MM5 - Vorschule

Beobachtungen, trotz Probleme hinsichtlich Reliabilität + Validität

• Gehen von allgemeinen „psychischen Funktionen“ aus, die als Grundausstattung jedes Menschen betrachtet werden (Beispiele sind: Wahrnehmung, Denken, Kreativität, Sprache)
• Der Erwerb solcher Grundqualifikationen setzt die Menschen in die Lage, sich die für das Leben in der Gesellschaft notwendigen anzueignen

• Überbetonung kognitiver Fähigkeiten
• schulvorbereitender Charakter

• Orientierung an kindlichen Lebenssituationen
• Ziel: Kinder für die Bewältigung dieser Lebenssituationen qualifizieren, d.h., die Kinder zu befähigen, ihren Anspruch auf Selbstbestimmung, auf Autonomie kompetent zu vertreten
• Im Kindergarten sollten reale Lebenssituationen ausgewählt werden, speziell solche, in denen Kinder überfordert, unterdrückt, allein gelassen oder gegängelt werden

Primat des sozialen Lernens:

Sachbezogenes Lernen (Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten) soll dem sozialen Lernen untergeordnet werden.

Soziales Lernen meint in diesem Sinne nicht ein Lernen von sozialen Verhaltensweisen in und für (kooperative) Gruppensituationen, vielmehr geht es darum, dass sachbezogenes Lernen immer auf konkrete (soziale, sinnstiftende) Anwendungskontexte bezogen bleibt.

• Bildung als sozialer Prozess in einem bestimmten Kontext, an dem Kinder und andere Personen aktiv beteiligt sind => Bildung als ko-konstruktiver Prozess
• Berücksichtigt die vom zukünftigen Leben an das Kind gestellten Anforderungen
• Legt besonderen Wert auf den Erwerb von Basiskompetenzen 

• Lehnt die Auffassung ab, dass Bildung ein Wissenserwerb eines Wissenkanons oder der Erwerb von Kompetenzen entsprechend eines Kanons von Schlüsselkompetenzen ist
• Eigenaktivität und Selbstständigkeit des Kindes sollte im Mittelpunkt stehen

• verbindliche Orientierungshilfen für die Praxis, können aber auf spezifische Gegebenheiten angepasst werden
• unterscheiden sich je Bundesland in ihrem Umfang und im Geltungsbereich
• Machen Angaben zu verschiedenen Inhalts-, Förder- oder Bildungsbereichen

• Entstanden aus der Kritik hinaus, Kindertageseinrichtungen würden zu wenig auf kognitive Förderung achten, zu wenig auf die Grundschule vorbereiten und zu wenig auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern aus sozial benachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund eingehen

• große Unterschiede in der Prozessqualität zwischen den Einrichtungen 
• Prozessqualität: 83 % der Kindergartengruppen im Bereich mittlerer Qualität 
• 63% unzureichend und 34% mittlere Qualität in Hinblick auf Förderung früher akademischer Fähigkeiten

• in altershomogenen Gruppen 
• und Gruppen mit geringerem Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund 
• in Einrichtungen, die mit einem offenen im Vergleich zu einem gruppenbezogenen Konzept arbeiteten

 ähnliche Qualitätsbefunde wie die NUBBEK

moderate bzw. niedrige Qualität. Auch hier fällt auf, dass der Anteil der Einrichtungen, die gute Prozessqualität umsetzen, gering ist

Nachholbedarf bei der Qualität der frühen akademischen Förderung

QUalität seit den 1990ern gleichgeblieben

Zeit für Vor- und Nachbereitung

• höherer pädagogischer Berufsabschluss sowie einzelne Persönlichkeitseigenschaften (Extraversion und Verträglichkeit) gehen mit höheren Qualitätswerten in unterschiedlichen Qualitätsdimensionen einher
• Strukturmerkmale, Merkmale der pädagogischen Fachkraft sowie Orientierungen und Überzeugungen sind häufig nur gering bis moderat mit der realisierten Prozessqualität assoziiert 

Kindergarten der Zukunft in Bayern 

• Qualität der individuellen und begabungsgerechten Unterstützung aller Kinder im Kindergarten verbessern sowie Optimierung der Kooperationen von Kindergarten und Grundschule

Prozessqualität deutlich gesteigert 

(in besonderem Maße für „Literacy“ und Mathematik sowie die Qualität der individuellen Förderung

• Kinder ohne Migrationshintergrund und Kinder aus Familien mit höherem Bildungsniveau besuchen früher Kindertageseinrichtungen als Kinder mit Migrationshintergrund oder mit Eltern mit geringerer Bildung

• SES
• mütterlicher Bildungshintergrund

belegen sehr große positive Effekte auf die Entwicklung der teilnehmenden Kinder in allen betrachteten Bereichen. Außerdem:

• Kriminalitätsprävention
• Reduktion Substanzmissbauch
• weniger gesundheitliche Problem

--> Viele Programme, die weniger gut ausgestattet waren und weniger intensiv in der Umsetzung kontrolliert wurden, erbrachten keine positiven Effekte. Dies unterstreicht wiederum die Bedeutsamkeit der Qualität.

keine oder nur unbedeutende Effekte

moderate Effekte auf die frühe sprachliche Entwicklung nachgewiesen werden, diese übertragen sich jedoch offenbar nicht auf die spätere Entwicklung anderer sprachlicher Komponenten

--> heterogene Ergebnisse.

sowohl bildungsbenachteiligte Kinder als auch nicht benachteiligte Kinder profitieren in ihrer Entwicklung davon. Kompensatorische Effekte hängen von Studiendesign , Indikatoren, Definitionen etc ab

Bildungsökonomische Studien bestätigen kompensatorische Hypothese

Pädagogische Literatur geht NICHT von kompensatorischer Hypothese aus

persistence

competence motivation

frühe akademische Fähigkeiten

regulatorische und exekutive Funktionen

Beschäftigt sich mit den Auswirkungen von vorschulischen Lehrer-Kind Interaktionen (auch: vorschulische Qualität) auf späteres Lernverhalten

Außerdem geht es darum, ob der Effekt von frühen Lehrer-Kinder Interaktionen auf das kindliche Lernverhalten vom SES der Eltern abhängt (mögliche Moderation)

--> greift also die kompensatorische Hypothese auf, dass besonders für Kinder mit niedrigem SES eine gute Kita-Qualität wichtig ist

Testung von...

• Aufmerksamkeit
• Persistenz
• Frustrationstoleranz
• Unabhängigkeit beim Lernen
• ggf. Neugierde + Fähigkeit zur Selbstorganisation

Lernverhalten

Lesefähigkeiten

Mathekenntnissen

persistence