Neurologische Notfälle
Anatomie, Physiologie und Pathologie
Anatomie, Physiologie und Pathologie
Set of flashcards Details
Flashcards | 60 |
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Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | Other |
Created / Updated | 24.08.2021 / 29.08.2021 |
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https://card2brain.ch/box/20210824_neurologische_notfaelle
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schützende anatomische Strukturen
- ZNS = Gehirn und Rückenmark
- Gehirn aus Nervengewebe, der weissen und grauen Hirnsubstanz (je nach Lage und Funktion)
- Gehirn im Schädel in Zerebrospinalflüssigkeit → CSF, Liquor cerebrospinalis
- Liquor ist eine transparente, leicht gelbliche Flüssigkeit, dienst als Stossdämpfer für das Gehirn
- besteht aus Wasser, Proteinen, Salzen und Glukose
- Pia mater liegt direkt an dem Gehirn an, weiche Membran (Mutter)
- stark vaskularisiert, Gefässe versorgen Hirn und Rückenmarksoberfläche
- Arachnoidea ist in der Mitte, vernetzt aus Kollagen und Elstinfasern (spinnennetzähnlich)
- Liquor zirkuliert zwischen der Spinnwebshaut und der Pia mater → Subarachnoidalraum
- Schutz vor mechanischen Verletzungen und bildet immunologische Abschirmung
- Liquor zirkuliert zwischen der Spinnwebshaut und der Pia mater → Subarachnoidalraum
- Dura mater direkt am Schädelknochen, enthält Arterien, welche den Schädel versorgen
- besteht aus zwei Faserschichten
- Epiduralraum besteht zwischen Schädel und Dura mater
- Dubduralraum besteht zwischen der Dura mater und der Arachnoidea
Arterien des Gehirns
- Gehirn braucht konstante Perfusion mit O2 und Glukose → keine Speichermöglichkeit
- 4 Hauptarterien:
- zwei vordere innere Karotisarterien (A. carotis)
- zwei hintere Wirbelarterien (A. vertebralis)
- A. vertebralis gehen innderhalb der Schädelbasis in die Basilararterie (A. basilaris) über
- versorgt Zerebellum (Kleinhirn) und Hirnstamm
- A. basilaris teilt sich und vereinigt sich mit den inneren Karotisarterien zum Circulus arteriosus
- der zerebrale Blutfluss wird unanhängig vom BD reguliert und den metabolischen Anforderungen durch Konstriktion und Dilatation der zerebralen Gefässe angepasst
- dies klappt solange der zerebrale Perfusionsdruck (entspricht ca. dem systolischen BD) zwischen 60 und 160 mmHg befindet
- → wichtig einen BD über 60-70 und kleiner 160 mmHg (minus den ICP) zu haben
- Hypokapnie verursacht zerebrale Vasokonstriktion → verminderte Perfusion → verringerter ICP
- Hyperkapnie verursacht zerebrale Vasodilatation → gesteigeter ICP
- Blut-Hirn-Schranke
- Kapillaren haben spezielle Auskleidung, für eine Schutzbarriere zwischen Blut und extrazellulären Flüssigkeiten
- verhinder Übertritt bestimmter Substanzen, Bakterien, Toxinen, Proteinen sowie AK oder AB
- O2, Wasser und Glukose sind zugelassen und werden aktiv transportiert
- Kopfverletzungen und bestimmte Infektionen beschädigen die BHS und erzeugen dadurch häufig eine sekundäre Hirnverletzung
Zerebrum (Grosshirn)
- besteht aus einem Kortex ( unterteilt in Lappen) und einem Subkortex
- Kortex = Grosshirnrinde oder graue Substanz
- rechte und linke Hemisphäre
- zur funktionellen Steuerung der Gegenseite des Körpers
- Loben/Lappen:
- Frontal → steuert Motorik, bestimmte Persönlichkeit und organisiert Denk und Sprachvermögen
- Parietal → interpretiert persönliche Empfinden
- Temporal → speichert Langzeitgedächtnis und verarbeitet Geräusche
- Okzipital → Sehvermögen
Höhere Funktionen (Sitz des Bewusstseins)
- Bewusstseinsempfindungen
- Selbstbewusstes Handeln
- Wollen
- Kreativität
- Gedächtnis
Drei unterschiedliche Strukturen
- Grosshirnrinde: dünne, äussere Schicht aus grauer Substanz, hat Auffaltungen und Furchen. Hirnwindungen = Gyrus, Furchen = Sulcus
- Leitungsbahnen: innere weisse Substanz
- Grosshirnkerne: Anhäufungen von grauer Substanz in der Tiefe
Zerebellum (Kleinhirn)
→ Koordiniert Bewegungen, Gleichgewicht und Körperhaltung
Kleinhirn als Koordinationssystem
- Reguliert mit dem Grosshirn und des extrapyramidalen Systems die Grundspannung der Musklen und stimmt Bewegungen auf einander ab
- Durch die Infos des Vestibularorgan sorgt es für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts
- Wird immer über Kleinhirnbahnen des Rückenmarks aus peripheren Rezeptoren über Muskel und Gelenkstellungen informiert = Tiefensensibilität
- Auch mit der absteigenden Pyramidenbahn verbunden und reguliert willkürliche Bewegungen, koordiniert Zielmotorik, ohne sie direkt auszulösen
Dienzephalon (Zwischenhirn)
- Schaltstelle zwischen Grosshirn und Hirnstamm
- beinhaltet Thalamus und Hypothalamus
- Thalamus → graue Substanz verbindet Reizleitung zwischen Rückenmark und Grosshirnrinde, beherbergt grossen Teil vom retikulären aktivierenden System (RAS) → zuständig für das Aufwachen (Schlaf-Wach-Rhythmus). Verbindung zum limbischen System, damit Grosshirnrinde und das Bewusstsein nicht von Signalen überflutet werden, wirkt der Thalamus wie ein Filter
- Hypothalamus → Aufrechthaltung der Homöostase im Körper, über die Hypophyse verbindet er das sympathische und parasympathische Nervensystem
- Messung Körpertemperatur durch Thermorezeptoren
- Kontrolle Wasserhaushalt durch osmotische Rezeptoren
- Überwachung Kreislauf- und Blasenfunktion, Gastrointestinaldruck über Hormon und andere Rezeptoren
- Steuerung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme über Durst-, Sättigungs- und Hungerzentrum
- Entstehung von Gefühlen wie Wut und Aggression
- die Hormone des Hypothalamus stimulieren oder hemmen die Ausschüttung der Hypophyse, die den Rhythmus, Durst und Hunger sowie andere Funktionen regulieren
Hirnstamm
- besteht aus Medulla oblongata, Mittelhirn und Pons
- Medulla oblongata → kontrolliert physiologiesche Grundfunktionen (Atmung, Herzfrequenz usw.)
- Mittelhirn → Regulierung des Sehens, Höhrens und Bewegungen des Körpers
- Pons → verbindet Zerebellum mit der Medulla oblongata und ist an Körperhaltung und Bewegung sowie Schlaf beteiligt
Limbisches System
- besteht aus zwei Strukturen: Amygdala und Hippokampus → System ist am präfrontalem Kortex des Frontallappens angeschlossen
- limbische System wird primitives Hirn genannt, da es viele grundlegende Überlebensinstinkte und viele der Verhaltensrreaktieonen kontrollier, welche die Haupteigenschaften unserer Persönlichkeit ausmachen (zb ob wir positiv oder negative Eingestellt sind)
- auch für intensive Gefühle → Angst, Freude, Frustation, Beklemmung, Spannung, Ärger, Wut, sexuelles Verlangen, Appetit, den Wunsch oder die Fähigkeit, sich zu binden und das Speichern unserer emotionalen Erinnerungen → verbunden mit vegetativen Reaktionen und Verhaltensweisen
- es erlaubt uns, Ereignisse während ihres Ablaufes zu interpretieren und hilft uns Folgeen von HAndlungen oder Ereignissen vorauszusehen
- Die Rindenanteile des limbischen Systems gehen aus dem Riechhirn (auch Riechkolben und Tractus olfactorius)
- Die enge Beziehung von Gerüchen und Emotionen bei Tieren ist noch heute bei den Menschen vorhanden (kann jmd. Nicht riechen)
- Über den Hypothalamus beeinflusst das limbische System viele Organfunktionen zb Durchfall, BD Anstieg, Tachykardie vor Prüfungen
- Limbische System = übergeordnete Zentrale der endokrinen, vegetativen und emotionalen Regulation = Visceral brain
Liquor
Liquor
- Klare, farblose Flüssigkeit, füllen Hohlräume im Gehirn und den Subarachnoidalraum aus
- Ca 150 ml
- Durchströmt Ventrikel in den Subarachnoidalraum, wo er von den Arachnoidalzotten in das Venensystem abgeleitet wird
- Ein Teil gelangt über die Spinalnervenscheiden in das Blutsystem zurück
- Durch das Liquor wird das Nervengewebe gestützt, sowie durch ein Wasserkissen vor der Schwerkraft, schädigender Stosseinflüsse, Reibung, Druck geschützt
- Durch interstitielle Flüssigkeit am Stoffaustausch zwischen Blut und Nervengewebe beteiligt
- Enthält Nährstoffe für das Hirn aus dem Blut und transportiert Stoffwechselprodukte aus dem Nervengewebe ab
Liquorräume
- Ventrikel = kleine Räume, in denen sich das Liquor befindet, wo ständig durch das Kapillarnetz innerhalb der Ventrikel produziert wird
- Äussere Liquorräume:
- Subarachnoidalraum und Zisternen (Erweiterung des Suabrachnoidalraumes) umschliessen das Gehirn und Rückenmark
- Innere Liquorräume:
- Ventrikelsystem des Gehirns und Zentralkanal im Rückenmark
- Seitenventrikel (Ventrikel 1 und 2) sind lang gestreckt, bogenförmige Hohlräume in der Grosshirnhemisphären, mit dem 3. Ventrikel in Verbindung
- 3. Ventrikel liegt spaltförmig im Zwischenhirn und gelangt über den schmalen Verbindungskanal im Mittelhirn in den 4. Ventrikel über
- 4. Ventrikel setzt sich in den Zentralkanal des Rückenmarks fort, hat noch zwei kleine seitlichen Öffnungen und eine mittlere Öffnung zum Subrachnoidalraum
- Dadurch stehen innere Liquorräume mit den äussern in Verbindung
Blut-Liquor-Schranke
- Pia mater stülpt sich in zottenartigen Kapillargeflechten in die Ventrikel vor = Plexus choroidei
- Damit keine schädlichen Stoffe aus dem Gehirn zum Nervengewebe gelangen, Barriere
- Die Grenzmembran wird von Gliazellen und Anteilen der Pia mater gebildet
- Grosse klinische Bedeutung, da sie nur von wenigen liquorgängigen Medikamenten passieren kann
- Durch zb entzündliche Veränderungen (Menigitis) erhöht sich die Blut-Liquor-Permeabilität pathologisch
Aufgaben und Organisation des Nervensystem
- Erfassung, Auswertung, Speicherung und Aussendung von Informationen
- Mit Hormonsystem Regelung alles Organsysteme und Gesamtorganismus, Anforderungen der Umwelt anpasst
- Rezeptoren bermerken Veränderungen im Körper und Aussenwelt
- Afferente Nervenfasern übermitteln Infos an Zentren
- Werden verarbeitet und Antwort via
- Efferente Nervenfasern als Reaktion
- Sonstige Aufgaben
- Wahrnehmung Sinnesreize, Gefühlsqualität = Empfindungen (Angst, Freude,..)
- Speichern von Infos = Gedächtnis
- Aus Infos neue Handlungsmuster entwerfen = Kreativität
- Motivation und Antrieb = Handlungsimpulse ohne äusseren Reiz
- Über sich selbst nachzudenken = Bewusstsein
- Rhythmen für Leistungs- und Erhohlungsphasen
Aufbau einer Nervenzelle
- Zellkern, Zytoplasma und Zellorganellen
- Im Zytoplasma Eisweisssynthese und gesamte Zellstoffwechsel
- Im Zytoplasma:
- Nisselschollen sind Anhäufungen von freien Ribosomen und rauem endoplasmatischem Retikulum
- Neurofibrillen sind feine stützende Fasern
- Zellteilung nur bei der Entwicklungszeit des Nervensystems, vor und kurz nach der Geburt, danach können sie nicht ersetzt werden
Dendriten
- Kurze, verzweigte Ausstülpungen des Zytoplasmas
- Nehmen Erregungsimpulse der Zellen auf und leiten sie zum Zellkörper
- Mehrere Dendriten aber nur ein Axon
Axon
- Längliche Ausstülpung des Zytoplasmas, entspringen dem Axonhügel (Verbindungsstelle zum Zellkörper)
- Dünne, kabelartige Fortsätze weiter und teilen sich am Ende in viele Endverzweigungen
- Als Efferente Fortsätze leiten sie Impulse bis zu 100 m/s weiter zu anderen Neuronen oder Muskelzellen
- Länge von wenigen mm bis zu über einen Meter
Typen: Multipolare, Bipolare, Unipolare und Pseudounipolare Neurone
Synapsen
- Axone üebrtragen Impulse weiter zu den Dendriten der nächsten Neuronen
- Am Ende des Neurons befindet sich 10 000 Synpasen
- An den Synapsen hat es viele präsynaptische Endknöpfe als Schaltstelle, an denen Neurotransmitter (Überträgerstoffe) gespeichert werden
Neuron
- Zur Erregungsbildung und Erregungsleitung
- Hochspezialisiert aber keine primitiven Fähigkeiten mehrkönnen sich nicht selbststützen, immunologisch schützen oder ernähren, dies machen die Gliazellen
- Werden von Genen gesteuert
- Eigenschaften:
- Nach Gehirnwachstumsphase nicht mehr teilen
- Besitzen Dendriten und Axone, zur Aufnahme von Kontrakt mit anderen Zellen, haben meist tausende Synapsen mit anderen Nervenzellen
- Zellmembran erzeugt elektrische Signale, welche mit Hilfe von Botenstoffen und Rezeptoren Signale empfangen (können noch wenig andere Zellen auch)
- Gibt afferente (hinführende) zum ZNS und efferente (wegführende) Neurone von Gehrin und Rückenmark zu den Zielnerven
- Bilden innerhalb der ZNS grosse Verflechtungen untereinander = Interneurone
Nervengewebe besteht aus zwei Haupttypen von Nerven Zellen: Neuron und Gliazellen
Gliazellen
- Funktion: Stütz-, Ernährungs- und immunologische Schutzfunktion
- 5-10fache mehr als Neurone
- Haben Zellteilung
- 4 Arten:
- Astrozyten: sternförmig, mit vielen Fortsätzen. Bilden im Gerhirn und Rückenmark stützendes Netzwerk für Neuronen. Nach Verletzung bilden einen narbigen Ersatz = Glianarbe. Stehen auch mit Kapillaren eng in Verbindung und beeinflussen Übergang von Stoffen, schützen Neuronen von schädlichen Stoffen = Blut-Hirn-Schranke. Fettlöslichkeit (Lipophilie) ist entscheidend: Wasserlösliche Stoffe (Hydrophilie) können die Schranke kaum durchqueren, im Gegensatz zu (Lipophilie). Wichtig bei Medikamenten, Blut-Hirn-Schranke wird bei Fieber und Gehirn- und Hirnhautentzündung viel durchlässiger
- Oligodendrozyten: bilden im ZNS die Markscheiden, im PNS die Schwann-Zellen, die die elektrische Isolierung übernehmen
- Astozyten und Oligodenrozyten werden auch als Makrogliazellen bezeichnet
- Mikrogliazellen: kleine bewegliche Zellen, wehren im ZNS Krankheitserreger durch Phagozytose ab, auch Gehirn Makrophagen genannt
- Ependymzellen: kleiden mit einer einlagigen Zellschicht die Liquorräume in Gehirn und Rückenmark aus
Markscheide
- In der PNS wird jedes Axon von Schwann-Zellen umhüllt (spez. Gliazellen)
- Axon und umgebende Schwann-Zellen = Nervenfaser
- 1/3 aller Nervenfasern wickelt sich die Schwanzelle mehrfach um das Axon herum und bildet eine dicke Hülle aus Fett-Eiwiess Geschmisch = Myelin
- Myelinummantelung = Markscheide oder Myelinscheide
- Durch diese elektrische Isolierung erhöht sich die Übertragungsgeschwindigkeit für ausgehende Nervensignale
- Hohe Leistungsgeschwindigkeit = dicke Markscheide = Markhaltige Nervenfasern
- Kleinere Leistungsgeschwindigkeit = dünne Markscheide = Marklose Nervenfasern
- Im ZNS wird Myelin von Oligodendrozyten gebildet, gleich wie bei PNS
- Wenn hohe Übertragungsgeschwindigkeit erforderlich ist, hat es kurze Abschnitte mit einem normalen, dünnen Durchmesser = Ravier-Schnürringe
- Bei diesen Abschnitten tritt das elektrische Nervensignal mit der Interzellulärensubstanz in Kontakt, was im Verhältnis viel Zeit braucht
- In den Myelinschichten ist es von dem Interzellulärensubstanz getrennt, sodass die elektrischen Signale sprunghaft von einer zu nächsten Ravier-Schnürringe ausbreitet, spart Zeit = saltatorischer Erregungsleistung
- Bei der Geburt nur wenige Beriche myelinisiert, die Ausbildung erfolgt während der ganzen Kindheit
Nervenfaser und Nerven
- Axon und Myelinscheide = Nervenfasern
- Nervenfasern vom ZNS zu Peripherie = efferente Nervenfasern
- Versorgen Skelettmuskulatur
- = motorische Nervenfasern
- Nervenfasern zum ZNS = afferente Nervenfasern
- Leiten Infos von Sinneszellen oder Organen
- = sensible oder sensorische Nervenfasern
- Bündel von mehreren Nervenfasern, gemeinsam in Bindegewebshüllen eingebettet bilden einen Nerv
- Kann sich mehrere Male aufteilen oder mit anderen Nerven vereinigen
- Im PNS können Nervenfasern nur motorisch oder sensibel, in Nerven können motorische und sensible Fasern verlaufen = gemischte Nerven
Erregungsüberleitung an den Synapsen
- Synapsen verbinden Neuronen mit einander oder mit Drüsenzellen oder glatter Muskulatur
- Wird aus motorische Endplatte genannt
- Besteht aus 3 Teilen
- Präsynaptisches Neuron: am axonelen Ende, hat es knopfförmige Auftreibungen (präsynaptische Endknöpfchen) hier sind die synaptischen Bläschen (Vesikel) mit den Neurotransmittern
- Synaptischer Spalt: der mit Extrazellulärenflüssigkeit gefüllter Spalt (0.02 mm breit), ist zwischen der präsynaptischen und postsynaptischen Membran
- Postsynaptischen Neuron: das nachgeschaltete Neuron hat in seiner postsynaptischen Membran die Rezeptoren für die Transmitter
primär/sekundär motorische/sensorische Rindenfelder
- Durch die unterschiedlichen Funktionen werden sie in motorische und sensorische Rindenfelder unterteilt
- Darin gibt es noch weitere Unterteilungen
- Primäre Rindenfelder: Punkt-zu-Punkt Verbindung mit der Körperperipherie, senden Signale zu den quergestreiften Muskeln bzw. empfangen Nervenimpulse von verschiedenen Rezeptoren
- Sekundäre Rindenfelder: Erfahrungen, Erinnerungen und Handlungsentwürfe werden gespeichert und Ausführung von komplexen Bewegungsabläufen
- Über die Pyramidenbahnen sind die Rindenfelder mit Körperperipherie und tieferliegenden Hirngebieten verbunden
Primäres motorisches Rindenfeld
- Liegen in den vorderen Zentralwindung
- Von einem Ohr über die Scheitel zum anderen Ohr
- Jede Körperregion hat ihren eigenen Abschnitt, Aufteilung nach bestimmten Muskeln, zuständige Neuronen liegt daneben
- Die Grösse für die Neuronen Zahl hängt in der Präzision der Aufgabe, zb hat die Mimik, Augenmuskel, Sprachbildung Hand = grossen Bereich, wobei der Rupf nur einen kleinen hat
Sekundäre motorische Rindenfelder
- Für Speicherung der Komplexen Bewegungsabläufen
- beim Ausfall des primären motorischen Rindenfeldes, kann er teilweise übernehmen
- Prämotorischen Arealen für die Bewegungsplanung und einem speziellen motorischen Rindenzentrum für die Sprache = Broca Sprachzentrum
Motorische (unflüssige) Aphasie = motorische Sprachzentrum fällt aus zb nach Schlaganfall
Primäres sensorisches Rindenfeld
- Für die bewussten Empfindungen
- Liegt in der hinteren Zentralwindung
- Infos von den peripheren Rezeptoren zb Haut, Muskeln und Gelenken, auch inneren Organe
- Infos werdenn dan über afferente Bahnen zum Thalamus im Zwischenhirn und dort auf andere Neuronen, deren Axon durch die innere Kapsel zur hinteren Zentralwindung und Nachbargebieten ziehen
- Körperregionen sind den verschiedenen Abschnitten zugeordnet
- Grösse hängt von der Dichte der Rezeptoren ab dh von der Empfindsamkeit der Regionen zb Finger und Lippen grosse Bezirke, Rücken und Rumpf kleiner
Sekundäre sensorische Rindenfelder
- Speicherung früherer Empfindungen, neue Infos mir damit verglichen, erkannt und gedeutet werden können, zb Gelenkstellungen, Muskellänge und Gleichgewicht
Rindenfelder der Sinnesorgane
Sehzentrum
- Liegt im Hinterhauptslappen des Grosshirns
- Primäre Sehrinde
- Hier endet die Sehbahn, das von der Netzhaut gelieferte Bild geht ein
- Sekundäre Sehrinde:
- Visuelles Assoziationsgebiet
- Bilder werden weiterverarbeitet, mit früheren Eindrücken verglichen, und identifiziert
- Dazu gehört auch das Lesezentrum im hinteren Lobus parietalis
- Fällt im primären Sehzentrum bds aus so ist man blind, auch wenn Augen und Sehbahnen intakt sind = Rindenblindheit
- Fällt das sekundäre Sehzentrum aus, so kann man sehen aber nicht mehr erkennen = Seelenblindheit
Hörzentrum
- Liegt im Lobus temporalis des Grosshirns
- Primäre Hörzentrum
- Liegt unterhalb des Sulcus lateralis in der Heschl-Querwindung
- Die Hörbahnen enden, akustischen Informationen gehen ins Hörorgan ein
- Sekundäre Hörzentrum
- Identifizierung der Höreindrücke
- Eng verbunden mit dem benachbarten sensorischen Sprachzentrum, das Wernicke Zentrum, für das Sprachverständnis
- Sensorische Aphasie: Ausfall des Wernicke Zentrums, Bedeutung der gesprochenen Wörter werden nicht verstanden, obwohl sie gehört werden können, Fähigkeit zu Schrieben und Sprechen ist beeinflusst, Sprechen ist flüssig aber nicht sinnvoll, Begriffe werden falsch gebraucht
Assoziationsgebiete
- Des Grossgehirns dienen der Zusammenführung und Verarbeitung von Sinneseindrücken und motorischen Handlungsentwürfen
- Druch die Verbindung verschiedener motorischer und sensorischer Rindenfelder bilden sie die Grundlage für viele Hirnleistungen zb logisches Denken und Kreativität
- Viele Rindenfelder der vier Grosshirnlappen und Anteilen des limbischen Systems für Gefühlsbereich und Gedächtnis
Links und Rechts
- Grosshirnhemisphären sind nicht identisch zu den Funktionen
- Linke Hemisphäre:
- Sprache, Zahlenkenntnis und abstraktes sowie logisches Denken
- Rechte Hemisphäre:
- Grundlage für Kreativität, künstlerische Begabungen, Einsicht und Vorstellungskraft
- Balken (Corpus callosum) ist die grosse Informationsleitung, über die die beiden kommunizieren und zu einer Einheit werden
Mesencephalon (Mittelhirn)
- Liegt zwischen Brücke und Zwischenhin im Hirnstamm
- Zwei Zonen:
- Dorsalseitige Mittelhirndach (Tectum mesencephali):
Die Vierhügelplatte dient als akustisches und optisches Reflexzentrum - Ventralseitige Hirnstiele (Pendunculi cerebri)
Ventralverlaufende grosse Faserbahnen die als Afferenzen und Efferenzen, den Hauptverbindungsweg zwischen Grosse und Kleinhirn und Pyramidenbahn enthalten. Werden als Hirnschenkel (Cura cerebri) bezeichnet und dienen dem Austausch von motorischen und sensiblen Infos zwischen Rückenmark, Hirnstamm, Kleinhirn, Thalamus und Grosshirn. Im hinteren Anteil der Hirnstiele liegt die Mittelhinrhaube (Tegmentum mesencephali), welche den Ursprungszellen des 3. Und 4. Hirnnerven enthält
- Dorsalseitige Mittelhirndach (Tectum mesencephali):
- Es befinden sich auch Kerngebiete des extrapyramidalen Systems
- Schwarze Substanzen (Substantia nigra) und roter Kern (Nucleus ruber) sind Schaltzentren, ohne willentliche Beeinflussung, Bewegung der Augen, Kopfes und Rumpfes und Sinneseindrücke von Augen und Ohren abstimmen
- Zwischen Mittelhirn vom liquorführendendach und Mittelhirnhaube wird das Mittelhirn vom liquorführenden Aquädukt durchzogen, der 3. Und 4. Ventrikel verbindet
Lebenswichtige Regelzentren
- In der grauen Substanz enthält die Medulla oblongata Steuerungszentren für lebenswichtige Regelkreise
- Herzkreislaufsystem beeinflusst Herzschlag und kardiale Kontraktionskraft und steuert die Weite der Blutgefässe
- Atemzentrum reguliert den Grundrhythmus der Atmung
- Reflexzentren: Schluck, Husten, Nies und Brechzentren = motorische Reflexhandlungen
- Sie erhalten über die afferenten Bahnen des vegetativen Nervensystems (IX und X Hirnnerv) die notwendigen Infos zur Aufgabenerfüllung
- Sensoren für PH Wert, Sauerstoff und Kohlendioxidpartialdruck befinden sich direkt im verlängerten Mark
- Kerngebiete der Hirnnerven VIII bis XI leiten über ihre vegetativen Anteile Steuersignale aus den lebenswichtigen Regelzentren zu den Empfangsorganen
Schädigung der Regelzentren
- Kann durch einen harten Schlag auf die Schädelbasis tödlich sein
- Auch bei Einklemmung bei Hirndruck, durch Kompression der Medulla oblangata
- Patienten können nach einer Hypoxie mit Ausfall des gesamten Grosshirns ohne apparative Unterstützung weiterleben, wenn die Hirnstammlokalisierte Steuerung der Vitalfunktion wie Atmung und Kreislauf enthalten ist = apallischen Syndrom oder Teilhirntod
Formatio reticularis
- Hirnstamm bis zum Thalamusbereich des Zwischenhirns liegen Neuronenverbände, die in nicht scharf abgegrenzten Kerngebieten konzentriert sind
- Mit den Nervenfasern haben sie ein netzartiges Aussehen und werden deshalb Formatio reticularis genannt
- Die Nervenzellen erhalten Infos von den Hirngebieten und verarbeiten sie mit Erregungsimpulsen, um allen Hirngebieten zu beantworten
- Ist ein Regulationszentrum für die Aktivität des gesamten Nervensystems
- Wichtig für die Bewusstseinslage und des Wach-Schlaf-Rhythmus
- Dabei wird die Grosshirnrinde durch das aufsteigende retikuläre Aktivierungssystem (ARAS oder unspezifisches sensibles System) aktiviert
Bewusstseinslage
- Je nach Aktivität des Systems entstehen unterschiedliche Bewusstseinslagen, von gespannter Aufmerksamkeit, zu gedankliches Abschalten bis zum Schlaf
- Kann durch Drogen, Alkohol, Medikamente, Meditation, Hirnschädigung beeinflusst werden
- Unterschiedliche Störungsgrad der Wachheit/Vigilanz:
- Benommenheit: leichte Bewusstseinsstörung, verlangsamtes Denken und verzögerte Reaktion
- Somnolenz: krankhafte Schläfrigkeit, durch äussere Reize (Ansprache) erweckbar und befolgt einfach Aufforderungen
- Sopor: starke Bewusstseinsstörung, durch starke Reize (SZ) erweckbar
- Koma: tiefe Bewusstlosigkeit, keine Reaktion mehr auf äussere Reize, nicht erweckbar, weitere Einteilung in vier Stadien erfolgt durch Art der Reaktion auf Schmerzreiz, Pupillen usw.
Hirnnerven I - VII
Onkel Otto operiert tagtäglich, aber feiertags vertritt er gerne viele alte Hebammen.
Riechnerv
- N. Olfactorius, N. I
- Sensorischer Nerv, der Geruchsempfindungen übermittelt
- Beginnt mit Rezeptoren in der Riechschleimhaut, die dir Axonen als Riechnerv zum Riechkolben (Bulbus olfactorius)
- Dann werden sie vorallem ans Riechhirn weitergeleitet, aber auch zum Thalamus, limbischen System und Hypothalamus
Sehnerv
- N. opticus, N. II
- Sensorischer Nerv
- Beginnt in der Netzhaut des Auges, kreuzt im Chiasma poticum
- Nach der ersten Umschaltung im Thalamus laufen die Bahnen als primäre Sehstrahlung zur primären Sehrinde im Hinterhauptslappen des Grosshirns
Augenmuskel
- N. oculomotorius, N. III
- Willkürmotorischer Nerv mit parasympathischen Anteilen
- Versorgt Lidhebermuskel und vier der sechs äusseren Augenmuskeln
- Seine parasympathischen Fasern steueren den Ziliarmuskel bei der Anpassung der Augenlinse an unterschiedlichen Distanzen (Nah-Fern-Akkommodation) und Verengen über den Sphinktermuskel der Iris die Pupille
- N. trochlearis, N. IV
- Einziger Hirnnerv entspringt er von der Dorsalseite des Gehirns
- Er gelangt über die Trochlea der Augenhöhle, über den schrägen Augenmuskel
- N. abducens, N. VI
- Versorgt den seitlichen geraden Augenmuskel
- Durch ihn wird der Augenapfel zur Seite bewegt
- Abducere = wegführen
Gesichtsnerven:
N. trigeminus, N V
- N. ophthalmicus V1
- Augenhöhlennerv versorgt die Augenhöhle und die Stirn, rein sensibel
- N. maxillaris V2
- Oberkiefernerv, rein sensibel, unterhalb der Augenhöhle, Gesichtshaut, Nasenschleimhaut, Oberlippe und Oberkiefer
- N. mandibularis V3
- Unterkiefernerv, gemischter Nerv, sensibel gesamten Unterkieferbereich, und motorisch alle Kau- und Mundbodenmuskeln
Hirnnerven VIII - XII
Onkel Otto operiert tagtäglich, aber feiertags vertritt er gerne viele alte Hebammen
N. facialis, N. VII
- Gemischter Nerv
- Motorischer Anteil für die mimische Muskulatur, des Gesichts
- Parasympathische Fasern von Tränengang, zum Unterkiefer und Unterzungendrüse
- Sensorische Fasen leiten Geschmacksempfinden von den Rezeptoren der Zunge zum Hirnstamm, von da werden sie an die Grosshirnrinde übermittelt
Hör- und Gleichgewichtsnerv
- N. vestibulocochlearis, N. VIII
- Rein sensorische Hirnnerv, leitet Erregungen aus dem Gleichgewichtsorgan (Vestibularorgan) und dem Hörorgan (cochlea)
- Erst über die vier Vestibulariskerne des verlängerten Mark vor allem zum Kleinhirn, Rückenmark Augenmuskelkernen und hinteren Zentralwindungen
- Die Erregungen aus dem Hörorgan werden umgeschaltet und gelangen zu der Hirnrinde
- Beim N. verstibulairs entsteht häufig ein gutartiger Tumor, Hörstörungen, Ohrensauen (Tinitus) und Schwindel
N. vagus, N. X
- Eingeweidenerv nimmt im parasympathischen Nervensystem die Hauptfunktion der Innervation ein
- Teil der Halsorgane, Organe im Thorax und den Grossteil der abdominellen Organe
- Leitet die sensiblen Impulse der Organe zum ZNS und auch die efferenten Impulse zur glatten Muskulatur und zu sezernierenden inneren Organe
- Auch wenig motorische und sensible Fasen die für den Kehjlkopf zustständig und somit auch zum Sprechen und Schlucken beteiligt sind
- Der Vagusreiz führt zu einer Drosselung der Herzfrequenz, therapeutisch kann man dies bei Schmalkomplextachykardien verwenden (Valsalva-Manöver, Karotissinusmassage)
- Durch ein Bolusgeschehen kann es durch eine Irritation im Kehlkopfbereich, lebensbedrohliche Kreisluafdysregulationen auslösen
N. accessorius, N. XI
- Rein motorisch, zwei Muskeln, des Halses
- M. sternocleidomastoideus und M. trapezius
Rückenmark
- Grosse Faserbahn, gut geschützt im Wirbelkanal, afferente und efferente Nervenimpulse
- Hohe Geschwindigkeit von dem zentralen Gehirn und den peripheren Spinalnerven und zurück
- Neben dieser weissen Substanz gibt es viele Kerngebiete als Schaltstationen = graue Substanz
Leistungsstrang und Schaltzentrum
- Schaltzentren erhöhen Effizienz, indem sie schnell die motorische Reaktion durch Rückenmarksreflexe auslösen = Rückenmark funktioniert als Reflexzentrum
- Ca 45cm lang, vom Foramen magnum über verlängerte Mark, durch den Wirbelkanal bis zur Höhe des zweiten LW, dann in zwei Nervenwurzeln bei 31 Paare, welche sich zT mit Spinalnerven vereinigen
- Durch die Nervenwurzelabgänge werden sie in Rückenmarksegmente unterteilt, welche jeder ein Reflex- Verschaltungszentrum enthält
- Unterschiedliche Segmente:
- 8 Halssegmente C1-C8 Innervation der Atemmuskulatur und der oberen Extremitäten
- 12 Brustsegmente Th1-12, versorgen den Grossteil des Rumpfwand
- 4 Lendensegmente L1-L5 zusammen mit dem
- 5 Kreuzbeinsegmenten S1-S5 die unteren Extremitäten, äussere Genital und Anus innervieren
- 1-3 Steissbeinsegmente, versorgen Hautbereich des Steissbeins
- Rückenmark nicht überall gleich dick, dickste Stelle im Hals und Lendenbereich, ein grösseres Mass an Neuronen und Nervenfasern zu den oberen und unteren Extremitäten fliessen
Innervation = funktionelle Versorgung eines Organs, eines Körperteils oder eines Gewebes mit Nervengewebe, d.h. Nervenzellen und Nervenfasern
Spinalnerven
- Aus jedem Rückenmarksegment gehen bds eine vordere und eine hintere Nervenwurzel hervor, welche sich nach wenigen mm zu einem Spinalnerv zusammenschliessen
- Spinalnerven sind Teil des peripheren Systems und verlassen den Wirbelkanal seitlich durch die Zwischenwirbellöcher
- Nervenwurzeln aus den unteren Abschnitten des Rückenmarks verlaufen im Wirbelkanal schräg nach unten um zu den Zwischenwirbellöchern zu gelangen, erinnert an ein Haarbüschel = Pferdeschweif - Cauda equina
Reflexe allgemein, Reflexbogen
- Vom Willen unabhängige Reaktionen auf Reize
- erfolgen blitzschnell in Situationen, in welchen das bewusste Überlegen zu viel Zeit beanspruchen würde
- zb beim Stolpern die Hände nach vorne zu nehmen
- zweite Grundfunktion des Rückenmarks
- regeln auch allgemein ständige Körperfunktionen, so dass keine bewusste Kontrolle erforderlich ist, Bewusstsein wird entlasten und frei für komplexe Aufgaben
Reflexbogen
- Vermittlung eines Reflexes, wie ein Regelkreis, für Konstanthalten einer Regelgrösse zb Muskelspannung
- Rezeptor nimmt einen Reiz auf, übersetzt ihn in neuronale Erregungen
- Sensible Nervenfasern leiten den Impuls vom Rezeptor zu einem Reflexzentrum im ZNS zb Rückenmark, welches die Reflexantwort bildet
- Motorische Nervenfasern übermitteln die Reflexantwort zum Effektor (aufführendes Organ)
Eigenreflex
- Erregungsimpuls kommt im ZNS direkt auf eine Reflexantwortübermittelndes motorisches Neuron
- Es ist somit nur eine Synapse zwischengeschaltet = monosynaptischer Reflex
- Sie sind nur dann möglich, wenn Reizaufnahme und Reizantwort an demselben Muskel erfolgen = Muskeleigenreflexe
- Zb Patellarsehnenreflex (PSR)
- Schlaf auf Sehne des M. quadriceps femoris bewirkt Verkürzung des Muskels, Bein streckt sich schlagartig
- Dies gibt es bei den Muskeln die Muskelspindeln besitzen
- Muskelspindeln arbeiten als Dehnungsrezeptoren, werden durch Dehnung gereizt und aktiviert sie
- Erregung wird über die afferenten Nervenfasern und Hinterwurzel dem Rückenmark übermittelt und dort auf die Vorderhornzellen umgeschaltet, die denselben Muskel innervieren
- Über die efferenten Fasern kommt es zur Kontraktion des gedehnten Muskels
- Aktivierung des Muskelspindel wird nicht durch die kurze Dehnungsreiz bewirkt, sondern läuft ständig ab
- ZNS wird zu jeder Zeit zum Spannungszustand der Muskeln informiert
- Über die Eigenreflexe werden die Muskeln in einem Tonus gehalten
- Durch Reflexabläufe wird die Körperhaltung gesteuert
- Damit keine überschiessenden Reaktionen auftreten, werden die Reflexe durch höhergelegene Hirnzentren begrenzt und beeinflusst
Vegetative Reflexe
- Auch innere Organe werden über Reflexe mitgesteuert, über vegetative Nervensystem
- Zb Speichelreflex beim Geruch oder Anblick von Speisen, Wasser läuft im Mund zusammen
- Reflexabläufe:
- Viszeroviszeraler Reflex: nur VNS ist an Reflex beteiligt, Blasenreflex, durch Blasenfüllung werden die Dehnungsrezeptoren gereizt und aktivieren über den Reflexbogen den Parasympathikus, Blasenmuskulatur spannt, Schliessmuskeln erschlaffen und es kommt zur reflektorischen Blasenentleerung
- Viszerosomatischen Muskelreflex: sensible afferente Erregungen eines inneren Organes reflektorisch auf Skelettmuskulatur wirken, zb reflektorische Anspannung der Bauchmuskulatur bei Appendizitis
- Viszerokutane Reflex: Verknüpfungen zwischen Haut und inneren Organe ® Ganzheitsmedizin: Organlandkarte auf der Haut
Organlandkarte auf der Haut (Dermatome)
- Haut und innere Organe beeinflussen sich gegenseitig
- Erkrankungen der inneren Organe können zu bestimmten Hautgebieten führen
- SZ im linken Arm können auf ein Koronarsyndrom hinweisen
- Afferente Nervenbahnen auf den Hautgebieten und den inneren Organe, welche vom gleichen Rückenmarksegment versorgt werden, im Tactus sphinothalmicus in dieselben Neuronen zusammenlaufen, kann das Gehirn den SZ nicht mehr genau lokalisieren = übertragener Schmerz
- Den inneren Organen zugeordnetes Hautgebiet = Head Zone
- Durch die Reflexbögen kann es durch innere Organerkrankungen zu Hautrötung führen = viszerokutanter Reflex
- Warme Brustwickel bei Erkältungen helfen nicht nur durch die Dämpfe, sondern verbessern auch die Durchblutung durch die vegetativen Reflexbögen = kutiviszeraler Reflex
Vegetative Nervensystem
- Parasympathikus und Sympathikus
- Automatische Steuerung lebenswichtiger Organfunktionen, ohne willentliche oder bewusste Beeinflussung
- Lebenswichtige Funktionen werden durch Regelkreise gesteuert zb Kreislauf, Atmung, Stoffwechsel, Verdauung, Wasserhaushalt, Sexualfunktion
Sympathikus und Parasympathikus
- Sympathikus:
- Vor allem nach aussen gerichteten Aktivitäten, zb körperliche Anstrengung oder Stressreaktionen
- Parasympathikus:
- Vor allem nach innen gerichteten Körperfunktionen zb Essen, Verdauen, Ausscheiden
- Zusammenspiel gelangt optimale Anpassung der Bedürfnisse des Körpers
- Organfunktionen brauchen ein Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus
- Energieverbrauchende und energieliefernde Prozesse
- Anspannung und Entspannung
- Im peripheren Nervensystem haben vegetatives und willkürliches Nervensystem getrennte Leitungswege, im Hirnstamm und Grosshirn, sind sie anatomisch und funktionell eng miteinander verbunden
Periphere Nervensystem
- Zwölf Hirnnerven und Spinalnerven mit ihren vielen Verzweigungen
Äste der Spinalnerven
- Nach Austritt des Zwischenwirbelloch teilen sich alle Spinalnerven auf
- Hintere Ast:
- Innervation von Haut und tiefen Muskeln zwischen Hals und Kreuzbeinregion
- Vorderer Ast:
- Unterschiedliche Verläufe und Funktionen
- Zwischenrippennerven Th2 bis Th11 und versorgen Haut und Muskeln von Thorax und Abdomen
- Vorderen Äste der übrigen Spinalnerven bilden Plexus (Nervengeflechte), nach erneuter Aufteilung in peripheren Nerven, Innervation der Extremitäten
Venen des Gehirns
- Verläuft durch dünnwandige, klappenlose Venen, verlaufen unabhängig von den Arterien
- Die inneren Hirnvenen sammeln das Blut aud den zentralen Teilen des Gehirns
- Die äusseren Hirnvenen sammeln das Blut der Oberfläche des Gehirns
- Blut sammelt sich in muskelfeien, starrwanidgen Venenkanälen, den Sinus
- Durch das Foramen jugulare (Durchtrittsstelle seitlich der grossen Hinterhauptsöffnung) gelangt das venöse Blut zur rechten und linken V. jugularis interna
- Sinus sagittalis superior verläuft am oberen Ansatz der Falx cerebri in Richtung Hinterkopf
- Den freien unteren Rand der Falx cerebri bildet der Sinus sagittalis inferior, der in den Sinus rectus übergeht
- Von da fliesst das Blut zusammen mit dem Blut aus dem Sinus sagittalis superior über die beiden Sinus transversus übder das Hinterhauptsbein in die S-förmige geschwungene Sinus sigmoidei
Brückenvenenabriss/V jugularis extern bei Schütteltod der Kindern
Blutversorgung des Gehirns und Rückenmark
- Kurze O2 Unterbrechungen können grossen irreparable Schaden anrichten, da ZNS hohen O2 Bedarf hat
- Neurologische Schäden bis zum Hirntod
Arterien des Rückenmarks
- Wird über kleine Arterien versorgt aus der A. vertebralis, den Zwischenrippenarterien und Aorta
- Gelangen durch Zwischenwirbellöcher in den Wirbelkanal und bilden entlang des Rückenmarks ein vorderes und hinteres Arteriengeflecht (Truncus arteriosus spinalis anterior und posterior)
- Diese Geflechte bilden auch in der Pia mater Verzweigungen, welche innerhalb des Rückenmarks verlaufen
Arterien des Gehirns
- Arteriensystem an der Hirnbasis
- Wird aus den paarigen inneren Halsschlagadern (A carotis interna sinister und dexter) und er Wirbelarterie (Aa. Vertebales)
- A. carotis interna gibt Äste zur Hypophyse und den Augen ab, die vordere und mittlere Endäste der Hirnarterie (A. cerebri anterior und media) teilt sich in vorderen und mittleren Hirngebieten auf
- Aa. Vertebralis versorgt das hintere Hirnareal und die Hirnbasis
- Nach Abgabe von ästen zum Rückenmark treten die Arterien durch das Hinterhauptsloch in den Schädel und vereinigen sich an der Hirnbasis zur Schädelbasisarterie (A. basilaris)
- A. basilaris gibt mehre Äste zum Kleinhirn ab, bevor sie sich in den hinteren beiden Grosshirnschlagadern (Aa. Cerebri posteriores) aufteilt
- Damit eine Unterbrechung der Blutzufuhr nicht gleich zum Untergang resulutiert, sind die paarigen Gefässe mit einem Gefässring verbunden = Circulus arteriosus Willisii/Circulus arteriosus cerebri
- A. communis posterior verbind die A. cerebri medi als Hauptast der A. carotis mit der A. cerebri posterior = stärkstes Gefäss aus dem Vertebralisstromgebiet
- Aa. Cerebri anteriores sind durch ein Geäss, A. communican anterior, verbunden und bilden den Ringschluss
- Nicht bei allen Menschen ist dieser Ring ausgebildet oder noch nicht leistungsfähig
Krampfanfall Definitionen Teil 1
Definition
- Unwillkürliche krampfartige oder zuckende Bewegungen, mit oder ohne Bewusstseinsverlust, am häufigsten bei Epilepsie und seltener bei akuten und subakuten Störungen
Epilepsie: Eine meist chronische Erkrankung mit wiederholten epileptischen Anfällen bzw. Stati epileptici (mindestens 2 unprovozierte Anfallsereignisse). mind. 24-48 h Abstand
Status epilepticus: > 5 min. anhaltender epileptischer Anfall bzw. Abfolge von epileptischen Anfällen, zwischen denen keine vollständige Erholung der Hirnfunktion eintritt (> 2 min). = Lebensbedrohlicher Notfall, sofortige Therapie
Fokale Anfälle
- Einfache fokale (partielle) Anfälle verlaufen ohne Bewusstseinsstörungen; sie können motorische, sensible, sensorische, autonome oder psychische Symptome aufweisen.
- Bei komplexen fokalen Anfällen tritt zusätzlich eine Störung des Bewusstseins auf.
- Sekundär generalisiert, im Verlauf Bewusstseinsstörung zu bilateralem konvulsivem Anfall
Absence
- Formatio reticularis
- Innehalten, Bewusstseinspause
- nur einige Sekunden
- kein Sturz, kein Krampfen
psychomotorischer Anfall
- Limbisches System
- Aura
- Umdämmerung
- sinnlose Verhaltensweisen
tonischer Anfall
- Verkrampfungen
- keine Zuckungen
- evtl. Sturz
- kurz -30s
Generalisierte Anfälle
- Werden in (nichtkonvulsive) Absenzen und (konvulsive = krampfartig) tonisch-klonische Anfälle unterteilt.
Petit mal
- Generalisierte Anfallsform:
- Gipfel zwischen dem 4. und 14. Lebensjahr
- durchschnittlich 10 Sekunden andauernde
- Vigilanzstörungen
- Plötzlich beginnend und endend
- Evtl. Serien von blitzartigen Beugekrämpfen (Blitz-Nick-Salaam Krämpfe)
- mitunter mit diskreten Myoklonien und oralen Automatismen
- kaum Notwendigkeit zu rettungsdienstlicher Intervention
Krampfanfall Definitionen Teil 2
Grand mal
- Bewusstlosigkeit
- Krämpfe am ganzen Körper
- oft tonisch-klonisch
- oft Bissverletzungen (Zungenbiss), Bildung blutigen Schaums
- Ankündigung ggf. Stunden oder Tage vorher durch Kopfschmerzen, Schwindel
- Aura (merkwürdiges Gefühl , optisch, akustisch...)
- Initialschrei
- tonische Streckkrämpfe
- Sturz
- Atemstillstand, Zyanose
- Einnässen und Einkoten
- Erschöpfungsstadium (postiktale Dämmerphase) bis zu mehreren Stunden
- Amnesie für das Ereignis
Grand-mal Status
- sehr hoher Sauerstoffverbrauch im Gehirn und in der Muskulatur
- Apnoephasen
- Sauerstoffschuld kann zwischen den Krampfphasen nicht wieder ausgeglichen werden = metabolische Azidose
- hypoxische Hirnschädigung
- ein Grand mal Status ist lebensbedrohlich und weist eine ca. 8-20 % ige Mortalität innerhalb von 30 Tagen auf
Psychogene Krampfanfälle auch dissoziative Anfälle
- Keine Epileptischen Anfälle, neurologische Erkrankungen
- Hochgradige psychische-emotionale Belastungen
- Meist junge Frauen in Psychotherapie, meist mit posttraumatischen Belastungsstörungen oder Missbrauch
- Muskelzittern bis zum generalisierten Anfall
- Myoklonien (kurze unwillkürliche Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen) die auch bei Synkopen und sofortige Reorientierung und Fehlen der postiktalen Phase, als Differenzierung
Krampfanfall, Ursachen, Auslöser, Verlauf, Gefahren, DD und Therapie. Teil 3
Auslöser für Krampfanfälle
- Schlafentzug
- Drogen und Drogenentzug (inkl.Alkohol)
- Medikamente
- abrupte Änderung der antikonvulsiven Medikation
- fieberhafte Infekte
- optische Reize
- Stroboskoplicht (Diskotheken, Blaulicht...)
- Fernsehen und Videospiele
- Alleebäume bei tiefstehender Sonne
- akustische Reize
- rhythmischer Lärm (laute Musik etc.)
Verlauf eines generalisierten tonisch-klonischen Krampfanfalls (Grand-mal):
- Phase 1: Dauer: 30 sek.–1 min. Tonische Symptomatik mit Versteifung aller Extremitäten, gegebenenfalls Sturz, Sistieren der Atmung, Zyanose, oft lateraler Zungenbiss, Hypersalivation, Enuresis.
- Phase 2: Dauer: 30 sek.–3 min. Wiedereinsetzen der Atmung, heftige rhythmische Zuckungen des Körpers und der Extremitäten, die zunehmend langsamer repetieren und in einem schlaffen, komatösen Zustand enden.
- Phase 3: Dauer: 10–60 min. Reorientierungsphase, gefolgt von Schlafbedürfnis.
Gefahren des Grand-mal-Anfalls:
- Hypoxie durch Apnoe, Aspiration usw.
- Verletzungen durch unkontrolliertes Stürzen
- zerebrale Schädigung durch Anfall selbst
- Todd'sche Parese → Hemiparese nach Krampfanfall, Rückbildung nach 24 h DD CVI
Differentialdiagnose:
- Synkope
- Bewusstseinsstörungen anderer Ursache
- Vergiftungen, z.B. Ecstasy oder Amphetamine
- psychogener Anfall (Hyperventilation) → Zungenbiss meist seitlich, vorne meist DD Psychogen bedingt
- TIA
Therapie
- Allgemeine Massnahmen
- Schutz vor Selbstgefährdung
- Feimachen der Atemwege
- Sicherung der Vitalfunktionen
- Medikamentöse Therapie grosse Bedeutung
- Prähospitalphase Benzodiazepine i.v. oder nasal
- Nasal, grössere Wirkungskonzentration, max 1 ml pro Nasenloch
- Beachtung Atemdepression
- O2-Gabe, Airway-Management (bei persistierendem Anfall Intubation)
- Benzodiazepine:
- 1. Wahl: Lorazepam 2–8 mg langsam i.v. (max. 2 mg/min.)
- 2. Wahl: Clonazepam 1–4
Migräne
Neurotransmitter (Dopamin/Serotonin) stimmulieren inflammatorische Kaskade = Vasodilatation = SZ
- Paresen, Schwindel, Übelkeit, Photophobie, Empfindlichkeit, Hemiplegie (4-72 h)
- Sehstörung, Kribelln auch ohne Kopfschmerzen
- Aura, Tinnitus, Lichtblitze, pulsierend