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Kartei Details
Karten | 223 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Arabisch |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 25.05.2021 / 17.06.2021 |
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Warum meint Popper, die Wissenschaft müsse deduktiv vorgehen? Und tut sie das wirklich?
Wegen des Induktionsproblems ist es nicht möglich, Erkenntnis durch Induktion zu gewinnen
->Popper sieht Methode der Deduktion als vielversprechend (Theorie aufstellen ->Hypothesen ->Hypothesen testen im Sinne der Falsifikation)
Nein, ein Forscher der so vorgeht hätte zu viele Freiheitsgrade. Daher ist es notwendig, dass mind. zwei theoretische Annahmen plausibel sein müssen, damit Studie nicht trivial wird
Inwieweit ist der kritische Rationalismus eine skeptische Haltung?
wissenschaftliche Sätze sind unbegrenzte Allsätze, daher nie verifizierbar
Sinnkriterium im kritischen Rationalismus ist die Falsifikation, daher es wird immer skeptisch überprüft, ob es Evidenz gibt, die gegen die Theorie sprechen würde
Warum sollen laut manchen Wissenschaftstheoretikern keine theoriefreien Beobachtungssätze möglich sein? Erläutern sie diesen Punkt mit guten Beispielen.
Ein solches Vorgehen würde zu einer Willkürlichkeit der Forschung führen. D.h. es gäbe unendlich viele Experimente, die irgendwelche Phänomene ohne Theorieverbund berichten.
Es gäbe somit Forschung zu Doppelaufgaben, Verminderte Schulleistung bei Ablenkung und Lernen mit unterschiedlichen Medien, ohne dass der Zusammenhang zur Selektivität des Arbeitsgedächtnisses gezogen wird.
Was hat Popper gegen Carnaps Protokollsätze?
Induktionsproblem nach Hume
+ Hypothesen brauchen Zusatzannahmen, um Immunisierung entgegenzuwirken
Warum sollten Forscher versuchen, ihre Theorien zu falsifizieren (statt sie zu beweisen)?
Positivität hinsichtlich unseres Wissens nicht möglich! Es kann nur eine Sammlung fehlgeschlagener Falsifikationen geben -> Skeptizismus
Was ist Poppers Standpunkt zum Status nicht beobachtbarer Sachverhalte? Und wie sieht das im Vergleich bei Carnap aus?
Popper: Begriffe in Theorien beziehen sich auf wirklich vorhandene (aber unbeobachtbare) Sachverhalte
Carnap: nur Beobachtetes kann zum Protokollsatz und damit zur Theorie werden
Was nennt man Immunisierung einer Theorie, und was hat das mit CP-Bedingungen zu tun?
Problem: häufig werden in Hypothesen keine Zusatzannahmen spezifiziert
Wenn dann ein Gegenbeispiel im Sinne einer Falsifikation berichtet wird, so besteht immer die Möglichkeit dieses zu entkräften, indem man argumentiert, dass es nicht unter CP-Bedingungen durchgeführt wurde, d.h. z.B. nicht die gleichen Rahmenbedingungen hatte und daher die vorher getroffene Hypothese nicht widerlegen kann.
Eine Falsifikation der Hypothese ist so nie möglich, die Hypothese ist „immunisiert“.
Was unterscheidet Lakatos‘ wissenschaftstheoretischer Ansatz von Popper?
Popper: fordert, dass Hypothesen Zusatzannahmen benötigen, um Immunisierung zu umgehen
Laktos: Empfiehlt eine Änderung der Hilfshypothesen, nicht des Theoriekerns, d.h. er empfiehlt direkt eine Theorieimmunisierung!
Wodurch ist der wissenschaftstheoretische Strukturalismus gekennzeichnet?
v.a. durch die mengentheoretische Formulierung
der Theoriekern ist analytisch, nicht falsifizierbar und immunisiert
- Menge der intendierten Anwendungen
- Menge der paradigmatischen Anwendungen
- Menge der erfolgreichen Anwendungen
Passung einer Theorie auf eine Stichprobe wird ermittelt ->externe Validität nicht vorhanden und Inferenzstatistik macht eigentlich keinen Sinn
Inwiefern ist der wissenschaftstheoretische Strukturalismus mengentheoretisch formuliert?
- Menge der intendierten Anwendungen
- Menge der paradigmatischen Anwendungen
- Menge der erfolgreichen Anwendungen
Empfiehlt der wissenschaftstheoretische Strukturalismus die Beseitigung einer Theorie bei erwartungswidrigen Ergebnissen (wie Popper)?
Nein, er empfiehlt die Modifizierung der Axiome, Differenzierung der Anwendungsbereiche und Einführung neuer Theorieelemente
Welche Konsequenzen hat der wissenschaftstheoretische Strukturalismus für das Konzept der externen Validität und für die Inferenzstatistik?
Passung einer Theorie auf eine Stichprobe wird ermittelt ->externe Validität nicht vorhanden und Inferenzstatistik macht eigentlich keinen Sinn
Was ist der Unterschied zwischen Wundts Strukturalismus, dem Strukturalismus der französischen Philosophie und dem wissenschaftstheoretischen Strukturalismus (hier müsste man wohl recherchieren)?
- Strukturalismus Wundt: psychologische Richtung, die im Gegensatz zum Funktionalismus nach dem “Ist” und nicht nach dem “Wozu” fragt und betont, psychische Einheiten seien in besonderer Art miteinander verbundene strukturierte Elemente. Demnach sei das Verhalten nicht als isolierte Erscheinung, sondern vor dem Hintergrund eines systematischen Zusammenhangs zu betrachten, der seine Struktur bestimmt.
- Strukturalismus in der französischen Philosophie: Der Strukturalismus sieht in der Sprache als Zeichensystem den Grundtyp jeder ganzheitlichen Organisation der Wirklichkeit. Es gibt nach Meinung einiger Strukturalisten keine Struktur außerhalb dessen, was Sprache ist, und sei es auch eine esoterische oder gar eine nonverbale Sprache
- Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus: Ziel ist es zu zeigen, inwieweit eine bestimmte Hypothese auch für die ausgewählte Stichprobe gilt
Was sind zentrale Annahmen von Kuhns Analyse des Wissenschaftsprozesses?
- Theorien werden nicht durch objektiv Bessere ersetzt, sondern Theorien lösen sich eher ab wie Modeströmungen
- Theorien oft inkommensurabel
Was verstand Kuhn unter „Paradigma“? Wie benutzen heute Psychologen den Begriff?
- Kuhn: Konkrete Problemlösungen, die die Fachwelt akzeptiert hat
- Heute: Typische Versuchsanordnung oder allgemein theoretische Glaubensrichtung
Welche Themenbereiche umfasst die psychologische Methodenlehre?
Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Statistik, Experimentalmethodik, Ethik, Evaluationsforschung uvm.
Definieren Sie Psychologie. Erläutern Sie, welche Konnotationen bei der Definition mitschwingen (hierzu ist auch Information aus dem zweiten Foliensatz nützlich).
Lehre vom Erleben und Verhalten àGegenstand sind Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Entwicklung des Erlebens und Verhaltens von Lebewesen alleine bzw. im sozialen Kontext
Als Konnotationen zu Erleben und Verhalten gelten auch Input / Output, sowie Leib / Seele
Mit welchem methodischen Umbruch hängt die Loslösung der Psychologie aus der Philosophie zusammen?
Einführung empirischer Methoden: Psychologie sollte „im Stil“ von Biologie, Chemie, Physik betrieben werden -> ca. 19. Jhd
Was sind Ziele der Psychologie als Wissenschaft?
Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Kontrolle des Erlebens und Verhaltens
Was unterscheidet Beschreibungen von Erklärungen?
Beschreibungen: Antwort auf Frage „Wie ist etwas?“ àbeschreibt beobachtbare Phänomene
Erklärungen: Antwort auf Frage „Warum ist es so?“ àbeinhaltet Bedingungen und Ursachen
Nennen Sie mindestens vier Gründe, wozu sie Methodenlehre gebrauchen können.
- Um mich selbst besser zu verstehen
- Um zu verstehen wie ich geworden bin, was ich bin
- Um alltäglich aufgenommene Informationen besser beurteilen zu können
- Um gegenüber der Wissenschaft kritikfähig zu sein
- Um zu verstehen, worum es eigentlich geht
- Um „Trichterwissen“ von reflektiertem Wissen unterscheiden zu können
Trichter = KZG ist das und das vs. Reflektiert: Vorsicht, das ist nur eine Theorie
Wie erschließen wir im Alltag Eigenschaften von Personen?
Methode zur Erkenntnisgewinnung: Wir schließen aufgrund von vermeintlichen oder realen, in der Vergangenheit wahrgenommenen Gesetzmäßigkeiten. Wann immer wir einer Person begegnen, dynamische Bildung von Kategoriesystemen (Attributionen) mit zugehörigen dynamischen Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Zusätzlich erschließen wir Attribute aus Erscheinung und Verhalten vor und interpretieren sie.
Kurz: Hypothesen aufstellen, testen, bestätigen/verwerfen/anpassen dem Hintergrund von Normdaten.
Welche wissenschaftliche Disziplin beschäftigt sich mit Zeichensystemen? Und welcher Zusammenhang besteht zwischen dieser Disziplin und psychologischer Diagnostik (dafür müssten sie ggf. mal in einem Lexikon genauer recherchieren)?
-> Semiotik
Die Semiotik ist ein Teilgebiet der philosophischen Erkenntnistheorie und beschäftigt sich mit Zeichensystemen. Es geht um den Schluss von Zeichen auf Personen zum Zweck der Erkenntnisgewinnung.
In der Diagnostik geht es ebenfalls darum Phänomenen Zahlen oder Werte zu geben, damit man sie Interpretieren kann. In beiden Fällen geht es also um Zeichen, die eine Bedeutung haben, die es zu finden gilt.
Was heißt Inferenz, und was ist dabei in der Psychologie (oft) das Problem?
Inferenz = Schluss von Stichprobe auf Grundgesamtheit -> immer potenziell fehlerbehaftet!!
Inwiefern gehen schon kleine Kinder in ihrer Welterschließung wissenschaftlich vor?
vgl. Sprachentwicklung: Stellen Hypothesen / Gesetze auf -> Empirische Prüfung (vgl. Übergeneralisierung) -> Theorierevision
Nennen Sie einen sehr häufigen Fehlschluss in Wissenschaft und Alltag und geben Sie ein Beispiel.
Der Korrelations-Kausalitäts-Fehlschluss. „Beim Skifahren hat mich jemand angeniest, deshalb bin ich jetzt sicher krank“. Unklar, ob ein kausaler Zusammenhang tatsächlich besteht und welche Wirkrichtung tatsächlich vorliegt. Evtl. liegt auch eine SV vor (konfundiert mit UV, zB extreme Kälte), die eigentlich mit der AV (Krankheit) zusammenhängt
Was bedeutet „publication bias“?
Signifikante, positive Befunde (und damit auch zufällig signifikante Ergebnisse) haben eine höhere Wahrscheinlichkeit veröffentlicht zu werden als Nullbefunde, besonders in hot topics
Wozu kann die Kenntnis von Wissenschaftstheorie konkret für Psychologen nützlich sein?
Um zu wissen, um was es in manchen Untersuchungen geht, ist es z.B. nötig zu wissen, was der Wille überhaupt ist, ob wir überhaupt einen eigenen freien Willen haben und wenn ja, wie das genau zu verstehen ist. Hierfür sind die Erkenntnistheorie und die Wissenschaftstheorie wichtig.
Als Studierender hätte man oft gerne gewusst, welche Theorie bzw. Hypothese (z.B. zum Gedächtnis) denn nun stimmt. Warum lässt sich das nicht so einfach sagen?
Die vorsichtige Herangehensweise an die Wissenschaft unterscheidet eine Universitätsausbildung von einer Praktischen. Es gibt sowohl reflektiertes- als auch Trichterwissen. Durch reflektiertes Wissen können sich Studenten ihre eigene Meinung mit Hilfe der Fakten bilden und selbst entscheiden, welche Theorie sie am vernünftigsten finden. Damit wird nicht eine Theorie als die einzig wahre gekennzeichnet!
Welche historischen Ursprünge hat die Methode der Introspektion?
Wundt (Taste, wenn Empfindung) /
Würzburger Schule / Külpe: Methode der Kundgabe, nachträgliches Berichten
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