Altklausuren Klinische Psychologie

Offene und Geschlossene Fragen

Offene und Geschlossene Fragen


Set of flashcards Details

Flashcards 222
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 23.06.2021 / 30.07.2024
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Nennen Sie vier Möglichkeiten, die Schlafhygiene zu verbessern

  • Verkürzte Bettzeit à da Wachzeiten konditioniert wurden
  • Regelmäßige Bettzeiten, kein Tagschlaf à Stabilisierung zirkadianer Rhythmik; Schlafphasen am Morgen und Tag vermindern den Schlafdruck, was kontraproduktiv ist
  • Sport & warme Bäder à steigern Tiefschlaf; Sport nicht direkt vor dem Schlafen
  • Alkohol
  • Entspannung: keine Arbeit, Lösungen am Tag finden, keine Prokrastination
  • Nicht auf die Uhr schauen à Schlaferwartungsängste reduzieren
  • Zimmertemperatur 16-18 Grad
  • Kein Fernseher im Schlafzimmer
  • Keine späten Mahlzeiten

Bei der medikamentösen Behandlung von Insomnien sind welche Punkte zu beachten?

Keine kausale, sondern symptomatische Behandlung! Risikoreich!

6-K-Regel:

  • Klare Indikation
  • Kleinstmögliche Dosis
  • Kürzest mögliche Behandlung (max. 3 Wochen)
  • Keinesfalls abrupt absetzen
  • Kontraindikation?
  • Kombination mit nichtmedikamentösen Methoden

Wie kann durch Schlafrestriktion die Schlafeffizienz gesteigert werden? Geben Sie ein Beispiel an

  • Schlafenszeit wird aus effektiver Schlafenszeit im Schlaftagebuch entnommen;
  • soll mind. 4,5h betragen;
  • Schlafeffizienz wird berechnet -> Ableitung der neuen Bettzeit
  • Berechnung: (100* Schlafenszeit) / Bettzeit

Bei >90% -> Verlängerung

Bei <85% -> Verkürzung

Erstes Ziel: 5-6h mit 90% Effizienz

 

Beispiel:

  • Patient verbringt 8h im Bett, schläft davon aber nur 5.
    500 / 8 = 62,5 %
  • Effizienz deutlich unter 85% -> Bettzeit muss verkürzt werden; z.B. Reduktion auf 6h
  • echte Schlafenszeit reduziert sich vermutlich etwas auf 4,5h -> neue Schlafeffizienz 75%
  • weitere Steigerung, bis nach wenigen Wochen erstes Ziel erreicht

 

Welche Techniken werden bei der Kognitiven Verhaltenstherpaie bei Schlafstörungen angewandt?

  • basal: Schlafhygiene
  • Kognitive Umstrukturierung à Ersatz dysfunktionaler Gedanken
    • Reattribuieren
    • Entkatastrophisieren
    • Hypothesen testen
    • Aufmerksamkeit lenken
    • Gedankenstopp mit Ruhebild à Vermeidung negativer Gedanken während Entspannungsübungen und Stimuluskontrolle; Wichtigkeit aufkommender Gedanken analysieren à wenn große Wichtigkeit, aufschreiben // wenn geringe Wichtigkeit, aktive Verdrängung
    • Sorgenstunde/Grübelstuhl
  • Einschlafritual: Entspannung, Geborgenheitsgefühl, Entpflichtung (z.B. durch Tagebuch)
  • Stimuluskontrolle: nur ins Bett, wenn müde; Zimmer verlassen, wenn keine Entspannung; Ziel ist die Konditionierung der Verbindung Bett-psychovegetative Entspannung; kein Tagschlaf
  • Paradoxe Intention: Augen offen halten, versuchen nicht einzuschlafen à Fokus weg vom Einschlafen
  • Schlafrestriktion (hoch wirksam):

Nennen Sie die drei Schritte des Züricher Konzepts für das Managmenet von SChlafverhaltensstörungen bei Kindern

  1. Regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus einführen
  2. Schlafenszeiten des Kindes an individuelles Schlafbedürfnis anpassen
  3. Kind beim selbstständigen Einschlafen unterstützen
  • Weniger Verhaltensprobleme, effektiverer Schlaf, weniger nächtliches Aufwachen, längere Durchschlafphasen

Für welche Verfahren ist die Wirksamkeit fü rinsomnie durch die S3- LEitlinie bestätigt?

Empfehlung kognitiv-verhaltenstherapeutischer Strategien; auch im höheren Lebensalter geeignet

Was sind die drei Säulen der Gesundheit?

  • Schlaf
  • Ernährung
  • Bewegung

Was ist die zentrale Aussage des Flip Flop Modells?

Wachzustand:

  • ARAS als verantwortliche Struktur
  • Glutamaterg, cholinerg
  • Projektionen in Monoaminerge Kerne (Locus Coeruleus und Raphékerne) wirken
    • exzitatorisch auf Kortex und
    • hemmen ventro-laterales präoptisches Areal (VLPO)

Schlaf:

  • GABAerg
  • VLPO wirkt hemmend auf ARAS und monoaminerge Kerne
  • Orexin hält ebenfalls Wachzustand aufrecht und stabilisiert (gehemmt im Schlaf)

 

Vorgänge im Schlaf hängen Wachzustand und umgekehrt

Wenig Zeit in Zwischenzustand -> entwede roder

Die Einteilung in therapeutische Gruppen bei Morbus Parkinson sollte die kognitive Leistungsfähigkeit, das Alter und den sozioökonomischen Status eines Patienten berücksichtigen.

Parkinsonpatienten sollten bei Gruppentherapie aufgeteilt werden nach psychosozialem Status, Alter, kognitiver Leistungsfähigkeit

Ein Parkinsonpatient ist stark psychische Belastung ausgesetzt. Die schwindende Fähigkeit, Gefühle auszudrücken, verstärkt diese noch.

Parkinson-Patienten haben häufig eine verlangsamte Sprechweise, weshalb Außenstehende sie für dement halten. Dies steht allerdings im starken Kontrast zu der unveränderten kognitiven Leistungsfähigkeit

Parkinsonpatienten haben oft das Gefühl, dass die Umwelt ein erheblich verzerrtes Bild von ihnen hat. Deshalb ist Realitätsprüfung ein wichtiger Bestandteil psychosozialer Intervention.

Psychologische Intervention bei Parkinson kann auch körperliche Symptome beeinflussen

Parkinson verfügt über eine späte Nachweisschwelle

Parkinson-Patienten zeigen im Allgemeinen eine erhöhte Mortalität

Parkinson ist verhaltensmedizinisch gut beeinflussbar, da die Symptome weitgehend unabhängig von emotionalen und situativen Rahmenbedingungen auftreten.

Parkinson tritt familiär gehäuft auf, sodass eine erbliche Ursache angenommen wird

Das Auftreten einer REM-Schlaf bezogenen Verhaltensstörung hat prognostische Bedeutung

Ungefähr ein Drittel aller Parkinsonpatienten zeigen globale kognitive Ausfälle

Parkinsonpatienten zeigen ein beeinträchtigtes Belohnungslernen

Um die Patienten durch die verschiedenen Krankheitsstadien zu begleiten, laufen die psychotherapeutischen Interventionen in der Regel mehrere Jahre

Teilnehmer psychotherapeutischer Interventionen berichten im Mittel deutlich reduzierte Symptomatik

Ein zentrales Therapieziel bei Parkinson könnte man so beschreiben "bei bestehender Disability soll das Handicap so gering wie möglich gehalten werden

Parkinsonpatienten sollen bei Gruppentherapie eingeteilt werden in ökonomischen Status

Auf welchen Grundannahmen basiert das Genusstraining bei Morbus Parkinson?

  • Der Fokus soll auf Wohlbefinden und Ressourcen, statt auf Einschränkung/ Unfähigkeit gelegt werden
  • (um Patienten zu aktivieren & Fokus von negativen Auswirkungen der Krankheit auf positive Lebensinhalte zu lenken)
  • Dafür sollen angenehme Aktivitäten ausgeführt werden, um das subjektive Wohlbefinden zu steigern
  • Genusstraining ist eine Übung dabei → Fokus auf Genuss ist gerade in älteren Generationen oft nicht üblich/ bekannt.

→ Durch Steigerung des Wohlbefindens & Fokus auf angenehme Aktivitäten kann hoffentlich eine Stressreduktion erzielt werden, die sich wiederum positiv auf die Krankheitssymptome auswirkt
→ Stichwort "Positiver Stress-Zirkel", Ansatz am operat verstärkten Problemverhalten

Was ist der „psychologische Parkinson-Effekt"?

  • Verschlimmern der motorischen Symptome (z.B. Tremor, Freezing) selbst durch minimale soziale Stressoren
  • Zunahme der Symptome bei erhöhter psychophysiologischer Anspannung (Stress & Erregung)
  • Stress verstärkt Levodopa-induzierte Dyskinese

Genusstraining bei Parkinson als Therapieansatz. Nennen sie 3 Schritte, die bei diesem Training in der Gruppe durchgeführt werden.

  1. Beschreibung von angenehmen Aktivitäten
  2. Aufschreiben der Merkmale auf Flip-Chart
  3. bewusstes Explorieren einer angenehmen Aktivität und berichten der hervorgerufenen Reaktionen
  4. gelenkte Diskussionen, wie man angenehme Aktivitäten im Alltag verstärken kann

Parkinsonpatient eingeladen zu Kaffee von Freund: SORCK Modell aufzeichnen mit Law of Effect, einzelne Komponenten nennen und Modell der Depression

Stimulus: Patient muss Kaffeetasse zum Mund führen, zittert, verschüttet Kaffee
Organismus: Stress, Scham, Angst, innere Anspannung
Reaktion: Noch stärkeres Zittern/ Freezing/ ...
kognitiv: "Ich blamiere mich total" "Ich bin meinem Freund bestimmt peinlich"
emotional: Wut, Angst
motorisch (Verhaltensebene): Verlässt den Raum
physiologisch: RR steigt, Schwitzen, erhöhter Tremor
Konsequenz:
kurzfristig: Erleichterung über Verlassen der Situation
langfristig: Isolation, Rückzug
Verstärker-Verlust Modell (zur Depression): Person erhält zu wenig positive Verstärkung (Wegfall), welches zu sozialem Rückzug und Depression führt
Law of Effect: Blamage zu Verschüttung des Kaffes führt zu negativer Verstärkung, Auftretenswahrscheinlichkeit eines weiteren Kaffeebesuchs wird geringer

Was sind On- und Off-Symptome?

  • Phasen der Beweglichkeit ("on") vs. Phasen relativer oder absoluter Bewegungsunfähigkeit ("off")
  • Phasen können mehrmals täglich wechseln und teilweise stundenlang anhalten; oft nach mehreren Jahren der Therapie
  • Ursache: Abnahme der Ansprechbarkeit auf L-Dopa → gleichmäßige dopaminerge Verfügbarkeit kann nicht mehr geleistet werden → kontinuierliche Abnahme der Wirksamkeit durch fortschreitende Degeneration und adaptive Veränderung der Synapsen

Benennen Sie Kardinalsymptome, motorische Spätsymptome und Akzessorische Symptome von Parkinson

Kardinalsymptome: Rigor, Tremor, Hypokinese

Motorische Spätsymptome:

  • Propulsionen
  • Freezing
  • Paradoxe Kindese
  • Hyperkinesien
  • On-Off-Syptome
  • Dysarthrie

Akzessorische Symptome

  • Riechstörungen
  • Vegetative Symptome
  • Schlafstörungen
  • Sexuelle Dysfunktionen
  • Psychische Veränderungen
  • Kognitive Veränderungen

was versteht man unter drug honeymoon? EInordnung in KRankheitsstadien

  1. Ungewissheit (wahrnehmung nspezifischer Symptome, bis zur Diagnostestellung vergehen durchschnittlich zwei Jahre)
  2. Schock (relativ schneller Ausgleich durch Medikamente)
  3. Drug Honeymoon (Wirksamkeit der Medikamente)
  4. Enttäuschung, wenn MEdikamentenwirksamkeit langsam zurück geht und Konfrotnation mit unausweichlichen Folgen der Progredienz
  5. Progredienz und Spätfolgen

Bennenen Sie emotionale und Umgebungsfaktoren, die Freezing auslsen. Zeichnen sie eine Verhaltensanalyse des Freezing- Phänomens

Emotional:

  • Ansapnnung
  • Angst
  • Emotionale Belastung
  • Schlechte Stimmung
  • Gefühl der Beobachtung
  • Ärger

Umgebung

  • Räumliche Enge
  • Plätzliche Ereignisse
  • Bodenbeschaffenheit

Was sind Plus- und Minussymptome von Parkinson?

Plussymptome sind von vermehrter Beweung geprägt (Tremor)

Minussymptome spiegeln eine verminderte Bewegung wider (Hypokinese)

an welchen Stellen können psychologische Interventionen besonders gut ansetzen?

  • Motorische Symptoe
  • Reaktionen im Erleben und Verhalten
  • Psychische Belastungen

Wie sieht der Parkinson Teufelskreis aus? Wie kann daraus ein positiver STress-Zirkel werden?

Stress Teufelskreis

  • Stresserhöhende Gedanken und Selbstanweisungen
  • Anspannung, Ärger, Angst
  • körperliche Ansapnnung
  • verstärkung der P-Symptome

Positiv:

  • stressmindernde Gedanken und Selbstanweisungen
  • Gelassenheit
  • Entspannung
  • Verminderung der Parkinson-Symptome

Welche drei Therapiemodule gibt es in der generellen Parkinson-Therapie?

  1. Aufklärugn und Information
  2. Körperbezogene Maßnahmen
  3. Trainings zur Stressregulation und soziale Kompetenz

Was ist mit dem Freezing-Phänomen bei Parkinson gemeint?

plötzlich auftretende Bewegungsblockaden -> Patient hat das Gefühl, von jetzt auf gleich "einzufrieren"

Was ist das kognitive Basisdefizit von Parkinson-Patienten?

internale Entwicklung flexibel einsetzbarer, adaptiver, außenreiz-unabhängigver Lösungsstrategien

Es gibt gleich viele afferente und efferente Bahnen zwischen autonomem und zentralem Nervensystem.