offene Fragen


Set of flashcards Details

Flashcards 98
Students 23
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 10.07.2021 / 05.02.2025
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 Was ist der Vorteil von Kelly’s Grid-Technik gegenüber dem Big-5-Ansatz?

 

Vorteil Grid Technik gegenüber Big 5
da qualitativ generieren die VPn die wichtigen Persönlichkeitskonstrukte/Unterscheidungsebenen selbst
keine allgemeine Persönlichkeitsstruktur wird jemandem übergestülpt
Kompromiss zw. objektiven Verfahren (Big 5) und projektiven 

 

Zeigen Sie anhand eines Beispiels wie die Theorie in der Diagnostik das Messergebnis mitbestimmen kann

z.B. zu Intelligenz, es gibt viele verschiedene Intelligenztheorien, bei denen die Intelligenz verschieden definiert/aufgebaut ist, je nachdem kommen dann natürlich andere Ergebnisse (wenn unterschiedliches untersucht wird) 

 

Warum ist der subjektive Moment bei Zufällen so wichtig?
 

Zufall zeichnet sich dadurch aus, dass etwas unerwartet und für uns Bedeutsames passiert
in der Definition spielen also zwei subjektive Momente (meine eigene Unwissenheit und mein Interesse) eine wichtige Rolle

 

Unwissenheit (unerwartet) und Interesse (bedeutsam)

  • Interesse: Welche Zahl beim Würfelspiel oben liegt und welche Seite eines zu Boden gefallenen Brühwürfels oben liegt.
  • Unwissenheit: Es ist kein Zufall, dass ein Raucher Lungenkrebs bekommt. Bei Unwissenheit der Risiken, könnte man es aber als einen Zufall sehen

Was haben persönliches Interesse und Bedeutsamkeit mit dem Zufall zu tun?

Zufall zeichnet sich dadurch aus, dass etwas unerwartet und für uns Bedeutsames passiert
deshalb ist Bedeutsamkeit wichtig, und ob etwas für mich bedeutsam ist, hat natürlich auch mit meinem persönlichen Interesse zu tun
subjektiver Moment der Definition!

Verbindung zwischen Zufall und freiem Willen
 

ob wir an Willensfreiheit glauben, ist sehr entscheidend für unsere Auffassung von Zufall; z.B. würden wir dann nicht von Zufall sprechen, wenn ein Kettenraucher krank wird, da er selbst dran Schuld ist und es auch zu erwarten ist
wenn man aber am freien Willen zweifelt würde man vielleicht dieses Ereignis als Zufall ansehen 

Kriegt der Kettenraucher einen husten, ist das kein Zufall, denn er ist selbst schuld. Bekommt aber jemand husten, weil er angehustet wurde, ist das ein Zufall, da er ja machtlos war. Unter Annahme der Willensfreiheit, ist im ersten Fall kein Zufall zu sehen. Subjektive Komponente bei Ursachenzuschreibungen (vs. Zufallszuschreibungen) können sogar zu psychischen Problemen führen. Externale Attribution tendenziell besser für psychische Gesundheit

Was ist der Journal impact factor.
 

bibliometrisches QUANTITÄTSmaß, wie häufig in einem Jahr die Artikel eines Journals (von vor zwei Jahren) zitiert werden
geht also um Journal und nicht wie bei Hirsch um Autor

 

Was ist der Journal Impact Factor und was sagt er über die Qualität eines einzelnen Papers aus? Begründen Sie kurz.

beim IF gehts eigentlich um die Qualität des Journals, nicht um die einzelner Paper
kaum Korrelation, nur weil mein Paper in einem Journal mit hohem IF publiziert wurde, bedeutet das nicht, dass mein Paper auch häufig zitiert wird
aber letztendlich ist IF schon ein Proxy für Qualität und somit sagt es denke ich auch etwas über die Qualität meines Papers aus, wenn ich es in einem tollen Journal einreichen kann?

 

(Andererseits wurde das Parapsychologie Paper von Daryl Bem auch im JPSP (IF 5) publiziert. Dadurch, dass es keine objektiven Gutachter Kriterien gibt, ist es also immer etwas willkürlich bzw. auch von anderen Faktoren beeinflussbar (so eine Art Matthäus Effekt? -> Bem war ja schon ein bekannter Name in der Sozialpsychologie). Replikationen werden ja z.B auch seltener publiziert, auch wenn sie qualitativ nicht schlechter sein müssen. -> Also gewisse Einschränkungen, auch wenn man generell schon sehr aussagekräftige Daten/ein gutes Paper braucht um da überhaupt einreichen zu können...ich denke aber diese Gedankengänge gehen schon zu weit für die Frage)

 Was ist der Hintergrund [oder so] der Aussage, Psychologie sei „the science of self-questionaires and finger movements“

Psycholog. Versuche basieren meist auf Selbstberichten oder Tastendruckexperimenten
→ fraglich, ob sich Ergebnisse aus einfachen Tastendruckexperimenten (finder movements)   
      auf die komplexe Realität übertragen lassen

In welchen Bereichen gibt es in der Psychologie Paradigmen, (2 nennen) wer hats erfunden?

  • von T. Kuhn eingeführt

  • 1) typische Versuchsanordnung: z.B. Posners Cueing Pardigma und Task Switching Paradigma

  • 2) allgemeine theoretische Glaubensrichtung (Behaviorismus, Neurowissenschaften, etc.)

Was ist „Kausale Geschlossenheit“? Theorie? Auswirkungen?
 

Kausale Zusammenhänge sollte nur in der Außenwelt wirken
→ Physisches sollte nur physisches bewirken

Die These der kausalen Geschlossenheit der Welt besagt allerdings, dass alle Handlungen rein physiologisch verursacht sind. Dies wäre gemäß dem Fallibilismus unbeweisbar, der Schluss von Einzelbeobachtungen auf die Richtigkeit einer materialistischen Theorie des Geistes wäre eine Induktion und somit logisch schlicht falsch

Was ist eine Alternative zur Modulhypothese?

 Parallel distributed Processing
→ Annahme von neuronalen Netzwerken mit unterschiedlicher Verbindungsstärke

 

Welcher Unterschied besteht zwischen law of categorial vs. comparative judgement? (+ von wem erfunden) / bzw. Vergleiche die beiden 
 

Law of categorial judgement: Nimmt (normalverteilte) Fluktuationen von Beurteilungen an: schwankende Rangkategoriegrenzen

- Verfahren: mehrere Rangurteile erheben (within/between subjects), z-standardisierte relative Häufigkeiten lassen sich dann sogar in Intervallskalenniveau „hochskalieren“

Law of comparative judgement (Thurstone, 1927):
Annahme: Empfindungsstärken um wahren Wert normalverteilt

Erstellung einer Intervallskala über z-standardisierte relative Häufigkeiten (kleinster z-Wert wird auf Null gesetzt)

Unterschiede

  • einmal Beurteilungen und einmal Empfindungsstärken 

  • letzteres basierend auf Paarvergleich und ersters auf Rangordnungen

  • letzteres: Präferenzhäufigkeiten werden in relative Häufigkeiten transformiert und diese in z-Werte

Kausalitäts – Korrelationsfehlschluss: Nennen Sie ein Beispiel aus der Psychologie und beschreiben Sie warum da ein Fehlschluss da ist.

Rauchen macht depressiv?
man sieht, dass viele Personen, die rauchen, depressiv sind
möglicher Fehlschluss - Rauchen macht depressiv
aber könnte zufälliger Zusammenhang sein, oder Depressivität könnte die Wkt, mit dem Rauchen anzufangen, erhöhen oder eine weitere Variable, die auf beides einwirkt und Rauchen und Depression hängen eigentlich gar nicht zusammen
ohne Experiment kann man keine sicheren Kausalschlüsse vornehmen
correlation is not causation!

Was ist der Effekt Diagnostikum Fehlschluss? Mit Bsp.
 

Wenn ein Effekt von A auf B nachgewiesen wurde, dann bietet das keine ausreichende Rechtfertigung um einen diagnostischen Schluss von B auf A zu ziehen
Bsp: bessere Autofahrer reagieren schneller auf Gefahrensituationen
→ Test zur Reaktionszeit in Gefahrensituationen nicht ausreichend um Fahreignung zu testen
sign. Unterschied reicht nicht als Rechtfertigung zum diagnostischen Einsatz 
(Problem bei der Sicherung der Konstruktvalidität)

Wieso ist bei der Interpretation zu einer Hypothese die Effektstärke wichtig?

Bei ausreichend großer Stichprobe wird jeder Effekt irgendwann signifikant. Deshalb muss man vorher festlegen, ab welcher Effektgröße der Effekt relevant ist
(Bsp. mit Diät 100g signifikant abnehmen, ist zwar signifikant aber überhaupt nicht bedeutsam)

 Mit welchem Argument könnte man behaupten, qualitative Forschung sei Teil der quantitativen Forschung?

Qualitative Forschung als Untermenge der quantitativen?

  • O.g. Sichtweise entspricht quantitativer Forschung (nominalskalierte Daten = Häufigkeiten)
  • Nur: Betonung auf Kategoriengewinnung (als Voraussetzung der Erhebung quantitativer Daten)

Andere Auffassung:

  • rein textbasierte Forschung (ohne das Ziel, Zahlen zu generieren): vgl. „verstehende Wissenschaft“ ( SS)

Noch eine andere Auffassung:

  • Theoretischer Fortschritt (Finden von Metaphern/Theorien, z.B. auch auf der Basis bestehender Daten): Viele Theorien/Modelle sind Ergebnis qualitativer Überlegungen vor dem Hintergrund quantitativer Daten

- Quasiexperiment vs. Korrelationsstudie
 

bei beiden keine Randomisierung möglich - also keine echte experimentelle Kontrolle;

gar nicht so einfach, die zu unterscheiden, unklare Definition von Quasiexperimenten, v.a. bzgl. der Abgrenzung von Korrelationsstudien 


bei Quasiexperiment greift der VL aber schon mehr ein (gibt Zuteilung, wenn auch nicht randomisiert) und bei Korrelation wird nur beobachtet??


bei Quasi-Experimenten mit organismischen Variablen z.B. werden Versuchsbedingungen trotzdem kontrolliert hergestellt, deshalb würde man eher nicht von KS sprechen
ABER strenggenommen QE eigentlich äquivalent zu KS 

Bei Korrelationsstudien nur Beobachtung eines Zusammenhangs, keine systematische Variation der UV → keine kausalen Schlüsse möglich

Bei Quasi Experiment sind alle Merkmale eines Experiments (systematische Variation, kontrollierte bedingungen) erfüllt außer die randomisierte Zuordnung von Probanden zu den Versuchsbedingungen

- immer wieder Störvariablen

 

 Nenne verschiedene qualitative Methoden

  • qual. Einzel- oder Gruppeninterviews/-fragebögen (typischerweise leitfadenbasiert)
  • qual. Inhaltsanalyse
  • moderierte qual. Gruppendiskussionen
  • Rollenspiele
  • teilnehmende Beobachtung (Einzelfall, Gruppen) im Feld (Achtung: „going native“?)
  • non-reaktive Verfahren
  • Biografieforschung
  • Selbsterfahrung/-beobachtung
  • Quellenstudium (Verhaltensspuren)
  • projektive Persönlichkeitstests
  • Grid-Techniken zur Erfassung persönlich relevanter Konstruktsysteme (Kelly, 1955)