Pädagogische Psychologie
Pädagogische Psych I PäPsybasiert auf SS21 Bachelor VLselbstgenerierte Fragen
Pädagogische Psych I PäPsybasiert auf SS21 Bachelor VLselbstgenerierte Fragen
Kartei Details
Karten | 438 |
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Lernende | 39 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.07.2021 / 12.02.2025 |
Weblink |
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Welche 3 motivationalen relevanten Dimensionen der Ursachenzuschreibung postulierte Weiner 1992?
- Lokation (Ort) der Ursache
intern vs. extern - zeitliche Stabilität
stabil vs. variabel - Kontrollierbarkeit
niedrig vs. hoch
Welche Kausalattributionen von Erfolg / Misserfolg nach einer Prüfung gibt es laut dem Klassifikationsschema nach Weiner (1992)?
Hinweis: teils Verallgemeinerung möglich, teils eher Beispiele
Welche Konsequenzen können die verschiedenen Kausalattrubtionen bezüglich der Lokation haben?
- internal
- Erfolg: Stolz
- Misserfolg: Beschämung
- external
- Erfolg: Zufall / Glück
- Misserfolg: Zufall / Pech
Welche Konsequenzen können die verschiedenen Kausalattrubtionen bezüglich derStabiltät haben?
- zeitlich stabil:
- Erfolg: zukünftige Erfolge scheinen wahrscheinlich
- Misserfolg: zukünftige Misserfolge scheinen wahrscheinlich
- zeitlich variabel:
- in beiden Fällen keine Zukunftsprognose möglich
Welche Konsequenzen können die verschiedenen Kausalattrubtionen bezüglich der Kontrollierbarkeit?
- hohe Kontrollierbarkeit
Effekte von Lokation & zeitlicher Stabilität werden verstärkt - niedrige Kontrollierbarkeit
Effekte von Lokation & zeitlicher Stabilität werden abgeshwächt
Erfolgsmotiviert attribuieren
Wer hat eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung?
Misserfolgsmotivierte attribuieren
Defi: Selbstkonzept
Teil des autobiographischen Gedächtnisses, der zentrale selbstbezogene Infos umfasst wie
- Eigenschaften, Vorlieben, Einstellungen, Überzeugungen (~ Persönlichkeit)
- Fähigkeiten (fachlich ausdifferenziert)
Was ist das Pendant zum Selbstkonzeot bei William James
Ist das Selbstkonzept statisch?
Nein, es Differenziert sich zunehmend aus (vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter)
Wie ist das allgemeine Selbstkonzept laut Shavelson et al. (1987) aufgebaut?
- Allgemeines Selbstkonzept
- Schulisches Selbstkonzept
- verschiedene Subdimensionen
- Nicht-schulisches Selbstkonzept
- soziales Selbstkonzept
- Peers
- Signifikante Andere
- emotionales Selbstkonzept
- besondere emotionale Zustände
- physisches Selbstkonzept
- körperliche Fähigkeiten
- Aussehen / Attraktivität
- soziales Selbstkonzept
- Schulisches Selbstkonzept
Wie korrelieren die Subdimensionen des schulisches (Fähigkeits-) Selbstkonzepts?
(Mutter-)sprachliche & mathematische-naturwissenschaftliche Fächer korrelieren meist nicht oder sogar negativ
könnte daran liegen, dass Menschen glauben entweder sprachlich oder mathematisch-naturwissenschaftlich begabt sein zu können.
Um was wurde das überarbeitete Modell des schulischen Selbstkonzepts ergänzt?
- Schulisches Selbstkonzept
- mathematisches Selbstkonzept der Begabung
- unterschiedliche Fächer
- verbales Selbstkonzept der Begabung
- unterschiedliche Fächer
- mathematisches Selbstkonzept der Begabung
Fächer können einer der Subdimensionen zugehörig sein oder beiden (auch zu unterschiedlichen Anteilen)
Wie entwickelt sich das schulische Fähigkeitsselbstkonzept von Kindern & Jugendlichen?
Ausdifferenzierung (= weniger Korrelationen der Fächer) bis zur 5. Klasse, ab da recht stabil
von zu optimistischer Einschätzung zur realistischen Einschätzung der eigenen schulischen Leistung (Entwicklung bis Sekundarstufe 1 halbwegs abgeschlossen)
Welche Determinanten führen zu Veränderungen des Fähigkeitsselbstkonzepts?
(Hinweis: geht um Vergleiche)
- soziale Vergleiche
eigene Leistung verglichen mit der von anderen - temporale Vergleiche
eigene Leistungsentwicklung - dimensionale Vergleiche
eigene Leistung in Mathe vs Deutsch - kriteriale Vergleiche
entspricht eigene Leistung dem gesetzten Ziel?
Worum geht es bei dem big-fish-little-pond-Effekt?
Veränderung des Fähigkeitsselbstkonzepts durch Wechsel der sozialen Vergleichsgrupe
Bsp.: in Grundschule unterdurchschnittlich gewesen, in Realschule dann überdurchschnittlich -> verbessertes Selbstkonzept
Worum geht es bei dem Internal/External-Frame-of-Reference-Modell?
Zusammenwirken sozialer & dimensionaler Vergleiche:
- soziale Vergleiche = externaler Bezugsrahmen
je besser man im Vergleich zu anderen in Fach ist, desto mehr wird auch das Selbstkonzept aufgewertet - dimensionaler Vergleich = internaler Bezugsrahmen
Kontrasteffekt: negative Korrelation von verbalem Selbstkonzept & mathematischen Leistungen & umgekehrt - ABER Kontrasteffekt zu unrecht, da verbale Leistungen & mathematische Leistungen positiv korrelieren
Zu welcher Fehleinschätzung führt der Kontrasteffekt (Internal/External frames of reference)?
Haben 2 Schüler die gleiche Mathenote, so schätzt der mit der schlechteren Deutschnote seine Mathematik fähigkeit als besser ein
weite Defi: direkte Instruktion
Sammelbezeichnung für lehrerzentrierte / lehrer initiierte Unterrichtsmethoden
Bsp.:
- Frontalunterricht
- Unterrichtsvortrag (= darbietender Unterricht)
- Unterrichtsgespräch (= fragend-entwickelnder Unterricht)
- Unterrichtsdiskussion
- Kombi aus verschiedenen dieser Methoden
Diese Defi ist nicht theoretisch (psychologisch) fundiert
-> Wirksamkeit kaum beurteilbar
engere Defi: direkte Instruktion
kognitionspsychologisch fundiertes Unterrichtsmodell:
- strukturierte Darbietung des Unterrichtsstoffs
- Kohärente Präsentation von Infos (Informationsintegration)
- sinnvoller Aufbau des Lernstoffs (Allg -> Speziell)
- advance organizer (vorangestellte Strukturierungshilfen, sowas wie ne Gliederung am Anfang vom Vortrag)
- Übungen & Wiederholungen zur Verfestigung
diese Defi ist kognitionspsychologisch gut begründte (im Gegensatz zur weiten)
Wie ist die Lernwirksamkeit der direkten Instruktion einzuschätzen?
Meta-Analyse: Effekt d = 0.59
-> gute Lernwirksamkeit
Grundidee der adaptive Instruktion
es gibt nicht den einen optimalen Unterricht für alle
-> Art & Umfang des Unterrichts sollte individuell angepasst werden
In welchen lernrelevanten Personeneigenschaften unterscheiden sich Lehrende?
- allgemein kognitive Fähigkeiten
- Intelligenz
- Arbeitsgedächtniskapazität
- slebstregulatorische Fähigkeiten (kognitive & metakognitice Strategien)
- domänenspezifische kognitive Fähigkeiten
- Vorwissen
- motivationale / emotionale Voraussetzungen
- Lern- & Leistungsmotivation
- Ängstlichkeit
Zu welcher Instruktionsart ist die empirische Grundlage die Forschung zu Aptitude-Treatment-Interaktion (ATI-Forschung)?
Was ist Aptitude-Treatment-Interaction (ATI)?
Es handelt sich um einen Ansatz zur Instruktion von Lernenden der davon ausgeht, dass die Lernmethode optimal auf die Fähigkeiten des Lernenden angepasst werden sollten, um einen optimalen Lerneffekt zu erhalten.
Was sind Hypertexte?
- computergestützte, textbasierte Lernmaterialien
- Knoten-Link-Struktur: autonome Informationseinheiten, die untereinander durch Hyperlinks verknüpft sind (bisschen wie die unterschiedlichen Artikel bei Wikipedia)
Welche Lernstrategien fördern das Lernen mit Hypertext?
- Kognitive Lernstrategien
- Organisieren: inhaltliche & technische Struktur des Hypertexts
- Elaborieren: Verknüpfung der Inhalte verschiedener Knoten zu kohärenten Repräsenatationen
- Metakognitive Lernstrategien
- Überwachen: Relevanz der Inhalte für das eigene Lernziel
- Planen: Lern- & Navigationswege
Welche Effekte sind nach Erwerb einer neuen Lernstrategie zu erwarten?
- positiver Effekt des Trainings kognitiver / metakognitiver Lernstrategien
-> tritt nur bei hoher Arbeitsgedächtniskapazität auf - negativer Effekt durch Überlastung der Arbeitsgedächtniskapazität
-> tritt nur bei niedriger Arbeitsgedächtniskapazität auf
-> Neuerworbene Lernstrategien sind kapazitätsbelastend & können Auswirkungen auf die Qualität von Lernprozessen & den Lernerfolg haben
Experiment: Training zum Effekt von neu erworbenen Lernstrategien
Durchführung & Ergebnisse
Durchführung
UV1: 1,5 h Training kognitiver hypertextspezifischer Lernstrategien
UV2: 1,5 h Training metakognitiver hypertextspezififscher Lernstrategien
UV3: kein Training = KG
Lernaufgabe: Verfassen eines prüfungsvorbereitenden Skripts
Arbeitsgedächtiskapazität wurde gemessen
Ergebnisse
- UV1 & 2: bei Wissensumfang & Navigationverhalten
- VPn mit niedriger Arbeitsgedächtniskapazität: schlechter als KG
- VPn mit hoher Arbeitsgedächtniskapazität besser als KG
-> hohe Arbeitsgedächtniskapazität -> positiver Effekt des Trainings auf Lernerfolg & Qualität des Navigationsverhaltens
-> niedrige Arbeitsgedächtniskapazität -> Überlastung der Arbeitsgedächtniskapazität -> negative Trainingseffekte
In welchen Aspekten unterscheiden sich die unterschieldichen Formen der adaptiven Instruktionen?
- Adaptionszweck
Ziel der adaptiven Instruktion - Adaptionsmaßnahme
Was wird angepasst - Adaptionsrate
Wann, wie oft, in welcher Frequenz wird adaptiert
Welche unterschiedlichen Modelle gibt es für den Adaptionszweck von adaptiven Instruktionen?
- Fördermodell
gezielt Wissenslücken / Könnensdefizite beseitigen (Förderklassen die auf bestimmte Defizite zugeschnitten sind) - Kompensationsmodell
Ausgleich (statt Beseitigung) von allgemeinen Defiziten in Lern- & Leistungsvorraussetzungen (Nachhilfe) - Präferenzmodell
Ausnutzen von besonderen Stärken / Vorlieben von Lernenden (Hochbegabtenklassen)
Welche unterschiedlichen Ansatzpunkte für Adaptionsmaßnahmen von adaptiver Instruktion gibt es?
- Lernziel
Anpassen von Lernzielen an Lernende (Aufteilen in Grund- & Leistungskurse) - Lehrmethode
Anpassen von Lernaufgabe an Lernende (unterschiedlich schwierige Aufgaben für unterschiedliche Schüler - Lehr-Lern-Zeit
Anpassen von Dauer in der gelernt wird (Nachhilfe)
Welche formen der Adaptionsrate für adaptive Instruktion gibt es?
- Makroadaption
Mittel- & langfristige Zuweisung von Lernenden & Lehrmethoden / Lernbedingungen auf Grund vorab diagnistizierter Lernvorausssetzungen - Mikroadaption
Lerngebgleitende Überprüfung des Lernstands & individuelle Anpassung während Lehr-Lern-Prozess
Was ist die Urform der adaptiven Instruktion?
programmierter Unterricht
Aus welchen Elementen setzt sich programmierter Unterricht zusammen?
- Aufteilung des Lernstoffs in überschaubare, sachlogisch geordnete Einheiten
- einfache Fragn nach jeder Lerneinheit, auf die reagiert werden muss
(Fetslegung der Aufgabenschwierigkeit nach dem 90% Kriterium) - unmittelbare Rückmeldung auf jede Antwort
-> Verstärkungslernen - adaptive Präsentation von Lerneinheiten / Aufgaben in Abhängigkeit von richtigen / falschen Antworten
-> verzweigte Programme
Was ist das Ziel von programmiertem Unterricht?
fehlerfreies Lernen
Was besagen die empirischen Befunde zum programmierten Unterricht?
Metanalyse:
- programmierter Unterricht ist wirksam & verküzt die Lernzeit
- programmierter Unterricht macht als Lernform nur Sinn, wenn der Lernstoff klar strukturiert & das Lernziel objektiv eindeutig definierbar ist
Wie wird die neure kognitiionspsychologische fundierte Variante von programmiertem Unterricht genannt?
computergestptzte intelligente tutorielle Systeme
Was ist die Grundannahme von zielerreichendem Lernen?
Kompensation mangelnder Begabung durch mehr Lernzeit ist möglich