wie entsteht sie und wie können wir sie kontrollieren? Es werden aber auch Reaktionen auf Angst, Unterschiede zu anderen Emotionen und die Frage nach Nature vs. Nurture gestellt.
Erklären Sie das Wechselwirkungsmodell der modernen Motivationspsychologie. Welches Ergebnis der klassischen Studie von Le Magnen stützt dieses Modell?
Motivation ist das Ergebnis einer Wechselwirkung (Interaktion) zwischen äußeren (situativen) und inneren (personellen) Faktoren bzw. Motive und Anreize --> durch das Zusammenwirken entsteht Motivation --> Initiierung von Verhalten
Le Magnen untersuchte diesbezüglich den Effekt der Variation in der Nahrung auf die Kalorieneinnahme
Wenn Ratten eine höhere Variation der Nahrung vorfinden, dann verändert sich ihr Verhalten: Sie nehmen mehr Nahrung auf, als wenn sie nur eine Geschmacksrichtung bekommen würden. Das Motiv ist zwischen den Tagen gleich (Hunger), der Anreiz verändert sich aber, was zu einer Veränderung des Verhaltens führt.
Erläutern Sie grundlegende Probleme, mit denen sich die Motivationspsychologie beschäftigt.
Motive & Motivation können nur erschlossen, aber nicht beobachtet werden.
1) Motivklassifikation: Inhaltliche Klassifikation angestrebter Handlungsziele; Aufstellung von Motivkatalogen (welche Motive gibt es eigentlich?)
2) Motivgenese: Entwicklung und Änderung einzelner Motive. Sind sie angeboren? (wie entstehen Motive?)
3) Motivmessung: Verfahren zur Erfassung individueller Unterschiede in der Ausprägung einzelner Motive
4) Motivanregung: Eingrenzung und Differenzierung der motivspezifischen Anregungsbedingungen der Situation (in welcher Situation entstehen welche Motive?)
5) Wechsel und Wiederaufnahme der Motivation: Abgrenzung von Abschnitten im Verhaltensstrom; Wechsel der Motivation; Wiederaufnahme oder Nachwirkung einer früheren Motivation
6) Motivierte Zielgerichtetheit und Motivationskonflikt: Zielgerichtetheit als allgemeines Merkmal motivierten Verhaltens; Motivationskonflikt zwischen verschiedenen Handlungszielen (bei mehreren Motivationen)
7) Selbstregulatorische Zwischenprozesse der Motivation: Analytische Rekonstruktion von "Motivation" unter Zugrundelegung hypothetischer selbstregulatorischer Zwischenprozesse in einzelnen Phasen des Verhaltensabschnittes
8) Motivationswirkungen: Vielfältige Manifestationen von Motivation im beobachtbaren Verhalten und seiner Resultate
Was ist der sexuelle Reaktionszyklus?
Motivation ist dynamisch (geht mal hoch und mal runter)
Sexueller Reaktionszyklus besteht aus 4 Phasen
1) Erregungsphase
2) Plateauphase
3) Orgasmusphase
4) Rückbildungsphase
für Männer und Frauen etwas unterschiedlich
Welche Ereignisse & Situationen werden als Auslöser von Angst, Trauer, Ärger oder Freude häufig erinnert?
Angst:
- Verkehrssituationen
- Interaktion mit Fremden
- Gewaltverbrechen
- neue Situationen
- Gefahr sozialer Zurückweisung
- Gefahr von Schaden / Tod
Trauer
- Probleme mit Beziehungen / Freunden / Trennungen
- Tod einer geliebten Person
- Misserfolg
Ärger
- persönliche Beziehungen
- zwischenmenschliche Probleme
- Rücksichtsloses Verhalten
- Beschädigung von Eigentum
Freude
- Beziehungen
- Erfolgserlebnisse
- Respekt / Achtung
- Begegnungen / Treffen
Benennen Sie Komponenten von Emotionen, bzw. Reaktionsebenen, die neben emotionalen Gefühlen untersucht werden
- Erleben
- Kognition
- Physiologie
- Motivation
- Ausdruck
Was ist "Affective Computing"?
- Optimierung von Mensch/Computer Interaktion
- Maschinelle Verarbeitung von Emotionen
Was ist der Gegenstand der Motivationspsychologie?
- Erklärung von ergebnisorientiertem, zielgerichtetem Verhalten und Handeln, und Erfassung deren zugrundeliegender Gründe und Motivationen
- Untersuchung von Prozessen die zielgerichtetes Verhalten auslösen und aufrechterhalten
- Verhalten beinhaltet verschiedene Aspekte, die untersucht werden können
- Richtung (Wahl einer Handlung)
- Intensität (Grad der Anstrengung, der in das Erreichen des Ziels investiert wird)
- Begin (Latenz) einer Handlung
- Dauer (Persistenz) einer Handlung
- Besonders hoher Erklärungsbedarf bei auffälligem, normabweichendem Verhalten
Motive sind theoretische Konstrukte zur Erklärung von intraindividueller Stabilität und interindividueller Variabilität. Erläutern Sie diese Aussage.
- Motive werden als theoretische Konstrukte betrachtet, mit denen die Ursachen und Effekte motivationalen Handelns erklärt werden kann
- intraindividuelle Stabilität: ein Individuum zeigt in mehreren Situationen ein stabiles verhalten
- affektive Präferenzen entsprechen analogen Wahrnehmungs- und Bewertungsdispositionen
- interindividuelle Variabilität: Individuen zeigen in einer gleichen Situation unterschiedlichens Verhalten
- da Personen unterschiedliche Motive haben, ergibt sich Variabilität zwischen Individuen in einer Situation
- Innerhalb einer Person sind Verhaltensmerkmale konstant, im Vergleich zu anderen jedoch unterschiedlich
- der Unterschied kann durch unterschiedliche Motive erklärt werden
- intraindividuelle Stabilität: ein Individuum zeigt in mehreren Situationen ein stabiles verhalten
Welche Unterschiede bestehen zwischen wissenschaftlichen und alltagspsychologischen Erklärungen von zielgerichtetem Verhalten?
Alltagspsychologische Erklärungen
- verstehen & beschreiben von Gründen und Überzeugungen einer Einzelperson
- zuweisung von Adjektiven zu dieser Einzelperson (z.B. Person XY ist lustig, verspielt, sozial, etc.)
- oft mangelnder Erklärungswert und Problem der Zirkularität
Wissenschaftliche Erklärungen
- Beschreibung von Ursache-Wirkungs Zusammenhänge um Ursache und Effekt bzw. deren kausale Beziehung zu erklären
- Motive werden als theoretische Konstrukte zur Erklärung von intraindividueller Stabilität & interindividueller Variabilität betrachtet
- Beschränkung auf wenige grundlegende Motive (Äquivalenzhypothese)
- spezifikation situativer Anregungsbedingungen
- unabhängige Erfassung von Motiven und dem zu erklärenden Verhalten
- empirische Prüfung ovn Theorien motivationaler Vermittlungsprozesse entscheidend
- direkte Manipulation der Vermittlungsprozesse (experimentell)
- Messung kognitiver und affektiver Begleitprozesse (korrelativ)
Erläutern Sie die Heider-Simmel Illusion. Welche Alltagspschologischen Prozesse werden hier aktiv?
- Heider & Simmel zeigten 1944 Studierenden einen Film, in dem sich 3 geometrisch Figuren bewegten
- sie sollten danach beschreiben, was sie gesehen hatten. Viele erzählten eine Liebesgeschichte zwischen dem kleinen Dreieck und dem kleinen Kreis. Das große Dreieck wurde als besitzergreifend beschrieben, das kleine Dreieck als beschützend.
- Die erzählte Geschichte ging weit über das physikalisch abgebildete hinaus
- die Vpn erkannten im eigentlihc bedeutungslosen Treiben eine Handlung
- Beschreibungen waren auf verschiedenen Ebenen (Wahrnehmung, Verhalten, Sozial), wobei meist auf höheren Ebenen beschrieben wurde
- eine solche Attribution zeigt, dass jedem Handeln ein Motiv & jedem Handelnden eine Emotion unterstellt wird. Das ist in der Alltagspsychologie Gang & Gebe.
- Wie man im Experiment sieht wird also nicht nur den Menschen motivationales & emotionales Erleben zugeschrieben sondern auch bedeutungslosen Zeichnungen
Was unterscheidet Motive von Trieben?
Motiv (motive) = Disposition/Veranlagung (also immer da, z.B. Hungermotiv)
- zeitlich stabile Wahrnehmungs- und Bewertungsdisposition
- Inhaltsklasse von Handlungszielen (z.B. Macht, Anschluss, LEistung)
- Anregung durch passende situative Hinweise (Anreize)
Trieb (drive) = handlungsinitiirende Druck-Variable
- aktivierende Anspannung, dessen Reduktion als befriedigend und lustvoll erlebt wird
- wiederholbar, abr nur punktuell zu gewissem Zeitpunkt wirksam
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Bedürfnissen & Anreizen?
Bedürfnisse (need)
- definiert Mangelzustände und Wachstumsorientierung einer Person
- physiologische, psychologische und soziale Bedürfnisse
Anreize (incentive)
- "Wert" eines Objekts oder einer Situation für eine Person
- Affektive Reaktion auf bedürfnisrelevante Reize
- z.B. Hunger: Essen wird attraktiver
- z.B. Abnehmen: Radfahren wird attraktiver
- Unterteilung in intrinsische Tätigkeitsanreize (z.B machen einer Sache um der Sache willen) und extrinsische Ergebnisanreize (z.B. Geld)
Bedürfnisse und Anreize können auch im Kontrast zueinander stehen (Bedürfnis: Hunger vs. Anreiz: Essen macht dick) und Diskrepanzen im Verhalten bewirken.
Beide Aspekte kommen bei der Motivationsentstehung zusammen & beeinflussen sich gegenseitig in ihrer Wirkung auf den Verhaltensebenen.
Was ist ein Ziel?
Ziel (goal)
- Anstreben einer positiv bewerteten Umweltveränderung (Endzustand) durch einen Verhaltensakt (Mittel)
- hierarchisch in Ober- und Unterziele organisiert
- Bsp. Hunger: Sättigung = Oberziel; Einkaufen, Kochen, Essen = Unterziele
Mit welchen konzeptuellen Problemen hat die Motivationspsychologie zu kämpfen?
- terminologische Verwirrung
- Abgrenzung von Motiv, Trieb, Bedürfnis, Emotion, etc.
- Problem der Motivklassifikation
- Anzahl von Motiven?
- richtiger Abstraktionsgrad
- welche Hierarchiestufe wird betrachtet?
- Gefahr der Zirkularität
- Motive werden aus Verhalten erschlossen. Motive erklären Verhalten.
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