Altklausuren Klinische Psychologie
Offene und Geschlossene Fragen
Offene und Geschlossene Fragen
Set of flashcards Details
Flashcards | 222 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 23.06.2021 / 30.07.2024 |
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https://card2brain.ch/box/20210623_altklausuren_klinische_psychologie
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Autonomes Nervensystem ist sowohl efferent als auch afferent innerviert.
Resilienz kann sich auch unter widrigen Umständen entwickeln und ist dann hilfreich.
Verhaltensstimulation (relevant) führt zu Veränderung im Hirn.
Bedeutet eine Aufhebung der dualen Sichtweise von körperlichen und seelischen Erkrankungen zwangsläufig, dass jede psychische Störung ein neuronales Korrelat hat?
Aktuelle Forschung in der Verhaltensmedizin beschäftigt sich mit ... physiologischen sowie psychosozialen Umweltfaktoren. Zu Umweltfaktoren zählen besonders Luftverschmutzung und der Zugang zu Nahrungsmitteln
VM integriert physiologische Prozesse (Kortisolausschüttung) mit Verhalten (Vermeidungsverhalten) und Umwelt. Dabei stehen Luftverschmutzung und Zugang zu Lebensmitteln im Vordergrund.
Was sind verbindende Faktoren von Verhaltensmedizin und medizinischer Psychologie?
Berücksichtigung biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren bei der Beurteilung und Behandlung von Krankheiten
Nennen Sie ein Unterschiedsmerkmal zwischen Klinischer Psychologie und der Verhaltensmedizin.
- Klinische Psychologie hat ein breiter gefasstes psychotherapeutisches Repertoire (auch systemische, psychodynamische Ansätze), auf das sie zurückgreifen kann. Verhaltensmedizin beschränkt sich dagegen auf Techniken aus der kognitiven Verhaltenstherapie.
- Verhaltensmedizin ist einerseits ein Teilbereich der klinischen Psychologie, ist aber auch im Bereich der Gesundheitspsychologie (Prävention) angesiedelt.
- Verhaltensmedizin ist eine jüngere Disziplin, beide haben jedoch den Schwerpunkt auf psychosozialen Faktoren.
Warum sollte man nur kurz Problemaktualisierung machen und dann eigentliche Therapie?
- Problemaktualisierung nützlich als Vorbereitung der Intervention, aber kein zu langes Haften daran, sondern neue Gedanken/Verhaltensweisen/Emotionen bahnen (dafür ist Aktivierung der neuen Verhaltensweise wichtig statt Durchleben der alten);
- NEUE neuronale Erregungsmuster sollen entstehen, also müssen neue Verhaltensweisen, Denkmuster etc. etabliert bzw. durch Üben verstärkt werden; zu langes Haften an Problemen würde die alten neuronalen Strukturen verstärken
- Dafür ist gezielte Lenkung durch Therapeuten notwendig + klare Zielsetzungen
Früher ging man davon aus, dass so etwas wie eine „Morbus-Crohn-Persönlichkeit" existiert. Wie wurde diese beschrieben und warum ist diese Aussage heutzutage als obsolet zu bezeichnen? (2 Sätze)
- Persönlichkeitseigenschaften haben keine Aussagekraft bezüglich der Inzidenz von Krankheiten.
- Im aktuellen Stand der Forschung geht man eher von einem "Typ X Verhalten" als von einer "Typ X Persönlichkeit" aus. (z.B. feindseliges, aggressives Verhalten erhöhen das CHD Risiko statt Typ A Persönlichkeit hat höheres Risiko)
Morbus Crohn Persönlichkeit (aus Internet!!): "gesteigertes Stressempfinden, Vermeidungsverhalten, Rückzugstendenzen"; "Zum Beispiel wurde beobachtet, dass viele dieser Patienten nur schwer in der Lage sind, sich durchzusetzen und zu entfalten. In Belastungssituationen zeigen sie eher ein vermeidendes Verhalten, welches oftmals als "Pseudoautonomie" beschrieben wird. Hierdurch wird versucht, dem Konfliktbereich auszuweichen. Oft lässt sich auch eine Entspannungs- und Genussblockade feststellen, die sich in nervöser Ungeduld, Überempfindlichkeit und leichter Erregbarkeit äußern kann. Hinzu kommt, dass im kognitiven Bereich häufig zwanghaftes und stark kontrollierendes Verhalten an den Tag gelegt wird."
Was für ein Paradigmenwechsel hat im Bereich der Verhaltensveränderung im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts stattgefunden und was brachte er mit sich?
- Verhaltensmedizin? (Anfang der 70er)
- Anwendung verhaltenstherapeutischer Maßnahmen in Medizin
- physiol., behaviorale und indiv. Faktoren in der Medizin
- Prävention, Diagnose, Behandlung & Rehabilitation
- aufgrund von Fortschritten bei Verhaltensanalyse & Erfolgen von Biofeedback
Was sind Gemeinsamkeiten & Unterschiede zwischen Verhaltensmedizin und Psychosomatik?
- Kernforschungsfrage gleich (Interaktion zwischen Psyche und Soma und daraus resultierende Erkrankungen),
- aber PS = längere Tradition, psychoanalytischer Ansatz, Prävention spielt untergeordnete Rolle, weniger interdisziplinär
Was sind Gemeinsamkeiten & Unterschiede zwischen Verhaltensmedizin und klinischer Psychologie?
- eng verknüpft aber weiter gefasst,
- Schwerpunkt auf epidemiologischen Studien, Entwicklung psychdiag. Verfahren und PT-Interventionen;
- liefert Methodik für VM (Repertoire weiter als das der VM),
- ähnlicher Schwerpunkt auf psychosozialen Faktoren & Erforschung von Gesundheit und KH
Was sind Gemeinsamkeiten & Unterschiede zwischen Verhaltensmedizin und biologischer Psychologie?
Bildet Grundlage der VM, wissenschaftliche Basis des Biofeedbacks
Was sind Gemeinsamkeiten & Unterschiede zwischen Verhaltensmedizin und Gesundheitspsychologie?
- beides junge Disziplinen, beide Förderung von Gesundheit und Prävention.
- eher ökopsychologischer Ansatz - gesundheitspolitische Strukturen, Populationsebene
Welche Beispiele gibt es für Einfluss durch Lernprozesse?
Klassische Konditionierung:
- Chemotherapie: Zytostatika (UCS) => Brechreiz (UCR), Zeitpunkt/Ort/Umgebungsvariablen (CS) => Brechzeit (CR)
- White Coat Hypertension: Erhöhte Blutdruckwerte nur bei Messung in Praxis
- One Trial Learning: Bei besonders gravierenden Bedingungen kann bei einmaliger Kopplung eine bedingte Reaktion auf den vormals neutralen Reiz auftreten. Besonders bei traumatischen Erfahrungen.
Operante Konditionierung:
- Biofeedback (positive Verstärkung): Rückmeldung wünschenswerter körperlicher Reaktionen hat eine positive Verstärkungsfunktion.
- Fear avoidance learning: ungünstiges Krankheitsverhalten durch negative Verstärkung
- Arztkontakt kann positives Bewältigungsverhalten fördern
Menschen gehen besorgt zum Arzt wenn sie Symptome nicht Einorden können. Dieser beruhigt, wenn keine ernsthafte Erkrankung vorliegt und nimmt dadurch Unsicherheit. Operanter Lernprozess kann in Gang gesetzt werden. (Relevant besonders bei Personen, die sich wiederholt Sorgen wegen körperlicher Beschwerden machen, hier wichtig aktives Bewältigungsverhalten zu fördern damit passive Veränderungserwartungen der P. an Arzt reduziert werden)
Modellllernen
- Somatoforme Störung bei Angehörigen des Patienten > wiederholt gefunden, dass schon deren Eltern/Geschwister unter chronischen Erkrankungen litten und diese somit ein Modell für Umgang mit Erkrankungen darstellten (körperliche Erkrankungen für die keine organische Ursache gefunden werden könnten)
- Präventionsprogramme
Welche Beispiele gibt es für Einfluss durch Verhalten?
- Krankheitsverhalten
- Gesundheitsschädigendes Verhalten
- Coping
- Adhärenz (Compliance)
Definieren Sie Verhaltensmedizin und grenzen sie sie voon mindestens drei weiteren Bereichen ab
VM = die Anwendung verhaltenstherapeutischer Methoden in der Medizin, d.h. sie umfasst 1. Die klinische Anwendung von Techniken, die aus der experimentellen Analyse von Verhalten abgeleitet sind und zur Evaluation, Prävention und Behandlung körperlicher Erkrankungen oder physiologischer Funktionsstörungen eingesetzt werden und 2. Die empirische Erforschung der Zusammenhänge zwischen Verhalten, somatischen Erkrankungen und Problemen der Gesundheitsversorgung
Abgrenzung Psychosomatik: Psychosomatik verfolgt ausschließlich psychoanalytischen Ansatz (VM KVT), Prävention spielt eine untergeordnete Rolle, ist weniger disziplinär
Abgrenzung klinische Psychologie: sind eng verknüpft, klinische Psychologie ist jedoch weiter gefasst -> liefert Methodik für VM
Abgrenzung Gesundheitspsychologie: verfolgt einen ökopsychologischen Ansatz mti Fokus auf gesundheitspolitischen Strukturen
Was besagt die Hebbsche Regel und welche Implikationen hat sie für die Psychotherapie?
"cells that hire together fire together" -> Je häufiger Neuron A gleichzeitig mit Neuron B aktiv ist, desto eher werden die beiden Neurone miteinander interagieren
Psychotherapie:
- das eine Erregungsmuster löst in Zukunft das andere aus à man muss am Problem „dran bleiben“ und Motivation, Annäherungsziele und DA-System gleichzeitig aktivieren, um „schwache“ synaptische Verbindungen zu stärken
- Problemaktualisierung als Vorbereitung der Intervention, kein zu langes Haften am Problem
- Neue Bahnung erfordert längere Herstellung genau der neuen Verhaltensweisen/Gedanken/Emotionen
- Gezielte Lenkung durch Therapeuten à klare Zielvorstellung ist wichtig; Einsatz von Verstärkern
Bennen Sie Faktoren, die Einfluss auf die Psychosoziale Anpassung auf eine Krankheit haben
- Bewältigungsressouren (soziale Unterstützung)
- kognitive Bewertung
- Krankheitsparameter (haben den geringsten Einfluss!)
- Bewältigungsstrategien
Geben Sie drei Anwendungsbeispiele der Verhaltensmedizin. Nennen Sie ein störungsunabhängiges und je ein störungsabhängiges Behandlungsziel.
Störungsunabhängig:
> z.B. Compliance/Adhärenz, Prä- und Postoperative Betreuung, Prävention, chronisches Krankheitsverhalten, viel Psychoedukation
> Krankheitsverhalten: z.B. kann sich Schonverhalten verselbstständigen und negative Auswirkungen haben.
Störungsspezifisch:
> Akuten Myokardinfarkt: Aktivitätsaufbau, Angstbewältigung
> Aids: Krankheitsbewältigung in Abhängigkeit von der Intensität der medizinischen Therapie (Adhärenzförderung) und von sozialen Problemen
> (z.B. Asthma bronchiale, neurologische Störungen, gynäkologische und pädiatrische Erkrankungen, sog. Weichteilrheumatismus!
Was sind verbindende Faktoren von Verhaltensmedizin und medizinischer Psychologie?
Berücksichtigung biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren bei Beurteilung und Behandlung von Krankheiten
Nennen Sie ein Unterschiedsmerkmal zwischen Klinischer Psychologie und der Verhaltensmedizin.
Klinische Psychologie:
> eng verknüpft, aber psychotherapeutischer Repertoire hier weiter gefasst, liefert Methodik für VM,
Grenzen Sie die verschiedenen Phasen voneinander ab, in denen ein Verhaltensmediziner tätig sein kann. Nennen Sie jeweils primäre und sekundäre Ziele.
Phasen: Prävention vs. Intervention vs. Rehabilitation:
Prävention: Psychoedukation
- primär: Aufklärung und Motivation
- Sekundär: Krankheitsbezogenes Wissen, Entspannung, soziales Umfeld
Intervention
- primär: KVT: Psychoedukation, kognitive Umstrukturierung, Entspannung, behaviorale Aktivierung
- sekundär: Mitbehandung körperlicher Krakheiten vs. Primärbehandlung körperlicher Störungen
Rehabilitation
- primär: Wissensaufbau, Coping, Lebensqualität, Teilhabe
- sekundär: Palliative Psychologie: Aktives Zuhören, planvolles Handeln, Trauerarbeit
Was hat ein Krankheitsschema mit der bottom-up Verarbeitung zu tun?
Bottom Up: Wahrnehmung von Symptomen durch bestimmte Reizcharakteristika gefördert (z.B. Neuheit, Komplexität, Veränderung)
> intensiviert die Symptomwahrnehmung => somatosensorische Verstärkung => klassische Teufelskreisproblematik z.B. bei Parkinson, COPD oder chronischen Schmerzen.
Welche Klassifikationen von Bewältignung-/Copingverhalten gibt es?
> Kognitive Zuwendung (z.B. Neubewertung der Situation, Sinngebung)
> Behaviorale Zuwendung (z.B. direkte Handlungen zum Umgang mit der Situation ergreifen, Unterstützung und Hilfestellungen suchen),
> Kognitve Vermeidung (z.B. Verleugnung)
> Behaviorale Vermeidung (z. B. Flucht, resignative Akzeptanz der Situation)
Definieren Sie Resilienz und Kohärenzsinn. Wie hängen diese beiden Konstrukte zusammen?
> Tragen beide zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Gesundheit bei
> Ausgeprägter Kohärenzsinn: Menschen können anhand von Ressourcen flexibel auf Herausforderungen reagieren => Voraussetzung für Resilienz
Welche Rolle spielen die Begriffe „Krankheit“ und „Störung“?
Krankheit und Störung als theoretische Dichotomisierung
Krankheit und Störung lassen sich auf einem Kontinuum zwischen ausschließlich körperlicher und ausschließlich psychischer Verursachung und Aufrechterhaltung anordnen
Komplexität und Vielfalt der Krankheitsbilder bringt unterschiedliche Ätiologie, Diagnostik, Prävention, Therapie und Rehabilitation mit sich und fällt in unterschiedliche Fachbereiche wie zum Beispiel Somatomedizin, Psychologie, Physiologie, Endokrinologie, Immunologie usw.
Krankheit – physiologisch verursacht; körperliches Korrelat
Störung – physiologische Störung als Ursache nicht zwingend notwendig
Welche psychischen Prozesse spielen für Entstehung, Aufrechterhaltung und Behandlungserfolg eine wichtige Rolle?(4)
> Lernprozesse
> Krankheitserleben → Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Interpretation, Selektive Memorierung und selektiver Gedächtnisabruf,...
> Emotionale Prozesse
> Verhaltensprozesse → Krankheitsverhalten, Bewältigung,...
Warum ist Gesundheitsförderung wichtig?
> Hohe Bedeutung chronischer Erkrankungen für die Mortalität
- z.B. sind koronare Herzerkrankungen Todesursache Nr. 1 obwohl kardiovaskuläre Erkrankungen verhinderbar sind.
> Kostenexplosion im Gesundheitswesen
- z.B. Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol, ungesunde Ernährung, Stress. Vermeidbar wenn Risikofaktoren eingedämmt werden würden.
> Fortschritte der Verhaltensanalyse und Verhaltensmodifikation
> Erfolge von Biofeedback
- Aufzeichnung und Rückmeldung physiologischer Vorgänge wie Muskelanspannung oder der Herzrate führt bei vielen P. zu überzeugenden Einsicht in den Zusammenhang zw. psychischen und körperlichen Vorgängen.
Im Gegensatz zu Drogen, die zentral über das Dopaminsystem wirken, wird essen über multiple periphere und zentrale Zentren vermittelt und beeinflusst damit indirekt/direkt das Dopaminsystem. Diese befunde sind die grundlage für den Begriff nahrungsmittelabhängig, was bei 50% der adipositas patienten diagnostiziert werden kann
Präventive Therapie gegen Essstörungen sollte die Themen gesundes Essverhalten und Selbstwertsteigerung behandeln, nicht aber körperbetonte Übungen beinhalten
Verzicht auf exzessive Körpererfahrung, gesunde Ernährung... sind Teil der Prävention von Essstörungen
Es gibt viel Wechsel von AN zu BED, dies untermauert den zwanghaften Charakter der AN
Bei Therapie von Essstörungen sollten keine Übungen mit intensiver Körpererfahrung vorkommen.
Langer Absatz zu Essstörungen und Therapie(forschung), dann als letzter Satz: Fokus auf Umweltfaktoren und Zugang zu Nahrungsmitteln [in der Forschung zu Ätiologie?].] Essstörungen abhängig von Umweltfaktoren und öko. Status des Landes→ daher Zugang zu Nahrungsmitteln)
Bei Patientinnen mit Bulimie ist die Responsivität des Dopaminsystems stimmungsabhängig
Drogenwirkung wird über zentrale Mechanismen vermittelt Essen über periphere und zentrale
Im Gegensatz zur Substanzsucht, die direkt auf das dopaminerge System wirkt, sind bei Essstörungen komplexere periphere & zentrale Prozesse wichtig. Diese Erkenntnisse führten zu der Diagnose "Lebensmittelabhängikeit", mit der 50% der Adipösen diagnostiziert werden
Email-Kontakt für Essstörungen beim Warten auf Therapie gut