Leadership 1+2
Begriffe und Auflistungen VL Leadership 1 und 2, BA Staatswissenschaften ETHZ (HS20/FS21)
Begriffe und Auflistungen VL Leadership 1 und 2, BA Staatswissenschaften ETHZ (HS20/FS21)
Kartei Details
Karten | 168 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 18.08.2021 / 24.05.2022 |
Weblink |
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Aspekte der Führung
- Inszenierung der Führung
- Entstehung von Narrativen
- Symmetrien / mimetisches Verhalten
- Verortung von Führung
- Reproduktion von Führung
Zentrale Aspekte von Führung
- Ziele setzen
- Soziale Interaktion
- Einflussnahme auf Strukturen und Unterstellte
- Einflussnahme auf Zielerreichung
Unterscheidung zwischen Manager und Leader
Manager: Arbeitet am Status Quo, im System. Fokus auf Prozess, Ressourcen und Kontrolle/Steuerung von Menschen. Befolgt bestehende Regeln.
Leader: Arbeitet mit Veränderungen, am System. Entwickelt Visionen und Strategien. Fokus auf das gemeinsame Ziel und Partizipation / Motivieren von Menschen.
XY-Theorie (McGregor)
Einteilung von Menschen in zwei Gruppen:
- X-Typ (negativ): Abneigung gegen Arbeit, muss gezwungen und gelenkt werden. Externe Kontrollen und Strafen --> autoritärer Führungsstil
- Y-Typ (positiv): Arbeit hat einen hohen Stellenwert, streben nach Selbstverwirklichung. Selbstdisziplin und Selbstkontrolle --> Kooperativer Führungsstil
Entwickliungslinien der Führungstheorien
1. Great Man Theorie
2. Eigenschafts- und Fähigkeitstheorien
3. Verhaltensorientierte Theorieansätze
4. Situationstheorien
5. Systematische Ansätze
6. (Sozial-) Konstruktivistische Ansätze
Führungstheorien: Great Man Theorie
Fokus auf die Führungsperson, besondere Persönlichkeit. Idee des geborenen Führers.
Führungstheorien: Eigenschafts- und Fähigkeitstheorie
Persönlichkeitsmerkmale (angeboren) und Eigenschaften (erlernbar) für Führungserfolg ausschalggebend. Allgemeine, zeitstabile, situationsabhängige und messbare Eigenschaften (Trait Theory). Erlernbare und entwickelbare Fähigkeiten (Skill Theory).
Big Five - Dimensionen der Persönlichkeit (Eigenschaftstheorie)
1. Verträglichkeit
2. Gewissenhaftigkeit
3. Offenheit
4. Neurotizismus
5. Extraversion
Führungstheorien: Verhaltensorientierte Ansätze
Verhalten der Führungsperson im Zentrum. Führungsstil als konstantes persönliches Verhaltensmuster. Verstärkte Konzentration auf den Komplex der Entscheidung im Rahmen von Führungsprozessen --> Kurt Lewin, Führungskontinuum, Führungsstilgitter
Führungstheorien: Situationstheorien
Annahme, das unterschiedliche Situationen unterschiedliche Arten der Führung verlangen --> Kontingenztheorie, Weg-Ziel-Theorie der Führung
Kontingenztheorie (Fiedler)
Der Führungserfolg hängt von den Situationsvariablen ab, welche Einfluss auf den Führungsstil haben (aufgaben- oder mitarbeiterorientiert). Situationsvariablen:
- Aufgabenkultur
- Positionsmacht
- Führungskraft
- MitarbeiterInnen
Weg-Ziel-Theorie der Führung (House & Mitchell)
Die Ergebnisse werden vom Einfluss der Organisation und Mitarbeiter auf das Führungsverhalten beeinflusst.
Führungstheorien: Systematische Ansätze
Nähe zur Systemtheorie, System als Ganzheit. Im Vordergrund steht das Gestalten von optimalen Rahmenbedingungen, unter denen Mitarbeiter ihre Aufgaben selbstverantwortlich und sich selbst organisierend wahrnehmen.
Führungstheorien: Sozialkonstruktivistische Theorien
Bedeutungsgewinn des Konstruktivismus (Psychologie). Führung als permanent ablaufender Konstruktions- und Transformationsprozess in der sozialen Wirklichkeit.
Der Begriff Führungsstil
Bezieht sich auf typische Verhaltensweise eines Vorgesetzten gegenüber Unterstellten/Gruppen und bezeichnet ein stabiles Verhaltensmuster der Führungsperson. Eigen- und Fremdeinschätzung divergieren häufig.
Klassische Typologie (Kurt Lewin)
1. Laissez-faire
2. Demokratischer Führungsstil
3. Autoritärer Führungsstil
Führungsgitter (Blake & Mouton)
Bezug auf Mitarbeiter- und Leistungsorientierung)
- Verarmter Still (Tief-Tief)
- Country-club Stil (Hoch-Tief)
- Erfüllung von Vorgaben-Stil (Tief-Hoch)
- Team-Stil (Hoch-Hoch)
- Mittelweg (Mittel-Mittel)
Transaktionale Führung
Interaktion zwischen Führer und Mitarbeiter primär als Austauschbeziehung (Leistung-Belohnung). Gegenseitige Beeinflussung, Führungskraft als Anleiter/Kontrolleur. Stabilitätsorientiert und klare Regeln/Strukturen/Prozesse.
Transformationale Führung
Interaktion zwischen Führer und Mitarbeiter als Wandel bzw. Veränderung. Förderung von Selbstentwicklung und -bestimmung bei Unterstellten, Veränderung der Organisationskultur. Führungskraft als Mentor/Begleiter. Vision der gemeinsamen Arbeit im Vordergrund.
Transformationale Führung nach Bass (4'I')
1. Vorbildlichkeit und Glaubwürdigkeit (idealized influence)
2. Motivation und Vision (inspirational motivation)
3. Förderung von kreativem, unabhängigem Denken (intellectual stimulation)
4. individuelle Unterstützung und Förderung (individualized consideration)
Full-Range Leadership Modell (Jonas)
1. Laissez-Faire (Passiv und ineffektiv)
2. Eingreifen im Bedarfsfall
3. Aktive Kontrolle (Mittelwert)
4. Kontingente Belohnung
5. Transformational (Aktiv und Effektiv)
Situative Führung
Abgestimmter Führungsstil nach Reifegrad des Mitarbeiters --> Individuell angepasst
- niedrige Reife: Aufgabenorientiert führen
- niedrige bis mittlere Reife: Aufgaben- und beziehungsorientiert führen
- mittlere bis hohe Reife: Stark unterstützend und wenig aufgabenorientiert führen
- hohe Reife: Verantwortung übertragen
Charismatische Führung
Charisma als Qualität einer Führungsperson, die aussergewöhnlich/übernatürlich scheint. Durch Charisma (Ausstrahulg, Verbindlichkeit, Besonderheit) hohe Identifikation zwischen Führer und Geführten, haben Respekt und emotionale Verbundenheit; Vertrauen. Hohe Führungseffektivität durch starke Identifikation, aber auch hohes Gefahrenpotential für Machtmissbrauch.
Management-by-Methoden
- by Objective
- by Exception
- by Delegation
- by Motivation
- by Coaching
- by Results
- by System
- by Participation
Merkmale der Menschenführung
- Soziale Interaktion zwischen mind. zwei Menschen
- Interaktion innherhalb gesellschaftlichen / kulturellen Kontext
- Einsatz bestimmter Führungsinstrumente
- Führung erfolgt ziel- und erfolgsorientiert
Lokomotionsfunktion
Richtung entscheidend zur Zielerreichung, Mitarbeiter dazu richtig einsetzen, damit Entscheide richtig implementiert werden. --> Ziele innerhalb der Organisation erreichen
Kohäsionsfunktion
Mitarbeiter können innerhalb der Gr Ziele erreichen und Bedürfnisse befriedigen (Gruppenklima). Mitarbeiter entwickeln sich innerhalb der Gruppe zu Mitdenkern und erweitern dadurch die Aktionsfähigkeiten der Gruppe --> Teamzusammenhalt stärken
Führungsgrundsätze nach Malik
- Resultatorientierung
- Beitrag zum Ganzen
- Konzentration auf Weniges, aber Wesentliches
- Nutzen vorhandener Stärken
- Gegenseitiges Vertrauen
- Konstruktives Denken
Zehn wichtige Prinzipien der Führung (Holenweger)
1. Sinn- und Visionsvermittlung
2. Spass und Freude
3. Transparenz
4. Autonomie und Partizipation
5. Positive Wertschätzung
6. Konstruktive Rückmeldung
7. Gutes Betriebsklima
8. Klarheit von Zielen und Erwartungen
9. Fairness
10. Entwicklungsperspektiven aufzeigen
Drei Kernelemente der Motivation
- Intensität
- Ausdauer
- Ausrichtung
Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg)
Motivatoren (Inhaltfaktoren) können für Zufriedenheit sorgen (Arbeit, Verantwortung, Anerkennung) --> Ziel: intrinsische Faktoren schaffen.
Hygienefaktoren erzeugen Unzufriedenheit, wenn sie fehlen (soziale Beziehungen, äussere Arbeitsbedingungen, Bezahlung) --> Ziel: Unzufriedenheit eliminieren
Relational Job Design
Erlebte Bedeutsamkeit des Berufs erhöhen zur Leistungsverbesserung. Bsp. Rettungsschwimmer lesen Berichte über Rettungseinsätze. Geschichten und Beispiele können die Wahrnehmung der Bedeutsamkeit der eigenen Arbeitstätigkeit erhöhen
Alternative Arbeitsgestaltung
- Gleitende Arbeitszeit
- Job Sharing
- Telearbeit
Was sind Teams?
Teams sind kleine funktionsgegliederte Arbeitsgruppen mit gemeinsamer Zielsetzung, intensiven Wechselbeziehungen, spezifischer Arbeitsform (teamwork), ausgeprägtem Gemeinschaftsgeist (teamspirit), starker Gruppenkohäsion
Vorteile von Teams
- Höhere Leistung als Individuen bei komplexen Aufgaben
- Begabungen der Mitarbeiter besser genutzt
- Flexibler
- Fördern Engagement und motivieren
- Verbessern Entscheidungsbeteiligung der Mitarbeiter
- Organisationen lassen sich demokratisieren
Herausforderung für Schaffung von Teamplayern
- Nicht alle Menschen sind Teamplayer
- Manche Kulturen betonen Individualismus
- Organisationen förderten primär individuelles Leistungsdenken
Drei Tests, ob Teams angemessen sind
1. Ist die Arbeit komplex und erfordert unterschiedliche Perspektiven?
2. Dient die Arbeit einem gemeinsamen Zweck, die mehr sind als die Summe der Ziele von Individuen?
3. Bewältigen die Mitglieder interdepentente Aufgaben?
Erfolgsfaktoren von Teams
- Angemessene Mittel
- Führung und Struktur
- Vertrauensklima
- Leistungsbeurteilung und Belohnungssystem
Tipps für Führungskräfte (Teams)
- Genügend Ressourcen z.Vf. stellen
- Leistungsevaluation durchführen
- Effiziente Teams 5 - 9 Mitarbeiter
- Gemeinsames Ziel
- Wissen, dass Teams nicht immer angebracht sind