Glossar "Bereichsdidaktik Gesellschaft 1"

Repetition der Begriffe aus dem Glossar

Repetition der Begriffe aus dem Glossar

Kartei Details

Karten 23
Sprache Deutsch
Kategorie Allgemeinbildung
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.05.2021 / 15.05.2021
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Aufgabenformate

Geschlossene, halboffene, offene Aufgabenformate

Aufgabenformate: geschlossene Aufgabenformen

Richtig-falsch Aufgaben; Umordnungs-, Zuordnungsaufgaben; Multiple-Choice-Aufgaben; Vervollständigungsaufgaben (z. B. Lückentext)

Aufgabenformate: halboffene Aufgabenformen

(Kurz)antworten in eigenen Worten; Zeichnungen, Skizzen, Mindmaps; Ergänzungsaufgaben

Aufgabenformate: offene Aufgabenformen

Freie Bearbeitungsaufgaben; Portfolio; Fallstudie; Projekt; Themendossier

Bildungsziele Aspekt Identität und Sozialisation

Das Gleichgewicht zwischen Autonomie und Zugehörigkeit zur sozialen Gruppe verste-hen. Die persönlichen Lebensentscheidungen bestimmen und zur Diskussion stellen. Andere Lebensstile identifizieren und sie akzeptieren.

Bildungsziele Aspekt Recht

Die juristische Logik verstehen. Juristische Normen analysieren. Überlegungen anhand von juristischen Informationen anstellen. d) Juristische Normen anwenden.

Elektronisches Prüfen

  • Von digitalen Übungstests (Selbstüberprüfung, keine Zeitbegrenzung, richtige Antworten werden angezeigt, können beliebig oft wiederholt werden) sind digitale Prüfungen (Bewertung mit einer Note, Zeitbegrenzung, keine Anzeige der richtigen Antworten) zu unterscheiden.
  • Wie bei den traditionellen Prüfungen in Papierform sollten auch digitale Prüfungen den Stil des Unterrichts möglichst gut abbilden. Wenn Unterrichtsinhalte beispielsweise über das Aufzeigen, Erarbeiten von Zusammenhängen und Vernetzungen erschlossen wurden, muss sich das auch in der digitalen Prüfung abbilden. Im ABU ist daher in den digitalen Prüfungen auch die Verknüpfung der beiden Lernbereiche Gesellschaft sowie Sprache und Kommunikation zu berücksichtigen.
  • Prüfungsaufgaben lassen sich unterscheiden: offene und geschlossene Aufgaben. Offene Aufgaben verlangen von den Lernenden eine Produktionsleistung, da sie die Antwort selbst formulieren. Mit offenen Aufgaben lassen sich das Fakten- und Detailwissen und darüber hinaus Analysieren, Bewerten und Entwickeln (Taxonomiestufe K1 bis K6) prüfen. Der Korrekturaufwand verkleinert sich gegenüber traditionellen Prüfungen praktisch nicht.
  • Bei geschlossenen Aufgaben werden die möglichen Antworten bereits vorgegeben. Als geschlossene Aufgaben gelten: Richtig/falsch-Aufgaben, Auswahlaufgaben (z. B. Multiple Choice), Zuordnungs- und Sortieraufgaben. Geschlossene Aufgaben finden vor allem auf den Taxonomiestufen K1 bis K3 (K4) statt. Die Bewertung dieser Aufgaben erfolgt digital und stellt für die Lehrperson eine Zeiteinsparung dar.

Gütekriterien

Validität (Gültigkeit)

Reliabilität (Zuverlässigkeit, Objektivität)

Ökonomie

Chancengerechtigkeit

Gütekriterien: Chancengerechtigkeit

Wer lehrt, der prüft!

  • Prüfen, wozu Lernende im Unterricht Gelegenheit dazu hatten
  • Dezentrale Schlussprüfungen
  • Transparentes Prüfungsverfahren
  • Lernende informieren (Umfang, Zeit, Niveau, Hilfsmittel)

Gütekriterien: Ökonomie

Nutzen der Prüfung wird mit vertretbarem Aufwand erbracht

  • Angemessener Aufwand zur Erstellung der Prüfung
  • Möglichst viele Lernende können gleichzeitig geprüft werden
  • Angemessener Korrekturaufwand

--> Aber: Validität und Reliabilität darf nicht ausgehebelt werden

Gütekriterien: Reliabilität

Vermeidung von Messfehler

  • Schon vor Durchführung der Prüfung Lösungen erstellen
  • Die Aufgabe «Nennen Sie mindestens drei Voraussetzungen für …» ist nicht messgenau. Erreicht man mit drei oder vier Voraussetzungen die maximale Punktzahl?

Objektive Beurteilung

  • Gleiche Bedingungen für die Lernenden
  • Verschiedene Lehrpersonen würden Prüfung gleich bewerten

Verschiedene Lehrpersonen würden Prüfung gleich bewerten

Gütekriterien: Validität

Tatsächlich das prüfen, was geprüft werden soll:

  • Prüfungsaufgaben müssen sich angemessen auf Prüfungsstoff verteilen
  • Prüfungsinhalte, -fertigkeiten, -prozesse müssen Lernprozess des Unterrichts abbilden

Kriterienraster für Beurteilung Texte

Kriterienraster machen präzise Angaben zum Lernprodukt. Es dient den Lernenden zur Herstellung und Selbstkontrolle des Lernprodukts und der Lehrperson zur formativen Rückmeldung oder zur summativen Bewertung des Lernprodukts (siehe Glossar SuK 1, 1. Semester).

Notengebung: Individualnorm

Das Lernvermögen einer/s einzelnen Lernenden wird mit der erbrachten Lernleistung in Beziehung gesetzt.

Voraussetzung: individualisierter Unterricht

30/50 Punkten zu erzielen wäre eine sehr gute Leistung, wenn bisher nur 15 Punkte erreicht wurden.

Notengebung: kriteriumsorientierte Norm

Der Leistungsanspruch wird schon im Zusammenhang mit den Unterrichtszielen festgelegt; vor Durchführung der Prüfung steht fest, für welche Leistung es welche Note gibt.

 

Meistens wird folgende Formel angewendet: Perr x 5 : Pmax + 1 = Note; bei 30/50 Punkten wird so die Note 4.0 erzielt.

Notengebung: soziale Norm

Leistung einzelner wird mit Leistungen in der Klasse verglichen

Zuteilung der Punkte zu einer Note erfolgt erst nach Korrektur der Prüfungen

 

Beispiel: Ein Lernender in Klasse A erzielt bei einer Prüfung eine bessere Note - wenn er als einer der wenigen in seiner Klasse 30 von 50 Punkten erzielt hat - als ein Lernender in Klasse B, der mit 30 Punkten im Mittelfeld liegt, weil viele in der Klasse B 40 Punkte und mehr erzielt haben.

Prozessorientiertes Prüfen

Bewertung des Lernprozesses anhand Lernprotokollen, Lerndokumentationen, Arbeitsjournalen, Planungsinstrumenten, Konzeptbeschrieben etc.

Prüfungszusammenstellung

  • Wichtig ist Einstiegsaufgabe: nicht zu einfach, damit werden Lernende vielleicht zu Oberflächlichkeit verleitet; nicht zu schwierig, da schwächere Lernende vielleicht resignieren -->  Einstiegsaufgabe soll leicht über dem mittleren Niveau liegen
  • Innerhalb der Prüfungen Aufgabengruppen bilden: mehrere Aufgaben zum gleichen Teilgebiet ermöglichen es, sich auf dieses Gebiet zu konzentrieren und tiefere Denkleistungen zu erbringen

QV-Bausteine

Rückmeldung, formative

Rückmeldung zum Stand des Lernprozesses --> keine Note

Rückmeldung zu Stärken und Schwächen; Hinweise für weiteren Lernprozess

Rückmeldung, prognostische

Steht im Zusammenhang mit der summativen Leistungsbeurteilung

Aufgrund der Leistungsbeurteilung wird eine Prognose (z. B. über den weiteren Verlauf der Berufslehre) gemacht und eine Entscheidung gefällt: z. B. Wiederholung des Lehrjahres, Umstufung in EBA

 

Lehrbetriebe vertrauen den prognostischen Aussagen von Zeugnissen nicht mehr bedingungslos und führen vor der Lehrstellenvergabe eigene Eignungstests durch (z. B. Multicheck, Basic-Check, Kompass)

Rückmeldung, summative

Leistungsbeurteilung in Form einer Prüfung, eines Tests --> Note

Verknüpfte Prüfungsaufgaben

Mit einer verknüpften Prüfungsaufgabe lassen sich gleichzeitig Punkte für beide Lernbereiche (GES und SuK) erzielen.

Der Inhalt der Prüfungsaufgabe (WAS?) ergibt GES-Punkte; die sprachliche Umsetzung (WIE GUT?) ergibt SuK-Punkte.

 

Beispiel verknüpfte Prüfungsaufgabe:

Ihre Kita möchte zehn neue Stühle für den Gartensitzplatz anschaffen. Im Baumarkt kostet ein Stuhl aus China Fr. 50.-. Vermutlich wurde er nicht unter ökologischen und sozial fairen Bedingungen hergestellt. Ein fast identischer Stuhl aus der Schweiz ist im Fachgeschäft für Fr. 250.- zu haben.

Was ist klüger: den Stuhl aus der Schweiz zu kaufen? Oder jenen aus China, um dann den Differenzbetrag von Fr. 2000.- einer Umweltschutzorganisation zu spenden?

Nehmen Sie dazu Stellung mit einem gehaltvollen Argument (3-5 Sätze).

Bewertung GES: vollständige Argumentationskette (Behauptung, Begründung, Beispiel) --> 3 Punkte

Bewertung SuK: 3-5 Sätze (1 Punkt), Rechtschreibung und Satzbau (2 Punkte) --> 3 Punkte