Bauverfahren Prüfung FS2021
Bauverfahren Prüfung FS2021, nur Prüfungsrelevante Folien
Bauverfahren Prüfung FS2021, nur Prüfungsrelevante Folien
Set of flashcards Details
Flashcards | 280 |
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Students | 17 |
Language | Deutsch |
Category | Technology |
Level | University |
Created / Updated | 16.06.2021 / 22.08.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20210616_bauverfahren_pruefung_fs2021
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Stützflüssigkeit
Flüssigkeit die während des Aushubs zur Stützung der Wandungen des Schlitzes verwendet wird (i.d.R. Verwendung einer Betonitsuspension)
Verfahren zur Herstellung von Ortbetonschlitzwänden
- Kontinuirliches Verfahren
- Die Lamellen werden kontinuierlich hintereinander ausgeführt
- Alle Läuferlamellen haben die gleichen Abmessungen
- Pilgerschrittverfahren
- Nach der Herstellung einer Anfängerlamelle (Primärlamelle) wird zuerst die übernächste Lamelle ausgeführt. Anschliessend folgt die dazwischenliegende Schliesserlamelle (Sekundärlamelle)
- Primär- und Sekundärlamelle haben aufgrund der Fugenelemente unterschiedliche Längen
- Für diese Verfahren muss die Sekundärlamelle mit einer Suspension gefühlt werden, während die zweite Primärlamelle betoniert wird
Stützflüssigkeit
- Entwicklung der Schlitzwandtechnik begann mit Anwendung der Eigenschaften der Plättchenstruktur in Tonschlämmen und der damit einhergehenden Stützfunktion von Betonitsuspension in einem offenen Schlitz. Wirkungsweise der Suspension:
- Membranwirkung
- Filterwirkung
- Die Volumenzunahme des Tonminerals Montmorillonit in der Bentonitsuspension erlaubt es, rechnerisch nachvollziehbare Stützwirkung im ausgehobenen Schlitz zu erzeugen und damit tiefe Schlitze herzustellen.
- Um die Betonitsuspension für mehrere Schlitze einsetzen zu können, wird sie mit Zyklonen über eine Entsandungsanlage gereinigt
Stützflüssigkeit in feinkörnigen Böden?
In feinkörnigen Böden hat die Stützflüssigkeit eine Membranwirkung.
Wasser kann durchströmen, Suspension kann nicht eindringen. Durch Druckdifferenz (Suspension - Porenwasserdruck) Filtration der Suspension (Teilweise).
Tonpartikel bilden an der Erdwand, auf welcher der hydrostatische Stützdruck der Suspension wirkt und den Boden stützt.
Stützflüssigkeit in grobkörnigen Böden
In grobkörnigen Böden hat die Stützflüssigkeit eine Filterwirkung. Tonpartikel können Poren im Boden nicht überbrücken => Suspension drinkt in den Boden ein => Suspensionsdruck wird auf Korngerüst übertragen, da Suspension ohne Fliessen Schubspannungen aufnehmen kann => Eindringstrecke begrenzt bis Schubspannung = Druckdifferenz Suspension - Wasser)
Eigenschaften der Stützflüssigkeit
- Suspension braucht Zeit zum Quellen
- Suspension ist thixothrop und ändert Zustand mit zunehmender Standzeit
- Suspension lädt sich mit der Zeit mit Bodenteilchen auf
- Kann positiven oder negativen Einfluss auf Stützeigenschaften haben
- in Penetrarionszone wirkt nicht der ganze hydrostatische Stützdruck
- innere Standsicherheit (Parameter: Kornverteilung, Reibungswinkel, Dichte, Fliessgrenze)
- Für Gesamtstbilität => äussere Standsicherheit (Modell Bruch- / Gleitkörper)
Fungenelemente Definition
Fugenabschalkonstruktion:
- Konstruktion, meistens aus Stahl, die in den Schlitzwandelementen eine klar definierte Fuge ausbilden
- Sie wird entsprechend dem Betonierfortschritt und unter Berücksichtigung des Abbindevorgangs gezogen und muss eine genügende Steifigkeit aufweisen, um über die gesamte Fugenlänge eine gerade Fuge zu garantieren.
Zweck von Fugenelementen
- Wesentlicher Aspekt der Schlitzwandtechnik besteht darin, dass die abschnittsweise hergestellten Wandelemente nach dem Aushärten wie eine durchgehend hergestellte Wand wirken. Die Lamellen müssen also zu einer durchgehenden verbundenen Wand verbunden werden
- Nur so sind ein genau definierter Lastabtrag und die Wasserundurchlässigkeit sicherzustellen
- Fugenkonstruktionen dürfen diese geforderten Eigenschaften nicht beeinträchtigen. Dies gilt v.a. bei Baugrubenumschliessungen, die dem Wasserdruck ausgesetzt sind.
- Fugenkonstruktionen:
- Zwei Systeme: wiedergewinnbare und verlorene Fugenelemente
- Einsatz der Fugenelemente ist abhängig von der Schlitzwanddicke, der Aushubtiefe und der technischen Erfahrung der ausführenden Firma
Schlitzwandgreifertechnick
Unterscheidung zwischen Seilgreifer und Hydraulikgreifer. Unterscheiden sich nur bei der Schliessmechanik erheblich.
Hindernisse bei der Erstellung von Schlitzwänden
- Hindernisse im Baugrube (z.B. Findling), mögliche Massnahme: Injektion um/ unter Hindernis (Bodeneigenschaften sind bei dieser Massnahme zu beachten)
Projektbeisbiel Schlitzwand
Tiefbahnhof RBS BERN
Der Schacht Laubenstrasse wurde mittels Schlitzwänden umgesetz.
Vorteile von Schlitzwänden:
- Wasserundurchlässiger Baugrubenabschluss
- Herstellung bis in grosse Tiefen möglich (bis 100m)
- i.d.R. erschütterungs- und lärmarmes Herstellungsverfahren
- Betonitstützung: Vorteilhafter Baugrubenabschluss bei naheligender Nachbarbebauung hinsichtlich Setzungsverhalten, innerstädtischer Einsatz gut realisierbar
- Keine Abhängigkeit von Bodenverhältnissen
- Schlitzwand kann in Bauwerk integriert werden
- Zahl der Fugen ist bei Schlitzwänden wesentlich geringer als bei Bohrpfahlwand => Restwasseranfall ist somit i.A. auch geringer
- Durch Hindernisse im Boden wird die Vertikalität eiiner Schlitzwand un der saubere Anschluss der einzelnen Lamellen weniger gestört als bei Pfahlwänden
Nachteile Schlitzwände
- Antreffen von Hindernissen kann zu grösseren Problemen führen (evtl. ist "umschlitzen" des Hindernisses nötig )
- Aufwändige, teure und grossflächige Installation erforderlich => logistische Herausforderung bei innerstädtischer Baugrube
- Aufwändige und teure Aufbereitung und Entsorgung der Betonitsuspensionen (Entsanden usw. )
- Geometrische Flexibilität ist ggü. einer Bohrpfahlwand nicht gegeben => Abhängigkeit von der Lamellenbreite
Hindernisse im Baugrung
Findlinge sind immer ein Hindernis bezüglich Erstllung jeglicher Baugruben. Bei der Schlitzwand wird bis OK Findling betoniert, danach ausgehoben, der Findling mittels Injektion zertrümmert und die Schlitzwand mit Schalung vervollständigt.
Baugrundinjektion
Einpressen fliessfähiger mittel in den Untergrund zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Böden oder zur Absicherung (Unterfangung bzw. Nachgründung) von bestehenden Bauwerken im Fundamentbereich
Injektionsgut
Pumpbares material (Suspensionen; Lösung, Emulsion und Mörtel), das in eine Formation aus Locker- und Felsgestein eingepresst wird und nach einer bestimmten Zeit ansteift und erhärtet.
Injizierbarkeit
Eigenschaft eines Baugrundes Injektionsgut aufzunehmen
Anwendungsbereiche von Injektionen
- Unterfangung
- Baugrundverbesserung:
- Verfestigung
- Erhöhung der Tragfähigkeit
- Verminderung von Setzungen
- Fundamentinstandsetzung und verbesserung
- Abdichtung
- Abdichtung von Anschlüssen/ Durchführungen in Baugrubenverbau
- Baugrubenverbau
- Schirminjektion im Tunnelbau (Injektion trägt in Radialrichtung)
Auswahl des Injektionsverfahren
Ist abhängig von verschiedenen Parametern:
- Baugrund
- Kornverteilungskurve
- k-Wert
- Wasserdruck
- Wasserströmung
- Temperatur
- Preis
- Injektionszweck
- Abdichtung
- Verfestigung
- Endfestigkeit
- Festigkeitsentwicklung
- Klebkraft
- Hohlraumfüllung
- Langzeitbeständigkeit
- Baubetrieb
- Platzverhältnisse
- zeitliche Abläufe
- Geräte
- Unweltverträglichkeit
- Grundwasserschutzzone
- Strömungsverhätnisse
- Reaktionszeit
Injektionsverfahren
- Injektion (Verfüllen von Poren)
- 5-60 Bar
- Verfüllung des Porenraums
- Abdichtung und Verfestigung mit:
- Zementsuspensionen
- Feinzementsuspensionen
- Wasserglas
- Kunstharze
- Soilfrac ( Aufsprengen von Klüften)
- 5-60-100bar
- Zweistufig
- Verfüllung Porenraum + Verdichtung
- Aufbrechen, Vollumenerhöhung + Hebung
- Gezielte Hebungen
- Zementsuspensionen
- Zement-Betonit-Suspension
- 300-700 bar
- Mischung Boden + Injektionsmörtel
- Bodenbetonsäulen
- Zementsuspensionen
- Zement-Betonit-Suspension
Injektionsgut
- Mörtel und Pasten
- Suspensionen
- Lösungen
- Emulsionen
Injektionsgut kann mittels Härter, Beschleuniger, Verfestiger, Stabilisator als Zusatzmittel verbessert werden.
Kriterien für Eindringfähigkeit
D = Siebdurchgang des Bodens
d = Siebdurchgang des Injektionsmitell
D15/d85 > 24 => Injektion möglich
Leistungverzeichnis
Basiert auf dem NPK; Normpositionenkatalog
Gibt auskunft über Preis und zeigt auf welche arbeiten durchgeführt werden müssen.
Beispiel eine Injektion hat Positionen bei Baustelleneinrichtung; Injekionsarbeiten; Injektionsgut; Qualitätskontrollen; Sporadische Kernentnahme;
Kluftinjektion
In standfestem Fels werden unverrohrte Bohrungen 80 bis 150 mm hergestellt, in die ein Verpressschlauch mit Packer eingeführt wird. Nachdem der Packer in einer bestimmten Tiefe das Bohrloch verschlossen hat, wird das Injektionsmittel durch den Injektionsschlauch in das darunter liegende Bohrloch eingepresst, bis der vorgesehene Druck aufgebaut ist und gehalten wird. Danach wird der Packer stufenweise gezogen und der Vorgang wiederholt.
Verdichtungsinjektion
Es kann über das Bohrrohr direkt verpresst werden. Hierzu wir eine verrohrte Kleinlochbohrung 80 bis 150 mm durch Rammen, Dreh- oder Schlagbohren, Rütteln oder Spülen bis auf die geplante Tiefe abgeteuft. Das Bohrrohr wird dann stufenweise gezogen und dabei das Injektionsmittel verpresst.
Packer
In ein Bohrloch oder Manschettenrohr eingebrachte Vorrichtung, mittels welcher Teile des Bohrloches gegeneinander abgedichtet werden. Im Allgemeinen ist ein Packer eine mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigte, aufweitbare Vorrichtung.
Unterscheidung zwischen Einzel- und Doppelpacker. Doppelpacker; injektionen auf beiden Seiten des Bohrloches möglich.
HDI - Verfahren mögliche Anwendungen?
Hochdruckinjektion - Jet-Grouting - Soilcrete Verfahren
Wird verwendet für:
- Unterfangung von Gebäuden zur Herstellung von Baugruben
- Herstellung von Abdichtungswänden und wasserdichten Baugrubenumschliessungen
- Herstellung von horizontalen Abdichtungssohlen
HDI-Verfahren unterschiede und einsatzbereiche?
- Simplexverfahren
- Duplexverfahren
- Boden mit Druckluft aufgeschnitten
- dann mit Zementsuspension durchmischen
- grössere Bodensäulendurchmesser und erweiterter Einsatzbereich als mit Ein- und Zweiphasenverfahren (steife bindige Böden)
- Triplexverfahren
HDI Verfahren immer im Grundwasseranwendbar; Einsatzbereiche für HDI (sandiger Kies; schluffiger Sand; toniger Schluff)
Vorteile HDI-Wände
- direkte Lastübertrag von Fundament auf Injektionskörper
- steile Spriesslatte
- erschütterungsarme Herstellung
- geringe vertikale und horizontale Verformung (Achtung: Druck und Auflast)
- Auftriebssicherung / evtl. Kombination mit temporärer und dauerhafter Abdichtung
- Einsatz von kleinem Gerät möglich
- im Grundwasser einsetzbar (vgl. Kriterien Injektionsmittel)
- Festigkeitseigenschaften variable einstellbar
Nachteile HDI
- Überwüchse, die vom Sollquerschnitt, abstehen, müssen entfernt werden
- kostenintensiv
- nicht bis in beliebige tiefen anwendbar
- im Wesentlichen in kiesigen Böden anwendbar
- bei Wänden; beschränkte Höhe (da nicht armiert)
Soil Fracturing (Feststoffeinpressverfahren)
- Boden durch einpressen von Injektionsmittel verdichtet und örtlich gezielt aufgerissen und verpresst
- zweiphasiges Vorgehen nötig
- Bodenstabiliesierung, -verfestigung, -verspannung (erstinjektion)
- Horizontales Aufreissen und Hebung (zweitinjektion)
- Einsatzbereich
- Kiese, Sande
- schluffige Sande, Schluffe
- weiche bis steife bindige Böden
Die zweite Phase dient zur Herstellung von Hebungen, in der ersten Phase wird der Boden horizontal stabilisiert, in der zweiten Phase wird gezielt vertikale Hebungen verursacht.
Baugrubensicherung 3 Stufen?
UNterscheidung von drei Stufen der Baugrubenwandsicherung:
- Nicht abgestützt
- einfach abgestütz (Anker/Spriessung)
- mehrfach abgestütz (Anker/Spriessung)
Baugrubenaussteifung
Definition: Die Abstützung (Baugrube): System aus Gurten und Steifen (Spriessen) zum Abstützen der Tragkonstruktion
Spriessarten:
- Aussteifung der Baugrubenwände oberhalb der Baugrubensohle
- Mögliche Arten; Holz, Stahl, Ausnahme Stahlbeton
- Holzspriesse nur bis Breite 10 meter üblich
- Am häufigsten Stahlspriesse in Form Walzprofilen oder Rundrohren zum Einsatz
Einsatzgebiete für Anker
- bei Baugrubenwänden
- zur Ufersicherung
- für Auftriebssicherungen
- zur Sicherung von Unterfangungen
- bei Zugverankerungen
- für die ABsicherung von Böschungen und Felswänden
- zur Kipp- und Gleitsicherheit von Bauwerken
Vorabklärungen; ist EInsatz von Ankern überhaupt möglich ?
- Geotechnische Vorabklärungen
- Auswirkungen der ankerarbeiten (Setzungen/ Hebungen durch Bohrungen und Injektionen, Beeinflussung des GW)
- Nachbarrechtliche Aspekte
- Spezielle Hindernisse (Bauten, Leitung, Kabel)
- Statik
- Bauablauf/ Etappierung
Ankertypen
Man unterscheidet zwischen vorgespannten Anker (Verpressanker) und ungespannten Anker (Nägel). Es wird beidseitig zwischen temporär und permanent unterschieden. Die Nutzungsdauer ist bei einem temporären Anker < als die Nutzungsdauer von 2 Jahren bei Nägeln ist ein temporärer kleiner als die Nutzungsdauer von 5 Jahren.