Waldbauliche Grundlagen Definition

Lernkarten der Begriffsdefinition

Lernkarten der Begriffsdefinition


Kartei Details

Karten 164
Sprache Deutsch
Kategorie Naturkunde
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 21.07.2021 / 02.03.2025
Weblink
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Definiere Entwicklungsstadien

Entwicklungsstadien sind die aufeinanderfolgenden Sukzessionsstadien bei der Ansiedlung und Entwicklung von Waldbeständen.

Anfangswald 

Aus Erstbesiedlern (Pionieren), vor allem Lichtbaumarten

Vorwald

wird auch als Pionierwald bezeichnet.

Übergangswald

Zu den Pionierbaumarten gesellen sich auch Schattenbaumarten.

Schlusswald

Zusammengesetzt aus jenen Baumarten, welche den klimatischen und standörtlichen Bedingungen entsprechen, vor allem Schattenbaumarten. (Differenzierung in Klimax- und Dauergesellschaften siehe Standortskunde) 

Entwicklungsphasen

Entwicklungsphasen sind die verschiedenen Abschnitte im Lebenszyklus eines Bestandes (vgl. Urwald).

Verjüngungsphase

Lückige Baumhölzer mit reichlichem Jungwuchs. 

Optimalphase

Starke Baumhölzer mit hohem Vorrat. 

Altersphase

Altersbedingter Ausfall einzelner Bäume.

Zerfallsphase

Bestände mit grösseren Lücken im Zustand des Zerfalls. Übergang in die Verjüngungsphase 

Entwicklungsstufen

Die aufeinanderfolgenden Entwicklungszustände von Beständen werden als Entwicklungsstufen bezeichnet. Unterscheidungskriterium ist der Oberdurchmesser des Hauptbestandes. 

Jungwuchs, Jw

Bäume stehen im Konkurrenzkampf mit Kräutern und Sträuchern (Hochstauden, Brombeeren), noch kein grossflächiger Schluss. Höhe bis 1,30 Meter

Kultur, K 

Gepflanzte Bäume in der Jungwuchsentwicklungsstufe

Dickung, Di 

Höhe > 1.30 Meter und BHD < 10 cm, Gegenseitiger Kronenschluss und soziale Differenzierung wird sichtbar, Konkurrenz zwischen den Jungbäumen nimmt zu. 

Stangenholz I, Schwaches Sth

BHD 10 – 20 cm (Oberdurchmesser), natürliche Astreinigung beginnt, Schaftqualität wird sichtbar Je nach Baumart starke Differenzierung im Höhen und Durchmesserzuwachs, Kulmination des Höhenzuwachses, meist hohe Schlankheitsgrade (h/d-Verhältnis) 

Stangenholz II, Starkes Sth

BHD 20 – 30 cm (Oberdurchmesser), qualitative Merkmale sind ausgeprägt, Schaftlänge für Wertholz meist erreicht. 

Baumholz I, - schwaches Bh 

BHD 30 – 40 cm (Oberdurchmesser), Höhenwachstum im Vergleich zum Dickenwachstum nachlassend. 

Baumholz II, Mittleres Bh 

BHD 40 – 50 cm (Oberdurchmesser),

Baumholz III, Starkes Bh 

BHD > 50 cm (Oberdurchmesser),

Altholz

Altholz ist keine Entwicklungsstufe. Bäume oder Bestände, welche kaum mehr entwicklungsfähig sind werden als Altholz bezeichnet.

Bestandesaufbau 

Je nach Alter und Entwicklung und entsprechend ihrer Baumartenzusammensetzung können Bestände unterschiedlich aufgebaut sein.

Alterstruktur

Altersmässige Zusammensetzung eines Bestandes,

gleichaltrig

alle Bäume sind mehr oder weniger gleich alt, 

ungleichaltrig 

alle Bäume sind mehr oder weniger gleich alt, das Alter der Bäume eines Bestandes ist deutlich differenziert. 

Bestandesgefüge, - Struktur 

Beschreibung des horizontalen und vertikalen Aufbaus eines Bestandes,

einschichtig

alle Bäume sind ähnlich hoch und deren Kronendach bildet eine Schicht. Innerhalb der Schicht gibt es eine soziale Ausdifferenzierung in Vorherrschende, Herrschende, Mittherrschende, Beherrschte und Unterdrückte.

zweischichtig

zwei klar erkennbare Schichten. Meist handelt es sich um zwei Generationen (Hauptbestand und Verjüngung) oder um eine funktionale Unterteilung in Hauptbestand und Nebenbestand. Die zweite Schicht wird oft als Unterschicht bezeichnet, der Hauptbestand als Oberschicht.

stufig

in stufigen Beständen sind keine klaren Schichten erkennbar. Der Bestand setzt sich aus Bäumen unterschiedlicher Höhe und Durchmesser zusammen. Diese Struktur findet man in Plenteroder Dauerwäldern. 

gleichförmig

regelmässig, 1- oder mehrschichtig,

ungleichförmig

unregelmässig, mehrschichtig oder stufig,

Deckungsgrad

Flächenanteil der Kronenprojektion in 1/10 oder in %, (1 = 100% der Fläche durch Kronen abgedeckt) 

Beschirmungsgrad

Summe aller Kronenprojektionen, dieser Wert kann grösser sein als 1 da sich Kronen überlappen. Wird selten verwendet

Schlussgrad

Mit dem Schlussgrad werden die Raumverhältnisse im Kronenraum beschrieben,

gedrängt

Kronen bedrängen sich gegenseitig Kronen sind einseitig und i.d.R. kurz 

normal

Kronen berühren sich gegenseitig, sind aber gleichmässig geformt

locker

Kronen berühren sich gegenseitig nicht. Lücken sind kleiner als ein Baumkronendurchmesser.

lückig

In den Lücken haben einzelne Baumkronen platz 

Bestockungsgrad

Der Bestockungsgrad eines Bestandes entspricht dem Verhältnis von dessen Grundfläche zur Grundfläche gemäss Ertragstafel unter Berücksichtigung von Alter und Standortsgüte (Bonität).  

Reinbestand

nur eine Baumart vorhanden, Bei Pflanzung spricht man von Monokultur. 

Mischbestand

Bestand zusammengesetzt aus einer Mischung von mehreren Baumarten.