Familienzentrierte Pflege

Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung.

Verdeutlicht den Prozess, dass Teile eines Systems wechselwirkend aufeinander einwirken.
→ Verhalten einer Person als Reaktion auf das Verhalten des anderen.

Die Ursache A hat immer die Wirkung B
→ Wenn die Frau eine Vase fallen lässt, gibt es Scherben.

BAIA

1. Beziehungsaufbau
2. Assesment → Calgary-Familien-Assesment-Modell (CFAM)
3. Intervention → Calgary-Familien-Interventions-Modell (CFIM)
4. Abschluss

Beziehungsaufbau durch strukturiertes Erstgespräch mit Schlüsselfragen

1. Begrüssung: Vorstellen aller Beteiligten, Ablauf und Ziel
2. Beginnen mit dem, was die Familienmitglieder am meisten beschäftigt
3. Familien kennenlernen: Assessment mit Geno-, Öko- und Beziehungsdiagramm
4. Wertschätzung und Anerkennung aussprechen
5. Erfragen einer detaillierten Beschreibung des Problems, inkl. Entstehungsgeschichte
6. Weitere Punkte der allgemeinen Pflegeanamnese erheben (z. Bsp. ATL’s)
7. Auftrag klären
8. Intervention gegebenenfalls bereits anbieten, durchführen oder planen
9. Wertschätzung und Anerkennung aussprechen
10. Zusammenfassung, Ausblick und Gesprächsabschluss → Feedback erfragen

Informationsaustausch
Welches Familienmitglied möchten Sie gerne in den Infromationsaustausch miteinbezogen haben?

Erwartungen an Spitalaufenthalt oder Pflege zu Hause
Wie kann ich Ihnen und ihrer Familie am besten helfen?

Herausforderunge, Beschwerden oder Belastungen
Was ist die grösste Herausforderung für Ihre Familie in Hinblick auf ihre Entlassung?

Dringende Sorgen oder Probleme
Welche Frage möchten Sie während unseres Gespräches beantwortet haben?

• Drei Instrumente, die in Form einer grafischen Darstellung die interne Struktur der Familie erfassen, weitere nicht-verwandtschaftliche Familie, Umfeld und Qualität der Beziehungen.
• Kann „Türöffner“ für eine Familienzentrierte Pflege sein.
• Patienten möchten, dass ihre Angehörige einbezogen werden und Angehörige möchten einbezogen werden
• Angehörige sind immer unterstützende Personen und Betroffene

Mit dem Genogramm wird die Herkunftsfamilie dargestellt, es entspricht im Wesentlichen einem Stammbaum

Das Ökogramm zeigt das weitere, nicht verwandtschaftliche Umfeld auf (Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn, usw.) Es ist auch hilfreich und informativ, die verschiedenen Fachpersonen und Institutionen aufzuzeichnen.

Das Beziehungsdiagramm mach Beziehungen und ihre Qualitäten innerhalb des Geno- und Ökogramms sichtbar

• „Ich muss nicht alles x-mal erzählen“
• „Die machen ja tatsächlich etwas mit den vielen Informationen“
• „Ich weiss was sie wissen“
• „ Ich fühle mich als Angehörige ernst genommen“

• Die Patienten im Zusammenhang mit Familie und Umfeld verstehen
• Die Angehörigen kennenlernen und einbeziehen
• Die Ressourcen und Entbehrungen der Familie kennen lernen
• Grundlage für passende Interventionen
• Schnelle und zweckmässige Dokumentation erleichtert das Rapportieren bei Abteilungswechsel

Ein Instrument, das geeignet ist, um Probleme in den Familien zu erfassen. Es besteht aus den drei Hauptkategorien Struktur, Entwicklung und Funktion. Diese sind wiederum in verschiedene Subkategorien unterteilt. Es werden nicht alle Daten abgefragt, sondern individuell ausgewählt was in der Situation wichtig ist.

Mit der Struktur ist die Familienzusammensetzung, die Beziehung der Familienmitglieder zueinander sowie deren Lebenssituation gemeint.

Aufgeteilt in: Innerhalb der Familie, Ausserhalb der Familie, Gesellschaftlicher Kontext

• Struktur
• Entwicklung
• Funktion

• Die Entwicklung der Familie wird von ihrer Vergangenheit, der Gegenwart und den Zukunftserwartungen beeinflusst.
• Der Verlust eines Vaters bringt demnach für eine Familie mit kleinen Kindern andere Herausforderungen und Aufgaben mit sich, als für eine Familie deren Kinder bereits erwachsen sind.
   
• Augeteilt in: Stadien, Aufgaben und Emotionale Bindung

Bei der Funktion geht es darum, das Verhalten der Familienmitglieder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erfassen.

Aufgeteilt in
- Instrumentell: z. Bsp ATL's die in dieser Situation relevant sind
- Expressiv: Vorstellungen, Überzeugungen, Bewältigungsstrategien

Nach Festhalten der Bedürfnisse der Angehörigen gilt es zu entscheiden ob Interventionen angezeigt sind. Bevor also eine Intervention geplant werden kann, muss der Kontext der Familie verstanden werden. Zwischen Assessment und Intervention steht also die Konzeptualisierung der Situation. Es muss anhand der gesammelten Daten ein Konzept entwickelt werden, um dieses nachher bei der Intervention umzusetzen.

Familienmitglieder zu befähigen, neue Lösungen zu finden, die geeignet sind emotionales, körperliches und spirituelles Leiden zu mindern oder zu lindern.

• Kognitiv: Den Denkprozess betreffend
• Affektiv: Die Emotionen betreffend
• Verhalten: Das Verhalten gegenüber anderen Familienmitglieder betreffend

Veränderung der Wahrnehmung des Problems und das Finden von Lösungen

• Aufzeigen und Anerkennen von Stärken der Familienmitglieder
• Anbieten von Informationen
• Neue Ideen und Meinungen vermitteln, um die Familie zur Lösung ihrer Probleme zu befähigen

Intensive Emotionen, die das Problemlösungsvermögen blockieren fördern oder reduzieren

• Anerkennung von emotionalen Reaktionen
• Ermutigen, Krankheitsgeschichte zu erzählen
• Unterstützung der Familie mobilisieren (offenes Ohr für die Gefühle der Anderen)

Verbesserung des gegenseitigen Umgangs und der Interaktion zwischen den Familienmitgliedern

• Unterstützung und Ermutigung von Familienmitgliedern, die ihre Angehörigen pflegen
• Ermutigen sich Erholungspausen zu gönnen
• Rituale entwickeln

• Einschätzen, ob der Abschluss sinnvoll ist.
• Anerkennung für das Erreichte
• Evaluation der Gespräche
• Überweisung an weitere Fachpersonen bei Bedarf
• Anbieten der Wiederaufnahme des Kontaktes bei Bedarf

• Mit dieser Fragetechnik entstehen neue Informationen im System.
• Bei allen Beteiligten werden so neue Sichtweisen und Denkprozesse angeregt.

• Zirkuläre Fragen
• Reflexive Fragen
• Hypothetische Fragen zur Zukunft

• Motivieren eine Person, die eigene Perspektive zu wechseln und die Interessen anderer Personen in den Blick zu nehmen.
• Dies erweitert eingeschränkte Wahrnehmungen und hilft bestehende Perspektiven zu überdenken.
• Beispiel: Fragen nach Unterschieden oder Fragen nach dem Verhalten: Wie gelingt es Ihnen…?

• Fragen zur Beobachterperspektive
• Haben zum Ziel, dass Befragte über ihre Wahrnehmung und Handlungen und deren Wirkungen nachdenken und eigene Möglichkeiten zur Problemlösung nutzen können.
• Beispiel: Was tut Ihr Vater, um Ihre Mutter zu beruhigen, damit sie keine Angst hat?

Fragen zu deren Beantwortung sich die befragte Person in Situationen versetzen muss, in denen sie tatsächlich nicht ist.
Beispiel: Wie denken Sie wird der Alltag Zuhause sein, wenn…?

• Erfassen unterschiedliche Erklärungsmöglichkeiten
• Weder falsch noch richtig
• Pathologisieren nicht
• Brauchbar
• Konstruktive Erklärungsansätze

• Kontext für Veränderungen verpassen
• «Taking sides»: Partei ergreifen
• Zu frühe, zu viele Ratschläge

• Das Reflecting Team ist ein brauchbares Instrument zur Qualitätssicherung der Familienzentrierten Pflege.
• Es handelt sich um ein moderierte Erörterung einer Pflegesituation im Team, das aus einer Bezugspflege, einem Inneren Kreis aus Fachpersonen und einem äusseren Kreis von Interventionspersonen besteht.
• Es werden Hypothesen und Anregungen zum weiteren Vorgehen diskutiert und die Gesprächsergebnisse im Anschluss dokumentiert.