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Kartei Details

Karten 223
Sprache Deutsch
Kategorie Arabisch
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.05.2021 / 17.06.2021
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Welchen Umbruch gab es bei den alten Griechen in Bezug auf die Art, sich die Welt zu erklären? Inwiefern ist dieser Umbruch ein Vorteil (oder ist es gar keiner)? 

Früher: Die Alten Griechen erklärten sich die Welt mit Hilfe des Mythos der Götter. (Götter erklären die Entwicklung vom Chaos zur Struktur)
Später: Griechische Philosophie schaffte den Übergang vom Mythos zu Wissenschaft, indem an die Stelle von Kriegs- und Feuergöttern abstrakte Prinzipien wie Kraft und Energie traten.
->Diese Sachverhalte lassen sich untersuchen, aber man kann sich die Frage stellen, ob es sie überhaupt gibt?!
= Realismus-Idealismus Problem

Aufgrund von welchem Kriterium werden typischerweise Dinge unter einem Begriff subsummiert? Inwieweit ist dieses Kriterium objektiv? Geben sie ein psychologisches Beispiel (nicht das auf den Folien). 

Begriffsbildung: ähnliche Dinge werden jeweils demselben Begriff zugeordnet àd.h. Ordnung auf Basis von Ähnlichkeit
-> Kaum objektiv, denn Ähnlichkeit lässt sich nur schwer objektivieren
Beispiel: Ähneln sich die Symptome einer schizoiden Persönlichkeitsstörung und einer paranoiden Schizophrenie so sehr, dass man in beiden Fällen von einer Psychose sprechen kann? 

Welche Kritik haben Heraklit und Nietzsche an Prinzipien der Begriffsbildung geäußert? 

Heraklit sagt, dass die Welt nicht statisch ist, sondern prozesshaft und es grundsätzlich schwierig ist, die Welt zu strukturieren und damit einzuteilen, da Begriffe eine gewisse Konstanz erfordern.


Nietzsche führt an, dass Begriffsbildung auf bloßem subjektiven Gleichsetzen des Nichtgleichen beruht (nur eine fixe Idee).

Warum würde Nietzsche sagen, dass die Erkenntnis, dass der Wal ein Säugetier ist, nur von begrenztem Wert ist? 

Definition eines Säugetieres wurde vom Menschen „gemacht“
-> Begriffsbildung und somit auch das Wissen bzw. die Erkenntnis des Wals als Säugetier ist ein bloßes Gleichsetzen des Nichtgleichen
+ die Aussage ist rein anthropomorphisch und hat keinen Wahrheitsgehalt bzw. ist nicht allgemeingültig (Kein einziger Punkt ist „wahr an sich“)
(„Wenn jemand ein Ding hinter einem Busche versteckt und es eben dort wieder sucht und auch findet, so ist an diesem Suchen und Finden nicht viel zu rühmen“)

Was ist eine Realdefinition (inkl. Bsp.), und was hat sie mit porphyrischen Bäumen zu tun? 

Eine Realdefinition oder Sacherklärung ist eine Definition, die Aussagen über Eigenschaften eines Gegenstandes oder Sachverhalts enthält, die im Hinblick auf diesen Gegenstand oder Sachverhalt für wesentlich gehalten werden (genus proximum & differentia specifica):
-> Anspruch, etwas über „wirkliche / reale“ Beschaffenheit einer Sache auszusagen
-> Sagt etwas über den „Ort“ eines Begriffs in einem gegebenen hierarchischen Sprachsystem aus àmit Idee einer hierarchisch strukturierten Welt verknüpft
Beispielsweise kann der Mensch als vernunftbegabtes Wesen definiert werden.
Porphyrische Bäume dienen dazu, Begriffe zu bestimmen bzw. sie voneinander abzugrenzen. Somit kann herauskristallisiert werden, welche Eigenschaften wesentlich für den Begriff sind. Bsp.: Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten. 

Was hat das DSM-5 mit einem porphyrischen Baum zu tun? 

Es werden die wesentlichen Punkte einer psychischen Erkrankung aufgezeigt. Zudem ist ersichtlich, wie sich die einzelnen Erkrankungen voneinander in welchen Kategorien unterscheiden

Wovon hängt eine konkrete Realdefinition ab? 

Vom Vergleich mit anderen Dingen und von der Unterscheidung zu anderen Dingen. Oder aber, vom genus proximum (Lebewesen) und dem differentia specifica (vernunftbegabt).

Beweisen Sie, dass Wirklichkeitsbereiche nicht nur auf eine Weise hierarchisch strukturierbar sind. 

Man kann eine Katze und einen Delphin als Säugetiere bezeichnen. Die Unterscheidung von Landbewohner und Meeresbewohner wäre aber ebenso denkbar. Sehr beliebig. 

Beschreiben sie einige Unterschiede zwischen antiken und modernen psychologischen Theorien. Was kann man aus diesen Unterschieden für eine Schlussfolgerung zu psychologischen Theorien allgemein ziehen? 

Platon unterteilte die Seele in einen mutartigen, begehrenden und denkenden Teil, was die heutige Allgemeinpsychologie als Motivation, Emotion und Kognition bezeichnet.
Aristoteles spricht dem Menschen drei hierarchische Fähigkeiten zu: Ernährung / Fortpflanzung, Wahrnehmung und Denken.
Hippokrates versuchte die Seele durch physiologische Prozesse zu erklären (vier-Säfte-Lehre).
--> Wie man die Psychologie definiert und strukturiert bestimmt darüber, welche Erkenntnis man überhaupt gewinnen kann.

Worin unterscheidet sich Aristoteles‘ Persönlichkeitspsychologie vom Big Five-Ansatz? 

Unterschiedliche Bezeichnungen, ansonsten gleichen sich die Definitionen in vielen Punkten; jede Eigenschaft wird in zwei möglichen Dimensionen beschrieben. Bei Aristoteles werden diese als positiv oder negativ konnotiert, in der modernen Persönlichkeitspsychologie sieht man von dieser Unterscheidung ab (daher auch Persönlickeits- und keine Leistungstests!)
Aristoteles unterscheidet zwischen Verstandestugend (am klügsten ist, wer die Mitte wählt) und Charaktertugenden (Optimum = „Mitte“ zwischen den Extremen), die durch Erziehung, Gewöhnung UND freie Entscheidung entstehen (d.h. der „Kluge“ wählt die Mitte)
-> bei BigFive keine freie Entscheidung, welche Ausprägung man haben möchte möglich!

Wie ist die Motivationspsychologie bei Aristoteles beschaffen?

 

Sie besteht aus Lust (=Genussleben), Ehre (=politisches Leben) und Erkenntnis (=theoretisches Leben).
Das höchste Ziel ist Glückseligkeit (eudaimonia). Dieses ist vor allem durch das theoretische Leben erreichbar.
-> neben Person und Umwelt gilt auch die freie Entscheidung als Ursache von Handlungen!!

Welches Prinzip der antiken 4-Säfte Lehre ist noch heute aktuell?

Prinzip, dass seelische und körperliche Probleme durch das Ungleichgewicht von Säften (heute Hormone) erklärbar ist.

Geben Sie ein Beispiel für eine Nominaldefinition.

 

Ein Junggeselle ist ein unverheirateter Mann. Frau S. Maier, im Folgenden Praktikant genannt
->Nominaldefinition ist eine reine Umbenennung!

Was unterscheidet eine Begriffsintension von einer Begriffsextension? 

Begriffsintension: Menge charakteristischer Merkmale eines Begriffs
(Wie schaut es aus und was kann man damit tun?)
Begriffsextension: Menge aller unter den Begriff fallenden Objekte

Was unterscheidet eine deiktische von einer operationalen Definition? 

Deiktisch: ist eine unvollständig extensionale Definition; ein sichtbares Beispiel (zB „das ist ein Tisch“)
Operational: Definition über Angabe der Messmethode (Intelligenz ist, was der Intelligenztest misst)

Was ist an typischen psychologischen Definitionen problematisch? Geben Sie ein Beispiel.

--> manches ist so basal, dass sich der jeweilige Begriff nicht ohne wesentlichen Verlust auf andere Begriffe zurückführen lässt: Häufig werden daher eher Statements als Definitionen bezeichnet. Hierbei werden jegliche Assoziationen mit einem Begriff aufgezählt, dies entspricht aber nicht dem Verständnis einer Definition, die eine klare Abgrenzung zu anderen Begriffen vornehmen soll
Bsp.: „Definition“ Emotionen

Von welchem griechischen Wort stammt unser Begriff Wissen ab, und von welchem anderen griechischen Wort wurde er abgegrenzt? 

Wissenschaft „schafft wissen“ (gr. episteme) und nicht nur bloße Meinungen (gr. doxa).
althochdeutsch: wissan = gesehen haben
--> weist auf empirisches Urteilsverfahren hin

Wie wird typischerweise Wissen von Philosophen definiert? Erläutern Sie, wozu jedes der einzelnen Attribute in der Definition notwendig ist. 

Wissen ist der, durch gute Gründe gerechtfertigte, wahre Glaube.
„Glaube“ ist der genus proximum / „wahr“, „gerechtfertigt“, „gut begründet“ sind differentia specifica.

Was haben wissenschaftliche Methoden mit der Definition von Wissen zu tun? 

Sicherstellung der „guten Gründe“ : Methodisch kontrollierte kritische Überprüfung von Sätzen zB durch Wissenschaftliche Methoden

Was sind Grundfragen der Erkenntnistheorie, und wie kann man diese Lehre noch bezeichnen? 

Man kann sie Wissenschaftstheorie oder Epistemologie bezeichnen.
Die Grundfragen sind:
Was können wir wissen? Was ist gewiss? Worin können wir uns täuschen? Wie erlangt man Gewissheit? Was sind gute Gründe, etwas zu glauben? 

Ist unser Wissen allein durch einen empirisch-naturwissenschaftlichen Zugang zur Natur zu leisten? Wenn ja/nein, warum (nicht)? 

Nein, denn allein die Behauptung, dass alle empirischen Erkenntnisse sinnvoll sind, lässt sich empirisch nicht begründen. Zudem gibt es auch Erkenntnisse durch Dichtung und Kunst

Wie lautet der Standpunkt von Sokrates zur Frage, was wir mit Sicherheit wissen können? Was bedeutet das für Wissenschaftler heute? 

Ich weiß mit Sicherheit, dass ich nichts weiß. Es gibt Grenzen des eigenen Wissens und denen müssen wir uns heute bewusst sein, Selbstkritik als Kennzeichen echter Wissenschaft. Z.B. dass die Existenz eines Arbeitsgedächtnisses auch nur eine Idee.  

Nennen sie sechs erkenntnistheoretische Positionen und sortieren sie diese auf der Basis von Fragen, auf die sie jeweils Antworten liefern. 

  • Rationalismus, Empirismus: Was ist Quelle menschlicher Erkenntnis bzw. welchen Beitrag liefern die Quellen? (Geist vs. Sinnesempfindungen)
  • Realismus, Idealismus: Gibt es eine Außenwelt, unabhängig vom Subjekt? (Ja vs. Hirngespinst)
  • Monismus, Dualismus: Wie ist die Struktur von allem, was existiert? (nur eine vs. Zwei, wie Psychologie, die Lehre vom Erleben und Verhalten)

Wie wurde historisch auf das Problem geantwortet, dass für viele Hypothesen Fakten dafür wie dagegen zu sprechen scheinen? 

  • = epistemologische Unsicherheit, je genauer man etwas studiert, desto unsicher wird oft der Forschungsgegenstand => Wie soll man damit umgehen? = Heißenberg'sche Unschärfe
    • Stoiker: Man sollte sich des Urteils enthalten, wenn keine Gewissheit vorliegt. Evidenz als Weg zur Gewissheit, manche Erkenntnisse sind evident (also absolut gewiss, z.B. dass das da eine Hand ist, laut Wittgenstein).
    • Dogmatische, akademische Skepsis: Täuschung der Erkenntnis ist niemals ausgeschlossen. Aber auch wenn nichts gewiss ist, muss man zumindest nach den glaubhaftesten Erkenntnissen suchen, um so gut wie möglich zu leben. Also nach beiden Seiten hin argumentieren. Diese Theorie hat aber in sich auch einen sogenannten „performativen Widerspruch“, nichts ist gewiss trägt auch einen Wahrheits- oder Gewissheitsanspruch
    • Pyrrhonische Skepsis: Für jede Erkenntnis spricht gleich viel dafür und dagegen. Also ist absolute Urteilsenthaltung angebracht. Diese führt zur Seelenruhe = ataraxia. Handeln nur möglich auf Grund von Sitten und Gebräuchen, nicht durch Nachweis der Rationalität des Handelns.

Was bedeutet epoche bei den Stoikern? 

epoche = Urteilsenthaltung

Was war Ciceros Argument für die Aussage, dass nichts gewiss ist? Was ist das Problem an diesem Argument? 

Der Nachweis, dass nur eine falsche Vorstellung einmal glaubhaft war, genügt, um alles zweifelhaft zu machen. Das Problem ist, dass wenn nichts gewiss ist, wiederum das absolute Nichtgewisse nicht gewiss ist (performativer Widerspruch).

Wozu sollte die Methode des „nach beiden Seiten hin Argumentierens“ in der akademischen Skepsis dienen? 

Weil das Glaubhafte nicht hervorleuchten könne, wenn man in Streitfragen nicht beide Standpunkte verteidigt.
->Kein grundsätzliches Zweifeln an einer graduellen Wahrheitsannäherung!

Was sind die Argumente der pyrrhonischen Skepsis, und zu welchem Schluss gelangt diese Richtung? Schließen sie sich dieser Schlussfolgerung an?

Manchmal scheint X plausibel zu sein, manchmal das Gegenteil, alles scheint gleich glaubhaft, daher weiß ich auch nicht weiter, erfahre aber diese Urteilslosigkeit als der Seelenruhe zukömmlich. Dennoch vegetiert der pyrrhinische Skeptiker nicht vor sich hin, sondern handelt aufgrund von Sitten und Gebräuchen.
Dass ein reines Handeln nach Sitten und Gebräuchen zu meiner Seelenruhe beiträgt kann ich nicht unterstützen. Meiner Meinung sollte man sich für X entscheiden, wenn es zum Zeitpunkt Y am plausibelsten erscheint. Bereue ich X zum Zeitpunkt Z ist das nicht schlimm, denn zum Zeitpunkt Y ist sie nach wie vor die plausibelste.

Was war das Ziel antiker Philosophie, und wie sah es im Gegensatz dazu bei Descartes aus? 

Ziel antiker Philosophie: Seelenruhe und Glückseligkeit
Descartes: Wissen an sich

Mit welchem Argument bezweifelte Descartes die Wirklichkeit? Warum nennt man sein Verfahren „methodischen Zweifel“? 

Es könnte alles erträumt sein = globaler / certesianischer Skeptizismus
„Methodischer Zweifel“, da der Zweifel nicht wirklich besteht, sondern nur als Methode bzw. Gedankenexperiment dient um zu isolieren, was tatsächlich gewiss ist. Bei allen Inhalten unseres Bewusstseins ist ungewiss, ob sie wirklich sind, dadurch bezweifelt er die Wirklichkeit. Er zweifelt nur nicht daran, dass er zweifelt. „Ich denke, also bin ich“

Beschreiben sie historische Vorläufer und Nachfolger von Descartes Skeptizismus. 

Vorläufer: Schmetterlingstraum des Dschuang Dsi (China) à4. Jhd. Vor Christus. Wer hat was geträumt?
Nachfolger: Brain in a vat, Matrix ->es ist nicht zu beweisen, dass wir in „echt“ wahrnehmen: Vorstellung, dass Gehirne in Tank liegen und uns die Wirklichkeit durch elektr. Impulsgeber vorgegaukelt wird.

Was ist ein „brain in a vat“, und was sagt uns das Gedankenspiel? 

Es geht darum, dass ein Gehirn auch an einem Computer angeschlossen sein könnte. Dieser gibt dem Gehirn die nötigen elektrischen Impulse, damit es bestimmte Sachen erlebt. Das Gehirn glaubt beispielsweise ein Eis zu essen, dümpelt aber nur in Konservierungsflüssigkeit rum. Es ist also ein Einwand gegen jeden absoluten Wissensanspruch.

Was ist für Descartes mit Sicherheit wahr, und wie verläuft das Argument? 

Bei allen Inhalten unseres Bewusstseins ist ungewiss, ob sie wirklich sind. Ausgenommen die Tatsache, dass ich zweifle, die ist gewiss. Daraus folgt sein Satz: Ich denke, also bin ich. Gewiss ist demnach meine Existenz als Denkender

Wie lautet Descartes 2-Substanzen-Lehre, und was hat das mit der Definition von Psychologie zu tun? 

= erkenntnistheoretischer Dualismus

  1. Denken als Wesen des Menschen (res cogitans)
  2. Materie als Wesen der Außenwelt (res extensa)

-> Der Gegensatz von Denken zu Materie ist vergleichbar mit dem Gegensatz des Erlebens und Verhaltens, welche in der Definition von Psychologie enthalten sind.
Erkenntnis kommt laut Descartes aus dem Subjekt heraus (Rationalismus)

Warum wird Descartes dem Rationalismus zugerechnet, und welcher Zusammenhang besteht zur Introspektion? 

Erkenntnis kommt laut Descartes aus dem Subjekt bzw. dem Denkenden heraus = Rationalismus.
Zudem ist dieses Gedankenspiel eine Beschreibung der Introspektion, denn durch Denken bzw. reflektieren des Denkens kommt man zu Erkenntnis.

Warum könnten wir laut Descartes ohne unseren Verstand gar nichts sinnlich wahrnehmen?

Der Körper gehört zur Außenwelt und ist daher wieder keine sichere Erkenntnisquelle. Nur durch unser Denken bzw. nur die Tatsache, dass wir darüber nachdenken wird etwas gewiss.
Zudem ist auch für das Erkennen von Dingen in der Außenwelt eine Kategoriebildung notwendig, d.h. der Verstand ist selbst für einfache Wahrnehmungen entscheidend!

Wie macht Platon die essentielle Rolle unseres Verstandes (also den Rationalismus) plausibel? 

Kreisargument: Wir haben noch nie einen perfekten Kreis gesehen, können ihn uns aber dennoch vorstellen
-> Wir haben eine Idee von einem Perfekten Kreis, obwohl dieser nie durch unsere Sinne vermittelt wurde

Inwieweit sind allgemeinpsychologische Prozesse an Platons Ideenlehre beteiligt? 

Er verschränkt Wahrnehmung (Gegenstände) und Gedächtnis (Ideen)und sagt, dass das eine nicht ohne dem anderen möglich ist.

Wie hat Locke gegen Einsichten Platons argumentiert und seinen Empirismus begründet? 

Er verstand Platons Ideenschau im Sinne einer entwicklungspsychologischen Theorie, d.h. dass alle Ideen von Geburt an angeboren sind
-> Gegenbeispiel: Erwachsene können sich ein Tausendeck vorstellen, Kinder allerdings noch nicht

Was besagt die tabula rasa-Idee bei Locke, und was hat das mit der nature/nurture-Debatte zu tun? 

Sie besagt, dass jeder Mensch bei Geburt ein unbeschriebenes Blatt ist. Hier wird also die Meinung vertreten, dass die Umwelt den Menschen formt. Dies widerspricht der Anlagentheorie, bei der alle Eigenschaften etc. des Menschen bereits bei seiner Geburt durch die Gene festgelegt sind.