Hygienic Processing
Altklausurfragen
Altklausurfragen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 62 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Biologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 29.07.2021 / 30.07.2022 |
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Welche Verfahren zur Inaktivierung von infektiösen Prionen hat man bisher untersucht? Nennen Sie 3 unterschiedliche Gruppen von Ansätzen und bewerten Sie grob den damit verbundenen Erfolg.
Zur Inaktivierung von infektiösen Prionen wurden versch. Verfahren eingesetzt:
Thermische Inaktivierung: Autoklavieren bei UHT > 135°C, > 1 min ergab eine schnelle Signalreduktion des Elisa-Testes, aber da die Sensitivität des Testes zu schlecht ist (kein Nachweis unter 0,1 Extinktion) => kann ein Tailing bei hoher Verdünnung aufweisen => keine zB. 22 D nachweisen...
Chemische Inaktivierung: mit starke Saeuren u. Basen haben gute Inaktivierungergebnisse bei versch. Konzentrationen und Haltezeiten, die man für Abfälle, medizinische Instrumenten u. Oberflächen, aber nicht zur Behandlung von LM anwenden kann!
Hochdruckbehandlung: bei > 200 bis 1000 Mpa u. 60°C kann die Infektiosität von Prionen reduziert werden, aber es eliminiert sie nicht und ist nicht für eine normale Lebenslänge ausreichend. Durch Beeinflussung der Raumstruktur kann aber die Resitenz gegen Proteinase K reduziert werden.
Was sind Endotoxine? Erklären Sie Entstehung und Wirkungsweise.
Endotoxine sind Zerfallsprodukte von Bakterien, die im Menschen physiologische Reaktionen auslösen können. Endotoxine sind Bestandteil der äußeren Zellmembran von gramnegativen Bakterien (vorwiegend). Die Zellwandbestandteile werden bei der Inaktivierung eines Organismus (durch Lyse) frei. Alle Phospholipidschichten sind potentielle Endotoxine.
Endotoxine gehören zu den Pyrogenen, d.h. sie können bei Kontakt mit Schleimhäuten und bei Übertritt ins Blut bei Menschen Fieber erzeugen.
Endotoxin-Signaltransduktionsweg:
Nach der Inaktivierung der Zelle sind die LPS (Lipopolysachharid) frei im Medium verfügbar. Danach kann LPS in 2 unterschiedliche Weisen reagieren:
- Direkte Aktivation
LPS binden sich direkt an Rezeptoren an der Zelle, wie z.B. TLR4 und lösen eine Kaskade in der Zelle aus.
- LBP-vermittelte LPS Transfer
LPS bindet and LBP (: LBS bindende Protein) und wird von Rezeptoren erkannt.
Am Ende führen beide Wege (am Ende der Signalkaskade) zu dem septischen Schock mit intravaskulärer Gerinnung (potentiell letal) oder zur Klärung der Infektion.
3 Möglichkeiten für Nachweis von Endotoxinen. Vor- und Nachteile erläutern. Wie gibt man die Menge an Endotoxinen an? Was bedeutet eine Einheit?
LAL: Limulus-Amöbozyten-Lysat
Messung der Endotoxine funktioniert über die Aktivierung der Gerinnungskaskade im Lysat von Amöbozyten, die aus Pfeilschwanzkrebsen isoliert wurden.
Amöbozyten sind spezielle Blutzellen der Pfeilschwanzkrebs, der ein bestimmtes Gerinnungssystem hat, die man hierbei als analytische Signal nutzt.
- zielt spezifisch für Endotoxine ab
Methoden:
- Gel-Test
- Kinetische Tests
chromogener Test (quantitativ)
turbidimetrischer Test (quantitativ)
- Endpunkt-Tests
chromogener Test
turbidimetrischer Test
z.B. der kinetisch chromogene Test:
- eine quantitative Methode, die anhand der Farbintensität ausgewertet wird
Endotoxine aktivieren ein Proenzym. Das aktivierte Enzym katalysiert die Abspaltung des Farbstoffes p-Nitroanilin von dem farblosen Substrat. Je schneller die Reaktion abläuft, umso höher der Endotoxingehalt.
Woher kommen die Endotoxine?
- Wasser
- Gramnegative Bakterien, die im Produktionsanlagen vorliegen und sich dort vermehren können oder man in der Pharmazie nutzt, um Pharmaka herzustellen, z.B. genetisch modifizierte E. coli zur Herstellung von EPO werden als „inclusion bodies“ gebildet, deswegen muss E. coli lysiert werden (Zellaufschluss Große Mengen an Zellwandbruchstücke)
Erklären Sie die gewollten oder ungewollten Effekte von Biofilmen auf natürlichen oder technischen Oberflächen.
➢ Auf organischen Oberflächen: gewollt bzw. mit positive Effekten
- Stoffwechsel u. Darmpassage von (Abbau in benutzbare) Närhstoffen in Darmwand
Schutz vor Eindringen von pathogene Keime auf Planzenwurzeln
Stoffumsatz mit immobilisierten Zellen in Abwasserreaktoren (konti. Fermentation), zur Essigsäurefermentation (Essigherstellung aus Alkohol durch ESB)
➢ Auf technischen o. organischen Oberflächen: ungewollt, mit negativen Effekten
Zerstörung des Trägermaterials auf Zähne + Karies!
Keimanreicherung + Rekontamination/Reinfektion + Strömungs- u. Wärmedurchgangswiderstand + Druckverlust + Korrosion in Katheter, Prothesen, Augenlinsen, Wasserversorgungssysteme, Erhitzer, Verdampfer, Filter
Erhöhter Reibungswiderstand an Schiffrümpfe
Was ist Biofilm und Produktansatzbildung?
Biofilm: Mikrobielle Populationen auf Oberflächen, bestehen aus einer Schleimschicht (einem Film), in der Einzel- oder Mischpopulationen von MO in Konzentrationen von 1012 Zellen je Millimeter Biofilm.
Produktansatzbildung: Ablagerung von Biopolymeren und Mineralien durch Adhäsion oder technisch induziert (durch Erhitzen oder Aufkonzentrieren)
=> Ausbildung einer Matrix, in die sich MO einlagern können, ohne selbst einen Film aufbauen zu müssen. Produktansatzbildung kann Biofilm fördern.
Welche Rolle können Produktansätze infolge des Erhitzens von LM oder bei der Filtration bei der Ausbildung von Bioflmen spielen?
Produktansatzbildung: Adhäsion von Proteinen, Mineralien, Polysacchariden durch
- Adsorption & Haftung
- Thermisch induzierte Ansatzbild. in Erhitzer/Wärmetauscher, Verdampfer durch Konzentrierung
- Ablagerung auf Filteroberflächen
Biofilmbildung-Förderung:
- gute Haftfläche
- Nährstoffquelle
- Beschützung der MO (Dicke und dichte der Schicht) gegen Strömungen, Hitze u. chemiche Reinigungsmittel
Erläutern Sie die Vorgänge und Konsequenzen einer Biofilmbildung?
Induktionsphase: Anhaftung eines Films/Produktansatz an Oberfl., Primäradhesion + Konditionierung der Oberflaeche => Aufbau einer EPS-Matrix
→ einzelne MO setzen sich zunächst fest: durch überwiegend passive Vorgänge
Durch eine prozessbedingte Umwaelzung des Fluiden hat man: Diffusion von Naehrstoffen, konvektiver Transport, Sedimentation oder von MO an die Oberflaeche.
Chemotaxis: Bewegung durch Flagellen, Naehrstoffgradient
Thermophoresis: T°-Gradient induziert freie Bewegung zur günstigste T°
Adsorption bevorzugt auf hydrophoben Materialien
Wachstumsphase: Schichten + Kontakt + Kommunikation zwischen Zellen → soziales Verhalten durch aktive Vorgänge (≠ planctonische Lebensform):
Flagellen: zum Bewegen im Medium
Adhesine: Pili, Mannose-sensitiv, zum Andocken
Fimbriae: Oberflächenproteine zur Zell-Zell-Kontakt
→ die Zellen regen einander zur Vermehrung und Bildung einer Mikrokolonie an (Ausbildung von Flagellen & Absonderung von Fimbriae)
Die Zellen bilden um sich herum eine EPS (= Exopolysaccharide) => Effekt auf Versorgung, Verteilung, Schutz, Inaktivierung von MO.
Stationäre Phase/Plateau [Sekunden]: Biofim wächst, immer dicker, wodurch Sauerstoff-, Nähstoff- und Stoffwechselproduktgradiente entstehen, welche das Nebeneinander-/Koexistieren verschiedener Arten von MO begünstigt
→ Symbiose: Einstellen eines neuen ökologschen Gleichgewichts der Population
→ Erosionsmechanismen durch Strömungen → Rekontamination des Milieus (z.B. Stücke von Biofilm abreist und sich in der Anlage verteilt)
Absterbephase: Reduktion der Keimzahl im Biofilm, durch Erosion und freischwimmende Lebensweise, aber kommt zur Neubildung von Biofimen woanders!
Konsequenzen:
- „aktive“ Kommunikation zwischen MO (Quorum Sensing)
→ Änderung der Genexpression der MO im Vgl. zu frei suspendierten MO!
- deutlich erhöhte Resistenz ggü. antimikrobiellen Wirkstoffen
- Rekontamination der behandelten LM
Welche Grenzschichtphänomene an (technischen) Oberflächen technischer Apparate können die Biofilmbildung erleichtern bzw. verstärken/fördern?
Grenzschichtphänomen:
- Schlecht: Produktansatzbildung bei Membransystemen, Verdampfern und Erhitzern
→ Biofilmbildung extrem verstärkt, da der Produkansatz sehr gutes Nährmedium für MO + gute Haftfläche
zusätzlich: an der Grenzschicht von Membranen setzen sich oft MO fest und beginnen zu wachsen
- Gut: turbulente Strömung
Wenn nicht, Rohre von Wärmetauchern/Kühlwassersystemen weisen an der Außenseite laminarer Strömungsgeschwindigkeit auf → MO können sich leichter an Oberfläche festsetzen (evtl. begünstigtes Wachstum durch Temperaturoptimum)
→ Lösungsalternative: Antimikrobielle sterile Oberflächen!
Wie erklärt man die deutlich gesteigerte Resistenz von Keimen in Biofilmen ggü. chemischen Inaktivierungsverfahren im vergleich zu frei suspendierten zellen?
Deutlich erhöhte Resistenz ggü. antimikrobiellen Wirkstoffen wie Desinfektionsmitteln und Antibiotika durch:
Diffusionslimitierung: Verlängerung der erforderlichen Einwirkzeit
Wesentlich höhere Keimdichte als in freier Suspension: steigt die Kommunikationsfähigkeit u. Stoffwechselprodukt-Konzentration
Stoffwechselruhende Zellen in der Teife aufgrund Nährstoffmangel und zu hohe Stoffwechselprodukte: keine Vermehrung/Zellteilung => Antibiotika unwirksam!
Aktivierung von passiven Genabschnitten durch Stoffwechselprod. der Nachbarn (Quorum Sensing): verstärkt Bildung von Antibiotika-abbauende Substanzen (zB. Penicillin)
Schutzwirkung der EPS
Was ist Biofouling?
:= Unerwünschte Ablagerung von MO und biologischem Material an der Oberfläche der Anlagen
Was ist und welche Ziele verbindet man mit dem HACCP-Konzept bzw. mit GMP? Erläutern Sie die Konzepte in Zusammenhang mit Produktsicherheit und sonstigen Qualitätsanforderungen.
GMP = Good Manufacturing Practise
=> Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung in der Produktion von Arzneimitteln und Wirkstoffen, sowie LM. In der pharmazeutischen Herstellung spielt die Qualitätssicherung eine zentrale Rolle, da hier Qualitätsabweichungen direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Verbraucher haben können, teilweise auch bei Lebensmittelindustrie.
- Gewährleistung der Produktqualität
- Erfüllung der für die Vermarktung verbindlichen Anforderungen der Gesundheitsbehörden
HACCP = Hazard Analysis Critical Control Points (Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte)
=> ist ein Qualitätswerkzeug, das für Produktion von und Umgang mit Lebensmitteln konzipiert wurde. Es ist klar strukturiert und auf präventive Maßnahmen ausgerichtet.
Das Konzept dient der Vermeidung von Gefahren im Zusammenhang mit Lebensmitteln, die zu einer Erkrankung oder Verletzung von Konsumenten führen können.
Ziel: Höhere Sicherheit in der LM-Produktion durch Minimierung der Fehlereintrittswahrscheinlichkeit & Schutz der Verbraucher durch einheitlichen hygienischen Standard
Warum ist Hygienic Design notwendig für die CIP-fähigkeit einer Anlage?
Alle inneren Oberflaechen einer Anlage müssen von den R+D-Lösungen erreicht werden, dafür müssen die Anlagen gemaeß Hygienic Desing konstruiert werden und Werkstoffe gemaeß Hygienic Design gewaehlt werden. So dass man die Anlage ohne Zerlegen im Produktionszustand reinigien bzw. sterilisieren kann (keine Totraeume).
Was sind die Charakteristika eines CCP (Critical Control Points)?
Ein kritischer Kontrollpunkt ist ein Punkt, Schritt oder eine Prozedur im gesamten Lebensmittelherstellungsprozess, an dem Kontrollen möglich sind, um eine Gefährdung durch das Lebensmittel zu verhindern, zu eliminieren oder auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
Welche Methoden der Vireninaktivierung gibt es?
- Silberionen
=> Schaedigung zellulaerer Membranen und Veraenderung von Proteinstrukturen
=> Binden unspez. an die Oberflaeche der Viren
=> Binden von Thiolgruppen bei Protein & Basenpaaren d. DNA
Nachteil: Antimikrobielle Wirkung haelt nur kurz an, da Silberionen sehr reaktiv und in Lösung instabil sind.
=> Kombi mit Zitronensaeure oder UV-A sowie UV-C Strahlung zur Stabilisierung von Silberionen
- Hot bubble column evaporator (HBCE)
Was ist der Hot Column Bubble Evaporator, mit Skizze. Wie funktioniert die Virenaktivierung? Welche Anwendungmöglichkeiten hat der Evaporator?
Kontinuierliche Produktion heißer Gasblasen, die in die Flüssigphase eingefüllt werden, und durch die Hitze der Gasbläschen kann man die Viren thermisch inaktivieren.
Besonders gut für die Trinkwasserdesinfektion & Wasseraufbereitung.
- Silica gel desiccator – Lufttrockner
- Air Flow Meter – Kontrolle der Luftstrom => selbe Menge an Gasblasen in die Flüssigphase einführen
- Gas heater – Heizspirale => Luft auf gewünschte Temperatur heizen
- Gasblasen/Gasphase => 1-3 mm, > 60 °C in Lösung und 150 °C bei Einlass
Die Proteinhülle denaturiert bei 60 °C => viele Viren lassen sich bei diesem Temperatur inaktivieren.
Besondere: Nicht die gesamte Lösung wird aufgeheizt, sondern die Lösung (Flüssigphase) bleibt konstant auf ca. 47 °C (thermisch nicht belastet), aber trotzdem kann man die Viren thermisch inaktivieren, da die Viren sich an die aufsteigenden Gasphasen (Grenzschicht zw. Gas- und Flüssigphase) anlagern und diese Grenzschicht ist besonders heiß (> 60 °C). Durch diese Anlagerung und thermische Belastung werden die Viren inaktiviert.
Vorteil: Ohne die Lösung aufzuheizen kann man die Viren inaktivieren
Was ist der geschwindigkeitsbestimmende Schritt bei der Erhitzung von stückigen Gütern im Autoklaven. Nennen sie das allgemeine Problem beim Erhitzen dieser Güter und bringen sie die entsprechenden Kennzahlen in den Zusammenhang mit dem beschriebenen.
Beschreiben sie anhand von Temperatur/Zeit Profilen (skizze) von stückigen Gütern und von Flüssigstoffen, in wie weit sich diese beiden Profile unterscheiden.
Allgemeine Probleme/Limitierungen bei Erhitzen von stickigen Gütern:
- Wärmeleitung von außen in den Kern bei Erhitzung => braucht länger gewünschte Temperatur zu erreichen und von Kern nach außen bei Abkühlung (braucht länger abzukühlen) => höhere Wartezeiten => entsprechend mehr Wärmelast aus das Produkt
=> diese sind die Geschwindigkeitslimitierende Schritten
- Wärmeleitfähigkeit & Wärmekapazität des Produkts (=> abhängig davon kann das Produkt viel Wärme oder weniger Wärme aufnehmen & Rand/Kern des Produkts wird unt. erhitzt)
Kennzahlen:
Biot-Zahl => Wenn man sehr viel Waerme heranführt, aber die Waermeleitfaehigkeit des Produkts gering ist, dann hat man eine hohe Biot-Zahl aber nicht unbedingt beschleunigendes Erhitzen
Fourier-Zahl => die Waermekapazitaet & die Waermeleitfaehigkeit des Produkts stehen miteinander im Konkurrez; Waerme, die sofort aufgenommen und gespeichert wird, kann nicht weitergeleitet werden, dann kommt es zur einer starken Erhitzung der Wandzone, bevor man Überschusswaerme freigegeben wird, die in die tiefere Schichten eindringen können
Wieso tritt bei der mikrowellen Erhitzung/Trocknung eine inhomogen Erwärmung auf?
Wo viel Wasser vorhanden ist, kann es schneller heiß werden (hot spot) und wo wenig Wasser vorhanden ist, kann es langsamer heiß oder weniger heiß werden (cold spot) => nicht stark erhitzt wie die Bereiche, die heißer geworden sind. Dies ist sehr stark von Produkt und Produktzusammensetzung abhängig.
Ursachen von hot und cold spots:
- Inhomogene Feldverteilung im Behandlungsraum
- Inhomogene Feldverteilung im Lebensmittel, abhängig von Größe, Form, Schüttdicke und dielektrischen Eigenschaften des Produktes sowie von der äußeren Feldverteilung => Abklingen der Feldstaerke von außen nach innen
- Örtlich inhomogene dielektrische und/oder kalorische Eigenschaften des Lebensmittels, z.B. durch verschiedene Aggregatzustände, freies bzw. gebundenes Wasser, inhomogene Wasserverteilung
Beispiel mit Kartoffel: Je größer die Kugeln sind, umso mehr werden sie von außen erhitzt. Bei kleineren Kugeln wird innen zuerst warm (stärkere Erhitzung), während bei größeren Kugeln der Wand zuerst warm wird => hot/cold spots
Was ist der Unterschied in der Sterilisierung einer Konservendose und der aseptischen Herstellung eines Lebensmittels?
Konservenhertellung = Autoklavensterilisation: Sterilisation nach dem Füllen von unsterile LM in unsterilem Packmittel verschlossen, altes Prinzip der Appertisation (Hitzekonservierung) im Glas/Drucktopf
→ häufig Produktschädigung durch Überprozessierung und T°-Gradient von Aussen nach Innen (wo es am wenigsten thermisch belastet wird)
•Aseptische LM-Herstellung: getrennte Sterilisation des Füllguts und der verpackung vor dem Abfüllen mi rekontaminationsfreiem Verschliessen unter aseptischen Bedingungen (Abfüllbereich) → Inhaltstoff-Schonung u. homogene Behandlung mit hohen Keimreduktionsraten
Wie funktioniert das Ohmsches Erhitzen?
Lebensmittel ist dabei der elektrische Leiter. Diese wird an Elektroden angeschlossen, die in einem bestimmten Abstand zueinander liegen und an die eine Spannung angelegt wird.
Durch das Lebensmittel fließt ein Strom. Dabei wird das LM heiß. Man nutzt den elektrischen Widerstand des jeweiligen Produktes, wie heiß es wird.
Ohm’sche Erhitzen kann nur das Aufheizen beeinflussen, das Abkühlen muss konventionell stattfinden.
Mechanismus: Stromfluss direkt durch das Produkt, abhängig von der Leitfähigkeit bzw. von elektrischem Widerstand der einzelnen Komponenten => Gleichmäßigkeit wie bei MV-Erhitzung schwer vorhersagbar. Experimentelle Validierung ist in jedem Fall erforderlich.
Welche Faktoren entscheiden über die erforderlice Bestrahlungsdosis bei trockenem Güter?
Die gewünschte Entkeimung von Trockenstoffen oder Oberflächen (wie Packstoffe) wird nur mit einer bestimmten Bestrhalungsdosis von einigen Grays erreicht. Es sind die Energieeinheiten (in J), die pro Masse (kg) des zu behandelnden Stoffes absorbiert werden. Je höher die Dosis, je schneller/besser werden Keime inaktiviert. Dabei sollen die Aromen/sensorischen Eigenschaften und anderen wertgebenden Inhaltstoffen nicht zu sehr beschädigt werden (wie die Oxidation von Fette, Carotinverluste).
Die Dosis wird besonders bei Gewürze, die eine sehr hohe Anfangskeimzahl beweisen, entschieden, je:
- Ausgangskeimbelastung
- zu abtötende Keimarten => unterschiedliche resistenzen auf
- erwünschte Sterilisationssicherheit (Dmin)
- Qualitätsanforderungen
- Dauer der danach erwarteten Lagerung
- Absorptionsfähigkeit/Durchdringungsvermögen des Materials (wie bei Mikrowellen), abhängig von der Dichte des Stoffes: die Eindring-/Wirkungstiefe ist dabei höher bei Gamma- als bei Elektronenstrahlen.
Was bedeutet die Einheit „eV“? Welcher geläufigeren Einheit entspricht sie?
eV ist Abkürzung für die Energieeinheit Elektronenvolt. 1 eV gibt die Energie wieder, die 1 Elektron aufnimmt, wenn es mit 1 Volt beschleunigt wird. Wenn die elektriche Spannung hoch ist, werden die Elektronen mit mehr Energie angeregt.
1 eV = 1,602.10-19 J