P22
LV 2
LV 2
Set of flashcards Details
Flashcards | 90 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Literature |
Level | University |
Created / Updated | 18.06.2021 / 04.07.2021 |
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https://card2brain.ch/box/20210618_p22
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Wie hoch ist die Rückfallwahrscheinlichkeit? Gibt es Geschlechterunterschiede?
ca. 50% ->konnte nicht durch Treatment vorhergesagt werden
->Frauen haben höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten erneuter Symptome!!
Welche dysfunktionalen Gedanken sind häufig bei Jugendlichen zu erkennen?
- Verallgemeinern (von einzelnem Erlebnis auf alle schließen)
- Filtern (nur Negatives sehen)
- Schwarz-Weiß-Denken
- Personalisieren
- Katastrophisieren
- Emotionale Beweisführung (Eigene Gefühle werden mit Tatsachen verwechselt)
- Etikettierung (Charakter und Eigenschaften werden als unabänderlich gesehen)
Wie kann Leistungsangst definiert werden? Auf welchen drei Ebenen äußert sich diese Angst? Was bestimmt das Angsterleben?
= reaktions- bzw. situationsbezogene Stressreaktion -> Wahrgenommenes Ungleichgewicht zwischen selbst- und fremdgesetzten Leistungsansprüchen
3 Ebenen:
- Physiologische und behaviorale Indikatoren
- Emotional-subjektive Indikatoren
- Kognitive Indikatoren
Angsterleben durch subj. Interpretation und Bewertung von Situationen bestimmt!
Welche Bedingungsfaktoren sind bezüglich Leistungsangst zu nennen?
- Lehrerverhalten
- Didaktik
- Schulleistungsprobleme (Überbeanspruchung und Überforderung, Lernschwierigkeiten)
- Leistungsbewertung
- Prüfungsgestaltung
- Soziale Beziehungen
- Verhalten und Einstellungen der Eltern
Gehen Sie in Bezug auf Leistungsängstlichkeit auf die Unterscheidung State-Trait und Emotionality und Worry ein, was ist entscheidend?
State Angst = Angst in einer bestimmten Situation
->umschließt emotionality (Aufregung) und worry Komponente ->ausgeprägte Worry-Komponente als zwingender Bestandteil der Leistungsangst
Trait Angst = Ängstlichkeit als Persönlichkeitsmerkmal; situationen-überdauernd
Wie wird die Entstehung von Leistungsangst durch den behavioralen und kognitiven Ansatz erklärt? Gehen Sie dabei auf die Habit-Interferenz Theorie ein!
- Behavioral:
- Durch respondentes Lernen, Modelllernen oder operantes Lernen erworbene Reaktionstendenz auf bedrohliche Reize
- =>Habit-Interferenz-Theorie: in selbstwertbedrohenden Situationen werden versch. Antagonistische Antriebe aktiviert: Aufgabenantrieb und Angsttrieb
->Prüfungsängstliche aktualisieren in hohem Maße aufgabenirrelevante Reaktionstendenzen, was in der Folge zu einem schlechten Leistungsergebnis führt
- Kognitiv:
- Subj. Erwartungen im Zusammenhang mit indiv. Selbsteinschätzung bedeutend
-> Wahrnehmung und Interpretation einer Situation entscheidend! - Selbstaufmerksamkeit führt bei Ängstlichen zusammen mit Selbstzweifeln und Misserfolgserwartungen zu neg. Ergebnissen
- Subj. Erwartungen im Zusammenhang mit indiv. Selbsteinschätzung bedeutend
Welches diagnostische Verfahren wird bei Leistungsängstlichkeit empfohlen? Was umfasst es?
Multifacettaler Ansatz: Differentielles Leistungsangst Inventar (DAI) von Rost und Schermer
->Erfasst:
- Angstauslösung
- Angsterscheinungsweisen / Manifestationen
- Angstverarbeitung / Bewältigungsstrategien
- Angststabilisierung
Was korreliert mit Leistungsangst?
- Intelligenz und Schulleistung:
- Kurvilinearer Zusammenhang zwischen Angst und Leistung ->mittleres Erregungsausmaß wirkt leistungsoptimierend (nur bei einfach strukturierten Aufgaben)
- Hochängstliche leisten weniger
- Leistungsmaße hängen stark mit Worry-Komponente zusammen
- Niedrige Zusammenhänge mit Intelligenz
- Ängstlichkeit beeinträchtigt Speicherkapazität
- Geschlecht: Mädchen häufiger betroffen
- Sozialer Status
- Schule als mittelstandsorientierte Institution
- Kinder aus unteren Schichten dadurch in Situation, die für sie oft undurchsichtig und ungewohnt -> erhöht Unsicherheit und Angst
- Selbstkonzept und Selbstwertgefühl: neg. Korrelationen
- Motivation und Attribution:
- Misserfolgsmotiviert
- Erfolge werden Zufall zugeschrieben; Misserfolge den Fähigkeiten
Leistungsangst: An welchen 3 Bereichen kann man bezügl. Prävention und Modifikation angreifen?
- Lehrer und Schule (Verbalbeurteilungen bringen nichts!)
- Schülerpersönlichkeit
Fähigkeitsfokussierte Ansätze: Fachliche Kompetenzen erweitern -> Erfolgserlebnisse wahrscheinlicher
Kognitive Ansätze: Einbezug von Denk- und Problemlöseprozessen, Motivation aber auch Aufmerksamkeits-, Selbstbehauptungs- und Attribuierungstraining - Elternhaus:
->vorhersehbare und angemessene Reaktionen; keine persönliche Abwertung des Kindes- ->Kinder ängstlich-fordernder Eltern weisen mehr Prüfungsängstlichkeit und schlechtes Selbstkonzept auf
Wie ist die soziale Phobie definiert? Wie ist dazu die Störung mit sozialer Ängstlichkeit im Kindesalter abzugrenzen? Was ist hinsichtlich der Prävalenz zu sagen?
- Soziale Phobie
= Angst vor wertender Betrachtung durch andere Menschen; kann auf einzelne Situationen begrenzt oder generalisiert sein
->klinisch relevant, wenn normale Entwicklung dadurch gefährdet
Merkmale: emotionale Belastung, vegetative Symptome und psychische Symptome
Ausgeprägtes Vermeidungsverhalten
Erzwungene Konfrontation löst Angst aus und führt zu Weinen, Schreien, Forlaufen - Störung mit sozialer Ängstlichkeit im Kindesalter
=> ähnliche Symptome, aber:- Vor dem 6. LJ beginnende Furcht vor fremden Erwachsenen oder Gleichaltrigen
- Meist intakte Beziehung zu vertrauten Personen
=>Prävalenzen steigen mit dem Alter stark an; v.a. Pubertät und Jugendalter sind symptomkritisch!!
Was wird zur Diagnostik einer sozialen Phobie erfasst?
- Anamnese des Sozialverhaltens und der bisherigen Entwicklung
- Testpsychologische Untersuchungen
SPAIK, SASC-R-D, YSR 11-18, Intelligenz-, Entwicklungs- und Leistungsstatustests - Abklärung des Sozialverhaltens ->v.a. durch Verhaltensbeobachtung bei Exposition mit angstauslösender Situation
Welche Erklärungskonzepte werden bezügl. der sozialen Phobie diskutiert?
- Erweitertes Zwei-Faktoren-Modell
- Vermeidungslernen
- Somatisch-biologische Faktoren
genet. Risk-marker; Serotonintransporter, erhöhte ERP, hohe basale Kortisolniveaus, rechtsfrontale EEG-Asymmetrie - Psychologische Faktoren
Teufelskreis der Angst und Festhalten an Furcht und Vermeidung; irrationale kogn. Verarbeitung von Schemata - Weitere: erhöhte Selbstüberwachung und Emotionsdysregulation
Wie ist die Therapieplanung einer sozialen Phobie in der KVT gestaltet?
- V.a. Modelllernen, Beobachten, Nachahmen -> v.a. attraktive gleichaltrige Modelle von Vorteil
- Gruppentraining ist der Einzeltherapie überlegen und daher vorzuziehen
- Rollenspiele
- Therapeutische Hausaufgaben für den Transfer
- Kogn. Techniken zur Modifikation ungünstiger Kognitionen
- Elternberatung
Was ist bezüglich der Wirksamkeit von KVT für soziale Phobien zu sagen?
- hohe Wirksamkeit in versch. Studien nachgewiesen
=> Bei soz. Phobie aber geringe Veränderungs- und Remissionsraten nach KVT als bei anderen Angsterkrankungen
=> eher für ältere Kinder geeignet
Gruppentraining ist dem Einzeltraining überlegen!
Stellen Sie den Unterschied zwischen Missbrauch und Abhängigkeit nach DSM-IV dar. Wie wird im ICD-10 und im DSM-5 kategorisiert?
Missbrauch:
=wiederholter, unangepasster Substanzkonsum über mind. 12 Monate
- Versagen bei wichtigen Verpflichtungen
- Körperliche Gefährdung
- Gesetzesprobleme
- Fortgesetzter Konsum trotz sozialer und interpersoneller Probleme
Abhängigkeit
= psy. Störung mit gravierenden psy. Und körperlichen Symptomen und Folgeerscheinungen
- Toleranz & Entzugssymptome
- Kontrollverlust
- Erfolglose Versuche zu verringern
- Hoher Zeitaufwand
- Versagen bei Rollenaufgaben
- Fortgesetzter Konsum trotz psy. Probleme
ICD: spricht bei Missbrauch von „schädlichem Konsum“
DSM-5: Dimensionaler Ansatz; definiert nur Substanzgebrauchsstörung und untersch. Schweregrade
Nennen Sie Ihnen bekannte epidemiologische Daten zu legalen Drogen
- Medikamentenmissbrauch
- In D relativ verbreitet, v.a. Erwachsene (F 5. Lebensdekade)
- Schnüffelstoffe
- Wirkung setzt schnell ein
- In D im internationalen Vergleich selten
- Lebenszeitprävalenz 1,1 %
- Hohe Risiken für Langzeitschäden
- Tabakrauchen
- Teilw. Schon in Grundschule; geringstes Erstkonsumalter (13,7), regelmäßiger Konsum mit 16
- In ersten 2 Jahren nach initialem Konsum entscheidet sich, ob regelmäßig
- Abhängigkeitsrisiko und Gesundheitsgefährdung korrelieren mit frühem Beginn
- Abhängigkeitssymptome entwickeln sich bei Kindern sehr schnell
Abhängigkeit von welchen Substanzen ist therapiebedürftig?
Im Grunde alle; Alkoholkonsum abhängig von Q-F-Index (Konsumfrequenz und Trinkmenge)
- Medikamente: Leber- und Nierenschäden; schnelle Abhängigkeit
- Schnüffelstoffe: akuttoxische Wirkung, bereits bei niedrigen Dosen gefährlich
- Alkohol: abh. Von QF-Index; binge drinking gefährlich und akuttoxisch
- Tabak: wenig akuttoxisch, aber Risikofaktor für schwere Erkrankungen
Welche Erklärungskonzepte für Abhängigkeiten können für legale und illegale Drogen benannt werden?
- Neurobiologische Abhängigkeitsmechanismen
- Belohnungszentrum -> erhöhte Dopaminausschüttung
- Toleranzbildung, Entzugssymptome
- Lernpsychologische Vorgänge: Klassische und Operante Konditionierung
- V.a. für Langzeitlauf entscheidend
Vgl. Rauchen: Reiz = Inhalation; Kick = Reakition; interne und externe Reize gewinnen schnell Auslösequalität; pos. Operante Konditionierung durch soz. Verstärker; neg. Verstärkung sorgt für langfristige Aufrechterhaltung
Welche Risikofaktoren können für Abhängigkeitserkrankungen genannt werden? Was trägt spezifisch bei Jugendlichen dazu bei?
= Multifaktorielles Geschehen
- Genetische Faktoren
- Erworbene Vulnerabilitäten
- Äußere Belastungsfaktoren
Bei Jugendlichen: v.a. vorher vorhandene psy. Störung / psychiatr. Komorbidität oder elterliche psy. Erkrankung
Welche Interventionen sind bei legalen Drogen vorrangig und welche Programme kennen Sie?
=>Primärprävention vorrangig; Experimentierkonsum kaum zu verhindern; daher Fokus auf kontrolliertem Konsum
- „Kinder stark machen“
- Wettbewerb „be smart – don’t start“
- Bist du stärker als Alkohol? = Peer education
=>Sekundärprävention: zB HaLT
->evaluierte Therapieprogramme für jugendliche Alkoholabhängige, nicht für Tabak!
=>Abstinenz wird angestrebt!!!
Nennen Sie epidemiologische Maße für Cannabiskonsum
- Häufigste konsumierte illegale Droge in D
- 6,1 der Jugendlichen sind Mehrfachkonsumenten
- Einstiegsalter im Durchschnitt schon früher als Alkohol!
- Relativ geringe Persistenzraten
->ca. 50% stellt Konsum sofort wieder ein - Abhängigkeitssyndrom bei 5% der Gelegenheitsuser und 29% bei heavy usern
- Erhöhte Rate psychiatrischer Komorbiditäten: Depressionen, Angststörungen, somatoforme Störungen, psychotische Syndrome
Wovon hängt das Suchtpotenzial einer Droge ab?
Weniger von pharmakolog. Eigenschaften, sondern von Art der Substanzaufnahme: injizieren, sniefen, rauchen schlucken
Welche Personenbezogenen Merkmale und Umgebungsbedingungen tragen zu einer Substanzabhängigkeit bei?
Personenbezogene Merkmale:
- komorbide psychische Störungen
- schlechte Schulleistungen
- fehlende soziale und Lebenskompetenz
- Schulverweise und Fernbleiben vom Unterricht
- Neigungen zu aggressiv-dissozialen Aktivitäten und Straftaten
- selbstzerstörerisches Verhalten
- Aggressionen und Angst
Umgebungsbedingungen:
- negative familiäre Vorbilder
- instabile Familienkonstellationen
- konflikthafte familiäre Atmosphäre
=>v.a. Kinder gefährdet, bei denen mind. 1 Elternteil abhängig!
Welche Theorien gibt es dazu, dass Drogenkonsum und psy. Störung häufig gemeinsam auftreten?
- Selbstbehauptungshypothese: Drogen, um Leidensdruck durch Störung zu lindern
- Konsum und dessen psychosoz. Folgen sind Vorbedingungen für psy. Störung
- Substanzkonsum kann psy. Störungen kurzfristig triggern
- Episodisch auftretende psy. Störungen können Drogenkonsum verschlimmern
- Voneinander unabhängig
=>bei Männern meist erst Substanzstörung, dann psy. Störung
=>bei Frauen 50:50
=>teilw. Ist Drogenkonsum auch Teil der Symptomatik der psy. Störung
Welche 4 Schritte beinhaltet eine Behandlung von Substanzabhängigkeit. Wie steht es mit der Evaluation bestimmter Verfahren?
- Körperlicher Entzug des Suchmittels
- Psychotherapeutische Entzugsbehandlung
- Mitbehandlung der Bezugspersonen
- Mitarbeit in Selbsthilfegruppen
- Jugendliche in Versorgungssystem dramatisch unterrepräsentiert
- Wenig evaluierte Verfahren
- Nur 20-40% werden abstinenz; 12 Monats Katamnese unter 20%
50% reduzieren signifikant den Konsum
Welche Komponenten enthält eine Suchttherapie?
- Psychoedukation
- Soz. Unterstützung
- Soz. Kompetenztraining
- Verhaltenstherapeut. Verfahren
- Kognitive VT
- Motivierende Gespräche
Definieren Sie selbstverletzendes Verhalten. Unter welche Diagnose fällt es?
= gezielte und bewusste Verletzung / Beschädigung des eigenen Körpers, ohne sich dabei aber töten zu wollen, wobei dieses Vh nicht akzeptiert ist und zum Abbau psy. Spannungen durchgeführt wird
Diagnose: „nicht näher bezeichnete abnorme Gewohnheit & Störung der Impulskontrolle
->keine eigenständige Diagnose
Was spricht dafür, SV als Impulskontrollstörung zu bezeichnen. Was dafür, es als Abhängigkeitsstörung zu bezeichnen?
Impulskontrollstörung:
- Handlungen wiederholt ohne oder gegen vernünftigen Grund durchgeführt
- Merkmal der Impulsivität bei vielen Betroffenen
- Person besitzt keine Kontrolle über Verhalten
- Vh wird von Person selbst als impulsiv beschrieben und erlebt
- Plötzlicher Frang und Unfähigkeit sich davon abzuhalten bzw. kann nicht vollständig unterdrückt werden
- Steigende Spannung und Erregung vor der Handlung
->danach Erleichterung und Befriedigung
Abhängigkeitsstörung
- Mehrheit der Patienten beschreibt Verhalten als Sucht
- Bei einigen Patienten sind DSM-IV Kriterien für Sucht erfüllt: Schweregrad und Frequenz, Tolerantentwicklung, Entzugserscheinungen, Investition von viel Zeit
- Effekte des Verhaltens als pos. Und neg. Verstärker
- Bei SV werden körpereigene Opiate freigesetzt, was zur Abhängigkeit führen kann
Wie unterscheidet sich SV von suizidalem Verhalten, was sind Gemeinsamkeiten?
Gemeinsamkeiten:
- 50% der Personen mit SV auch suizidal ->pos. Korrelationen
- SV sagt spätere Suizidversuche vorher
- Ähnliche neurophysiolog. Veränderungen: Serotonin-Unterfunktion ->Impulsivität
Unterschiede
- SV nicht mit Absicht zu sterben, sondern um Stressbelastungen zu ertragen und psy. Wohlbefinden zu erhöhen
- Vorausgehende Gefühle und Motive qual. Unterschiedlich erlebt
- SV als Selbstbestrafung, danach Gefühl von Entlastung und emot. Erleichterung
->nicht so bei Suizid!
Nennen Sie epidemiologische Daten zu SV, in welchen Bevölkerungsgruppen tritt es besonders häufig auf? In welchem Alter? M vs. J?
- 0,1-4% der allg. Bevölkerung; 4,3% der Psychiatriepatienten
- Bei Jugendlichen uneinheitliche Angaben 6,9 aber auch 15,9%
- SV bei Jugendlichen höhere Prävalenzen als bei Erwachsenen
- Jugendliche in stationärer Behandlung: 19-38,5%
- Inhaftierte 50%
- Überwiegend ab 14 Jahren
- Mehr Mädchen als Jungen 2-9:1
Ätiologie von SV?
- Geringer BMI und schlechte Schulleistungen als Risikofaktoren
- Wenn bereits Suizidversuch, dann WSK für gelegentliche SV 3x so hoch; repetitive SV 6x so hoch
- Mädchen: neigen eher zu Aggression nach innen; häufiger sexueller Missbrauch
- Biologische Faktoren: Hormonelle Gründe?
- Traumatische Erlebnisse
- Psy. Störungen
- Emotionale Faktoren
- Soziale Faktoren
Wie sieht der zeitliche Verlauf von SV aus?
- Repetitives Verhalten ->neigt zu Toleranzentwicklung, daher immer schwerere Verletzungen
- Mädchen: zu Beginn häufig um psy. Belastung zu kommunizieren, später dann andere Gründe
- Einstiegsalter ca. 14 Jahre
->Häufigkeit nimmt mit zunehmendem Alter ab!!!
Welche Komorbiditäten bestehen häufig bei SV?
- PS, v.a. Borderline, aber auch vermeidend-selbstunsicher und paranoid
- Major Depression
- Störung des Sozialverhaltens
- Störung mit oppositionellem Trotzverhalten
Definieren Sie suizidales Verhalten. Welche Motiven stecken bei Kindern häufig dahinter?
= Denk- und Verhaltensweisen von menschen, die gedanklich, durch aktive Planung und Handhabung den eigenen Tod anstreben oder als Folge von absichtlicher Selbstschädigung in Kauf nehmen
=>Zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen; bei Jugendlichen häufig impulsiv
Motive: Ruhe haben wollen -> ausweglos scheinende Situation beenden; Verzweiflung signalisieren; Hilfe erhalten; Liebe testen / beweisen
=>Unterscheidung zwischen Attempters und Ideators
Was versteht man unter den Begrifffen Todessehnsucht, Suizidale Gedanken, Parasuizid, Suizidversuch und Suizid?
- Todessehnsucht
Beschäftigung mit dem eigenen Tod ohne aktive Planung - Suizidale Gedanken
Verbale und nonverbale Anzeichen für dir / indir Beschäftigung mit Selbsttötungsideen - Parasuizid -> Begriff nicht mehr gebräuchlich!
= SV / NSSV; Selbstschädigende Handlung mit nicht tödlichem Ausgang - Suizidversuch
Lebensbedrohliche, selbstinitiierte finale Handlung ohne Todesfolge - Suizid
Lebensbedrohliche, selbstinitiierte finale Handlung mit Todesfolge
Welche Faktoren erhöhen das Risiko akuter Suizidalität?
- Akute Alkohol- und Drogenintoxikation
- Hohe Impulsivität und emotional-instabile Persönlichkeitszüge
- Frühere Suizidversuche
- Suizide und -versuche im Umfeld
- Kritische Lebensereignisse
Anhand welcher Faktoren beurteilt man den Schweregrad von Suizidalität?
- Intrapsy. Kriterien = Intention ->Todeserwartung, Ambivalenz und nicht gezielte Intention
- Äußere Kriterien = Methode -> hart vs. Weich
Wie gestaltet sich der Geschlechtsunterschied bei suizidalem Verhalten? Wann wird ein Suizid wahrscheinlicher, bezogen auf Alter
- Mehr Männer sterben an Suizid (2-3:1), insgesamt begehen aber Frauen mehr Versuche
->Männer verwenden mehr harte Methoden - Relation Suizid:Suizidversuch (bis 20J)
- M: 1:12
- F: 1:39
- Unter 10 Jahren ist Suizid selten
- Suizidraten steigen mit zunehmender kogn. Reife (bis ins Jugendalter)
- Hohes Wiederholungsrisiko!!!
Welche Erklärungskonzepte werden für suizidales Verhalten diskutiert?
- Biologische und genetische Faktoren
->kein konkretes kausales Modell; Serotonintransportergen? - Psy. Faktoren
Impulsivität, Hoffnungslosigkeit, geringe soz. Problemlösekompetenz, Aufnahme sex. Aktivität, Homo- und Bisexualität - Psychosoz. Faktoren
->psy. Störung oder Suizidversuch in Familie, geringe Fürsorge, abweichende Elternsituation, geringer SES, Körperlicher / sexueller Missbrauch - Psy. Störungen
->Schwere und Anzahl der komorbiden Störungen erhöhen Risiko - Nicht-psychische Störungen
->chronische Erkrankungen (nicht zu unterschätzen!!), Behinderungen, Risikoverhalten
Was fällt unter Suizidprävention? Was sollte bei akuter Intervention thematisiert werden und kann medikamentös unterstützt werden?
Prävention:
->Verhinderung und Reduktion von Risikofaktoren!!!
- Behandlung psy. Störungen
- Strategien zur Bewältigung erneuter Krisen
- Medien: Richtlinien zur Berichterstattung!!
Intervention:
- Verhinderung suizidaler Handlungen und Distanzierung von aktueller Suizidalität
- Thematisierung zugrundeliegender Konflikte & Behandlung psy. Störungen
Medikamente: keine kausale medikamentöse Behandlung möglich
->evtl. Benzos bei akuter Suizidalität
->v.a. medikamentöse Behandlung komorbider Grunderkrankungen!!
(Fluoxetin, Sertralin und Citalopram für Kinder und Jugendliche empfohlen)