TED 2 Pflegen bei chronisch Erkrankten

Pflege HF VollzeitModul 5: Pflege als ProzessTED 2 Pflege bei chronisch Erkrankten

Pflege HF VollzeitModul 5: Pflege als ProzessTED 2 Pflege bei chronisch Erkrankten


Set of flashcards Details

Flashcards 33
Language Deutsch
Category Care
Level University
Created / Updated 08.10.2021 / 13.06.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20211008_ted_2_pflegen_bei_chronisch_erkrankten
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20211008_ted_2_pflegen_bei_chronisch_erkrankten/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Erläutere die Grundzüge des Empowerment-Konzepts.

6 mögliche Antworten.

  • Fördert Lebensweise
  • Gibt Ermächtigung
  • Gibt Befähigung
  • Grosser Zusammenhang mit chronischen Krankheiten
  • Stärken können gefunden werden
  • Ressourcen können aufgebaut und genutzt werden

Erkläre die Zusammenhänge zwischen Empowerment und der Pflege.

Die WHO definiert das Patienten-Empowerment als integraler Bestandteil von Programmen zur Verbesserung der Patientensicherheit. Durch die Umsetzung des Konzepts erhält der Patient eine grössere Chance an eigener Beteilligung, Entscheidung und Übernahme von Aufgaben auf seinem Behandlungsweg.

Beschreibe das Konzept der Salutogenese.

Nach Aaron Antonovsky bezeichnet Salutogenese den individuellen Entwicklungs- und Erhaltungsprozess von Gesundheit. Nach diesem Konzept ist Gesundheit nicht als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen. Zwischen Krankheit und Gesundheit gibt es einen fliessenden Übergang. Dabei gibt es ein Gleichgewicht zwischen Salutogenese (Von Ressourcen unterstützt) und Pathogenese (Von Stressoren unterstützt).

Erkläre das Konstrukt des Kohärenzgefühls.

Das Kohärenzgefühl ist das Kernstück der Salutogenese. Es setzt sich aus dem Gefühl der Verstehbarkeit, aus dem Gefühl der Handhabbarkeit und aus dem Gefühl der Sinnhaftigkeit zusammen. Das Kohärenzgefühl ist eine Grundüberzeugung, dass das Leben sinnvoll ist und man es erfolgreich meistern kann, auch wenn es teilweise negative Phasen gibt. 

Definiere die chronische Krankheit nach WHO.

Laut WHO ist eine chronische Krankheit eine lange andauernde und im allgemeinen langsam fortschreitende Krankheit, welche schon seit 3 Monaten oder länger anhält.

Was sind mögliche Folgen einer chronischen Krankheit? Welche Bewältigungsstrategien gibt es?

Als Folgen von chronischen Krankheiten können scih Schwierigkeiten im Umgang mit em Gesundheitssystem, familiäre, finanzielle, soziale und psychische Probleme entwickeln. Durch die Erkrankung kann es sein, dass sich die berufliche Situation ändert und Anpassungen im sozialen Umfeld erfolgen müssen

Einige mögliche Bewältigungsstrategien in der Krankheitsbewältigung könnten sein:

  • Aktive Problemlösung
  • Eigenverantwortlich mit der Erkrankung umzugehen
  • Selbstermutigung
  • Krankheit akzeptieren
  • Suche nach richtiger Unterstützung
  • Informationssuche
  • Geühle zulassen
  • Abstand gewinnen

Was versteht man unter einem sekundären Krankheitsgewinn?

Der sekundäre Krankheitsgewinn beinhaltet die äusseren Vorteile, die der Patient durch sein Kranksein ziehen kann (zB mehr Aufmerksamkeit, bekommt das Essen serviert etc.).

Was sagt das Health-Belief-Modell (HBM) aus?

Das Gesundheitsverhalten jedes Menschen setzt sich aus 4 verschiedenen Wahrnehmungskonzepten zusammen:

  • Sozialdemografische Einflüsse (Alter, Geschlecht, soziale Schicht)
  • Schweregrad der wahrgenommen Symptome
  • Subjektive Verwundbarkeit (Fall in der Familie etc)

Diese 3 zusammen ergeben die subjetive Bedrohung von Krankheiten. Dazu kommt das 4. Konzept der Kosten-Nutzen-Abwägung. Alle 4 zusammen ergeben das vorhanden Gesundheitsverhalten.

Warum ist das HBM so wichtig in der Pflege?

In der Pflege ist es wichtig, dass man den Patienten darin unterstützt, gesundheitliche Überzeugungen zu entwickeln. Das geschieht durch professionelle Aufklärung von Spätfolgen oder Einschränkungen, aber auch von Präventionsmassnahmen und durch das Aufzeigen von möglichen Hilfsmitteln, Kosten und Dauer/Aufwand einer Behandlung.

Wie kann eine Pflegefachperson eine chronisch erkrankte Person unterstützen?

7 unterstützende Möglichkeiten nach iCare.

Unter Einbezug von sozialen Kontakten und Hobbys sind folgende Möglichkeiten wichtig:

  • Normalität ermöglichen
  • Selbstpflegekompetenz vermitteln
  • Selbstbewusstsein fördern
  • Positive Einstellung und realistische Ziele vermitteln
  • Symptome unter Kontrolle halten
  • Eigenverantwortung fördern
  • Normalität ermöglichen

Erläutere das Traject-Modell nach Corbin und Strauss

8 mögliche Phasen.

Es gibt 8 Phasen, welche gerade chronisch Kranke durchlaufen. Dabei wechseln sich instabile und stabile Phasen ab. In jeder Phase benötigt der Paitent andere Unterstützung.

  • Präklinische Phase (zB. Präventives Handeln)
  • Diagnostische Phase (Diagnose und Beginn der Krankheit)
  • Akute Phase (Krankheit nimmt zum ersten Mal schwere Verlauf)
  • Kritische Phase (Krankheitsaufenthalte aufgrund Komplikationen)
  • Stabile Phase (Kontrollierter Krankheitsverlauf)
  • Unstabile Phase (Unkontrollierter Krankheitsverlauf)
  • Verschlechterungsphase (Schwere Verschlechterung)
  • Sterbephase (Zeitraum kurz vor dem Tod)

Definiere den Begriff Informieren im Bezug auf die Patientenedukation.

Informieren= Informieren von Sachverhalten an Patienten. In kurzen Gesprächen, werden gezielte Mitteilungen gegeben, Medien bereitgestellt, Adressen vermittelt und Recherchehilfe gegeben.

Definiere den Begriff Schulen im Bezug auf die Patientenedukation.

Unter dem Begriff Patientenschulung ist eine Reihe von Fortbildungsprogrammen zusammengefasst. Die Durchführung von Patientenschulungen wird in der Regel von medizinischem Fachpersonal, sowie Pflegekräften und sonstigen Angestellten aus dem Gesundheitswesen übernommen. In der Regel finden dazu Kurse oder Seminare, oft in Krankenhäusern oder speziellen Institutionen statt.

Definiere den Begriff Beraten im Bezug auf die Patientenedukation.

Beratung ist ein ergebnisoffener, dialogischer Prozess, in dem eine individuelle Lösung vorbereitet wird. Es geht um Klärung und Stärkung den Patienten zu Entscheidungen zu befähigen. Ziel ist es den Patienten bei einer Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Was versteht man unter der Patientenedukation?

Die Patientenedukation bezeichnet vielseitige Massnahmen, welche dem Patienten Selbstpflegefähigkeiten und Kompetenzen beibringen, sowie Selbstkontrolle, Autonomie und Würde zurückgibt und so im Gesamten den Krankheitsverlauf unterstützt.

Beschreibe die Mikroschulung anhand eines Beispiels.

Beispiel hier "Korrektes Gehen an Gehstöcken".

12 Schritte nach Curiculum.

Mikroschulungen sind kleine Lerneinheiten, welche sich meist nur an 1-2 Personen wendet.

  1. Vorwissen/Einstellung ermitteln (Was ist genau passiert?)
  2. Richtziel überlegen (Entlastendes Gehen mit Gehstöcken)
  3. Feinziel aushandeln (Gehstöcke auf Grösse einstellen)
  4. Wissen ergänzen (Beraten)
  5. Anschauungsmaterial einsetzen (Video von richtigem Gehen zeigen)
  6. Handlung vorführen
  7. Motivation zum Üben (Sie können dann erst nach Hause)
  8. Fragen beantworten
  9. Informationsmaterial anbieten (Info-Broschüre abgeben)
  10. Wissen überprüfen (Wissen Sie noch welches Bein zuerst?)
  11. Feedback geben
  12. Dokumentation erstellen

Über welche Kompetenzen muss eine beratende Person verfügen?

5 mögliche Antworten.

  • Aktives Zuhören
  • Gleichzeitige Analyse des Gesagten
  • Prüfung von verbalen und nonverbalen Aussagen
  • Professionelle Beziehung zu den Ratsuchenden herstellen und aufrechterhalten
  • Gemeinsames Erkunden möglicher Lösungs-/ und Entscheidungswege 

Erkläre die Gesprächsgrundhaltungen der Pflegenden nach Rogers

3 mögliche Antworten.

  • Empathie (Versetzt sich in die Lage und findet heraus was die Erkrankung beim Betroffenen auslöst)
  • Wertschätzung (Arbeit des Patienten wertschätzen)
  • Kongruenz/Echtheit (Feedback geben und fachliche Meinung beibehalten)

Die Gesundheitskompetenz des Patienten ist die Vorraussetzung um was zu erreichen?

4 mögliche Antworten.

  • Informierte und gesundheitsbezogene Entscheidungen zu treffen
  • Selbstbestimmend zu handeln
  • Autonom entscheiden zu können
  • Eine aktive Rolle in der Mitgestaltung der Gesellschaft bei Gesundheitsthemen wahrzunehmen

Erkläre die Grundzüge und Schwerpunkte des CFAM

Die Krankheit hat Einfluss auf die gesamte Familie, sie sollte im Zentrum stehen. Die Pflege sollte die Handlungsfähigkeit, Autonomie und die Selbsthilfefähigkeit der Familie und des Kranken unterstützen, zudem sollte die Familie über Prävention und Gesundheitsförderung bescheid wissen. 

Warum ist das CFAM so wichtig im pflegerischen Alltag?

Durch das Familienassessment ist es möglich, den Patienten zusammen mit der Familie abzuholen und Stärken wie auch Schwächen innerhalb der Familienkonstruktion zu entdecken. So kann eine Pflege nach dem Aufenthalt besser geplant und unterstützt werden.

Beschreibe das Konzept des CFAM.

Das CFAM baut sich in 4 Phasen des Kontakts mit Familien auf:

  • B= Beziehungsaufbau
  • A= Assessment
  • I= Intervention 
  • A= Abschluss

Vorraussetzungen sind Neutralität und Allparteilichkeit für eine vertrauensvolle, respektvolle Beziehung. Durch die Hauptkategorien können aktuelle Probleme und Stärken ermittelt werden und so können passende Interventionen eingeleitet werden.

Welche Hauptkategorien gibt es und welche Untergruppen gehören dazu?

1. Struktur

  • Interne Struktur: Familienzusammensetzung, Gender, sex. Orientierung, Rangordnung. Untergruppen, Grenzen
  • Externe Struktur: Erweiterte Familie, grössere Systeme
  • Kontext: Kultur, Ethnie, soz. Schicht, Religion, Umgebung

2. Entwicklung

  • Stadien
  • Aufgaben
  • Beziehungen

3. Funktion

  • Instrumentell: ATL
  • Expressiv: Emotionale, nonverbale, verbale, zirkuläre Kommunikation, Problemlösng, Rollen, Einfluss und Macht, Überzeugungen, Allianzen und Koalitionen

Welche sind die ersten drei Familienzyklen und was passiert da?

  1. Auszug aus dem Elternhaus, junge Erwachsene: Abgrenzung Herkunftsfamilile, berufliche Etablierung und Kontakt zu Gleichaltrigen
  2. Verbindung von zwei Familien, das neue Paar: Ehebildung, Integration des Partners
  3. Familie mit kleinen Kindern: Platz schaffen für ein Kind, Finanzen-Haushalt-Kind unter einen Hut bringen, Integration der Grosselten 

Welche sind die 4-6/7 Stufen der Familienzyklen und was passiert da?

4. Familien mit Jugendlichen: Integration Jugendliche ins Familiensystem, Überprüfen der Partnerschaft und Beruf, gemeinsame Betreuung Grosseltern

5. Kinder ins Leben entlassen und sich weiter entwickeln: Ehe wird Dyade, Integrierung Schwiegerkinder und Enkel, Umgang mit Krankheit und Tod der Eltern

6. Familien im späten Lebensalter: Aufrechterhaltung der Interessen und Funktionen, mittlere Generation fördern, Weisheit und Erfahrung der älteren Generation fördern, Umgang mit Tod nächster Angehörigen, Vorbereitung auf eigenen Tod (Manchmal auch als 7. Zyklus beschrieben)

Was ist die Definiton von einer Familie?

Nach Wright und Leahey wird die Familie als Kreis von nahestehenden Personen beschrieben, welcher das Individuum selbst als Familie bezeichnet. Sie kann Kinder beinhalten, muss aber nicht. Mitglieder können verwand sein, müssen aber nicht. Zwischen den Beziehungen besteht ein Zugehörigkeitsgefühl und es werden darin Fürsorgefunktionen eingenommen.

Familien sind Syteme mit Stärken, Schwächen, Ressourcen und Wechselwirkungen und sind stets Experten eigener Sache.

Zähle verschiedene Familienformen auf.

6 mögliche Antworten.

  • Kernfamilie (Vater-Mutter-Kind)
  • Ein-Eltern-Familie (Alleinerziehende)
  • Grossfamilie (3 Generationen in einem Haushalt)
  • Patchwork-Familie
  • Regenbogenfamilie (Homosexuelle Paare mit Kind)
  • Pflegefamilien

Nenne einige familienpolitische Themen.

4 erarbeitete Themen aus dem Olat.

  • Zusammen wohnen
  • Eine Familie gründen
  • Ehe für alle
  • Alltag als Paar

Was ist ein Geno-Ökogram und welchen Nutzen hat es?

Es erfasst die interne Struktur und das soziale Umfeld einer Familie und stellt den Kontakt bzw. die Beziehung einzelner Personen untereinander dar. Es entspricht einem Stammbaum und kann laufend verändert werden. Durch diese Grafik können Konflikte vorhergesehen, Probleme und Stärken veranschaulicht und passende Pflegeinterventionen geplant werden. Mögliche Ressourcen können dadurch ersichtlich werden.

Was versteht man unter CFIM und was ist das Ziel davon?

= Outcomes familiensystemischen Interventionen. Es verbessert die Gesundheit von Patienten und Angehörigen und sie profitieren davon. Ziel des CFIM ist die Aufrechterhaltung einer effektiven Familienfunktion,

Welche Bereiche der Familienfunktion gibt es und was beinhalten sie? (Intervention)

  • Kognitiv: Anerkennung/Bestätigung geben, Stärken hervorheben und Informationen bieten
  • Affektiv: Gefühle ernst nehmen, erzählen lassen, gegenseitige Unterstützung fördern
  • Verhaltensbezogen: Familie zur Pflege ermutigen, Erholung ansprechen, Rituale einfügen

Was versteht man unter zirkulären Fragen und welche Typen gibt es?

4 mögliche Typen.

Sie zielen darauf ab, Veränderungen zu ermöglichen und basieren auf den Informationen aus dem CFAM.

  1. Typ: Fragen nach Unterschieden (Unterschiede im Bezug auf Menschen, Beziehungen, Zeit, Vorstellungen)
  2. Typ: Fragen nach den Auswirkungen des Verhaltens (Auswirkung von Verhalten auf andere Menschen)
  3. Typ: Hypothetische Fragen (Alternative Verhaltensweise und Bedeutung für die Zukunft)
  4. Typ: Triadische Fragen (Dritte Person beantwortet Frage über Beziehung zweier anderer)

Was sind die wichtigsten Punkte der  4. Phase des Calgary Familien Models.

5 mögliche wichtige Punkte.

  • Einschätzung, ob Abschluss sinnvoll ist
  • Anerkennung für das Erreichte
  • Evaluation der Gespräche mit der Familie
  • Überweisung an Fachpersonen b.B.
  • Anbietung der Kontaktwiederaufnahme