Bauverfahren Prüfung FS2021

Bauverfahren Prüfung FS2021, nur Prüfungsrelevante Folien

Bauverfahren Prüfung FS2021, nur Prüfungsrelevante Folien


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Flashcards 280
Students 17
Language Deutsch
Category Technology
Level University
Created / Updated 16.06.2021 / 22.08.2024
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Vernagelte Böschung 

  • Definition gemäss SIA 267: 
    • Nagelwand: Durch Nàgel (ungespannte Anker, i.d.R. über gesamte Länge vermörtelt) gesicherte, etappiert erstellte steile Böschung, in der Regel Spritzbetonschicht als Verbundelement

 

 

Vor und Nachteile; Freie Böschung 

Vorteile: 

  • Einfache Herstellung (wenig Inventar) 
  • Bauzeit

Nachteile:

  • Grösster Platzbedarf
  • Grössere Materialumschlag: zusätzlicher Aushub und Verfüllung 
  • Grundwasserabsenkung erforderlich
  • Böschungen vor Erosion schützen 
  • keine Auflast in Grabennähe
  • Tiefe beschränkt

Vor und Nachteile; vernagelte Böschung

Vorteile: 

  • steile Böschung erosionsgeschützt 

Nachteil

  • Bodennägel: Nachbarbebauung/Hindernisse 
  • Grundwasserabsenkung / Drainage Hangwasser erforderlich
  • Bauzeit (Herstellung in Etappen) 
  • Platzverhältnisse für Bohrgerät 

Grabenverbau

Definition: 

  • Grabenverbau: Sicherung der  Wände einer schmalen, aber langgestreckten Baugrube, wie sie z.B. zur Verlegung der Kanalisation oder von Leitungen erforderlich ist

Verbauarten: 

  • Geböschte Graben- und Grubenwände 
  • Senkrechte Graben- und Grubenwände
    • Grabenverbau (z.B. mit Spundbohlen)
    • Grabenverbausystem

Unvebaute Gräben?

Gräben, bei denen die Seitenwände nicht mit technischen Hilfsmitteln abgestützt bzw. verbaut werden.

Materialien und Strategien zum Grabenverbau 

Grabenbausysteme Arten?

Einbauverfahren von Grabensystemen 

Man unterscheidet zwischen Einstellverfahren und Absenkverfahren.

Charakteristik Grabenverbau und unterschiedliche Grabenbautypen 

Wie werden Rühlwände definiert? 

  • Definition: 
    • Rühlwände: Baugrubenverkleidung durch ausgefachte Stahlträger (senkrechte Tragglieder). Ausfachung mittels: 
      • Holzbohlen, Stahlplatten, Stahlbetonfertigteile, Spritzbeton und Abschnittsweise betonierte Ortbetonwand 
  • Rühlwandträger / Senkrechte Tragglieder: 
    • Eingerammte oder einvibrierte Walzprofile (Doppel-T-Träger, Zwei verlaschte U-Träger)
    • In vorgebohrte Löcher gestelte Walzprofile 

Erstellung von Rühlwänden

Im Abstand von 2-3 m werden Stahlträger in den Boden gerammt, einvibriert oder in vorgebohrte Löcher eingestellt. Danach wird mit dem Aushube der Baugrube begonnen. Mit zuhemender Tiefe wird die Ausfachung zwischen die Stahlträger geschoben oder in Unterfangungsbauweise betoniert. Zusätzlich werden die senkrechten Stahlträger mit zunehmender Tiefe rückverankert um die Stbilitäte der Rühlwand zu gewährleisten. 

EInbauverfahren von Rühlwandträgern

Rühlwandträger können einvibriert oder eingebohrt werden. 

Vor und Nachteile von Rühlwänden und derer Charakteristik 

Vorteile: 

  • gute Anpassung an Leitungen, Schächte, alte Bauteile oder andere Hindernisse etc. 
  • in fast allen Böden anwendbar 
  • geometrische flexibel 
  • Schmale Verbauwand, da Ausfachung normalsweise zwischen den Trägerflanschen eingebaut 

Nachteile 

  • Einsatz im Grundwasser ohne Grundwasserabsenkung nicht möglich, da nicht wasserdicht
  • Nichtbindige feinkörnige Böden (rieselfähig) können in die Baugrube laufen => Setzungen um die Baugrube 

Spundwand 

Wand aus Stahlspundbohlen, die in den Untergrund gerammt, gerüttelt oder gepresst werden und über ein Schloss nahzu dicht verbunden sind. Die Bohlen werden mit verschiedenen Stahlgüten, Querschnittsformen und Schlossbildungen angeboten. 

 

Als relevantestes Spundwandsystem gilt das Larssen U-Profil. Man kann sich diese als ineinadergreifende Trapeze die in unterschiedliche Richtungen zeigen vorstellen. 

Kanaldielen 

Spundwände 

Zu beachten: 

  • Verankerung von Spundwänden 
  • Spundwand und FIndlinge (Grosse Steine): 
    • Spundwand nachrammen 
    • Durchbohren der Findlinge
    • Spundwand über Findling stehen lassen und injektionen 
  • Dichten von der Luftseite
    • mit Holzkeilen bei Einzellöchern 
    • mit Kunststoffschaum 
  • Dichten von der Wasserseite 
    • Einfliessen von Schlackenmehl in die Schlösser 
    • Einstreuen von Sand und Sägemehl ins gefettete Schloss 
    • Dauerhafte Dichtung mittels Schweissbahn 
    • Wasserquellende Produkte in den Schlösser 

Spundwände charakterisiert 

Vorteile: 

  • Schneller Baufortschritt (abhängig von der Bodenart und Spundbohlenlänge) 
  • Baugrubenabschluss mit geringem Platzbedarf bei der Erstellung 
  • Rückbaubar 
    • Mehrfacher Einsatz der Spundbohlen möglich 
    • kein im Boden verbleidendes Hindernis 
  • Weitgehende Dichtigkeit bei anstehendem Wasser 
  • Setzungen abhängig von der Steifigkeit und Abstützung der Spundbohlen sowie Höhe der Grundwasserabsenkung 
  • Hohe Qualität (Festigkeit/Widerstand) da industrielle Herstellung

Nachteile: 

  • Grössere Hindernisse können nicht beseitigt oder durchschlagen werden 
  • Bohlen können aus dem Schloss springen (umfangreiche Verpress- oder Schweissarbeiten erforderlich) 
  • Lärmemissionen und Erschütterungen durch Rammen oder Vibration 
  • Baugrubentiefe im Allgemeinen <= 25 m 
  • Setzungen durch Konsolidation und Verformungen (weicher Verbau) 
  • Abstützung durch Aussteifungen: Baubehinderungen 
  • Abstützung durch Anker: Ladenerwerb/ Dienstbarkeiten 

Einbauarten der Grubenerstellung 

Rammenverrfahren 

  • alle Bodenarten 
  • schwere Stahl- oder Stahlbeton-Fertigpfähle und schwere Spundbohlen 

Einvibrieren: 

  • kantiges, steifes und festes bindiges Material ungeeignet 
  • Kiese und Sande in runder Kornform geeignet
  • bindige Böden mit hohem Wassergehalt (breiig-weich-steif) geeignet 
  • leichtere Träger und Spundbohlen 

Baugrubenabschlüsse im Vergleich 

Welche Baugrubenabschlüsse wo extrem geeignet sind ? 

Baubetriebliche Eigenschaften des Boden 

  1.  Aufbau des Bodens - Bodenhorizonte 
  2. Abbauklassen 
  3. Abbauklassen und Aushubmittel 
  4. Abbauklassen und Transport 
  5. Abbauklasse und Transport 

Bodenhorizonte 

  • A-Horizont; Belebter, humusreicher, dunkel gefärbter und meist intensiv durchwurzelter Oberboden. In ackerbaulich genutzten Böden meist identisch mit der Bearbeitungstiefe (ca. 30 cm) 
  • B-Horizont; Unterboden; Unterboden/Übergangsschicht aus verwittertem Ausgangsmaterial mit der jeweils typischen Gefügeform (Aggregierung) und meist gut schichtbaren Spuren biologischer Aktivität (Wurzeln, Wurmröhren). Diese Schicht fehlt in wenig entwickelten Böden oder ist nur sehr schwach ausgebildet.
  • C-Horizont (Ausgangsmaterial): Unverwittertes Ausgangsmaterial wie Lockersedimente oder Fels. Nicht oder nur spärlich durchwurzelt, oft verbunden mit deutlich dichterer Lagerung
  • Anstehendes Gestein

Abbauklassen 

"Die Abbauklassen erlauben es, die notwendigen technischen Mittel und/oder Abbaumethoden festzulegen"

  • Klasse 1:     Boden der Horizonte A und B 
  • Klasse 2:     bindiges Aushubmaterial, weich bis sehr weich, ev. klebrig, wenig durchlässig 
  • Klasse 3:     körniges Aushubmaterial mit wenig Feinanteil, locker bis mässig kompakt 
  • Klasse 4:     bindiges Aushubmaterial, sehr feste bis harte Konsistenz oder körnig und sehr dicht
  • Klasse 5-7:  Fels 

Abbauklassen und Transport 

  • Prinzipiell erfolgt der Transport 
    • in Einzelfuhren, z.B. Lastwagen, Dumper, Eisenbahn, Schiff oder 
    • in kontinuierlicher Förderung, z.B. Förderband
  • Die Transportleistung wird durch folgende Eigenschaften des Aushubmaterials beeinflusst: 
    • Feuchtigkeit 
    • Raumgewicht
    • Kohäsion
    • Korngrösse 
  • Die Ladekapazität eines Transportgerätes wird durch den materialspezifischen Auflockerungsgrad beeinflusst 
    • "Der Auflockerungsgrad entspricht der Volumenänderung des Materials beim Aushub" 

Aushubmittel für die verschiedenen Bodenklassen 

Richtwerte für Auflockerungsgrade 

Transportmöglichkeiten 

Einzelfuhren vs. Bandtransport 

Man unterscheidet zwischen folgenden Löse und Ladegeräten? 

  • Standbagger 
    • zyklisch arbeitend
    • kontinuirlich arbeitend
  • Fahrbagger 
    • zyklisch arbeitend 
  • Flachbagger 
    • kontinuirlich arbeitend 

Einsatzkritererien von Erdbaugeräten?

  • Technische Parameter 
    • Lösbarkeit / Abbaufähigkeit 
    • Homogenität / Findlinge 
    • Witterungsempfindlichkeit 
    • Tragfähigkeit 
    • Verdichtbarkeit 
  • Geometrische Einflüsse 
    • Platzverhältnisse, Höhen/Tiefen, Neigung 
  • Leistung 
    • Kapazität verschiedener Geräte 
    • Leitprozesse 
    • Termine 
    • Umfang der Arbeiten 

Stantbagger arbeiten zyklisch unterschiedliche Arbeitsweisen des Hydraulikbagger: 

  • Mit Hochlöffel: 
    • Optimaler Einsatz 
      • Bagger in Tieflage, Fahrzeug in Gleichlage 
      • Ladearbeiten von unten nach oben 
      • Einsätze vorwärtsschreitend für Ladearbeiten notwendig 
  • Mit Tieflöffel 
    • Optimaler Einsatz 
      • Bagger in Hochlage, Fahrzeug in Tieflage 
      • Aushub ab Kote (ab Standfläche nach unten) 
      • Einsätze rückschreitend für Gräben und Baugruben 

Tieflöffel vs. Hochlöffel 

Tieflöffel; Schaufel eines herkömmlichen Baggers, es wird Material von oben nach unten abgebaut. 

Hochlöffel; Schaufel ähnlich wie bei einem Traktor, Material wird von unten nach oben abgebaut. 

Kriterien zur geeigneten Gerätewahl

  • Günstiges Verhältnis zwischen Ladegefäss (Schaufelinhalt) und Transportgefäss (Grösse der Lademulde) 
    • Grössenordnung von 1:4
  • "Ein Fahrzeug soll sein Geld nicht im Stehen, sondern im Fahren verdienen" 
  • Zur Leistungsbestimmung sind verschieden Daten des anstehenden Materials und der zu wählenden Geräte notwendig, um eine optimale Arbeitsweise festzulegen
    • Auflockerung des Materials 
    • Füllfaktor je nach Material 
    • Spielzeit des Gerätes 

Wie erstellt man ein Planum? 

  • Abtrag von Material für Trassen- und Pistenbau sowie flächenhafte Fundationen: 
    • Grössten Teil (je nach Aushub-/Abtragsflächen) mit grösseren Geräten bis auf Kote Rohplanum ausführen 
      • Vermeiden, dass definitives Planum unötigerweise von Grossgeräten zerfahren/ durchfurcht wird (insbes. bei feuchten Verhältnissen) 
  • Restabtrag schonend und erst vor der Fertigstellung des definitiven Planums ausführen 
    • Planum in der Ursprünglichen Materialbeschaffenheit

Funktion des Planums

  • Das Planum soll dicht sein, den Dammkörper vor Wassereindringung schützen und wasser ableiten
    • Im Gleisbau 
      • Quergefälle Planum 5% 
      • Quergefälle Planie 3-5% 
      • Proctordichte Planum mind. 92%, Mittelwert > 97% 
  • Verdichtung und Tragfähigkeit: 
    • Anforderungen an die Verdichtung und Tragfähigkeit der Fundationsschicht gem. VSS 40 585:2020
      • im Strassenbau: Me >= 100 MN/m2
      • im Gleisbau:       Me >= 70-150 MN/m2 
    • Statischer Lastplattenversuch, dynamischer Lastplattenversuch (Fallgewicht) (zufällig verteilt, statistisch ausgewertet) 
    • Flächendeckende dynamische Verdichtungskontrolle in Walzen 
    •  

Aufbau Planum vs Planie im Gleisbau 

Transportgeräte 

Verdichtungsgeräte 

Bei den Verdichtungsgeeräten unterscheidet man zwischen statisch wirkenden Geräten und vibrierenden Geräten. 

  • statisch wirkende Geräte 
    • Glattradwalze 
    • Schaffusswalze 
    • Pneuwalze 
  • vibrierende Geräte 
    • Stampfer 
    • Plattenvibratoren 
    • Vibrationswalzen selbstfahrend 
    • Anhänggewalzen 

Proctortest 

Zusammenhang zwischen Wassergehalt und Trockendichte 

Wie werden Schütt- und Dammbauarbeiten ausgeführt? 

Verdichtungsdeterminanten und Bedingungen

  • Verdichtung bindiger Böden ist stark vom Wassergehalt abhängig 
    • Trockenes Material lässt sich schlecht verdichten 
    • Nasses Material kann nicht oder nur schlecht verdichtet werden 
  • Mit gebräuchlichsten Geräten lassen sich nur Schichten von bis zu 30-50 cm verdichten 
    • lagenweise schütten, verteilen und verdichten (Lagen verzahnen) 
  • Schichten überbrücken nicht die schlechtere Tragfähigkeit des Untergrundes 

Bei Schütt und Verdichtungsarbeiten sind folgende Regeln einzuhalten: 

  • Vorverdichten des Untergrundes, evtl. Geotextil als Trennlage 
  • Grobblockiges Material mit feinerem Material überschütten 
  • Anschlüsse an Bauwerke besonders gut verdichten 
  • Damit ganze Dammbreite gut verdichtet wird, Damm breiter schütten und anschliessend abtragen 
  • Starkregen - Abwalzen der Schüttstellen vor stärkeren Niederschlägen und Arbeitsunterbrüchen mit Glattmantelwalze