STMG: Strategisches Management
Ostschweizer Fachhochschule
Ostschweizer Fachhochschule
Kartei Details
Karten | 46 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 31.05.2021 / 28.06.2021 |
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Was ist Strategisches Management?
- strategisches Management ein systematischer Führungsprozess zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolg
- Es dient aber auch als Orientierungsrahmen zur inhaltlichen Gestaltung wirksamer Strategien
- einzigartige Positionierung im Markt zu einem dauerhaften Wettbewerbsvorteil
Welche drei Phasen werden im Modell des strategischen Management durchlaufen?
- Informationsanalyse
- Strategieentwicklung
- Strategieumsetzung
Welche Ebenen des strategischen Management gibt es in Bezug auf ein Unternehmen?
- Gesamtunternehmensstrategie (Corporate Strategy)
- Vision / Leitbild, Auswahl der Märkte sowie Produkte / Dienstleistungen, Portfoliomanagement, Ressourcenverteilung, Wertschöpfungstiefe, Synergien, Kernkompetenzen, Internationalisierung, Abstimmung Wettbewerbsstrategien
- Geschäftseinheits-/Wettbewerbsstrategie (Business Strategy)
- Auswahl der Produkt-Markt-Kombinationen, SWOT-Analyse, Positionierung / strategische Erfolgspositionen, strategische Projekte, Abstimmung und Koordination der Funktionsstrategien
- Funktionsstrategien (Roadmap)
- Entwicklung von Massnahmen zur Unterstützung der Unternehmens-und Wettbewerbsstrategien (z.B. Marketing-/Innovationsstrategie)
In welchen Formen kann das strategische Management institutionalisiert werden? (5 Formen)
- gekoppelt
- periodisch wiederkehrenden und strukturierten Führungsprozess
- ereignisorientiert
- bei besonderen Problemen, ad hoc und punktuell
- verzichtet auf jegliche formatisierte Art
Was ist ein SGF?
Ein strategisches Geschäftsfeld (SGF) ist ein Auschnitt aus dem externen Betätigungsfeld des Unternehmens.
Ein SGF ist ein (gedanklich abgegrenzt) definierter Markt in einem Markt. Die Kriterien sind:
- Kundenbedürfnis
- Verfahren/Technologie
- Abnehmer /Marktregionen
Unterscheidet sich zu anderen SGF in folgenden Punkten:
- Wachstums- und Erfolgsaussichten
- Chancen und Gefahren (Turbulenzen, Unsicherheiten)
- Erfolgsfaktoren (bezüglich Strategie, Fähigkeiten, Investitionen)
Was ist eine SGE?
Eine strategische Geschäftseinheit (SGE) ist ein Teilbereich eines Unternehmens, der in einem unternehmungsexternen Marktsegment unabhängig von anderen Teilgebieten der Unternehmung agieren kann. Strategische Geschäftseinheiten sind eng verbundene Markt-Produkt-Kombinationen mit eindeutig definierter Marktaufgabe.
real-organisatorische Abgrenzung nach:
- Eigenständigkeit
- Führbarkeit
- Ressourcennutzung
Zweck: klare Zuständigkeit im Unternehmen!
Erkläre die Erfolgspotenzial orientierte Sicht des Strategischen Managements?
Die Erfolgspotenzial orientierte Sicht verdeutlicht, dass die strategischen Aktivitäten den kurzfristigen Erfolg negativ beeinträchtigen. Investitionen in Entwicklung und Produkt führen zuerst zu einem negativen Cashflow. ERst wenn die Produkte auf dem Markt Umsätze erzielen, stellen positive Geldströme ein.
Wie definiert sich eine Strategie? (2 Aspekte)
- Positionierung
- Welche Leistungen bieten wir welchen Kunden an? Wo?
- Welche Wettbewerbsvorteilebesitzen wir dabei (d.h. welchen relativen Kundennutzen erzielen wir)?
- Wertkette
- Welche internen Aktivitäten, Prozesse, Fähigkeitenund Ressourcen unterstützen uns dabei?
Es ist genau so wichtig zu wissen, was wir bewusst nicht machen.
Welche Kenntzahlen helfen dir bei der Analyse der bisherigen Entwicklungen?
- Umsatz
- Cash-Flow
- Anzahl Mitarbeiter
- Dividenen
- Beschaffungsvolumen
- Steuerbelastung
- Marktanteil (in Prozent des Gesamtmarktes oder wichtiger Teilmärkte)
- Kundenstruktur (Anzahl, Grösse und Verschiedenartigkeit)
- Kundenloyalität
- Geografische Marktabdeckung (Breite, Verschiedenartigkeit der Märkte)
- Anzahl und Neuigkeitsgrad unserer Innovationen
- Image (bezüglich Qualität, Kundenservice, Ökologiebewusstsein, Arbeitgeber)
- Kosten- und Preisentwicklungen
- Personal (Qualifikation, Anzahl, Altersstruktur)
Liste nicht abschliessend.
Welche Grössen helfen dir bei der Analyse der bisherigen Entwicklungen?
- Finanzielle Grössen
- strategische Grössen
Erkläre die Methode PESTEL und welche Sichten beinhaltet die Methode?
Mit der PESTEL Analyse lässt sich das Umfeld eines Unternehmens analysieren.
Anhand verschiedener Faktoren lässt sich herausfinden, welche Auswirkungen externe Entwicklungen auf Strategien eines Unternehmens haben können.
Die PESTEL Analyse besteht aus 6 Faktoren, die von außen auf ein Unternehmen einwirken können:
- Political – Politische Faktoren -> z.B: Gesetzgebungen, Subventionen
- Economic – Wirtschaftliche Faktoren -> z.B: Wirtschaftswachstum, Inflationsrate
- Social – Sozio-kulturelle Faktoren -> z.B: Werte, KAufverhalten
- Technological – Technologische Faktoren -> z.B: Informationstechnologie, Digitalisierung
- Environmental – Ökologisch-geographische Faktoren -> z.B: Infrastruktur, Energiequellen
- Legal – Rechtliche Faktoren -> z.B: Arbeitsrrecht, Steuerrecht
Was bedeutet Kostenführerschaft?
Die Kostenführerschaft ist eine der beiden generischen Wettbewerbsstrategien. Sie setzt sich zum Ziel, der kostengünstigste Anbieter zu sein bzw. zu werden.
Dies kann z.B. erreicht werden
- durch einen natürlichen Vorteil, wie einen günstigen Standort oder
- durch bewusstes Rationalisieren oder
- durch die Ausnutzung von Skaleneffekten (auch Grösseneffekten) oder
- durch Prozessoptimierung.
Was bedeutet Differenzierung?
Bei der Wettbewerbsstrategie Differenzierung (oft auch als Qualitätsführerschaft bezeichnet) geht es darum, sich klar von den Konkurrenten abzugrenzen. „Anders und/oder besser als die anderen“ ist hier das Motto. Hierzu versehen Sie das eigene Angebot mit Merkmalen, die Wettbewerber nicht aufweisen.
Welche fünf Wettbewerbskräfte kennen Sie?
Um die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu beurteilen, müssen daher die Branchenattraktivität und die relative Position bekannt sein. Ob ein unternehmen eher links oder rechts der Rentabilität eingegliedert ist, hängt von der Wettbewerbsstrategie ab. Diese ist umso erfolgreicher, je besser sie sich gegenüber den fünf Wettbewerbskräften positioniert:
- Bedrohung durch neue Konkurrenten
- Bedrohung durch Ersatzprodukte (Substitutionsgüter)
- Verhandlungsstärke der Abnehmer
- Verhandlungsstärke der Lieferanten
- Rivalität unter den bestehenden Wettbewerbern
Kurzfristig können sich auch andere Faktoren positiv auf die Rentabilität auswirken. Langfristig sind aber die fünf aufgeführten Kräfte fundamental.
Wie heissen die 5 Marktkräfte von der Branchenstrukturanalyse gemäss Porter?
Eine Branchenstrukturanalyse wie Porter's Five Forces untersucht Einflussfaktoren, die auf eine Branche wirken und beurteilt anhand dessen die Branchenrentabilität in einem konkreten Marktumfeld.
- Verhandlungsmacht der Lieferanten
- Verhandlungsmacht der Kunden
- Bedrohung durch neue Wettbewerber
- Bedrohung durch Ersatzprodukte
- Wettbewerbsintensität in der Branche
Was sind die Vorteile der BSC?
- konkretisiert die Umsetzung der Strategie anhand strategischer Ziele, Messgrössen, Vorgaben und Massnahmen
- ermöglicht stufengerechte Ableitung der Zielsetzungen
- Verbindung von finanziellen Zielsetzungen mit Leistungsperspektiven bez. Kunden, internen Prozessen, Mitarbeitern und Innovationen -> „Balance“
- ausgewogen: monetäre & nicht monetäre Grössen, externe und interne Sicht
- Ergebniskennzahlen und Frühindikatoren (Leistungstreiber)
- BSC als zentrales Kommunikationsinstrument: „Was sind strategisch wichtige Grössen?“, „Wie sind sie miteinander verbunden?“ -> Mitarbeitern wird Bezug zwischen Strategie und ihrer Tätigkeit klar
- Integration mit jährlichem Budgetierungsprozess (für jede langfristige Massnahme werden jährlich kurzfristige Meilensteine / Initiativen abgeleitet)
Was sind die Nachteile einer BSC?
- BSC ist kein Ersatz für das operative Kontrollsystem
- nicht alles, was für die Strategieumsetzung entscheidend ist, lässt sich mit einer BSC steuern
- strikte Führung über Kennzahlen schränkt Freiräume, Kreativität und Spontaneität ein
- BSC-Ziele können falsche Anreize setzen
- Fixierung auf Kennzahlen kann zu einseitigen Optimierungsversuchen oder gar Manipulationen führen
- Wirksamkeit einer BSC steht und fällt mit der zuvor entwickelten Strategie
- die Einführung und regelmässige Pflege einer BSC ist aufwändig
Was versteht man unter Prämisenkontrolle?
Die Prämisenkontrolle überprüft das "Warum" unserer Strategie und setzt sich mit der Umweltentwicklung auseinander:
- stimmen die Annahmen noch? was hat sich inzwischen geändert?
- neue Chancen/Gefahren?
- Anpassung der Strategie erforderlich?
Was versteht man unter Wirksamkeitskontrolle?
Bei der Wirksamkeitkontrolle, die eng mit der Prämisenkontrolle verbunden ist, geht es um den Inhalt, das "Was" der Strategie. Folgende Fragen sind in der Wirksamkeitskontrolle zu klären:
- haben wir die richtige Strategie?
- setzen wir auf die richtigen Wettbewerbsvorteile und SEPs?
- müssen wir unsere Massnahmen anpassen bzw. neue definieren?
Was versteht man unter Umsetzungskontrolle?
Die Durchführungskontrolle überprüft das "Wie". Der Fokus ist dabei vorwiegend auf interne Faktoren der Strategieumsetzung gerichtet:
- werden die Projekte und Massnahmen planmässig realisiert?
- haben wir die Zielvorgaben erreicht?
- wo gibt es Widerstände, Verzögerungen? Wieso?
Erkläre Disruptive Innovationen
Eine disruptive Innovation ist ein Prozess, der in einer kleinen, unscheinbaren Nische oder im Low-End-Bereich einer Branche beginnt. Auf der Grundlage einer neuen Technologie oder eines neuartigen Geschäftsmodells werden Produkte oder Dienstleistungen entwickelt, die zunächst nur einen kleinen Teil von Kunden ansprechen.
Konkurrenten mit bisher ungenügenden Lösungen im Low-End-Bereich werden dank ständiger Weiterentwicklung für bisherige Kunden interessant ("goodenough" und kostengünstiger als Etablierte).
Disruptive Innovationen brechen etablierte Märkte auf und verändern die Spielregeln ganzer Branchen. Beispiele wie die Digitalfotografie, Streaming-Dienste oder der 3D-Druck zeigen, wie mit radikalen Ideen und Nischenangeboten etablierte Anbieter verdrängt werden.
Was versteht man unter Netzwerkeffekten?
Die Attraktivität eines Produktes oder einer Dienstleistung kann mit der Anzahl der Kunden steigen, die das Produkt oder die Dienstleistung bereits nutzen.
Beispiele (oftmals: Grenzkosten = 0)
- Telefonnetze - Anzahl Anschlüsse
- Netflix, Parship
- Online Auktion - Wert der Auktion hängt von Anzahl Nachfragender und Anbietender ab
Welche zwei Pfade gibt es bei einer Outpacing-Strategie?
Es gibt die folgenden Wege:
- Über die Differenzierung (siehe Weg in Grün)
- Zuerst schafft man einen Standard und entwickelt sich langsam weiter durch Verbesserung der Herstellungsverfahren.
- Über die Kostenführerschaft (siehe Weg in Blau)
- Zuerst wird der Markt mit einem Billigprodukt bearbeitet und entwickelt und verbessert seine Produkte langsam weiter.
Was sind die strategischen Trends?
- Plattformökonomie und Ökosystem
- Servitization
- As a Service-Modelle
- Invertierung des Geschäftsmodells
Was sind wichtige Bestandteile von Unternhemensvision und Leitbild? (Steinmetz)
- Identitätsfunktion (..Steinmetz 1, Wer bin ich?)
- Langfristige Orientierung für Mitarbeiter, Kunden
- Identifikationsfunktion (..Steinmetz 2, Was will ich sein?)
- Grundlage für die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen
- Mobilisierungsfunktion (..Steinmetz 3, Wo wollen wir hin?)
- Motivation gemeinsam die Vision wahr werden zu lassen
Erkläre die Wertkette nach Porter und was ist der Zweck der Analyse?
Primäre Aktivitäten: Direkte Wertschöpfung
Unterstützende Aktivitäten: Indirekte Wertschöpfung
Zweck:
- Wo besitzen wir wlche Wettbewerbsvorteile und -nachteile?
- Wo können/ müssen wir den Hebel ansetzen?
Vorgehen:
- Wertkette definieren (Vollständigkeit vor Detailiertheit!)
- Wertkette analysieren
- qualitativer Vergleich mit Hauptkonkurrenten
- strategische Kostenanalyse
- Wertschöpfungsaktivitäten optimieren oder neu konfigurieren
Nenne die 4 Hauptkomponenten der Wettbewerbsstrategie nach Porter?
- Positionierung im Markt (welche Produkte, welche Kunden, in welchem geografischen Markt)
- Wettbewerbsvorteile (Differenzierung z.B. Qualität, Leistung, Anwenderfreundlichkeit, …; oder günstigere Kostenstruktur. Wettbewerbsvorteile ermöglichen also höhere Preise und/oder tiefere Kosten > höhere Margen)
- Aktivitäten, Ressourcen und Fähigkeiten (zum Aufbau der Wettbewerbsvorteile)
- Strategische Faktoren (Standort und regionale Vernetzung (Cluster), Unternehmensgrösse und Kapazitätsauslastung, Synergien mit anderen Geschäftseinheiten, zeitgerechte Investitionen, vertikale Integration)
Welche offensiv Massnahmen können gegen Wettbewerbskräfte unternommen werden?
- Positionierung den Wettbewerbskräften anpassen
- Wettbewerbskräfte zu Gunsten des eigenen Unternehmen beeinflussen
- Veränderungen in den Wettbewerbskräften ausnutzen
Was ist ein Key Success Faktor? (auch Erfolgsfaktor genannt)