Bauverfahren Prüfung FS2021
Bauverfahren Prüfung FS2021, nur Prüfungsrelevante Folien
Bauverfahren Prüfung FS2021, nur Prüfungsrelevante Folien
Fichier Détails
Cartes-fiches | 280 |
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Utilisateurs | 17 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Technique |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 16.06.2021 / 22.08.2024 |
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Methoden zur Baugrunderkundung
Aufschlussverfahren sind Methoden zur Baugrunderkundung. Man unterscheidet zwischen direkten und indirekten Aufschlussverfahren.
INDIREKT:
- Kartierung freier Oberfläche
- Schürfe
- Bohrungen
- Untersuchungsstollen
- Untersuchungsschächte
DIREKT:
- Lufbildaufnahmen
- Sondierungen (Ramm-, Druck-, Flügelsondierungen, etc)
- Geophysikalische Verfahren (seismische, geoelektrische, radiometrische, magnetische Verfahren)
Kartierung freier Oberfläche
Natürliche Aufschlüsse wie Talhänge mit ausstreichnenden Gesteinsbänken, Wänden und Sohlen von Ton- oder Sandgruben bzw. Steinbrüchen sowie von benachbarrten Baugruben werden aufgemessen und kartiert.
Schürfe
- Graben- oder schachtartige Aufschlüsse zur oberflächennahen Erkundung, welche durch Hydraulikbagger oder mittels Handaushub ausgehoben werden.
- Bei Grundwasser sind Schürfe nicht zu empfehlen, weil Wasserhaltungen aufwändig sind und die Schürfwände instabil werden
- z.B. bei Strassenbau- oder Erschliessungsmassnahmen ausgeführt, oft auch um die Art der Gründung und Gründungstiefen von vorhandenen, angrenzenden Bauwerken zu erkunden.
Untersuchungsschächte und -stollen:
- Einsatz v.a. bei Grossprojekten wie Tunnel-, Kavernen- und Talsperrenbau, aber auch für Erkundung von Rutschflächen in Hängen und Böschungen
- Schächte sind tiefe, verbaute Schürfe. Die Sicherung der Schachtwände ist nötig und bei Wasserdrang sind Wasserhaltungsmassnahmen erforderlich
- Stollen sind horizontale Auffahrten, überwiegend zur Erkundung von Fels. Erkundungsstollen erhalten bei nicht standfestem Fels (gebrächen Gebirge) zur Sicherung einen Stahlrahmenausbau oder eine Spritzbetonschale. Zur Entwässerung durch Gräben (Röschen) werden Stollen in der Regel leicht ansteigend angelegt.
Bohrungen
Bohrungen dienen der Erkundung der Baugrubenbeschaffenheit, der geologischen und hydrogeologischen Situation sowie der Probenentnahme und optischen Sondierung.
Bei den Bohrverfahren muss man unterscheiden in was für Gestein man Bohren will.
Bohrverfahren Lockergestein
- Schneckenbohrverfahren
- Greiferbohrverfahren
- Kernbohrverfahren
Bohrverfahren Fels
- Zertrümmerungsbohrverfahren
- Kernbohrverfahren
Zertrümmerungsbohrverfahren
- Bohrloch wird mittels einer Vollbohrkrone hergestellt
- gestörte Bodenproben
- Gewinnung von indirekten Parametern
- über den Bohrforschritt ergeben sich Rückschlüsse auf Gesteinshärte, Abbaufähigkeit und Bohrbarkeit
- Aussagen über den Durchtrennungsgrad und die Schichtdicken meist nicht möglich
Randbedingungen Zur Bestimmung des Bohrverfahrens
- Bohrlochzweck
- Bohrlochendtiefe
- Bohrdurchmesser
- geologisches und hydrogeologisches Profil
- primärer Spannungszustand
- Neigung der Bohrachse
- Probenentnahme
Anwendung der Rammsondierung
- Auf Lockergestein ohne Blöcke oder verkittete Schichten beschränkt
- Übliche Tiefe für die gebräuchlichen Geräte: 10-15m
- Kombination von Rammsondierungen mit Bohrungen empfehlenswert
- ACHTUNG: Grundwasser hat einen EInfluss auf die Sondierergebnissen
Wichtig zu wissen:
- nicht bindige Böden haben geringen Eindringungswiderstand
- bindige Böden (nass): höherer Eindringungswiderstand
- bindige Böden (trocken): hoher Eindringungswiederstand
Vorteile der Rammsondierung
- Rasches Verfahren zum Lokalisieren von Schichten mit unterschiedlichem Eindringungswiderstand
- Lagerungsdichte
- Hindernisse
Nachteile von Rammsondierungen
- Rammsondierungen ergeben keine Proben und keine Auskunft über die Art des Bodens
- Gefahr einer falschen Interpretation im Hinblick auf das Vorhandensein von Steinen und Blöcken
Bauwerksüberwachung/ Monitoring
Definition:
- Ganze Bauwerke, Tragkonstruktionen oder Einzelbauteile werden über einen längeren Zeitraum messtechnische überwacht
- Erfasst werden Parameter wie Verformungen, Setzungen und Dehnungen, Schwingungen und Schallemissionen sowie Temperatur und Feuchtigkeit
- Mit der Bauwerksüberwachung werden Veränderungen sofort erkannt, sodass frühzeitig gezielte Gegenmassnahmen ergriffen werden können.
- Die Überwachung von Bauwerken ergibt sich aus zwei Umständen:
- während Bautätigkeiten (Überwachung Nachbarbebauung, Baugrubenabschlüsse etc.)
- bei alten Bauwerken (Sicherstellung Anforderungen an Tragsicherheit)
Wie wird die Beweissicherung beziehungsweise der Ist-Zustand festgehalten?
Vorsorgliche Beweisaufnahme:
- Vor der Aufnahme von Bautätigkeiten wird der Ist-Zustand der umliegenden Gebäude festgehalten.
- Diese Aufnahme ist die Grundlage, damit mit weiteren Untersuchungen oder Messungen, Abweichungen zur Ausgangslage genau und detailliert belegt werden können.
- Schäden, Risse oder Deformationen werden in einem Rissprotokoll erfasst und dokumentiert.
- Senkungen oder Neigungen von Bauwerken werden mittels tachymetrischer Vermessungen erfasst.
Was beinhaltet die Beweissicherung?
- Rissprotokoll
- Setzungs- und Verschiebungsmessungen
- Erschütterungsmessungen
- Grundwassermessungen
- pH-Werte
- Lärm
- Temperatur
- Feuchtigkeit
- etc.
Methoden zur Überwachung der Baugrube
- Verschiebung der Baugrubenwand mittels Inklinometer
- 3D geodätische Überwachung des Baugrubenabschlusses
- Wirkung der Belastung bei Ankerspannungen mittels Kraftmessdosen
- Porenwasserdruck mittels Piezometer für Scherfestigkeit des Bodens
- Piezometer zur Grundwasserpegelüberwachung
- Dehnungssensor zur Spannungsmesssung von Armierungen
- Ein-/Mehrfachextentensometer für Verschiebungen im Baugrund
- Chemischer Wassersensor für die Wasserqualität
Methoden zur Überwachung eines Gebäudes
- 3D geodätische Bauwerksüberwachung
- Höhenveränderung mittels Nivellement und Schlauchwaagenmessung
- Überwachung von Rissen mittels Extensometer und Weggeber/Fugenmesser
- Messungen von Neigungen mittels Neigungssensor
- Rauch- und Wassermelder zur Überwachung von EDV-/ Maschinenräumen
- Messung von Erschütterungen/Vibrationen durch Geophon
Gleisüberwachung
Werden Bauarbeiten in der Nähe von Gleisanlagen durchgeführt oder befinden sich diese in geologisch heiklen Gebieten, müssen Gleise sowie bahntechnische Anlagen überwacht werden.
Diese Überwachungen sind unter Einhaltung des SBB-Reglement I-50009 durchzuführen.
Methoden:
- Bestimmung der Höhe der Schienenoberkante mit Nivellement
- Permanente geodätische Gleisüberwachung
- Fahrleitungsmast-Neigung mit Neigungsensor
Überwachungsmethoden Tunnelbau
- 3D geodätische Überwachung
- Ein-/Mehrfachextensometer für Verschiebungen im Tunnelbau
- Flächendeckende Überwachung der Tunnelröhre mittels Laserscanning
- Höhenveränderung mittels Schlauchwaagenmessung
- Verschiebungen mittels vertikalen/horizontalen Inklinometer
- Erschütterungsmessungen durch Geophon an Gebäuden
- Extensometer und Gleimikrometer für Verschiebungen in der Tunnelröhre
- Kraft- und Dehnungsaufnehmer für Zug- und Druckkräfte
- Messanker zur Hohlraumsicherung und Befestigungen bei Hangsicherungen
- Porenwasserdruck mittels Piezometern
Wichtig Baugrunderkundung?
- Die Baugrunderkundung liefert relevante Grundlagen für die Projektierung und ist unerlässlich bereits in Vorstudien. Mit laufendem Projektfortschritt sind die Untersuchungen zu ergänzen.
- DieWahl der Erkundungsverfahren ist projektspezifisch und abhängig von der Geoloie
Wichtig Bauwerksüberwachung/Monitoring?
- Das Monitoring dient während der Bauausführung zur Überwachung der Bauzustände (Vergleich gerechnete Werte zu effektiven Verformungen) und zur Ableitung von Massnahmen
- Die Bauwerksüberwachung dient der Beweissicherung und Verhinderung von Einschränkung von Tragsicherheit/Gebrauchstauglichkeit von Bauten.
- Überwachung und Monitoring sind vor Baubeginn in einem Überwachungskonzept zu definieren (Ausgangszustand muss bekannt sein).
- Das Ereignismanagment ist Bestandteil des Überwachungskonzepts. Es definiert Alarmierung, Grenzwerte und Massnahmen.
Normenarten?
- Technische Normen
- Vertragliche Normen
- Verständigungsnormen
Technische Normen
- Anerkannter Stand der Technik im Bauwesen
- Regeln der Baukunde
- "Ausnahmeartikel": Abweichung von der Norm ist bei nachgewiesener gleichwertiger Lösung möglich
Vertragliche Normen
- "Allgemeine Geschäftsbedingungen"
- Regel von Vertragsverhältnissen und besonderen Verfahren im Bauwesen
- Hierzu zählen auch die Leistungs- und Honorarordnungen (LHO) für Architekten, Ingenieure, Planer und Fachingenieure der Gebäudetechnik
- Hilfsmittel zur Regelung und Vereinfachung komplexer Situationen
- Die rechtliche Verbindlichkeit dieser SIA-Normen muss vertraglich festgehlten werden!!!
Verständigungsnormen
- Defintion
- Klassifizierungen
- Kennwerte
- Erläuterungen
- Rechenhilfen
Zur Vereinfachung der Koordination der Zusammenarbeit der am Bau Beteiligten
Rechtliche Verbindlichkeit von Normen
- SIA Normen sind in gewissem Mass von rechtlicher Relevanz
- SIA-Normen sind nicht rechtsverbindlich
- SIA-Normen haben jedoch rechtliche Auswirkungen
- Anerkannte Regeln der Technik
- Verweise auf SIA-Normen in Gesetzen und Richtlinien
- Die rechtliche Verbindlichkeit dieser SIA-Normen MUSS vertraglich festgehalten werden
Wie läuft Bauplannung ab?
- Strategische Plannung
- Bedürfnisformulierung, Lösungsstrategien
- Vorstudien
- Definition des Bauvorhabens, Machbarkeitsstudie
- Auswahlverfahren
- Projektierung
- Vorprojekt
- Bauprojekt
- Bewilligungsverfahren/ Auflageprojekt
- Auschschreibung
- Ausschreibung, Offertvergleich, Vergabe
- Realisierung
- Ausführungsprojekt
- Ausführung
- Inbetriebnahme, Abschluss
- Bewirtschaftung
- Betrieb
- Überwachung und Überprüfung
Qualität im Bauwesen
Basierend auf SIA Merkblatt 2007
"Unter Produktequalität wird die Gesamtheit aller Merkmale verstanden, welche zur optimalen Erfüllung der Erwartungen an ein Bauwerk während der Nutzungsdauer beitragen. Produktequalität wird über die Qualität der Planungs- und Bauprozesse (Prozessqualität) gesteuert und setzt Unternehmensqualität voraus"
- Rechtliche und ethische Verantwortung von Bauherren und Baufachleuten zur Einhaltung der Anforderungen
- Technische Normen bieten Grundlage für die Formulierung dieser Anfordung
Qualität die der Ingenieur zu gewährleisten hat
- Die Qualitätssicherung für die von ihm zu erbringende Leistung liegt in der Verantwortung des Ingenieurs
- Bei komplexen Bauvorhaben mit hohen organisatorischen, terminlichen oder technischen Abhängigkeiten soll das projektbezogene Qualitätsmanagment (PQM) als besonders zu vereinbarende Leistung in Auftrag gegeben werden.
SIA 113 und Leitfaden KBOB definieren
- Die SIA 113 definiert die Aufgaben und Leistungen des Ingenieurs über alle SIA-Phasen (Teilphasen, siehe Modell Bauplannung)
- SIA 113 und der Leitfaden der KBOB formulieren die Grundsätze der Vergütung von Ingenieurleistungen / Honorarabrechnung
SIA 118 definiert:
- Die SIA 118 formuliert Regeln bezüglich Abschluss sowie Inhalt und Abwicklung von Verträgen über Bauarbeiten
- Die Norm beinhaltet die Grundlagen der Auschreibung sowie der Abwicklung eines Bauprojektes (Vergütung der Leistung des Unternehmens, Bestellungsänderungen, Bauausführung, Abrechnung, Abnahmen und Haftung für Mängel)
- Die ABB (=Allgemeine Bedingungen Bau) sind die allgemeinen Vertragsbedingung zu den technischen Normen (Bezeichnung. SIA 118/XXX)
Qualitätssicherung:
- Gemäss SIA 103 liegt die Qualitätssicherung der durch ihn zu bringenden Leistung in der Verantwortung des Ingenieurs
- Das SIA-Merkblatt 2007 formulierte die Qualitätsgrundsätze der Schweizerischen Bauwirtschaft und bietet Werkzeuge zur Umsetzung der Qualität
- MS: Managmentsystem des Unternehmens
- PQM: Projektbezogenes Qualitätsmanagment
- Die Qualitätsdefinition erfolgt auf Basis der technischen Normen
Baugruben (Definition und Zweck?)
Definition gemäss SIA 267:
- Baugrube: Aushub im Gelände für die Erstellung eines Bauwerks
Zweck:
- Baugruben dienen der Herstellung von Gründungskörpern, Tiefgeschossen, unterirdischen Verkehrswegen oder von Ver- und Entsorgungsleitungen
Baugrubenabschlüsse (Definition und Zweck)
Definition:
- Bauliche Massnahmen und Einrichtungen zur Abstützung und Sicherung von Graben-, (Bau-)Gruben-, Schacht- und Tunnel- wänden sowie Stollenwänden und -decken im Bereich von Aufgrabung, im Tief-, Tunnel-, Wasser- und Bergabu bezeichnet.
Zweck:
- Sind die Platzverhältnisse stark beengt oder erlauben die Boden- und Wasserverhältnisse keine geböschte Baugrube, so ist ein Baugrubenverbau auszuführen. Der Verbau verhindert Einsturz, nachrutschendes Erdreich, eindringendes Wasser oder Erosion und schützt so Arbeitsraum, Geräte und Menschen von Gefahren und Beeinträchtigung
Kriterien zur Dimensionierung und Wahl einer Baugrube und der Art dessen Baugrubenabschluss
Dimensionierung einer Baugrube und Art des Baugrubenabschlusses sind abzustimmen auf die örtliche Begebenheiten und das geplante Bauwerk. Berücksichtigung von u.a. folgenden Aspekten:
- Abmessung geplantes Gebäude
- Gründungstiefe
- Arbeitsraum/ Platzbedarf in der Gründungstiefe
- vorgesehene Gründungsart
- Grundwasserstand
- Kennwert und Eigenschaften des anstehenden Bodens ober- und unterhalb der geplanten Baugrubensohle
- Nachbarbebauungen
- Belastung im Bau- und Endzustand
Böschungen Definition und Zweck?
Definition:
- Böschung:
- Gelände mit einer durch Abtrag oder Anschüttung geschaffenen geneigten Geländeoberfläche
- Abmessungen
- Trapezförmig
- B-Baugrubenbreite
- a-Baugrubenlichtmass
- b-Bauwerksbreite
ZWECK:
- Eine Böschungssicherung ist notwendig, damit die Böschungen nicht durch Niederschlagswasser ausgespült werden.
- Die Art der Böschungsicherung ist abhängig von:
- der Bauzeit,
- erforderlichem Erosionssschutz,
- den Bodeneigenschaften,
- den Platzverhältnissen
- Möglichkeiten zur Böschungssicherung:
- Platikfolie, Geotextilien, Mörtelschicht, Sicherbeton mit eingelegter Bewehrungsmatte, Böschungsvernagelung, Baugruben mit T>5m: Anlegen von Bermen