Pädagogische Psychologie

Pädagogische Psych I PäPsybasiert auf SS21 Bachelor VLselbstgenerierte Fragen

Pädagogische Psych I PäPsybasiert auf SS21 Bachelor VLselbstgenerierte Fragen


Fichier Détails

Cartes-fiches 438
Utilisateurs 39
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 14.07.2021 / 12.02.2025
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20210714_paedagogische_psychologie
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20210714_paedagogische_psychologie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Warum ist Üben & Wiederholen effektiv? (behavioristische & kognitive Perspektive)

  • behavioristische Perspektive
    Wiederholte Präsentation festigt Reiz-Reaktions-Verknüpfung
  • kognitive Perspektive:
    • Strukturierte Wiederholung fördert Behalten & Organisation (& damit auch Abruf) des neu erworbenen Wissens
    • Durch wiederholende Fragen können Verständnisprobleme aufgedeckt & behoben werden
    • verteiltes Üben / Wiederholen: Konsolidierung von Wissen & Training des Abrufs von Wissen

Wie sollten Fragen sein mit denen Lehre den Lernfortschritt der Schüler überprüfen?

  • klare
  • kurz
  • verständlich
  • abgestuft im Schwierigkeitsgrad

Wie sollten die Reaktionen auf Antworten von Schülern auf vom Lehrer gestellte Fragen sein?

  • möglichst schnell kommentieren
    • sicher gegebene Antworten als "richtig" bestätigen oder mit einer zweiten Frage verstärken
    • zögerlich gegebene Antworten ausführlich kommentieren
    • falsche Antworten korrigieren, erklären & nicht nur lediglich als falsch kennzeichnen

Wie ist die Evidenz zur Lernwirksamkeit von Feedback?

hohe Lernwirksamkeit d = .73

Wichtig: informatives Feedback, das bei falschen Antworten die richtige Antwort erschließt & die Verständnislücke schließt

Warum ist Lernüberwachung mit korrigierendem Feedback effektiv? (behavioristische & kognitive Perspektive)

  • behavioristische Perspektive
    unmittelbare Verstärkung richtiger Antworten führt zu Festigung von Reiz-Reaktions-Verknüpfungen (programmierter Unterricht)
  • kognitive Perspektive
    • Fragen führen zu Vorwissensaktivierung & Anwendung des Gelernten
    • Inadäquate Vorstellungen & Wissenslücken können entdeckt & korrigiert werden
    • verschiedene Frageperspektiven fördern Einbettung des Lernstoffs in verschiedene Schemata (-> Transfer)

Welche Komponenten guter Klassenführung hat Kounin in seinen Videorekorder-Studien gefunden?

  • Disziplin
    bei Störungen klar & fair reagieren
  • Allgegenwärtigkeit & Überlappung
    • Blick auf die Klasse behalten & das auch zeigen
    • sich um mehrere Bereiche gleichzeitig kümmern
  • Schwung & Reibungslosigkeit
    • keine Unterbrechung des Unterrichts
    • thematische Sprünge & Ablenkungen vermeiden
  • Gruppenfokus
    • alle Schüler gleichzeitig mobilisieren
    • allen Schülern gleichzeitig Aufmerksamkeit schenken
  • Abwechslung & intellektuelle Herausforderung
    ~ kognitive Aktivierung

Welche Maßnahmen führen zu einem unterstütztendem Unterrichtsklima?

  • wertschätzender & respektvoller Umgang in & mit der Klasse
  • sachbezogene Leistungsrückmeldungen
  • angemessenes Unterrichtstempo
  • Geduld beim Warten auf Schülerantworten
    min 3s (DESI Studie: nur 50% der Lehrerfragen werden innerhalb von 3s beantwortet)
  • Vermeidung & Reduktion von Angst
    ermutigendes Feedback geben, transparente Prüfungsanforderungen
  • konstruktiver Umgang mit Fehlern
    Fehler als natürlicher Bestandteil des Lernprozesses & als lernunterstützen behandeln

Welche Faktoren des Angebot-Nutzungs-Modell des Unterrichts kann die Lehrperson nicht beinflussen?

Welche Faktoren des Angebot-Nutzungs-Modell des Unterrichts kann die Lehrperson beinflussen?

Angebot-Nutzungs-Modell: Wovon wird die Klassenzusammensetzung beeinflusst und was beeinflusst die Klassenzusammensetzung?

Kulturelle, ökonomische & schulische Bedingungen + Familiäre & Peer-bezogene Voraussetzung des Lernenden + kognitive, motivationale & emotionale Voraussetzungen des Lernenden-> Klassenzusammensetzung

Klassenzusammensetzung -> Unterricht

Angebot-Nutzungs-Modell: Wovon wird der Unterricht beeinflusst und was beeinflusst den Unterricht?

Kompetenzen & Merkmale von Lehrern + kulturelle, ökonomische & schulische Bedingungen + Klassenzusammensetzung + Familiäre und Peer-bezogene Voraussetzungen des Lernenden + kognitive, motivationale & emotionale Voraussetzungen des Lernenden -> Unterricht

Untericht -> Schulerfolg: Leistung, Interesse & Motivation, Lernfreude, Selbstkonzept

COACTIV-Studie: Lehrerkompetenzen im Fach Mathematik: Welche Aspekte professioneller Kompetenzen wurden definiert?

  • Professionswissen
  • Überzeugungen, Werthaltungen, Ziele
  • Motivationale Orientierungen
  • Selbstregulation

COACTIV-Studie: Lehrerkompetenzen im Fach Mathematik: Welche Kompetenzbereiche (& Kompetenzfacetten) wurden für den Aspekt Professionswissen definiert?

Professionswissen

  • Fachwissen
    • Tiefes Verständnis der Schulmathematik
  • Fachdidaktisches Wissen
    • Wissen über das mathematische Denken von Schülern
    • Wissen über mathematische Aufgaben
    • Erklärungswissen
  • Pädagogisches Wissen
    • Wissen über effektive Klassenführung
    • Wissen über Methoden
    • Wissen über Lernprozesse
  • Organisationswissen
  • Beratungswissen

Welcher Art von Lernstrategie kann man selbstgesteuertes Lernenzurordnen?

Welche Klassen von Lernstrategien gibt es?

  • kognitive Lernstrategien
  • Metakognitive Lernstrategien
  • Stützstrategien (Ressourcenmanagement)

Welche Arten von kognitiven Lernstrategien gibt es?

  • Mnemoische Strategien (Mnemotechniken)
  • Strukturierungsstrategien (Organisationsstrategien)
  • generative Strategien (Elaborationsstrategien)

Defi: Mnemotechniken

= Mnemostrategien

Merktechniken, Techniken zur Einprägung von Lernmaterial, zu dem Lerner kein einschlägiges Vorwissen aktivieren können

Beispiele für Mnemotechniken

Wie ist das Vorgehen bei der Schlüsselwortmethode?

  1. Assoziation mit einem ähnlich klingenden Wort aus der Muttersprache
    -> akkustische Brücke
  2. Erzeugung einer bildlichen Vorstellung zur Assoziation der eigentlichen Wortbedeutung & des assoziierten Worts
    -> bildliche Brücke

Anwendung: beim Vokabelnlernen

Wie ist die Effektivität der Schlüsselwortmethode?

Amerikanische Studierende konnten 75% der russischen Vokabeln reproduzieren (vs. 42% in KG)

aber Anwendbarkeit ist auf Vokabellernen begrenzt

Welchen 2 Prinzipien folgen Mnemotechniken?

  • künstliche Assoziation
    von abstrakter, isolierte Fakten oder Begriffe mit bereits vorhandenen, gut strukturieten & gut abrufbaren Wissensstrukturen
  • duale Kodierung
    Unterstützung verbaler Kodierung durch bildliche Vorstellungen

Defi: strukturierende Organisationsstrategien

kognitive Strategien, die auf eine sinnvolle Strukturierung & organisation des Lernmaterials ausgerichtet sind

Ziele der strukturierenden Organisationsstrategien

  • Informationsreduktion
    Unterscheidung von Wichtigem & Unwichtigem
  • chunking
    Schaffung effizienter Lern- & Abrufstrukturen
  • Makrostruktur
    Identifikation der zentralen Konzeote & ihrer Beziehungen

Was sind Beispiele für strukturierende Organisationsstrategien?

Was ist das Hauptanwendungsgebiet für strukturierende Strategien?

Lernen mit komplexen Lernmaterialien

bspw. Texten oder multiplen Dokumenten

Defi: Generative Strategien

Generative Strategien = Elaborationsstrategie

Kognitive Strategien, die auf eine Anreicherung & Verknüpfung von Informationen mit einschlägigem inhaltlichen Vorwissen ausgerichtet sind.

Was sind Ziele von generativen Strategien?

  • wissensgestüzte Interpretation des Lernmaterials
  • Ergänzung von explizit genannten Informationen um weitere Informationen (vorwissensgestützte Inferenzen)
  • vorwissensbasierte Verknüpfung von Textinformationen (lokale & globale Kohärenzbildung)
  • Verknüpfung neuer Informationen mit bereits vorhandenem Wissen

Beispiele für generative Strategien:

Defi: Stützstrategien

Lernstrategien, die auf die möglichst effiziente Organisation externer Lernressourcen ausgerichtet sind

Was sind Beispiele für Stützstrategien?

  • Gestaltung des Lernplatzes
    • ruhige & Ablenkungsfreie Umgebung
    • unterstützende Lernmittel (Notizzettel, Stifte, Karteikarten,...)
  • Nutzung von Informationsressourcen
    • Bibliothek
    • Internetressourcen
    • Literaturdatenbanken
    • PC-Pools
  • Bildung von Lern- & Arbeitsgruppen

__________ Strategien kontrollieren den Einsatz kognitiver Lernstrategien

metakognitive

Defi: Planungsstrategie

Metakognitive Lernstrategie, die der Festlegung von (Teil-)Zielen & Mitteln der Zielerreichung dienen

Wann werden Planungsstrategien angewendet?

vor Beginn des eigentlichen Lernprozesses

Welche Leitfragen sind Teil von Planungsstrategien?

  • Welches allgemeine Lernziel verfolge ich?
  • In welche Teilziele lässt sich das allgemeine Lernziel zerlegen?
  • Mit welchen Mitteln kann ich die gesetzten (Teil-)Ziele möglichst optimal erreichen?

Defi: Metakognitive Stratgei des Überwachens & Bewertens

Strategien zur Überwachung der Zielerriechung während des Lernens (Einschätzung der Ist-Soll-Diskrepanz)

Zeitpunkt der Anwendung von der metakognitiven Strategie des Überwachens & Bewertens

während & nach dem eigentlichen Lernens

Leitfragen die man sich während der Anwendung der metakognitiven Strategie des Überwachens & Bewertens stellt

  • Komme ich meinem Lernziel näher?
  • Ist das, was ich gerade lese, für mein Lernziel relevant?
  • Habe ich das Gelesene verstanden?
  • Habe ich mir die lernzielrelevanten Informationen gemerkt?

Defi: metakognitive Regulation

Änderung im Lernprozess aufgrund der Feststellung von Ist-Soll-Diskrepanzen zwischen Lernziel & Lernfortschritten

Zeitpunkt der Anwendung von metakognitiver Regulation

während des Lernens

Bestandteile von metakognitiver Regulation

  • Erneute Planung des Lernprozesses (Änderung von (Teil-)  Zielen)
  • Gezielte Anwendung von kognitiven Lernstrategien zur Behebung von Ist-Soll-Diskrepanzen