Pädagogische Psychologie
Pädagogische Psych I PäPsybasiert auf SS21 Bachelor VLselbstgenerierte Fragen
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Kartei Details
Karten | 438 |
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Lernende | 39 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.07.2021 / 12.02.2025 |
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Wozu wird das Zweitaufgaben-Paradigma (dual-task paradigm) verwendet?
Wie funktioniert das Zweitaufgaben-Paradigma (dual-task paradigm)?
Untersuchung der Struktur des AGs:
zwei unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig
- wenn man länger braucht als bei einer allein: Interferenz = wechselseitige Störung (greifen auf selbe Komponentes des AG zurück)
- wenn man nicht länger braucht: greifen auf unterschiedliche Komponeneten des AG zurück
Zweitaufgaben-Paradigma mit Schach
Versuchsablauf & Ergebnisse?
Aufbau
Geübte & ungeübte Schachspieler
UVs: Zweitaufgabe parallel zu Schachspiel
UV1: repetitives Tapping (KG)
UV2: Generieren von Zufallszahlen -> zentrale Exekutive
UV3: Tastaturknöpfe nach bestimmten Muster drücken -> visuell-räumlicher Notizblock
UV4: schnell "see-saw" wiederholen -> phonologische Schleife (artikulatorische Unterdrückung)
AV: Quali der Schachzüge
Ergebnisse
visuell-räumlicher Notizblock & zentrale Exekutive hatten den größten Einfluss
Leistungsdifferenzen zwischen UVs bei geübten Spielern deutlich größer
Subsysteme der Phonolgischen Schleife?
- Phonologischer Kurzzeitspeicher
- kapazitätsbeschränkt -> Inhalte zerfallen schnell
- Artikulatorischer Kontrollprozess
- (inneres) Vorsprechen, verlängert Speicherung im kurzzeitspeicher
- ist Umweg zum Phonoligischen Kurzzeitspeicher für visuell präsentierten Wörtern
Was besagt der Effekt der phonologischen Ähnlichkeit (phonological similarity effect)?
kurzfristige Erinnerungsleistung bei ähnlich klingenden Wörtern stark verringert
(bei ähnlicher Bedeutung auch verringert, aber weniger stark als bei phonologischer Ähnlichkeit)
Erinnerung unähnliche Phonologie & ähnliche Bedeutung > ähnliche Phonologie & unähnliche Bedeutung
Begründung: Verwechseln von phonologisch ähnlichen Wörtern beim Auslesen aus dem phonologischen Kurzzeitspeicher
belegt phonologische Kodierung für sprachliche Infos
Was besagt der Wortlängeneffekt (word length effect)?
Erinnerungsleistung sinkt mit der Länge der zu merkenden Wörter
Begründung: Kapazität der phonologischen Schleife (~ Aussprechbares in 2s)
Wann verschwindet der Wortlängeneffekt (word length effect)
Effekt verschwindet wenn nur visueller Präsentation des Wortes + artikulatorischer Unterdrückung (bspw. irgendwas anderes sagen müssen)
(dann ist Erinnerungsleistung unabhängig von Wortlänge schlecht)
-> Beteiligung des artikulatorischen Kontrollprozesses an der phonologischen Rekodierung der Wörter
Aus welchen Komponenten besteht der visuell-räumliche Notizblock?
- visueller Kurzzeitspeicher
- Zwischenspeicher für Info über Form & Farbe
- Innerer "Schreiber" ("Zeichner")
- hält räumliche Infos & Bewegungsinfos verfügbar
- Rehersal-Prozess (ähnlich phonologischer Schleife)
Experiment zur Trennung vom räumlichen & visuellen Arbeitsgedächtnis
Durchführung & Ergebnisse?
Durchführung: Zweitaufgabenparadigma
- Aufgaben:
- visuelle Merkaufgabe (chinesisches Zeichen wiedererkennen)
- räumliche Merkaufgabe (Position eines Punktes)
- Aufgaben:
- visuell (Farbdiskrimination rot vs. blau)
- räumlich (Identifikation stationärer/beweglicher Sterne)
- keine (KG)
AV: Interferenz (Leistungsdifferenz zur Kontrollgruppe)
Ergebnisse: Doppelte Dissoziation
- räumlilche 1. Aufgabe: Interferenz durch räumliche 2. Aufgabe, aber keine durch visuelle 2. Aufgabe
- visuelle 1. Aufgabe: Interfernez durch visuelle 2. Aufgabe > Interferenz durch räumliche 2. Aufgabe
Experiment zur Trennung vom räumlichen & visuellen AG
Was war Teil der Ergebnisse?
Was sind die wichtigesten funktionen der zentralen Exekutive (Basseley)
- Steuerung des gezielten Abrufs aus dem LZG
- Planung & Steuerung der Aufmerksamkeit bei mehreren Aufgaben (multi tasking)
- Fokussierung der Aufmerksamkeit auf bestimmte Infos (irrelevantes hemmen)
Welche 2 Arten der Aufmerksamkeitskontrolle werden unterschieden?
- Halbautomatisches, routiniertes System
(effizienet, unintentionale Verteilung von Aufmerksamkeit auf Aufgaben) - Überwachendes Aufmerksamkeitssystem / supervisory attentional system SAS
= Zentrale Exekutive
bewusste Verteilung von Aufmerksamkeit
in neuen Situationen / wenn Routinen nicht anwendbar
Welcher Komponente ist die Stroop-Aufgabe zu zuordnen?
Experiment zum Autofahren mit Telefonieren über Freisprechanlage
Durchführung & Ergebnisse
Durchführung: Zweitaufgaben-Paradigma zur Zentralen Exekutive
1. Aufgabe:Fahrsimulation (lenken mit Joystik, Bremsen bei roter Ampel mit Taste)
2. Aufgabe: Telefonieren zu Thema / Radio hören (KG)
Ergebnisse:
Übersehen roter Ampel : 2x öfter bei Telefonieren
RT: + 50 ms
-> Telefonieren beansprucht zentrale Exekutive
Was sind die Diagnosekriterien für ADHS?
- Unaufmerksamkeit
- Impulsivität
- häufig antworten bevor Frage zu Ende gestellt
- Schwierigkeiten zu warten bis an der Reihe
- häufiges Unterbrechen & Stören Anderer
- motorische Überaktivität
Wie hoch ist die Prävalenz von ADHS?
Welcher Zusammenhang zwischen ADHS & dem Arbeitsgedächtnismodell wird gesehen?
Impulsivität & Unaufmerksamkeit als Folgen von Störungen der zentralen Exekutive
(wobei Ursachen von ADHS noch nicht wirklich klar)
Welche biopsychologischen Ursachen für ADHS werden für möglich gehalten?
Was ist ein Nutzungsdefizit? (Lernkontext)
Leistungseinbuse / keine Verbesserung trotz richtiger Anwendung einer (neuen) Lernstrategie auf Grund von mangelnder Routinisierung
(zielgerichtete kognitive Aktivitäten wie Lernstratgien beanspruchen die zentrale Exekutive -> Kapazität wird "verbraucht")
Wo gibt es interindividuelle Unterschiede in der Kapazität?
(das was falsch ist hab ich nur vermutet)
Wie misst man die Kapazität der phonologischen Schleife?
Wie misst man die Kapazität des visuell-räumlichen Notizblocks?
Wie misst man die Kapazität der zentralen Exekutiven?
Wie funktionieren diese komplexen Spannenaufgaben und was testen sie?
- Lesespanne
- Operation span
- Wort- und Ziffer-Rückwärtsspanne
- n-back-Aufgaben
komplexe Spannenaufgaben messern die Kapazität der zentralen Exekutive
Funktion im Allg.: Merken von Info + neue Info die aktiv verarbeitet werden muss -> kognitive Kontrolle nötig
- Lesespanne: Lesen von Sätzen & gleichzeitig bestimmte Wörter / Buchstaben merken
- Operation span: Lösen von Rechenaufgaben & gleichzeitig Buchstaben merken
- Wort- & Ziffern-Rückwärts: Wort / Zifferspanne rückwärts aufsagen
- n-back-Aufgaben: Ziffernreihe wird vorgegeben, n = 3 -> die 3. letzte Zahl wiederholen
Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Arbeitsgedächtniskapazität & Schulleistung (Lesen)
Durchführung & Ergebnisse?
Durchführung / Messung:
- basale Lesefähigkeit: ELVES-Subtest Satzverifikation: Tastendruck, ob simple Aussage richtig/falsch / Wort existiert oder nicht
je schneller Tastendruck, desto besser Lesefähigkeit - Arbeitsgedächtniskapazität: Operation Span Task
- Schulleistung: Zeugnisnote in Deutsch
Ergebnis
- bessere Note bei routinisierterem Lesen & bei höherer Arbeitsgedächtniskapazität
- Interaktionseffekt: kompensatorischer Effekt: Arbeitsgedächtniskapazität moderiert den Zusammenhang von Lesefähigkeit & Note
-> Je höher die Arbeitszeitgedächtniskapazität, desto geringer der Zusammenhang von effizientem Lesen & Note
(-> je uneffizienter Lesen, desto mehr kann gute Arbeitszeitgedächtniskapazität rausreisen)
Untersuchung von Zusammenhang von Lernstörungen & Arbeitsgedächtniskapazität.
Durchführung & Ergebnisse?
Durchführung:
VPn: Kinder mit unterschiedlichsten Lernstörungen + KG (ohne Lernstörungen)
Arbeitsgedächtnisaufgaben zu: phonologischer Schleife, visuell-räumlichem Notizblock & zentraler Exekutive
Ergebnisse:
- deutliche Niveauunterschiede in allen 3 Arbeitsgedächtnismaßen
- Sturktur (=Korrelationen) des Arbeitsgedächtnisses vergleichbar zu KG
-> quanititative Unterschiede (nicht Qualitative / Strukturelle)
ABER neuere Untersuchungen: unterschiedliche Muster von Defiziten bei verschiedenen
Lernstörungen
Was besagt die Theorie der kognitiven Belastung? (cognitive load theory)
Die kognitive Belastung addiert sich aus 3 Arten kognitiver Belastung auf:
- Intrinsische kognitive Belastung (instrinsic cognitive load):
inhaltsbedingte kognitive Belastung die durch Komplexität des Lerngegenstandes und durch Vorkenntnisse der Lernenden beeinflusst wird
(wie schwierig ist was & wie viel weiß man schon) - Extrinsische kognitive Belastung (extrinsic cognitive load):
sachfremde kognitive Belastung die durch die Instruktionsdesign (Präsentationsart von Lernmaterial) bedingt wird - Lernrelevante kognitive Belastung (germane cognitive load):
kognitive Belastung die durch lernförderliche kognitive Aktivitäten (Mnemotechniken) entsteht)
Additives Verhältnis: keine Überlappung zwischen den Arten
Was sind seductive details und welchen Effekt haben sie?
"verführerische Details": Informationen, die Interesse wecken (sollen), aber eigentliche Lernziele irrelevant sind
Bsp.: dekorative Abbildungen / unterhaltsame Videos, irrelevante verbale Infos
Effekte:
- kann motivieren
- unnötige extrinsische kognitive Belastung
- senken Verständnis für zentrale Inhalte von präsentiertem Wissen deutlich
- kontraproduktiver Effekt besonders bei Menschen mit geringerer Arbeitsgedächtniskapazität
Ist die Arbeitsgedächtniskapazität statisch?
Nein, sie hängt von der Effizienz von Lernprozessen ab
Wie lässt sich die Vergessenskurve (nach Ebbbinghaus) beschreiben?
- kontinuierliche Abnahme der Erinnerungsleistung
- zunächst starker Abfall dann Abflachen der Kurve
- negativ beschleunigte log-log-lineare Beziehung
(Methode: Auswendiglernen sinnloser Silben
Ersparnissmethode: % an Einsparniss von Durchgängen (bis zum korrekten Reproduzieren) die man weniger brauchte als beim 1. mal)
Welche Methode verwendete Ebbinghaus, um seine Vergessenskurve zu ermitteln?
Bahrick 1984: Untersuchung zu Vergessen mit Alumni-Treffen
Was waren die Ergebnisse zum Vergessensprozess (+besonderer Begriff)?
Spanischkenntnisse getestet
- Erinnerungsleistungsabfall stagniert nach 3 Jahren (weitereres Absinken erst wieder in hohem Alter) -> Permaspeicher / Permastore
- je mehr Unterricht, desto höher das Niveau der Langzeit-Behaltensleistung
Modell der Verarbeitungsebenen (levels of processing):
Welche Ebenen nimmt es an?
Welche Arten der Wiederholung werden beschrieben?
Infos durch laufen Ebenen nacheinander:
- oberflächliche (sensorische) Verarbeitung
- tiefe, semantische (bedeutungsbezogene) Verarbeitung
führt zu elaborierteren, "haltbareren", stärkeren Gedächtnisspuren
Arten der "Wiederholung":
- reines Wiederholen (maintenance rehearsal)
- elaboriertes Wiederholen (elaborate rehearsal):
semantische & vorwissensgestützte Analyse & Interpreatation
-> führt zu besseren Gedächtnisleistungen
Craik & Tulving untersuchten 1975 in einem Experiment welche Art der Verarbeitung zu besseren Gedächtnisleistungen führen kann.
Durchführung & Ergebnisse
Durchführung:
- visuelle / akustische / semantische Verarbeitung von Wörtern
- unangekündigte Gedächtnistests (free recall)
Ergenis:
Erinnerungsleistung bei semantischer Verarbeitung am Besten (passt zu Modell der Verarbeitungsebenen)
Aktives, sinnvoll eingebettetes Lernen ist _____ als reines Auswendiglernen
effektiver
Behalten (auch episodischer) Infos ist auf _______ Verarbeitung angewiesen.
vorwissensgestützte
Experiment von Anderson 1974: Dauerhafte Speicherung von logischen / wörtlichen Infos?
Durchführung & Ergebnisse
Durchführung:
VPn bekommen Geschichten erzählt
Test: 2 Fragen
- Folgt der Satz logisch aus der Geschichte?
- Ist der Satz in der Geschichte enthalten?
Testzeitpunkte:
- unmittelbar nach der Geschichte
- zwei Minuten später
Ergebnisse:
- logisches Urteil zu beiden Testzeitpunkten sehr akkurat
- Akkuratheit wörtlicher Urteile: 1. Testzeitpunkt (99%) > 2. Testzeitpunkt (56% ~ Zufall)
-> merken der sprachlichunabhängigen Repräsentation des Inhalts, nicht den genauen Wortlaut
Eine k______ Repräsentation von Informationen ist für die dauerhafte Speicherung besonders geeingnet
konzeptbasierte
Experiment mit "Fehlersuchbildern"
Durchführung (Welche Arten von Abänderungen gab es) & Ergebnis
Durchführung:
Präsentationen von Originalbild & anschließend Bildern mit:
- konzeptueller Änderung (Schulsetting: anderes Fach wird unterrichtet)
- Detailänderung (anders farbige Kleidung)
Ergebnisse:
- Detailänderung: 40% fälschlicherweise wiedererkannt
- konzeptuelle Änderung: 6 % fälschlicherweise wiedererkannt
Hinweis auf konzeptbasierte Repräsentationen im LZG, da "Bedeutung der Situation" länger erinnert wird, als Details