Pädagogische Psychologie

wenn man verteilt die selben Inhalte wiederholt

Wechsel von Präsentation von Teilthemen / Aufgaben eines unterschiedlichen Typs (statt geblockter Präsentation)

induktives

Durchführung:

1. Lernphase: Präsentation von 12 * 6 Gemälden + Name des Künstlers
   UV1: geblockte Präsi (Künstler nacheinander)
   UV2: abwechselnde/geschachtelte Präsi (Künstler durcheinander)
2. Testphase: 48 Gemälde zu Künstlern zuordnen (mit Feedback)

Ergebnisse:

• Lernerfolg: UV2 (geschachtelt) > UV1 (geblockt)
• Angleichung der korrekten Antwortraten im letzten (4. Testblock), weil Tests im Grunde geschachtelte Lerngelegenheit sind)
• Metakognitive Einschätzungen sind gegenteilig zu tatsächlichem Lernerfolg (dachten bei geblockt besser gelernt zu haben)

Wenn ein Test das aktive Abrufen von Info aus dem Langzeitgedächtnis erfordert, fördert das Testen das längerfristige Behalten

Generierungseffekten: bessere Erinnerungsleistung bei Infos selbst abrufen / generieren als bei passiver Verarbeitung von Infos

Durchführung:

40 Vokabeln lernen durch Wiederholung (mehrfache Präsentation) oder Testung (wiederholtes Abfragen)

Lernphase, danach in UVs aufgeteilt

• UV1: Präsentation & Testung auch wenn schon mal gewusst
• UV2: (nur noch) Testung wenn schon mal gewusst
• UV3: (nur noch) Präsentation wenn schon mal gewusst
• UV4: nix mehr sobald gewusst

AV: Abfrage nach 1 Woche

Ergebnis:

• Lernphase: identisch in allen UVs
• UV1 & UV2 verbessert Behaltensleistung
  -> wiederholte Testung bringt was, wiederholte Präsentation nicht

Bessere Erinnerungsleistung durch Testungen weil....

• Generierungseffekt: aktiver Abruf: Übungstests regen zur Nutzung neuer Abrufstrategien an
• Feedback: merken wo man inhaltliche Lücken kann (& sie dann schließen können)
• meta kognitive Einschätzung: merken wie gut der Lernfortschritt ist (& evtl Strategie ändern)

Für Lernende mit hohem inhaltlichen Vorwissen sind Texte mit geringer Kohärenz lern- & verstehensförderlich

Kohärenz: Zusammenhang von einzelnen Infos im Text

1. strukturelle Kohärenz: sinnvolle Strukturierung & logische Argumentationsweise
2. explanatorische Kohärenz: keine Lücken in den Erklärungen (Text gibt einem alles was man wissen muss)

Texte mit geringer Kohärenz haben Kohärenzlücken, um die zu füllen benötigt es vorwissensgestützte Inferenzen, das stimuliert tiefe, vorwissensgestützte Verarbeitung und so das Textverständnis

(Einschränkung: Vorwissen muss vorhanden sein)

Durchführung:

UV: Lehrtexte mit niedriger/hoher Kohärenz

AV: Verständnisfragen (Textbasiert vs. Inferenzbasiert) -> Wissen zu dem Thema

Ergebnis:

• umkehrter Kohärenz Effekt bei Lernenden mit hohem Vorwissen & Inferenzbasierten Fragen
• bei textbasierten Fragen (die keine aktive vorwissensgestützte Verarbeitung erfordern) kein umgekehrter Kohärenzeffekt

Ist Erklärungsansatz für Funktionsweise von wünschenswerten Erschwernissen

• Stärke der LZG Erinnerungen = Speicherstärke (storage strength) + Abrufstärke (retrieval strength)
  • Abrufstärke = limitiert
    sinkt mit der Dauer in denen man Infos nicht abruft
    steigt mit Wiederholung & passiver Rezeption von Infos
  • Speicherstärke = unlimitiert & permanen
    steigt durch wünschenswerte Erschwernisse (warum ist nicht weiter erklärt)

Fluency = metakognitive Flüssigkeit

wünschenswerte Erschwernisse -> weniger fluency / mehr disfluency -> weniger fälschlicherweise glauben etwas verstanden zu haben / Indikator haben, dass man etwas noch nicht gut verstanden hat -> erhöhte kognitive Anstrengung

weniger gut lesbare Schrift (disfluency) führte zu mehr Behaltensleistung

Effekt konnte aber nicht repliziert werden

= Lernen als Problemlösen (=/= Lernen durch Wissensvermittlung)

Problemlösen:

• Diskrepanz zwischen Ist- & Sollzustand durch zielgerichtete kognitive Aktivität auflösen
• kontrollierte (& automatische) Prozesse
• nicht direkt lösbar mangels Wissen

• gut vs. schlecht definierte Probleme
  wie gut sind Ist- & Soll-Zustand & Lösungsschritte & -strategien bekannt?
• wissensintensive vs. wissensarme Probleme
  wie viel Vorwissen ist zur Problemlösung nötig

1.  Wahl zwischen 3 Türen (2 x Ziege, 1 x Auto dahinter)
2. 1 Ziegentür wird göffnet
3. Möglichkeit sich umzuentscheiden oder bei ursprünglicer Wahl zu bleiben

Umentscheidung erhöht Chance auf Auto von 1/3 zu 2/3 weil bei 1. die nichtgewählten Türen gemeinsam ne 2/3 Chance haben & die auch behalten wenn eine davon geöffnet wird, damit hat dann die 1 allein ne 2/3 Chance

-> ursprüngliche Wahl & Tür hinter der das Auto ist, sind bedingt abhängig

Viele Menschen können das Ziegenproblem nicht korrekt lösen (ändern Türwahl nicht), weil ...

• sie inadäquate Heuristiken zur Problemlösung nutzen (bei n Alternativen ist Wkt 1/n)
• es viel kognitive Ressourcen beansprucht (wenn zusätzliche Belastung durch 2. Aufgabe lösen noch weniger das Problem)
• sie eine inadäquate Problemrepräsentation entwickeln wegen dem Kontext/Inhalt in dem das Problem konstruiert ist (Boxer-Problem)

gleiche Problemstruktur wie beim Ziegenproblem, aber andere inhaltliche Einbettung

Anteil der Menschen die es lösen 51% (im Gegensatz zu 15% bei Ziegen)

-> inhaltliche Einbettung kann zu inadäquater Problemrepräsentation führen (Ziege)

Problemlösen als Lernen durch Versuch & Irrtum

Verstärkungslernen: Assoziation von Problemsituation & positiver Verhaltenskonsequenz

Katze im Problemkäfig

Katzen müssen Tür des Käfigs durch Auslösen eines Mechanismuses öffnen, um an Futter zu gelangen

Nach einigen zufälligen Erfolgen sinkt die Zeit die sie brauchen, um den Mechanismus erneut auszulösen

law of effect = Gesetz der Wirkung: positive Folge von Verhalten das zum Öffnen der Tür führt -> Assoziation von positiver Wirkung mit Handlung -> Handlung schneller/öffter zeigen

Problemlösen = Lernen durch Einsicht

Wiederverwenden von früher gemachten Erfahrung ohne Abänderung

Gestaltpsychologie: Problemlösen als Lernen durch Einsicht (wobei es sich bei reproduktiven Denken dementsprechend nicht um Lernen handelt, weil hier keine Einsicht entsteht)

Aktives Umstrukturieren einer Problemsituation -> Einsicht erlangen

Gestaltpsychologie: Problemlösen als Lernen durch Einsicht

2 Seile an der DEcke montiert, man soll sie zusammen binden, sie sind aber zu weit auseinander, um beide gleichzeitig zu erreichen. GIbt nen Wekrzeugkasten im Raum

Lösung: Hammer an 1 Seil binden, dann schwingen lassen.

Menschen haben Probleme die Lösung zu finden, weil Hammer mit anderem Verhalten / Gebrauch assoziiert -> funktionale Gebundenheit
 

Gegenstände haben typische Funktionen

wenn diese Funktionen für eine Problemlösung mit Hilfe des Gegenstands irrelevant sind behindert das Vorwissen über die Funktionen das Problemlösen (= negativer Transfer)

unbewusste Hinweisreize

• 3 Krüge mit unterschiedlichem Volumen
• 1 Zielkrug in den eine bestimmte Wassermenge rein soll
• Wasser kann nachgeholt werden

Durchfürhung:

Mehrere Wasserkrug-Probleme die alle auf gleiche Art (mit gleicher Formel / Algorhytmus) lösbar waren.

Manche der Probleme (an hinteren Positionene) auch einfacher lösbar.

Einstellungseffekt: 1. (5) Probleme die micht gleicher, komplexer Formel zu lösen schaffen Einstellung (mental set) (die dann andere Lösungswege blockiert)

Manche sind nur mit einer anderen, einfacheren Formel lösbar

Ergebnisse:

80% wendeten auch bei einfachen Aufgaben die komplexere Lösung an (vs. 1% KG)

64% konnten Aufgabe bei der nur einfache Lösung geht nicht lösen (vs. 5% KG)