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Set of flashcards Details

Flashcards 223
Language Deutsch
Category Arabic
Level University
Created / Updated 25.05.2021 / 17.06.2021
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Inwieweit spricht die Empirie gegen die tabula rasa-Idee des Empirismus?

 

Menschen kommen mit Prädispositionen auf die Welt, welche mitbestimmen, was aus einem Menschen wird.

Bezweifelte Locke die Existenz unabhängig von Erfahrung geltender Wahrheiten? 

Nein, auch er bezweifelt nicht, dass bestimmte Wahrheiten unabhängig von konkreten Erfahrungen gelten, nämlich analytische Sätze (= wahr aufgrund von Bedeutungsregelungen).

Synthetische Sätze sind wahr aufgrund von Tatsachen. 

Welche zwei Erkenntnisquellen unterscheidet der Empirismus im Sinne Lockes?

 

Ideen aus Sinneswahnehmungen (sensations)
Ideen der Selbstwahrnehmung (reflection)

Ist gemäß dem Empirismus alle Erkenntnis empirisch?

Nein, das beschreibt den Sensualismus. Im Empirismus ist auch die Selbstwahrnehmung eine Erkenntnisquelle

Wie lautet Leibniz‘ Argument gegen Lockes Kritik an Platon? 

Ideen können auch in Kindern (unbewusst) angelegt sein und erst später zu vollem Bewusstsein kommen. Leibniz als Entdecker des Unbewussten?

Was und wer unterscheidet Vernunftwahrheiten von Tatsachenwahrheiten, und wie ist in diesem Zusammenhang „a priori“ und „a posteriori“ zu verstehen?

Vernunftwahrheiten sind begründet durch den Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch (Gegensatz des Satzes ist semantisch sinnlos) = a priori
Tatsachenwahrheiten sind begründet durch das Kausalprinzip = a posteriori
A priori / A posteriori = abhängig vs. Unabhängig von der Erfahrung!

Meint Hume mit perceptions dasselbe wie die moderne Wahrnehmungspsychologie? Wie unterteilt er perceptions, und was macht sein Modell zu einem empiristischen Modell? 

Perceptions = alles, was sich im Bewusstsein befinden kann (moderne Wahrnehmungspsychologie geht dabei nur von bewussten Eindrücken aus??)
Unterteilung von Perceptions in Ideas und Impressions
-> alle Ideen sind dabei Abbilder von Eindrücken (= Empiristisch!)
Durch die Einführung von Impressions drückt sich Hume um die „Außenweltfrage“
->alles gegebene ist bei Hume per se für Subjekte gegeben

 

Was bedeutet bei Hume „empiristisches Sinnkriterium“? Geben sie hierfür ein einleuchtendes Beispiel. 

Nur wenn ich etwas auch wiederlegen kann, ist es untersuchbar. „Haben wir daher den Verdacht, dass ein philosophischer Ausdruck ohne irgendeinen Sinn oder eine Vorstellung gebraucht werde, was nur zu häufig ist, so brauchen wir bloß nachzuforschen, von welchem Eindruck stammt diese angebliche Vorstellung her?“
Beispiel mit Altruismus als reine Illusion. Wenn Menschen doch was Gutes tun, dann nur, weil sie sich einen Vorteil verschaffen wollen. Nicht widerlegbar.

Welchen Zusammenhang sieht Hume zwischen a priori wahren Sätzen und analytischen Sätzen? 

A priori wahre Sätze sind beispielsweise mathematische Wahrheiten und nicht von der Empirie abhängig, da sie aufgrund des Inhalts der in ihnen verknüpften Vorstellungen, also ihrer Analytizität (das Gegenteil bildet einen Widerspruch in sich) wahr sind. Er begründet a priori wahre Sätze mit deren Analytizität.

Welcher Unterschied zwischen Empirismus und Rationalismus scheint auf den ersten Blick zu bestehen, und welcher Unterschied besteht in Wirklichkeit? 

Beide unterscheiden zwischen Tatsachenwahrheiten und Vernunftwahrheiten.

Aber bei Leibniz ist das Kausalprinzip „Nichts geschieht ohne Ursache“ a priori gültig,
bei Hume ist das Kausalgesetz nicht a priori gültig (sondern wird auf Erfahrung und Gewohnheit zurückgeführt).

Was ist das Besondere und Neue an Humes Auffassung zur Kausalität?

 

Der wesentliche Erkenntniswert von Naturgesetzen liegt nicht in der Beschreibung vergangener Regelmäßigkeiten, sondern in der Projektion auf die Zukunft (induktiver Schluss bezogen auf die Zeit). 

Was ist Humes Position zum menschlichen Handeln im Vergleich mit anderen Naturereignissen?  

Das menschliche Handeln unterscheidet sich prinzipiell nicht vom übrigen Naturablauf. Es ist nur komplexer.  àMenschliches Handeln daher nicht frei!

Worauf beruht laut Hume die (aus seiner Sicht) irrige Annahme, dass der menschliches Handeln frei sei? 

Erst schreibt man den Dingen (irrtümlich) Notwendigkeit zu und fühlt sich dann als Mensch frei von dieser (vermeintlichen) Notwendigkeit und postuliert daher eine der Notwendigkeit entgegengesetzte Freiheit. 

Welches Verständnis von Freiheit beim Menschen lässt Hume gelten? 

Freiheit des Menschen als Gegensatz von Zwang!

Wie grenzt sich Kant von Hume ab in Bezug auf Humes Reduktion von a priori auf Analytizität? 

Syntetisch a priori ist möglich. Vor allem in Aussagen, die die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis betreffen à Kants Transzendentalphilosphie.
-> Sätze können von Erfahrung unabhängig sein und dennoch erkenntniserweiternd synthetisch sein! (zB Sätze der Mathematik)

Wie charakterisiert Kant das Subjekt (ich) – Objekt (Außenwelt)-Verhältnis? Inwieweit ist die Annahme, dass die Außenwelt Ursache der Erfahrung ist, bei Kant problematisch? 

Das Ich ist die transzendentale Apperzeption, also das, was alle meine Vorstellungen begleitet.

Die Außenwelt ist nur denkbar als Ding an sich, denn die vollkommene eigenschaftslose Substanz ist nicht erfahrbar. Alles Existierende wird durch menschliche Brille wahrgenommen.

Problem: Ding an sich ist außerhalb unserer Welt und kann daher nicht die Ursache unserer Erfahrung sein!

Was sind bei Kant Anschauungsformen und Verstandeskategorien? 

Anschauungsformen: Raum und Zeit

Verstandeskategorien: Quantität (Eins, Alles), Qualität (Realität, Negation), Modalität (Möglich, Existent, Notwendig), Relation (Kausalität, Substanz)

Mit welchem Argument kann man vom Scheitern des Dualismus zur Annahme eines Monismus übergehen? Und was bedeutet überhaupt Dualismus/Monismus)? Und was hat der Behaviorismus mit dem Monismus zu tun? 

Das Ding an sich kann nicht Ursache der Erfahrung sein, denn es ist außerhalb unserer Welt und damit nicht in Reichweite unserer Verstandeskategorien. Somit ist die Leib-Seele (2-Substanzen-Lehre) des Dualismus auf den Faktor Leib geschrumpft und wird zum Monismus.
Das Denken fällt weg, wir sind beim Prinzip des Behaviorismus. Nur das Verhalten zählt, über das Erleben sprechen wir gar nicht. 
Monismus / Dualismus beschäftigt sich damit, wie die Struktur von allem beschaffen ist. 

Warum heißen analytische und synthetische Sätze so, wie sie heißen (analytisch/synthetisch)? 

Analytisch bedeutet zergliedern: Sätze sind unabhängig davon wahr, was empirisch in der Welt vorgeht. Sie sind wahr aufgrund ihrer Bedeutung / Zergliederung
Synthetisch bedeutet Zusammen-Aussage zweier Begriffe zu einem Gegenstand (zusammengesetzt): Sind davon abhängig, was empirisch in der Welt der Fall ist

 

Definieren Sie Analytizität und Synthetizität. 

Analytizität: Bedeutet, dass etwas notwendig wahr ist, weil das Gegenteil gegen den Satz von Widerspruch verstößt.

Synthetizität: Bedeutet etwas liegt in der Welt empirisch so vor und ist sinnvoll prüfbar.

Warum kann man analytische Sätze nicht empirisch testen? Und was, wenn man es doch tut? 

Man kann sie nicht falsifizieren. Sie sind immer richtig und dadurch nicht testbar. Wenn ich 100 Junggesellen frage, ob sie unverheiratet sind, werden das 100 verneinen.
Das Gegenteil wäre ein Widerspruch in sich (Tautologie)

Was haben analytische Sätze mit einer Tautologie und dem Satz von Widerspruch zu tun?

Das Gegenteil der analytischen Sätze wäre ein Widerspruch in sich. Das nennt man auch Tautologie. Satz von Widerspruch: „Dass ein und dasselbe ein und demselben nach derselben Hinsicht gleichzeitig zukommt und nicht zukommt, ist unmöglich.“ 

Haben analytische Sätze in der Wissenschaft nichts verloren? Begründen Sie.

 

Doch haben sie. Die klären uns über unseren Sprachgebrauch auf und sind daher z. B. typische Definitionen.
Oft werden analytische Sätze getestet. 

Geben Sie vier Beispiele für analytische Sätze aus der Psychologie, die man leicht als synthetische Sätze missverstehen könnte.

  • Menschliche Informationsverarbeitung beinhaltet Input und Output.
  • Die Wahrnehmung besteht aus einem Zusammenspiel von Kognition und Sinnesorgan.
  • Bei Halluzinationen handelt es sich um eine Verzerrung der Realität.
  • Intelligenz ist wichtig für die kognitive Leistung.

Warum hat Smedslund nichts gegen analytische Sätze in der Psychologie? 

Nach ihm, kann die Psychologie keine rein empirische Wissenschaft sein. Selbst wenn Menschen lediglich biologische Organismen sind, bleibt die Psychologie ein begriffliches Konstrukt, das die menschliche Sprache miteinschließt (impliziert). Daher ist sie auch nicht mit dem einfachen erklären neurologischer Prozesse vergleichbar. 

Was meint Smedslund mit der Inkommensurabilität der Sprache über Mentales und der Sprache über physikalische Prozesse? 

Die Sprache über mentales und über physikalische Prozesse scheinen nicht aufeinander reduzierbar zu sein.

Was meinte Hume mit seinem empiristischen Sinnkriterium, und wie wurde dies von Carnap und Wittgenstein weiterentwickelt?

 

Hume: Haben wir daher den Verdacht, dass ein philosophischer Ausdruck ohne irgendeinen Sinn oder eine Vorstellung gebraucht werde, was nur zu häufig ist, so brauchen wir bloß nachzuforschen, von welchem Eindruck stammt diese angebliche Vorstellung her?“
Carnap und Wittgenstein: Wann ist ein Satz eigentlich sinnvoll und was bedeutet der Satz? Ein Satz von dem man nicht angeben kann, was in der Welt der Fall sein müsste, damit er wahr (bzw. falsch) wird, ist sinnlos.
Die Bedeutung eines Satzes liegt in der Methode seiner Verifikation / Falsifikation.

Welche Positionen vertrat Hume in Bezug auf Kausalität und Willensfreiheit? 

Wesentlicher Erkenntniswert von Naturgesetzen liegt nicht in Beschreibung vergangener Regelmäßigkeiten, sondern in der Projektion auf die Zukunft (induktiver Schluss). Menschliches Handeln unterscheidet sich prinzipiell nicht vom übrigen Naturablauf. Menschliches Handeln ist daher nicht frei. Freiheit des Menschen für Hume nur verständlich als „Gegensatz von Zwang“.
Kausalität wird wahrgenommen, wenn Korrelationen zur Gewohnheit werden (= eine empiristische Reduktion von Kausalität)

Was meint man typischerweise, wenn man von Willensfreiheit redet, und inwiefern hat dieses Verständnis ein kontrafaktisches Moment? 

Frei sein bedeutet ich hätte auch anders handeln können/ich hätte mich auch anders entscheiden können. Das ist aber empirisch nicht begründbar, da man die Zeit nicht zurückdrehen kann.

Differenzieren Sie Willensfreiheit und Handlungsfreiheit anhand eines Beispiels. 

Handlungsfreiheit: Man kann so handeln, wie man will (àkein Zwang)
Willensfreiheit: Ich lege fest, was ich will
-> Handlungsfreiheit: Ich gehe in Geschäft A oder B
-> Willensfreiheit: Ich lege fest, was ich kaufen möchte

Was besagt die Denkfigur des LaPlace‘schen Dämons?

 

Annahme eines Wesens mit unbegrenzter kognitiver Kapazität. Unter Kenntnis sämtlicher Naturgesetze sowie der Lage / Position / Geschwindigkeit aller Teilchen im Kosmos wäre jeder (vergangene und künftige) Weltzustand berechenbar.
Hängt mit der Idee des Determinismus, dass alles, auch zukünftiges vorherbestimmt ist, zusammen

Welche Spuren des Determinismus findet man auch in der Theologie? 

Die Prädestination, Gnadenwahl, Prädamnation: Gott legt von vornherein fest, welches Schicksal ein Mensch hat

Angenommen, Sie wären ein Determinist. Wie erklären Sie sich dann ihre scheinbar freie Wahl für ein bestimmtes Eis im Eisladen? 

Wahl der Sorte vorbestimmt durch frühere Lernerfahrungen und Assoziationen mit positiven Reizen einer bestimmten Sorte. Außerdem Determination meiner Wahl durch Gene, die bestimmten, was mir am Besten schmeckt (Ich fühle mich frei, bin es aber nicht, weil ich meine Handlungsdeterminanten nicht durchschaue)

 

Welche psychologischen Konstrukte sind von einer Positionierung im Rahmen des Willensfreiheitsproblems betroffen? 

Verantwortung, Würde, Zurechnungsfähigkeit, Motivation, Kontrolle, Sucht, Autonomie, Strafe, Bewusstsein, Leib-Seele-Verhältnis usw..

Also eigentlich fast alle Grundlagen der Psychologie. 

Erläutern Sie, inwieweit der Determinismus psychologische Konzepte wie „Motivation“ oder „Exekutive Kontrolle“ betrifft. 

Die Konstrukte werden in Frage gestellt bzw. als nicht existent erklärt. Wenn alles vorbestimmt ist, dann ist auch keine Motivation nötig, da so gehandelt wird, dass das Vorbestimmte eintritt. Auch exekutive Kontrolle ist hinfällig, da Kontrolle schon durch die Vorbestimmung gegeben ist. 

Warum vergleicht Hume den menschlichen Geist mit einem Theater? 

„Der Geist ist eine Art Theater, auf welchem verschiedene Perzeptionen nacheinander auftreten“. Wir sind nur passive Besucher unseres Theaters a là „unser Bewusstsein“.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Determinismus und der Gesetzgebung, und welche Rolle spielen dabei psychologische Gutachter? 

Geht man vom Determinismus aus, so kann einem Menschen nicht die Verantwortung und damit verbundene Schuld für sein Handeln übertragen werden!
Strafen sind dafür da, andere Menschen zu schützen vs. Bestrafung für ein moralisches Vergehen.
->Dies kann unter Annahme des Determinismus nicht mehr Grund für Strafe sein!
Es betrifft also auch die Schuldfähigkeit, die mit psychologischen Gutachtern geklärt wird. Man könnte jemanden also eigentlich nicht bestrafen, da es ihm vorbestimmt war, so zu handeln.

Begründen Sie den Inkompatibilismus im Sinne von Van Inwagen (1983). 

Annahme, dass Determinismus und freier Wille nicht kompatibel sind! Wenn Determinismus wahr ist, dann ist unser Handeln eine Konsequenz aus Naturgesetzen und Ereignissen der Vergangenheit.
Aber es ist nicht unsere Verantwortung, was bevor wir geboren sind geschah, ebenso wie die Naturgesetze nicht unsere Verantwortung sind.
Dementsprechend sind auch die Konsequenzen dieser Dinge (d.h. unsere Handlungen) nicht in unserer Verantwortung (daher Annahme, dass kein freier Wille möglich ist).

Welche zwei Positionen kann ein Inkompatibilist einnehmen? Und ein Kompatibilist?

 

Inkompatibilist

  • Der Wille ist frei, dann gilt der Determinismus nicht (Libertarianismus)
  • Der Determinismus gilt, dann ist unser Wille nicht frei (harter Determinismus)

Kompatibilist (zB Kant)
Menschliche Handlungen können beschrieben werden in einem naturwissenschaftlichen und einem "mentalistischen" Diskurs, wo Begriffe wie Freiheit, Grund (statt Ursache) etc. Sinn machen. Mensch als Bürger zweier Welten, dem Reich der Natur und dem der Freiheit. 

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Determinismus und der nature/nurture-Debatte? 

Wenn Mensch vollständig durch Gene und Sozialisation geprägt (Determinismus), dann kann er nicht anders handeln / wollen als er handelt / will. All is nature.