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Fichier Détails
Cartes-fiches | 223 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Arabe |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 25.05.2021 / 17.06.2021 |
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Was sind Aufgaben der Wissenschaftstheorie?
- Systematische Rekonstruktion von Theorien und Einzelwissenschaften
- Nachweis von Unklarheiten und Problemen
Was sind Induktion und Deduktion, und nach welchem Verfahren handelt die empirische Wissenschaft?
- Induktion: vom Spezifischen zum Allgemeinen (laut Hume kein logischer Schluss!)
- Deduktion: Vom Allgemeinen aufs Einzelne (logisch zwingend, vgl. H-O-Schema)
Empirische Wissenschaft handelt nach Deduktion
Was sind zentrale Annahmen des logischen Empirismus? Wer vertrat diese Annahmen wann?
- Carnap und Schlick, 20.Jhd.
- Gesetze werden als Verallgemeinerungen per Induktion gewonnen und durch Feststellung weiterer Geltung bestätigt
- Basis = Protokollsätze bezügl. raum-zeitlich identifizierbarer Gegenstände / Ereignisse àalle psychologischen Sätze in diese überführbar
- Sinnvoll sind nur analytische oder synthetische Sätze, diese aus Protokollsätzen logisch ableitbar
- Zweisprachenkonzeption: Theorien als Zusammenfassung von Protokollsätzen, Theoretische Begriffe als „Kurzbezeichnung“ für Experimentalresultate
Welche Annahmen machte Carnap über den Zusammenhang von wissenschaftlichen (theoretischen) Aussagen und der Realität?
- Gesetze werden durch Induktion gewonnen
- Wissenschaftliche Aussagen logisch abgleitet aus Protokollsätzen
- alle psychologischen Sätze in diese überführbar
- Theorien demnach als Zusammenfassung von Protokollsätzen
Welcher Bezug beseht für Carnap zwischen Theorie und Empirie?
Theorien ergeben sich folglich aus der Empirie
-> Theoretische Begriffe als „Kurzbezeichnung“ für Experimentalresultate
Welche Probleme und Grenzen des logischen Empirismus wurden diskutiert?
- Induktionsprinzip nicht logisch begründet (Hume)
- Willkürlichkeit der Forschung ohne Theorieleitung
- Verifizierbarkeit wiss. Sätze problematisch wegen Induktionsproblem!
Inwiefern grenzt sich Popper von Carnap ab?
Carnap: Induktion als Weg zur Erkenntnisgewinnung
Popper: Deduktion als Weg zur Erkenntnisgewinnung
Warum heißt Poppers Standpunkt „kritischer Rationalismus“?
Rationalismus, da Theorien aus dem Verstand heraus formuliert werden
Kritisch, da Falsifikation genutzt wird um die Hypothesen zu testen (Verifikation nicht möglich)
->Falsifizierbarkeit als Sinnkriterium
Warum meint Popper, die Wissenschaft müsse deduktiv vorgehen? Und tut sie das wirklich?
Wegen des Induktionsproblems ist es nicht möglich, Erkenntnis durch Induktion zu gewinnen
->Popper sieht Methode der Deduktion als vielversprechend (Theorie aufstellen ->Hypothesen ->Hypothesen testen im Sinne der Falsifikation)
Nein, ein Forscher der so vorgeht hätte zu viele Freiheitsgrade. Daher ist es notwendig, dass mind. zwei theoretische Annahmen plausibel sein müssen, damit Studie nicht trivial wird
Inwieweit ist der kritische Rationalismus eine skeptische Haltung?
wissenschaftliche Sätze sind unbegrenzte Allsätze, daher nie verifizierbar
Sinnkriterium im kritischen Rationalismus ist die Falsifikation, daher es wird immer skeptisch überprüft, ob es Evidenz gibt, die gegen die Theorie sprechen würde
Warum sollen laut manchen Wissenschaftstheoretikern keine theoriefreien Beobachtungssätze möglich sein? Erläutern sie diesen Punkt mit guten Beispielen.
Ein solches Vorgehen würde zu einer Willkürlichkeit der Forschung führen. D.h. es gäbe unendlich viele Experimente, die irgendwelche Phänomene ohne Theorieverbund berichten.
Es gäbe somit Forschung zu Doppelaufgaben, Verminderte Schulleistung bei Ablenkung und Lernen mit unterschiedlichen Medien, ohne dass der Zusammenhang zur Selektivität des Arbeitsgedächtnisses gezogen wird.
Was hat Popper gegen Carnaps Protokollsätze?
Induktionsproblem nach Hume
+ Hypothesen brauchen Zusatzannahmen, um Immunisierung entgegenzuwirken
Warum sollten Forscher versuchen, ihre Theorien zu falsifizieren (statt sie zu beweisen)?
Positivität hinsichtlich unseres Wissens nicht möglich! Es kann nur eine Sammlung fehlgeschlagener Falsifikationen geben -> Skeptizismus
Was ist Poppers Standpunkt zum Status nicht beobachtbarer Sachverhalte? Und wie sieht das im Vergleich bei Carnap aus?
Popper: Begriffe in Theorien beziehen sich auf wirklich vorhandene (aber unbeobachtbare) Sachverhalte
Carnap: nur Beobachtetes kann zum Protokollsatz und damit zur Theorie werden
Was nennt man Immunisierung einer Theorie, und was hat das mit CP-Bedingungen zu tun?
Problem: häufig werden in Hypothesen keine Zusatzannahmen spezifiziert
Wenn dann ein Gegenbeispiel im Sinne einer Falsifikation berichtet wird, so besteht immer die Möglichkeit dieses zu entkräften, indem man argumentiert, dass es nicht unter CP-Bedingungen durchgeführt wurde, d.h. z.B. nicht die gleichen Rahmenbedingungen hatte und daher die vorher getroffene Hypothese nicht widerlegen kann.
Eine Falsifikation der Hypothese ist so nie möglich, die Hypothese ist „immunisiert“.
Was unterscheidet Lakatos‘ wissenschaftstheoretischer Ansatz von Popper?
Popper: fordert, dass Hypothesen Zusatzannahmen benötigen, um Immunisierung zu umgehen
Laktos: Empfiehlt eine Änderung der Hilfshypothesen, nicht des Theoriekerns, d.h. er empfiehlt direkt eine Theorieimmunisierung!
Wodurch ist der wissenschaftstheoretische Strukturalismus gekennzeichnet?
v.a. durch die mengentheoretische Formulierung
der Theoriekern ist analytisch, nicht falsifizierbar und immunisiert
- Menge der intendierten Anwendungen
- Menge der paradigmatischen Anwendungen
- Menge der erfolgreichen Anwendungen
Passung einer Theorie auf eine Stichprobe wird ermittelt ->externe Validität nicht vorhanden und Inferenzstatistik macht eigentlich keinen Sinn
Inwiefern ist der wissenschaftstheoretische Strukturalismus mengentheoretisch formuliert?
- Menge der intendierten Anwendungen
- Menge der paradigmatischen Anwendungen
- Menge der erfolgreichen Anwendungen
Empfiehlt der wissenschaftstheoretische Strukturalismus die Beseitigung einer Theorie bei erwartungswidrigen Ergebnissen (wie Popper)?
Nein, er empfiehlt die Modifizierung der Axiome, Differenzierung der Anwendungsbereiche und Einführung neuer Theorieelemente
Welche Konsequenzen hat der wissenschaftstheoretische Strukturalismus für das Konzept der externen Validität und für die Inferenzstatistik?
Passung einer Theorie auf eine Stichprobe wird ermittelt ->externe Validität nicht vorhanden und Inferenzstatistik macht eigentlich keinen Sinn
Was ist der Unterschied zwischen Wundts Strukturalismus, dem Strukturalismus der französischen Philosophie und dem wissenschaftstheoretischen Strukturalismus (hier müsste man wohl recherchieren)?
- Strukturalismus Wundt: psychologische Richtung, die im Gegensatz zum Funktionalismus nach dem “Ist” und nicht nach dem “Wozu” fragt und betont, psychische Einheiten seien in besonderer Art miteinander verbundene strukturierte Elemente. Demnach sei das Verhalten nicht als isolierte Erscheinung, sondern vor dem Hintergrund eines systematischen Zusammenhangs zu betrachten, der seine Struktur bestimmt.
- Strukturalismus in der französischen Philosophie: Der Strukturalismus sieht in der Sprache als Zeichensystem den Grundtyp jeder ganzheitlichen Organisation der Wirklichkeit. Es gibt nach Meinung einiger Strukturalisten keine Struktur außerhalb dessen, was Sprache ist, und sei es auch eine esoterische oder gar eine nonverbale Sprache
- Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus: Ziel ist es zu zeigen, inwieweit eine bestimmte Hypothese auch für die ausgewählte Stichprobe gilt
Was sind zentrale Annahmen von Kuhns Analyse des Wissenschaftsprozesses?
- Theorien werden nicht durch objektiv Bessere ersetzt, sondern Theorien lösen sich eher ab wie Modeströmungen
- Theorien oft inkommensurabel
Was verstand Kuhn unter „Paradigma“? Wie benutzen heute Psychologen den Begriff?
- Kuhn: Konkrete Problemlösungen, die die Fachwelt akzeptiert hat
- Heute: Typische Versuchsanordnung oder allgemein theoretische Glaubensrichtung