offene Fragen


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Flashcards 98
Students 23
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 10.07.2021 / 05.02.2025
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Was könnte Freud an Kants Meinung zur Willensfreiheit kritisiert haben?

Kant begründet die Willensfreiheit mit der Moral; Moral ist nach Freud Teil des Über-Ichs, also anerzogen, also determiniert (Der psychologische Determinismus Freuds hat als Grundannahme, dass menschliche Gedanken und Handlungen immer die notwendige Folge bestimmter Ursachen sind.)

spricht Freud von der „Illusion einer psychischen Freiheit“.Auch der Wille ist nicht frei, weil das „Entscheidende im Unbewussten vorgeht

 

n. Er hält beides für wahr: Freiheit kann es in der physikalisch verstandenen Natur nicht geben, und es muss sie doch geben. Dieser Widerspruch wird aufgelöst, indem Kant behauptet, dass es zwar für den Physiker Freiheit nicht geben kann, für den handelnden Menschen aber muss es sie geben, weil er anders nicht verstehen könnte, was er ist und was er tut.

 

Wie definiert Hume das Ich?

Ich als reine sprachliche Konstruktion bzw. Illusion, der in Wirklichkeit nichts entspricht
→ Verneinung des Ich

Hume: Nichts an meinen Bewusstseinsinhalten deutet auf ein Ich hin. „Ich meines Teils kann, wenn ich mir das, was ich als „mich“ bezeichne, so unmittelbar als irgend möglich vergegenwärtige, nicht umhin, jedesmal über die eine oder die andere Perzeption zu stolpern. Niemals treffe ichmich ohne eine Perzeption an.“

Wie begründet Van Inwagen den Inkompatibilismus?/Beschreiben Sie den Inkompatibilismus nach Van Inwagen.

Wenn Determinismus stimmt, dann sind unsere Handlungen Konsequenzen der Naturgesetze und von Ereignissen in der Vergangenheit.
Weil wir keinen Einfluss auf die Naturgesetze haben und auch keinen Einfluss auf das, was vor unserer Geburt geschehen ist, haben wir auch keinen Einfluss auf die Konsequenzen dessen, also auf unser Handeln

Nennen Sie die vier Ursachen nach Aristoteles und führen Sie jeweils ein psychologisches Beispiel an.

causa materialis - Psychisches mit Gehirnzuständen erklären (daraus besteht es, das ist das Material, der Stoff)
causa formalis - der Hungertrieb, Ursache dafür, dass Menschen essen und in der Definition/Art des Menschen mit enthalten
causa efficiens (Hervorbringendes/Erzeugendes) - UV, die die AV bewirkt (bzw. Änderungen)
causa finalis - auf Zukünftiges gerichtet, introspektive Gründe, die wir für unser Handeln angeben (ich habe das gemacht, damit…); evolutionspsychologische Erklärungen

Welcher Unterschied besteht zwischen law of categorial vs. comparative judgement? (+ von wem erfunden) / bzw. Vergleiche die beiden
oft gefragt

 Law of categorial judgement: Nimmt (normalverteilte) Fluktuationen von Beurteilungen an: schwankende Rangkategoriegrenzen
- Verfahren: mehrere Rangurteile erheben (within/between subjects), z-standardisierte relative Häufigkeiten lassen sich dann sogar in Intervallskalenniveau „hochskalieren“

Law of comparative judgement (Thurstone, 1927):
Annahme: Empfindungsstärken um wahren Wert normalverteilt
Erstellung einer Intervallskala über z-standardisierte relative Häufigkeiten (kleinster z-Wert wird auf Null gesetzt)

Unterschiede: 

  • einmal Beurteilungen und einmal Empfindungsstärken 
  • letzteres basierend auf Paarvergleich und ersters auf Rangordnungen
  • letzteres: Präferenzhäufigkeiten werden in relative Häufigkeiten transformiert und diese in z-Werte

Beide wollen den Informationen über den Abstand von Objekten ermitteln (intervallskaliert). Es sind aber unterschiedliche Ausgangssituationen. Bei Law of categorial habe ich Kategorienurteile (wie gut ist der Wein von 0=schlecht bis 4=gut) im law comparative judgement habe ich eine Präferenzmatrix (Messungen aus einem Paarvergleichsprozess).

Nennen sie 4 Beispiele für Metaphern in der psychologischen Theoriebildung

Rubikon, Arbeitsgedächtnis, Flaschenhals bei Aufmerksamkeitsprozessen, big fish little pond; Radwerk-Metapher beim Experiment (CP); neuronale Netzwerke

Beschreiben sie die mögliche Wechselwirkung zwischen Physischem und Psychischem anhand eines Beispiels. Worin besteht hierbei das Problem der kausalen Geschlossenheit?

Physisches kann Psychisches beeinflussen (Aspirin gegen Kopfweh); Psychisches kann Physisches beeinflussen (Absichten führen zu Bewegungen). Problem der fehlenden kausalen Geschlossenheit: Eigentlich sollte nur Physisches Physisches beeinflussen können.

Wie definiert Hume das Ich?
 

Nichts an meinen Bewusstseinsinhalten deutet auf ein Ich hin. „Ich meines Teils kann, wenn ich mir das, was ich als „mich“ bezeichne, so unmittelbar als irgend möglich vergegenwärtige, nicht umhin, jedesmal über die eine oder die andere Perzeption zu stolpern. Niemals treffe ich mich ohne eine Perzeption an.“

Im menschlichen Kopf gibt es für Hume aber nur eine ständige Abfolge von impressions und ideas oder Bündel von 'perceptions', keinen konstanten oder einheitlichen Sinneseindruck, der alles zusammenhält und daher mit dem Ich gleichgesetzt werden könnte.

Letztlich ist es also dieser Zusammenhang der perceptions, der den Menschen dazu bringt, die Abfolge von impressions (starken, lebhaften Empfindungen) in einer Einheit zusammenzufassen, die dann Ich genannt wird.

Ich als reine sprachliche Konstruktion bzw. Illusion, der in Wirklichkeit nichts entspricht
→ Verneinung des Ich

Wie begründet Van Inwagen den Inkompatibilismus?/Beschreiben Sie den Inkompatibilismus nach Van Inwagen

Wenn Determinismus stimmt, dann sind unsere Handlungen Konsequenzen der Naturgesetze und von Ereignissen in der Vergangenheit.
Weil wir keinen Einfluss auf die Naturgesetze haben und auch keinen Einfluss auf das, was vor unserer Geburt geschehen ist, haben wir auch keinen Einfluss auf die Konsequenzen dessen, also auf unser Handeln

Inkompatibilismus: Freier Wille und Determinismus sind inkompatibel

Inwiefern nahm Schopenhauer Freuds Idee des Unbewussten vorweg?
 

 


„Das Bewußtsein ist die bloße Oberfläche unsers Geistes, […] Was aber die Gedankenassoziation selbst […] in Tätigkeit versetzt, ist in letzter Instanz oder im geheimen unsers Innern der Wille, welcher seinen Diener, den Intellekt, antreibt, nach Maßgabe seiner Kräfte Gedanken an Gedanken zu reihen“


à Spaltung des Subjekts: Probleme, uns/unsere Motive introspektiv selbst zu erkennen (mittels Intellekt und bewusstem Denken

 

n. Zum einen wird in Schopenhauers Willensmetaphysik eine entscheidende Vorbereitung gesehen, weil in ihr das Bewußtsein als abhängig und hervorgebracht von einem ganz und gar nicht-bewußtseinsartigen, irrationalen Wesen gedacht wird.

 

Auf seiner Theorie fußt natürlich Freuds Motivationspsychologie mit ihrer Betonung auf der Wirksamkeit unbewusster Triebe und verinnerlichter Regeln (anstelle rationaler Gründe), sowie letztlich vielleicht sogar die Forschung zur unbewussten Informationsverarbeitung.

Schopenhauers Sicht auf Intellekt und freien Willen

Nach Schopenhauer ist der Intellekt bloß ein “Sklave” des WIllens, der nachträglich für Rechtfertigung für unser Handeln sorgt (wir denken, dass der Intellekt unsere Handlungen antreibt, dabei ist es eigentlich der Wille).

Anders als bei Descartes galt für ihn nicht Rationalität (Descartes: „cogito“) als Kernmerkmal des Subjekts (über die scheinbare „Vernünftigkeit“ des Menschen und seines Denkens hat er sich eher ausgiebig lustig gemacht), sondern das, was er als „Wille“ bezeichnete. In heutiger psychologischer Terminologie würde man sagen, dass es sich dabei um einen Interessenswandel weg von der Kognition und hin zur Motivation handelte.

 

Er führt konkret als Kritik an, dass das Erkennen des Erkennens selbst (wie von Descartes praktiziert) nicht möglich ist, da seiner Meinung nach bei jeder Erkenntnis das Subjekt immer Subjekt bleiben muss und nicht selbst zum Objekt werden kann. Wenn man also nicht über das eigene Denken nachdenken soll (warum auch immer), blieb für Schopenhauer im Zuge der Selbstreflexion nur die Erkenntnis des Selbst als „wollendes Subjekt“ übrig. Der „Wille“ wird hier allerdings, anders als im heutigen Sprachgebrauch, sehr breit verstanden und steht zunächst für eine (noch näher zu bestimmende) Kraft, die u.a. alle Affekte und Leidenschaften in sich birgt. Damit unterscheidet sich der Wille also fundamental vom eher „nüchternen“ Denken und nimmt die Rolle eines grundsätzlichen Prinzips der Welt insgesamt ein (es gibt auch streng genommen bei Schopenhauer nicht je einen Willen pro Mensch, sondern nur insgesamt einen Willen, s.u.).

Somit ist nach Schopenhauer das Subjekt gespalten in das, was unser Handeln wirklich antreibt und in das, von dem wir denken, dass es uns antreibt. Wir haben also große Probleme, uns und unsere Motive introspektiv, also mittels unseres Intellekts und dem bewussten Denken, selbst zu erkennen. Mit Schopenhauer gelangt man somit zu dem Schluss, dass die Gründe unseres Handelns uns selbst meist völlig unklar sind. Damit einher geht natürlich auch ein Abschied vom Vertrauen in die Rationalität des Menschen, wie sie seit Aristoteles als Ideal menschlichen Denkens und Handelns gelehrt wurde.

Nennen Sie zwei Kriterien des harten Determinismus
 

- Inkompatibilität von Willensfreiheit und Determinismus
- Gültigkeit des Determinismus und notwendige Falschheit der Idee der Willensfreiheit

Wie sah Hume Kausalität?

Es gibt ein Kausalgesetz, das a posteriori auf Erfahrungen zurückgeführt wird ab  und nicht a priori gültig ist (laut Leibniz a priori Kausalprinzip)
man beobachtet einen Zusammenhang mehrmals und schließt dadurch auf Kausalität, Kausalität wird ihrer logischen Notwendigkeit beraubt und ist nach Hume abhängig von Erfahrungen → a posteriori
Menschen nehmen Kausalität an, um ihre Erfahrungen zu erklären (nur ein Konstrukt in unserem Geist)

Schopenhauer: Inwiefern nahm Schopenhauer Freuds Idee des Unbewussten vorweg?

laut Schopenhauer wird unser Vh primär vom Willen bestimmt, dieser ist uns selbst nur beschränkt zugänglich; das Vh rechtfertigt man dann nachträglich --> Subjekt gespalten: das, was unser Handeln wirklich antreibt (Wille, häufig unbewusst) und das, was wir denken, was uns antreibt
problematisch, unsere Motive mittels Intellekts/bewussten Denkens (introspektiv) zu erkennen  Gründe für unser Handeln sind uns selbst meist unklar

Wie ist die Unterscheidung von impressions und ideas bei …Hume?
 

Humes Perceptions: Impressions sind Eindrücke und Wahrnehmungen.

Ideas sind Vorstellungen, Ideen, Kategorien, Begriffe.

Ideas werden durch Impressions gebildet (Impressions also primär - zum Empirismus)

 

  • Hume unterteil seine Perceptions in Impressions und Ideas (Vorstellungen)
  • Impressions unterteilt er in Äußere (z.B. "sehe jetzt Grünes") und Innere (z.B. "bin jetzt heiter")
  • Impressions führen zu Ideas, die widerum in Äußere (z.B. "Grünes") und  Innere (z.B. "Heiterkeit") eingeteilt werden
  • Was moderne Wahrnehmungspsychologen als Perceptions verstehen ist für Hume eher die Impressions. Humes perceptions jedoch beinhalten jedoch auch ideas, die moderne Wahrnehmungspsychologen eher als Kognitionen bezeichnen würden
  • Durch Rede von „impressions“ (statt von Dingen) drückt sich Hume um die „Außenweltfrage“ (ob es eine von uns unabhängige Außenwelt gibt): Alles Gegebene ist bei Hume per se für Subjekte gegeben

- alle Ideen sind bei ihm Abbilder von Eindrücken àEmpirismus

Geben Sie eine Realdefinition für „Tier“ und erklären Sie die notwendigen Komponenten.

Komponenten:

genus proximum (Oberbegriff);Lebewesen,

differentia specifica (das, was es von anderen unter diesem Oberbegriff unterscheidet): das nicht mit der Fähigkeit zu logischem Denken und zum Sprechen befähigt ist /Sauerstoff zur Atmung benötigt und sich zur Energie- und Stoffgewinnung von anderen Lebewesen ernährt

Stelle eine operationale Definition von Kreativität dar!
 

kreativ ist, wer 10 Bilder am Tag malt

operationale Definition für Interferenz überlegen
 

Interferenz bedeutet, dass die Reaktionszeiten zweier gleichzeitig bearbeiteter Aufgaben länger ist, als bei einer Einzelaufgabe
Interferenz ist, wenn zuvor gelerntes Wissen durch nachher gelerntes Wissen behindert wird

 

Beispiel für eine Realdefinition geben

Mensch = vernunftbegabtes (df) Lebewesen (gp)
Wahrheit/Wissen = durch gute Gründe gerechtfertigter wahrer (df) Glaube (gp)

 

Realdefinition erklären, was hat das mit pophyronischen Baum zu tun und ein Beispiel geben
 

Mensch = vernunftbegabtes (df) Lebewesen (gp)


eine Realdefinition ist eine Sacherklärung, die emp. überprüft werden kann; es wird ein Oberbegriff genannt (genus proximum), unter den das zu Definierende fällt und dann etwas, das es von anderen Begriffen unter diesem Oberbegriff abgrenzt (differentia specifica) - basiert auf Platons dihairesis
die Realdefinition sagt etwas über die wirkliche Beschaffenheit des Gegenstands aus
hierfür braucht man eine hierarchisch gegliederte Welt (Ober- und Unterkategorien), auf diesem Prinzip fußen dann die porphyronischen Bäume, die die Dinge der Welt hierarchisch gliedern 

 

Beispiel für psychologischen, analytischen Satz ausdenken
 

das Arbeitsgedächtnis beinhaltet die phonologische Schleife und den räumlich-visuellen Notizblock
Zufallsprozesse sind nicht vorhersagbar

Ein Beispiel für einen analytischen Satz, der dennoch fälschlicherweise psychologisch getestet wurde geben
 

Bem: Zufallsprozesse sind nicht vorhersagbar - er wollte zeigen, dass sie es doch sind

 

Dies war die Veröffentlichung einer Arbeit von Bem (2011) im hochrangigen Journal JPSP, in der experimentell nachgewiesen wurde, dass Zufallsprozesse (also per Definition nichtvorhersehbare Prozesse) vorhersehbar sind (das kommt der Quadratur des Kreises schon sehr nah…).

In welchem besonderen Sinn haben wir es in der Psychologie oft mit Allsätzen zu tun?
 

in der Psychologie herrschen Allsätze vor, allerdings in besonderer Form, denn es geht um Mittelwerte

Allsätze sind streng genommen nicht verifizierbar, da man zu einem endgültigen Beweis ihrer Gültigkeit alle Einheiten, auf die sich der Allsatz bezieht, untersuchen müsste. Dies bezeichnet man als Induktionsproblem (Hume, 1739/40): Innerhalb eines Induktionsschlusses wird von einigen Exemplaren auf alle Exemplare geschlossen, und daher genügt für ihre Falsifizierung streng genommen ein einziges Gegenbeispiel. 
Beispiel: Alle Menschen sind sterblich

 

In der Psychologie:
– meist Allsätze, aber meist „in einem merkwürdigen Sinn“, da fast immer auf Wahrscheinlichkeiten/Mittelwerten
   beruhend
Bsp.: Mit „Frauen sind intelligenter als Männer“ meinen Psychologen...
– ...nicht: „Alle Frauen sind intelligenter als (alle) Männer“,
–. ..sondern: „Wenn man alle Frauen und Männer messen würde, wäre der Mittelwert der Frauen höher als der
   Mittelwert aller Männer“

Induktionsschluss bzw. Inferenzstatistik

à führt häufig zu Missverständnissen

Interessanterweise braucht es hierzu nicht des Nachweises, dass alle Frauen intelligenter als alle Männer sind. Wir haben es also streng genommen gar nicht mit einem Allsatz zu tun wie z.B. bei dem bei Logikern beliebten Satz „Alle Menschen sind sterblich“. Auch handelt es sich nicht um einen Existenzsatz, wie z.B. „Es gibt (mindestens eine) Frau, die intelligenter als (irgendein) Mann ist“. Vielmehr handelt es sich um Aussagen, die sich auf Mittelwerte beziehen, also ungefähr „Der Mittelwert der Intelligenz von Frauen unterscheidet sich von dem der Männer.“ Wenn man nun in einer Untersuchung findet, dass dieser Satz bezüglich einer möglichst repräsentativen Stichprobe zutrifft, so spricht man von einer Bewährung der Hypothese. Die in der Psychologie verwendete ungewöhnliche Art von Allsätzen kann also zu Missverständnissen führen: Es ist meist „weniger“ damit gemeint als man denken könnte.

Einen psychologischen Allsatz formulieren

Frauen sind intelligenter als Männer
Männer sind besser in mentaler Rotation als Frauen (damit meinen wir: Männer durchschnittlich besser)

Inwieweit ist der Satz „Frauen sind im Durchschnitt intelligenter als Männer“ ein Allsatz?

in der Psychologie beziehen sich Allsätze nicht auf alle einzelnen Individuen, sondern auf MW

Wieso ist dies ein Allsatz: „Computernutzung führt zu einer Verringerung sozialer Fähigkeiten“

Computernutzung führt zwar nicht unbedingt bei jedem zu einer Verringerung sozialer Fähigkeiten, aber in der P beziehen sich Allsätze auf MW
wäre an sich falsifizierbar, sobald sich einer findet, bei dem es nicht so ist (hier, sobald die MW anders sind) und nicht verifizierbar, solange man es nicht bei allen überprüft hätte
in der Form: für alle Dinge gilt: wenn sie Computer nutzen, dann sind ihre sozialen Fähigkeiten verringert

 

Nennen sie einen analytischen Satz in der Psychologie und begründen sie

 

- Menschliche Informationsverarbeitung beinhaltet Input und Output.

  • Analytische Sätze sind unabhängig davon wahr, was empirisch in der Welt vorgeht. Sie sind wahr aufgrund ihrer Bedeutung bzw. Zergliederung (zergliedern im griechischen analytisch)

Geben Sie ein Beispiel für einen synthetischen Satz in der Psychologie
 

Frauen sind intelligenter als Männer - wäre auch theoretisch anders denkbar

Aus welchen 2 Charakteristika zeichnen propositionale Einstellungen aus?
 

Modus (ich weiß, dass... ; er hofft, dass…) Wissen und Inhalt (das, was nach dem … kommt)
+ Intentionalität (das Gerichtetsein der Einstellung auf den jeweiligen Inhalt) 

 

Was sind Merkmale propositionaler Einstellungen? Wie werden in der Philosophie des Geistes mentale Zustände kategorisiert?
 

propositionale Einstellungen: Modus (ich habe Angst, dass…) und Inhalt (das, was nach dem dass… kommt) und Intentionalität
mentale Zustände eingeteilt in Empfindungen/Stimmungen, die Qualia haben und somit nicht physikalisch reduzierbar sind und eben noch in die propositionalen Einstellungen

Beispiel Existenzsatz ausdenken
 

Existenzsätze (Existentielle Hypothesen)

Form: „Es gibt (mindestens ein) Etwas, für das gilt: es ist ...“
(Hinweis: recherchieren Sie mal zum Begriff „Prädikatenlogik“)
–z.B.: „Affen essen (auch) Fleisch.“ wird zu „Es gibt (mindestens ein) Etwas, für das gilt: es ist ein Affe und es isst Fleisch.“
•am Beispiel erkennt man: In gewissem Sinn sind auch einfache Beschreibungssätze Zusammenhangsaussagen (hier: Zusammenhang zwischen den Prädikaten „Affe sein“ und „Fleisch essen“)
–sind verifizierbar (als wahr beweisbar), wenn man ein „Etwas“ (z.B. einen Fleisch essenden Affen) gefunden hat
–sind nicht falsifizierbar, wenn man nicht alle Exemplare untersuchen kann
eher selten in der Psychologie („Existenzbeweise“)?
Manchmal bei Patientenstudien: „Es gibt einen Patienten, der ...“ (vgl. Gedächtnisforschung)
Wenn, dann oft zur Widerlegung einer gängigen Annahme/Theorie präsentiert (Nachweis einer Ausnahme)

Analytisch oder synthetisch: „In Würzburg steht der Würzburger Dom.“ Begründen Sie.
 

synthetisch, könnte theoretisch auch anders sein; ist nicht notwendig wahr, so wie analytische Sätze

Nennen Sie ein Beispiel für eine Nominaldefinition. Was ist das?

Grünling = Mensch mit grünen Augen
Worterklärung, reine Umbenennung (Einfachheit, Ökonomie)

Beschreiben Sie den Begriff Durchhaltevermögen mit einer operationalen Definition

Durchhaltevermögen= ist die Kraft/Vermögen mindestens 2 stunden durchzuhalten

INUS anhand eines Beispiels erklären

INUS = insufficient but necessary part of an unnecessary but sufficient condition
die Ursache ist der unzureichende aber notwendige Part einer nicht notwendigen aber hinreichenden Bedingung
z.B. Hausbrand (Ereignis)
Kurzschluss →  notwendig, aber allein nicht hinreichend
Kurzschluss + brennbares Material → hinreichend aber nicht notwendig (gibt noch andere Dinge, die zu einem Hausbrand führen können)
der Kurzschluss verursacht den Hausbrand, aber er wird durch Kurzschluss und brennbares Material zusammen bedingt
(Kurzschluss eher ungewöhnlich und hier die Ursache?)

Grenzen des H-O-Schemas
 

erklärt nur, warum B auftritt, aber nicht das Gesetz (beantwortet keine Metafragen); Psychologen würden das niemals als Erklärung gelten lassen, denn das Gesetz ist meist nur eine Beschreibung (und ein so Ähnlich haben wir das schon öfter gesehen), gleichzusetzen mit Effekt in der Psychologie, der nicht als Erklärung dient, sondern man bemüht sich darüber hinaus (auf zweiter Ebene) um eine Erklärung (Theorie, Metapher);
deduktiver Schluss nur möglich, wenn Gesetz IMMER gilt, Gesetze gelten aber meist stochastisch…
Randbedingungen

3 schlechte Gründe für Alltagswissen

Verweis auf Autoritäten; ich mag jemanden (pos. Beziehung) und deshalb glaube ich ihm; ich nehme eine sehr kleine SP oder ein einzelnes Ereignis und leite daraus Gültigkeit meiner “HT” ab
(Verweis auf Sitten und Gebräuche; Biases; post-hoc Rationalisierungen) 

 

Was ist Ockhams Razor?
 

ein Qualitätskriterium für gute Erklärungen, auch Sparsamkeit/Parsimony
von zwei möglichen Erklärungen wird immer die einfachere/die mit weniger Annahmen gewählt
(orientiert an Aristoteles’ einfachstem Verlauf der Natur)
CAVE: die einfachere muss nicht immer die Erklärung sein, die näher an der Wahrheit ist!!

Nennen Sie die vier Ursachen nach Aristoteles und führen Sie jeweils ein psychologisches Beispiel an.
 

causa materialis - Psychisches mit Gehirnzuständen erklären (daraus besteht es, das ist das Material, der Stoff)
causa formalis - der Hungertrieb, Ursache dafür, dass Menschen essen und in der Definition/Art des Menschen mit enthalten
causa efficiens (Hervorbringendes/Erzeugendes) - UV, die die AV bewirkt (bzw. Änderungen)
causa finalis - auf Zukünftiges gerichtet, introspektive Gründe, die wir für unser Handeln angeben (ich habe das gemacht, damit…); evolutionspsychologische Erklärungen

Erläutern sie Mills methods of Residues an einem psychologischen Beispiel
 

Method of Residues (Ausschlussverfahren): ich weiß, dass E1 und E2 C1 und C2 bewirken, wenn ich nun weiß, dass E1 C2 verursacht, kann ich daraus schließen, dass E2 die Ursache von C2 ist
Bsp: zwei verschiedene Tabletten und dann kp Kopfschmerzen und Depressionen nehmen ab - ich weiß, dass die einen Depressionen verringern, dann die anderen wohl für Kopfschmerzen
Vorsicht! Interaktionen werden nicht beachtet, Mill geht von Monokausalität aus