Bauverfahren Prüfung FS2021
Bauverfahren Prüfung FS2021, nur Prüfungsrelevante Folien
Bauverfahren Prüfung FS2021, nur Prüfungsrelevante Folien
Fichier Détails
Cartes-fiches | 280 |
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Utilisateurs | 17 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Technique |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 16.06.2021 / 22.08.2024 |
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Werkstoffe Rohrvortrieb
- Stahlbeton
- GFK, UP
- Steinzeug
- Stahl
- Kunststoffe
- duktiler Guss
- polymerbeton
Forderungen und Pflichten Rohrvortrieb
- Vortriebsgenauigkeit (abhängig von Vortriebslänge, Innendurchmesser, angewandtem Bau (Bohrverfahren), verwendeter Maschine, Baugrund, Qualität Fixpunktnetz usw. ) verschärfte Genauigkeiten sind in Submissionsunterlagen Niederzuschreiben
- Der Rohrvortrieb muss einen Vortriebsplan umfassen
- Der Rohrvortrieb muss protokolliert werden
Die Entscheidung, welcher Rohrvortrieb genutzt wird hängt von folgenden Parametern ab?
- Welches Medium? Durchmesser
- Mantelrohr/Punktrohr
- Länge, Tiefe, Linienführung
- Geologie, Grundwasser
- Genauigkeit (steuerbar)
- Installationsfläche ausreichend?
- Anthropogene Hindernisse?
- Setzungen, Hebungen, Überwachungen
Herausforderungen und Konsequenzen bei Rohrvortrieb ?
- Der Baugrund entscheidet über Erfolg und Misserfolg eines Verfahrens:
- stimmt das Baugrundmodel
- woran erkenne ich abweichungen
- welches ist plan B
- Die erforderlichen Genauigkeiten und die verfügbaren Platzverhältnisse entscheiden über Einsatz eines verfahren
- sind die Randbedingungen Verkehr geklärt?
- wie erfolgt die Überwachung?
- Wie korrigiere ich die Linienführung?
Bei der Planung und Ausführung sind zu beachten:
- Das Verfassen eines Sicherheitsplans ist umfassend und erfordert ein tiefes Verständnis der Maschinentechnik und Verfahren.
- Das Festlegen von zulässigen Setzungen und Hebungen entbindet nicht von der Verantwortung und Instandstellung von Schäden.
- Die Hindernisprognose ist entscheidend für die Verfahrenswahl und die Auslegung der Werkzeuge, der Grundlagenbeschaffung ist daher hohe Bedeutung beizumessen!
- Kann nicht unabhängig von der Ausführung erfolgen: es ist ein intensiver Dialog Unternehmer-Projektverfasser-Bauleitung erforderlich
Erdrakete
Es handelt sich um ein Bodenverdrängungsverfahren!
- Erdverdrängung mit druckluftbetriebenem Schlaghammer
- Muffenlose Rohre < DN160 bis 20m, ungesteuert, überwacht
- Kunsstoff, Metall
- Achtung Wurzeln
Berstling
Es handelt sich um ein Bodenverdrängungsverfahren!
- Sanierung durch Aufbrechung und Verdrängung alter Leitung
- Leitungen < DN65, bis 100m, gerader Strang
- Grauguss, Faserzement, Steinzeug, PVC
- Achtung Hebungen!
Bodenentnahmeverfahren: Rammvortrieb
- Vortrieb eines offenen Rohres duch Einrammen, beschränkt steuerbar
- Bodenförderung kontinuierlich oder in Intervallen (z.B. Spülen)
- Stahlrohre <DN1200, bis 80m
- Geringer Installationsaufwand
- visuelle Beurteilung möglich
- Achtung!
- Genauigkeit von Baugrund abhängig, Hindernisse!!
- Emissionen (Vibration und Lärm) kritisch in der Nacht
- Korrosionsschutz / Erdung v.a. im Bahnbereich zu beachten
Bodenentnahmeverfahren: Pressbohrvortrieb
Pressbohrvortrieb: Vortrieb mit Stahlrohren unter kontinuierlichem mechanischem Bodenabbau mittels Bohrkopf und gleichzeitiger Schneckenförderung des Abraums
Man unterscheidet zwischen:
- Pilotverfahren gesteuert
- Vortrieb mit gleichzeitigem Abbau und kontinuierlicher Förderung
- Gute Lagegenauigkeit
- Indirekter Baugrundaufschluss, ev. Anpassung Linienführung
- Pressbohrverfahren ungesteuert
- Achtung Steine, Blöcke, Hindernisse!!
- Nach Einbau Produktrohr wird Verrohrung gezogen
Spühlbohrung/HDD (Horizontal Directional Drilling)
Def: Mehrstufige hydromechanische Bohrung bestehend aus Pilot- und Aufweitbohrung mit nachträglichem Einzug eines Medienrohres, Fördrung des Abraums mittels Bohrspühlung.
Grenzen:
- Probleme bei kompaktem Ton, durchlässigem Kies, Fels, ...
- Achtung Höhenunterschied Start-Ziel
Verfahren:
- Gesteuerte Pilotbohrung mit Aufweitung durch Räumer/ Spülmittel und Einzug der Leitung bei hoher Genauigkeit
- <70", <3000m, Bohrgestänge und Produktrohr definieren Radien und Tiefe, Rohrschutz (HDPE, Stahl, ....!!)
- Seperation, Installation und Flächen
Pressvortrieb bemannt
Def: Vortrieb von Rohrelementen mit Bodenabbau von Hand oder maschinenunterstützt, im Schutz eines Schildes mit mechanischer Abraumförderung
Verfahren:
- bemannte Schildmaschine, kontinuierlicher Abbau und Abförderung aus Startgrube mit nachschieben der Rohre
- Vortrieb über Hauptpressen <200m mit Zwischenpressstationenen bis 2500 m
- Dmin > 1000mm, normal bis Durchmesser 2.5m, Sondertransporte bis 3.5 m
- Alle Geologien, mit/Ohne Grundwasser
- Beton/Stahl/GFK/GFZ-Rohre
Grenzen
- weiche Böden, hohe Reibungskräfte (Fels)
Technik des Pressvortriebes:
Startbaugrube als Ausgangspunkt:
- Installationen der Hauptpressstation inkl. Startlafette und Widerlager
- Positionierung der Vortriebsmaschine
- Installation des ortsfesten Teils- des Mess- und Steuersystems
- Einbau der Vortriebsrohre mit Hebegerät (Portal/ Bockkran o.ä.)
- Abförderung des an der Ortsbrust gelösten Materials
Vortriebsende in der Zielbaugrube:
- Ausbau der Maschine (Schild)
- Ausbau des Schachtes zu Revisions- und Einstiegsschacht
Aus und Einbauöffnungen; Pressvortrieb ohne Grundwasser
Holzkeile, Holzwolle (Verhindern das Material in Schacht gelangt)
Aus und Einbauöffnungen; Pressvortrieb mit Grundwasser
- Grundwasserabsenkung
- Eunfahr- bzw Ausfahrbrille (Doppelte Lippendichtung, Rohrbremse):
- Schutz vor Grundwassereinbrüchen
- Schutz gegen das Auswaschen von Feinanteilen
- Abdichtung gegen eingepressten Bentonit (Ringspalt)
- Bodenvereisung:
- Vorteile
- keine bleibenden Hindernisse im Boden, keine chemischen Beeinträchtigungen im GW
- Nachteile
- Aufwendig( Bohren, Lanzen versetzen, Installation), Zeitverhältnisse bei grosser GW Strömung, teuer Kälteanlage
- Vorteile
- Injektionsstabilisierung:
- Verpressen von Poren im Lockergestein (Boden muss injizierbar sein)
- Verfüllen von Klüften im Fels
- Es bleibt immer ein Fremdkörper oder Dichtungsmittel im Boden zurück !
- Nass ausfahren (Topfkonstruktion)
Vortriebsmaschinen
Vortrieb: Gem. Sia 195:2019 Unterscheidung der Vortriebsverfahren bezüglich Ortsbruststützung:
- Natürliche Stützung (natürlicher Böschungswinkel)
- Mechanische Stützung
- offener Schildvortrieb durch Brustverbauplatten
- offener Schildvortrieb durch Stützung mittels Zwischenbühnen
- Flüssigkeitsschützung
- Erddruckstützung
- Druckluftstützung
TSM
Teilschnittmaschine:
Offener Schild mit Teleskopbagger
Arten von Untertagbauten:
- Tunnel:
- Untertagbauwerk mit grosser Länge und einer Höchstneigung von 20% (i.d.R Ausbruchsquerschnitt > 25 m2)
- Stollen
- UNtertagbauwer wie Tunnel , jedoch in der Regel mit kleinerem QS
- Kavernen
- Untertagbauwerk mit grossem Querschnitt und relativ geringer Länge
- Schacht, Schrägschacht
- Untertagbauwerk mit einer Neigung über 20% (zur Überwindung von Höhenunterschieden)
Ausbruchsicherung Begriffe
Ausbruchsicherung:
- sofortige Massnahme zur Wahrung der Arbeitssicherheit und der Standsicherheit sowie der Beschränkung der Verformung des Gebirges im Bereich des ausgebrochenen Hohlraums
- Sicherungsklasse:
- Klassierung der Ausbruchsicherung nach Art, Menge und Einauort der Massnahmen
- Sicherungstyp
- Vorbestimmte Massnahmen für die Ausbruchsicherung (Vorschlag für die Ausführung) für verschieden Gebirgsverhältnisse und Bemessungssituationen
Ausbaumassnahme Begriffe?
Ausbaumassnahmen:
- Sekundäre Massnahmen zur Wahrung der Standsicherheit und der Beschränkung der Verformung des ausgebrochenen Hohlraums in der Bau- und Nutzungsphase
- umfassen Ausbruchsicherungen und Verkleidung
Einwirkungen auf Ausbruchsicherung und Ausbau:
- Auflockerungsdruck
- echter Gebirgsdruck
- Quelldruck
- hydrostatischer und hydrodynamischer Druck
Auflockerungsdruck
Def: Kontaktspannung zwischen Gebirge und Ausbau, welche sich aus der Eigenlast von Bruch- und Kluftkörpern ergibt
Entstehung des Auflockerungsdruck
- Bildung von Gleitlinien im Lockergestein nach dem Ausbruch des Hohlraums
- Ausbreitung von Bruchflächen im Fels durch Klüfte und Schichtfugen
- Entstehung ganzer Bruchkörper
- ==>> Entwickelt sich sofort mit dem Ausbruch
Echter Gebirgsdruck
Def: Kontaktspannung zwischen Gebirge und Ausbau infolge zeitabhängiger Spannungsumlagerungern durch plastische Verformungen im Gebirge
Entstehung des echten Gebirgsdruckes bei grossem Überlagerungsdruck
Echter Gebirgsdruck bemerkbar durch Verengung des ausgebrochenen Hohlraumes
- entwickelt sich meist langsam
- solange bis Gleichgewicht- Gebirgsdruck/Verformung und Ausbauwiderstand
Quelldruck
Definition: Kontaktspannung zwischen Gebirge und Ausbau, welche in quellfähigem Gestein durch Behinderung der Volumenausdehnung entsteht
Entstehung durch Wasseraufnahme von:
- tonhaltigem Gestein (physikalischer Vorgang)
- anhydrithaltigem Gestein (chemischer Vorgang)
geht meist mit einer Sohlhebung einher
- ausgeprägte zeitliche Entwicklung über Wochen/ Monate und Jahre
- Anhydritquellen ist bautechnisch viel kritischer als Tonquellen!
Vortriebsklassifizierung
Definition:
Einteiliung des Gebirges in verschiedene Klassen als Grundlage für die ausschreibung, Kalkulation und die Abbrechnung der Ausbruchs- und der Sicherungsarbeiten
Zweck der Klassifizierung:
- vor der Bauausführung zur Planung der Vortriebsklassen (Prognose) und zur leistungsgerechten Preisbildung für den Vortrieb
- während der Ausführung zur gebirgsgerechten Auswahl der Ausbruchart und der Sicherungsmassnahmen vor Ort
- nach der Ausführung als Abbrechungsgrundlage sowie zur Vergleichbarkeit für nachfolgende Tunnelprojekte
Die Drei W`s der Vortriebsklassifizierung (WIE;WANN;WAS)
- Das Gebirgsverhalten nach dem Ausbruch beschreibt mittels Gefährdungsbildern, wie das Gebirge auf den Ausbruch reagiert
- Die Stehzeit des Gebirges nach dem Ausbruch des Hohlraumes beschreibt, wann das Gebirge in Bezug auf Nachbruch reagiert
- Die Einordnung des Gebirges nach erforderlicher Ausbruchsischerung und Ausbaumassnahmen beschreibt, was an Sicherung und Ausbau erforderlich ist.
Grundlage für Vortriebsklassifizierung
Ausbruchsarten
Für den Tunnelbau werden folgende Ausbruchsarten unterschieden:
- Vollausbruch
- Kalottenausbruch und nachträglicher Ausbruch von Stosse und Sohle
- unterteilter Kalottenausbruch und nachträglicher Aushub von Stosse und Sohle
- unterteilter Kalottenausbruch und nachträglicher Ausbruch von Stosse und Sohle
- Paramentstollen und nachträglicher Ausbruch Kalotte, Bern und Sohle
- weiter vom Bauherrn objektspezifische definierte Teilausbruchverfahren
MUL
Maschinenunterstützer Vortrieb im Lockergestein MUL
IM Untertagbau unterscheidet man:
- Vortrieb ohn oder mitlaufender Stützvorrichtung (Messerschild)
- Vortrieb ohne oder mit nur sporadischen Bauhilfsmassnahmen
- Vortrieb mit systematischen Bauhilfsmassnahmen
Abbau des Gebirges mittels:
- Abbauhammer
- Baggerlöffel
- Reisszahn
- TSM/Schrämmkopf
- unterstützend evtl. Lockerungssprengungen
Ortsbruststützung
Unter Umständen müssen zur Stabilisierung der Ortsbrust besondere Massnahmen ergriffen werden:
- Brustkeil oder abgestufte Ortsbrust
- Brustplatten/ Brustverbau
- Anker
- Brustpfähle
- Spritzbeton
- Bewehrungsnetze
- Injektionen
- Drainagen
Ausbruch mittels Tunnelbagger
Einsatzgebiet:
- Lösen und Reissen des Lockergesteines sowie stark zerscherten und verwittertem Fels
- Putzen der Laibung, Ortsbrust und Paramente beim Kalotten- und Vollquerschnittvortrieb
- Hydraulikbagger mit Felslöffel (mit starken Reisszähnen)
- Baggerlöffel um Längsachse hydraulisch drehbar, um profilgenau ausbrechen zu können
- Umrüstung auf Schrämmkopf bei verbackenem Lockergesteineinlagerungen möglich
Teilschnittmaschine TSM Funktion?
- Abbau der Ortsbrust (Lösen des Material) mittels Schrämmkopf
- Aufnehmen des gelösten Materials mittels Ladeeinrichtung
- Fördern des aufgenommenen Materials mittels Stetigförderung zur direkten Beladung von Transportfahrzeugen oder sekundären stetigförderanlagen