Auszüge aus Skripten


Kartei Details

Karten 291
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.08.2021 / 08.01.2023
Weblink
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Umsatz und Kostenentwicklung überwachen

  • Stimmen Angebot und Preispolitik?
  • Stimmen Personalbestand und der erzielte Umsatz überein?
  • Welche MArketing-Aktivitäten könnten mithelfen, neue Gäste zu gewinnen?
  • Sind die Öffnungszeiten auf die Gästefrequenz abgestimmt?
  • Lassen sich Waren gleicher Qualität evtl. günstiger beschaffen?
  • Werden die erbrachten Zusatzleistungen entsprechend verrechnet? (z.B. Kaffeeservice nach Sitzungen)

Voraussetzungen für eine wirksame Kalkulation

  • Sorgfältige Angebotsplanung
  • Verkaufspreis Vorkalkulation
  • Zweckmässiger EInkauf
  • Kontrolle bei der Anlieferung
  • Korrekte Lagerung
  • Überwachte Warenausgabe
  • Überwachung des Verbrauchs
  • Nachkalkulation (Controlling)

Kalkulieren in 3 Schritten

  1. Kostenstruktur erfassen -- Betriebskosten kennen
  2. Gesamtkalkulation erstellen -- Richtzahlen wie Faktor, Zuschläge berechnen
  3. Einzelkalkulation erstellen -- Preise berechnen

Betriebskosten kennen

Das Kennen der Betriebskostenm ist die Grundvoraussetzung für die Kalkulation. Neben der Warenkosten muss bekannt sein, welche Lohnkosten, Betriebskosten, FInanz- und Anlagekosten der Betrieb hat.

Richtzahlen (Faktor, Zuschläge) berechnen

Im zweiten Schritt errechnet man die verschiedenen Richtzahlen über den ganzen Betrieb. Man spricht hier auch von der Gesamtkalkulation. Es werden je nach Betrieb folgende Richtzahlen berechnet:

  • Bruttogewinnquote (Deckungebeitrag)
  • Reingewinn-Zuschlag 
  • (Richt-)Faktor
  • usw.

Preise berechnen

Einzelne Produkte oder Dienstleistungen werden kalkuliert. Die Warebkosten dienen meist als Grundlage. Mithilfe der Richtzahlen z.B. Faktor lassen sich dann die Verkaufspreise berechnen.

Heute wird jedoch meistens rückwärts kalkuliert: Der Preis wird meistens vom Markt "diktiert". Ausgehend vom Nettoerlös berechnen wir nun die maximale Höhe der einzelnen Aufwandgruppen (z.B. maximale Warenkosten oder Betriebskosten)

Kostenstruktur in der Gastronomie

  • Warenkosten 13%
  • Personalkosten 45%
  • Übrige Betriebkosten 12%
  • Finanz und Anlagekosten 13%
  • Betriebserfolg (Gewinn/Verlust) 2%

Nettoerlös

= Umsatz oder Verkaufspreis - Mehrwertsteuer

Betriebskosten

= MA-Kosten + übriger Betriebsaufwand + Finanz- und Anlageaufwand

Bruttogewinn

(Bruttoerfolg, Bruttorendite, Deckungsbeitrag, Küchenrendite)

= Betriebskosten oder Gemeinkosten + Reingewinn

Selbstkosten

= Warenkosten + Betriebskosten (Gemeinkosten)

Prime Cost (Primäre Kosten)

= Warenkosten + MA-Kosten

Nettoerlös berechnen

Warenkosten + Bruttogewinn (Zuschlag, Faktor, Bruttoerfolg in %) = Nettoerlös

Faktor berchnen

Nettoerlös (Basisumsatz) : Warenkosten = Faktor

Warenkosten berechnen

Nettoerlös : Faktor = Warenkosten

Wann wird die Detailberechnung eingesetzt?

  • Für Speisen und Getränke, welche viele Einzelzutaten enthalten und eine Rezeptur benötigen
  • wird auch bei Speisen eingesetzt, welche immer in gleichbleibender Zusammenstzung angeboten werden
  • Frühstück
  • Sandwiches, Canapées, Toasts
  • Müesli
  • Gebäcke
  • Snacks
  • Gratins
  • Suppen
  • Saucen z.B. Salatsaucen, Bolognaise

Wann wird die Überschlagsrechnung verwendet?

  • in der täglichen Menukalkulation
  • Voraussetzung: einzelne dominierende Speisenkomponenten gewichtsmässig und preislich erfassbar (Fleisch, Beilage, Gemüse)
  • Um Kosten für übrige Zutaten abzudecken werden den Hauptzutaten 20% dazugerechnet
  • Tagesmenus, Tagesteller
  • einfache Gerichte wie Rösti mit Spiegelei
  • kalte Teller

Warenverluste

Bei einigen Zutaten wie z.B. Gemüse welches gerüstet werden muss, entstehen Warenverluste. Deshalb müssen immer die tatsächlichen Warenkosten berücksichtigt werden:

Beispiel:

Wird bei einem Gemüse 20% Rüstverlust gerechnet, so können nur 80% weiterverwendet werden. Bei einem angenommenen Einstandspreis pro kg von 24.00 Fr. ergeben sich die Warenkosten wie folgt:

24 x 100 : 80 = 30.- Fr.

Schlüsselpunkte, Ursachen und Massnahmen zur Verbrauchsüberwachung

  • Einkauf
  • Warenannahme
  • Lagerung
  • Rüsten
  • Mengen
  • Portionieren
  • Garen
  • Reste

Nettoerlös (Basisumsatz) ermitteln

Warenkosten x Faktor = Nettoerlös (Basisumsatz)

Preispolitischer Spielraum

Der effektive Verkaufspreis kann  in einzelnen Fällen unter oder auch über dem rechnerischen effektiven Verkaufspreis zu liegen kommen

Hauptgründe für mögliche Differenzen der Kalkulationen

  • Grössere Verluste beim Lagern, Rüsten, Schälen, Parieren,...
  • Verluste beim Portionieren der Speisen (Fleisch, Gemüse,...)
  • Weniger Gäste als geplant (Abfall)

Vorsorgliche Massnahmen zur Minimierung der Differenzen in der Kalkulation

  • Gute Wareneingangskontrolle
  • Sachgemässe Behandlung der Rohprodukte
  • Einhalten der Rezepturen
  • Laufende Überprüfung der Arbeitsschritte
  • Genaue Portionengrösse (Quantentabelle)
  • Beim Metzger portioniertes Fleisch einkaufen
  • Vergleich der Produktions- und Verkaufsmengen
  • Genaue Kalkulation
  • Arbeitsschritte laufend überprüfen

Preisberechnung Bankette (im Haus Angebote)

Warenkosten + Betriebskosten (MA-Kosten und allg. Betriebskosten) + Gewinn = Basisverkaufspreis

Basisverkaufspreis + MwSt. = effektiver Verkaufspreis

Bei der Berechnung der Preise von Anlässe nicht vergessen:

  • Dekorationen
  • Menukartendruck
  • evtl. Miete von Anlagen
  • evtl. Verlängerung
  • evtl. Nachtzuschlag

Catering (ausser Haus Angebote)

Warenkosten + Betriebkosten (MA-Kosten und allg. Betriebskosten) = Offertpreis für Speisen und Getränke

Offertpreis + Transport (Logistik) + Table Top, Wäsche und Tischdeko + MA-Kosten vor Ort + Gewinn = Basisverkaufspreis

Basisverkaufspreis + MwSt. = Effektiver Verkaufspreis

Anlassarten

  • Private Anlässe
  • Geschäftliche Anlässe
  • Gesellschaftliche Anlässe

Private Anlässe

  • Taufen
  • Kommunion
  • Konfirmation
  • Verlobungsfeiern
  • Hochzeiten
  • Geburtstage
  • Leidmahle

Geschäftliche Anlässe

  • Firmenfeste
  • Sitzungen
  • Konferenzen
  • Kongresse
  • Seminare 
  • Ausstellungen

Gesellschaftliche Anlässe

  • Klub- und Vereinsveranstaltungen
  • Hauptversammlungen
  • Silvesterpartys
  • Konzerte
  • Fasnacht

Ablauf Bankettorganisation

  • Kontaktaufnahme
  • Besichtigung, Verkaufsgespräch, Mail, Telefon
  • Offerte und Bestätigung
  • Vor dem Anlass Erstellung von Checklisten
  • Materialbestellung/-Organisation
  • Vorbereitung/Ablauf Tag X
  • Nachbearbeitung

Vorbereitung des Verkaufsgespräch

  • Ort und Zeit der Besprechung auswählen, Zeitdruck vermeiden
  • Alle wichtigen, bereits bekannten Angaben notieren
  • Räume kontrollieren
  • Unterlagen wie Checklisten, Bankett-Dokumentation, Grundrisse bereithalten
  • Visitenkarte bereithalten
  • Kontrolle des eigenen Auftretens

Organisationshilfsmittel Sonderanlässe

  • Besprechungsmappe
  • Bankettdokumentation
  • Bankettcheckliste

Inhalt Besprechungsmappe

  • Bankett-Dokumentation
  • Bankettcheckliste
  • Agenda
  • Korrespondenz
  • Schreibzeug und Notizpapier
  • Taschenrechner
  • Fotos
  • Beispiel Menukarten
  • Prospekte des Betriebes
  • Visitenkarte

Inhalt einer Bankettdokumentation

  • Begleitbrief
  • Räume und Kapazitäten
  • Aperitif
  • Essen
  • Getränke
  • Seminarpauschalen
  • Technik
  • Adressen
  • AGB
  • Facts Sheets
  • Referenzen

Inhalt Bankettcheckliste

  • Name und Adresse Auftraggeber
  • Telefon P&G
  • Datum und Zeit des Anlasses
  • Art des Anlasses
  • Ort und Lage (welcher Raum)
  • Personenzahl
  • Ankunfts- und Essenszeiten
  • Tischform

Ablauf des Bankettverkaufsgespräches

Die Person, welche das Gespräch führt muss das nötige Fachwissen haben, über Entscheidungskompetenz verfügen, die Machbarkeit des Hauses kennen, motiviert sein, dem Gast einen schönen Anlass zu verkaufen.

  1. Gesprächseröffnung/Beschrieb
  2. Möglichkeiten
  3. Apéro
  4. Menu
  5. Getränke
  6. Adressen
  7. Diverses
  8. Allgemeine Bedingungen
  9. Abschluss

Gesprächseröffnung/Beschrieb

  • Begrüssung
  • Haus kurz vorstellen
  • Anlassart und Personenzahl abklären
  • Räume zeigen
  • Bankett besprechen

Möglichkeiten

  • Kontaktperson bekanntgeben
  • Fotos von Bestuhlung - Möglichkeiten
  • Fotos von Dekorationen
  • Fotos von Räumen/Zimmern

Apéro

  • Aperitiv-Getränkeliste
  • Kleinigkeiten und Snacks