Praktikum BVT

Bioverfahrenstechnik

Bioverfahrenstechnik

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Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 13.03.2021 / 17.03.2023
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ß-Galactosidase

  • wird häufig als Reportergen eingesetzt

Wachstum

Massenzunahme von MO

Vermehrung

Zunahme der Zellzahl von MO

Formel: Zellanzahl

\(c_{N} = c_{0} \cdot 2^{n}\)

\(c_{0}\)... Startzellzahl

Spezifische Wachsumsrate

\(µ = {1 \over c_{x}} \cdot {dc_{x} \over dt}\)

\(c_{x}\)... aktuelle Zellkonzentration

Wachstumsphasen

  • Adaptations- oder lag-Phase

tritt nach dem Animpfen

keine Zunahme der Biomassekonzentration

Stoffwechsel der Zellen passt sich an die neuen Reaktionsbedingungen an

  • Übergangsphase

Wachstum setzt allmählich ein

  • exponentielle Wachstumsphase

exponentielle Zunahme der Zellmasse

für Wachstum nötige Komponenten sind im Überschuss 

  • Subtratlimitierungsphase 

Wachstum durch Verbrauch der Substrate begrenzt

Wachstumsgeschw. nimmt ab

  • stationäre Phase

Maximum der Biomassekonzentration erreicht 

fehlende Substrate => kein Wachstum mehr

dynamisches GGW zw. Wachstum und Absterben

Speicherstoffe lebender Zellen oder bei dem Zelltod freigesetzte Substanzen werden umgesetzt

  • Absterbephase

 

Formalkinetischer Ansatz

\(µ = µ_{max} \cdot {c_{s}\over K_{s} + c_{s}}\)

\(c_{s}\)... Substratkonzentration 

\(K_{s}\)... Sättigungskonzentration (Substratkonzentration, bei der die spezifische Wachstumsrate die Hälfte des max. Wertes erreicht hat) 

⇒ Wachstumsrate hängt somit von der limitierenden Substratkonzentration ab.

spezifische Substrataufnahmerate

\(q_{s} \equiv {1 \over c_{x}} \cdot {dc_{s} \over dt}\)

Die spezifische Substrataufnahmerate (SAR) setzt sich aus: 

  • SAR für Zellwachstum
  • SAR für den Erhaltungsstoffwechsel
  • SAR für Produktbildung

\(q_{s} = q_{s,µ} + q_{s,m} + q_{s, p}\)

 

spezifische Produktbildungsrate

\(q_{p} \equiv {1 \over c_{x}} \cdot {dc_{p} \over dt}\)

Substrataufnahmerate für Zellwachstum

  • ist eine Funktion der spezifischen Wachstumsrate µ
  • Substrataufnahme und Wachstum werden über Ertragskoeffizienten \(Y_{XS}\) miteinander verknüpft
  • \(Y_{XS}\) ist gebildete Zellmasse / umgesetztes Substrat

\(q_{s,µ} = {µ \over Y_{XS, µ}}\) und \(Y_{XS,µ} \equiv {dc_{x} \over dc_{s}}\)

vereinfachte Stoffbilanz der Reaktionskomponente \(c_{i}\)im Satzreaktor

\({dc_{i} \over dt} = r_{i} \cdot c{x}\)

\(r_{i}\)... spezifische Reaktionsgeschwindigkeit der Komponente i

\(c_{x}\)... Zellkonzentration

Was ist ein isotroper Reaktor?

Isotrop bedeutet, dass die Konzentrationen aller Reaktionskomponenten, die physikalischen Eigeschaften der Reaktionsmischung und die Reaktionsgeschwindigkeiten räumlich konstant sind. 

ideale Rührkesselreaktoren ⇒ isotrop

Beschreibung der Zeitverläufe für die Zellkonzentration \(c_{x}\) und limitierende Substratkonzentration \(c_{s}\) im Satzverfahren

Zellen: \({dc_{x} \over dt} = µ \cdot c_{x}\)

Substrat: \({dc_{s} \over dt} = - ( {µ \over Y_{XS,u}} + m_{s})\cdot c_{x}\)

Minimale Prozessdauer zum Erreichen einer gewünschten Zellmassekonzentration, solange keine Substratlimitierung auftritt

Wann wird Zulaufreaktor angewendet? Nennen Sie Vorteile gegenüber einem Satzreaktor. 

Sie kommen zur Anwendung, wenn die Substratkonzentration die Produktivität und die Ausbeute beeinflusst.

Vorteile:

  • Mit ein Zulaufverfahren kann eine Katabolit-Repression umgegangen werden.
  • Möglichkeit zur Einstellung einer optimalen Wachstumsrate 
  • Verlängerung der maximalen Prozesszeit

Beschreibung der Zeitverläufe für die Zellkonzentration und Substratkonzentration im Zulaufreaktor

Stoffbilanz aufgelöst nach Fein im Zulaufreaktor (wenn Konzentration des limitierenden Substrats im Zulaufvolumenstrom cs0 groß ist im Vergleich zur Substratkonzentration cs im Reaktor) 

  • Fein kann Stellgröße in einem Regelkreis sein ⇒ Regelung der limitierenden Substratkonzentration, direkte oder indirekte Regelung der optimalen Wachstumsrate (\(µ_{opt}\)
  • Konstante Wachstumsrate im Zulaufreaktor durch Abschätzung der notwendige Zulaufvolumenstrom Fein ⇒ wenn die Substratkonzentration im Reaktor konstant ist 

exponentielles Zulaufverfahren

Wenn die Zunahme des Reaktionsvolumens aufgrund der hohen Konzentration des limitierenden Substrats im Zulaufvolumenstrom vernächlässigt wird ⇒ zeitliche Änderung der Zellmassekonzentration im Reaktor kann wie bei Satzverfahren beschrieben werden

Wachstumsrate bei exponentiellen und Substratlimitierungsphase mit beider limitierenden Substrate (O2 und Substrat)

co... limitierendere Sauerstoffkonzentration

Ko... Sättigungskonzentration der O2

Spezifische Sauerstoffaufnahmerate 

=> gekoppelt an Wachstumsrate über einen Zellmasseertragskoeefizienten 

YOX, u ist gebildete Zellmasse /  verbrauchte Sauerstoff. 

Modellgleichung zur Beschreibung des Zeitverlaufs für O2-Konzentration im Zulaufreaktor

OTR: Oxygen Transfer Rate => stellt die aktuelle Sauerstoffeintragsrate des Bioreaktors dar

 

Maximal mit O2 versorgbare Zellmassekonzentration im Zulaufreaktor als Funktion der maximalen Sauerstoffeintragsrate OTRmax

Sauerstoffeintrag - Zweifilmmodell

  • Von Kern der Gasphase wird O2 gasseitig an die Phasengrenzfläche transportiert. 
  • Sauerstoffstromdiche Jo hängt von gasseitigen Stoffübergangskoeffizient kG und Konzentrationsgefälle \(\triangle c_{O}\) zw. dem Kern der Gasphase und der gasseitigen Phasengenzfläche ab. 
  • In der Phasengrenzfläche herrscht thermody. GGW zw. Stoffkonzentrationen (Gas-Flüssig). 
  • O2-Trasnport wird durch den flüssigkeitsseitigen Stofftransportkoeffizienten kL bestimmt.

\(OTR = k_{L} \cdot a \cdot \triangle c_{o}\)

a... Stoffaustauschfläche 

 

 

Sauerstoffkonzentrationen bei der dynamischen Bestimmung des kL

Experimentell kann man OTR bestimmen, indem man den volumenbezogenen Stoffübergangskoeffizienten kLa direkt während der Reaktion misst.  

Auszehrphase (OUR): dabei wird bei konstantem Leistungseintrag die Gaszufuhr zum Zeitpunkt t = t0 geschlossen und der Abfall der O2-Konzentration im Reaktor während der Reaktion gemessen. 

  • lineare Änderung der Auszehrphase bei der Kurve

Aufsättigungsphase (= OTR - OUR): Bevor eine für die Reaktion kritische O2-Konzentration in der Flüssigphase erreicht wird, wird zum Zeitpunkt t = t1 derselbe Gasvolumenstrom wie zuvor eingestellt und die Zunahme der O2-Konzentration in der Flüssigphase wird aufgezeichnet. 

  • exponentielle Änderung der Co in der Kurve

O2-Konzentration als Funktion von OUR (volumenbezogene O2-Verbrauch im Reaktor) und flüssigkeitsseitigen GGW-O2-Konzentration co* an der Phasengrenzfläche 

  • Integration der Stoffbilanzgleichung liefert die O2-Konzentration

O2-Konzentration als Funktion des volumenbezogene Stoffübergangskoeffizienten kLa, co* und OUR

OTR vs. OUR

The kLa (Volumetric Mass Transfer Coefficient) and the OTR (Oxygen Transfer Rate) detail how efficient oxygen is transferred from the gas bubbles into the bioreactor medium, i.e. how much oxygen is available for the cultivated biomass. The rate at which the biomass absorbs the available oxygen is described using the so-called OUR (Oxygen Uptake Rate).

 

Satz-Kultivierung in Schüttelkolben

⇒ einfachste Art der Kultivierung im Labormaßstab ⇒ mit einem Antrieb bis zu mehrere 100 Reaktionsgefäße in einem Inkubator parallel betrieben 

Stoffaustausch zw. Gasphase im Inkubator und Flüssigphase im Schüttelkolben ist beeinflusst durch:

  • Kolbengeometrie (mit/ohne Schikanen, Durchmesser des Kolbenbodens D)
  • Füllvolumen VF
  • Betriebsbedingungen (Drehzahl n, Extrenzität eD
  • Eigenschaften der Flüssigkeit (Viskosität v, Diffusionskoeffizient in der Flüssigkeit DO2, F, Benetzungsverhalten) 
  • Stofftransporteigenschaften des Sterilfilters (Stopfen/Metallkappe)

Wie kann die OTR mittels Kolbengeometrie oder dem Füllvolumen im Schüttelkolben beeinflusst werden. 3 Nennen.

Oxygen transmission rate (OTR) is the measurement of the amount of oxygen gas that passes through a substance over a given period. It is mostly carried out on non-porous materials, where the mode of transport is diffusion, but there are a growing number of applications where the transmission rate also depends on flow through apertures of some description.

  • Kolbengeometrie & Füllvolumen: 

Sauerstoff ist lediglich im Kopfraum des Schüttelkolbens oder zu Beginn als gelöstes Gas im Reaktionsmedium VL vorhanden. 

Eine Zunahme des spezifischen Leistungseintrags kann durch:

  • Erhöhung der Schüttelfrequenz n
  • Reduzierung des Füllvolumens VL
  • Vergrößerung des Schüttelkolbendurchmessers d 
  • Erhöhung der Viskosität η 

erreicht werden. 

  • Schüttelkolben mit Schikanen werden häufig verwendet, um die Durchmischung zu verbessern sowie den Sauerstoffeintrag in die Kulturbrühe im Vergleich zu Standardkolben (bei gleicher Schüttelfrequenz) zu erhöhen.

Produktisolierung - Operation units

  • Biotechnologisches Produkt nach der Reaktion ⇒ komplexes Gemisch

Prozessschema zur biotech. Produktisolierung:

  1. Zellabtrennung (Zentrifugalseparatoren, Querstromfiltration)
  2. Zellaufschluss (mechanisch, enzymatisch, chemisch)
  3. Proteinabtrennung (Hitzedenaturierung, Proteinfällung, Proteinextraktion)
  4. Entsalzung, Aufkonzentrierung (Diafiltration, Ultrafiltration)
  5. Feinreinigung (Chromatographie)
  6. Formulierung (Gefriertrocknung, Sprühtrockung) 

Zellaufschluss

⇒ um intrazelluläre Proteine freizusetzen

Schwingmühle: 

  • Reaktionsraum biz zu 60% mit Glaskugeln befüllt ⇒ Schwingen der Reaktionsgefäße ⇒ Zellen mechanisch zerstört
  • Freisetzung intrazellulärer Enzyme nach Geschw.gesetz 1.Ordnung: 

\(ln {C_{m} \over C_{m} - C(t) } = k \cdot t\)

cm ... maximaler Enzymmenge

k... Reaktionsgeschwindigkeitskonstante [s-1]

c(t) ... freigesetzte Enzymmenge zum Zeitpunkt t

Proteinextraktion mit wässrigen 2-Phasen-Systemen (Salz/Polyethylenglykol)

⇒ selektive Herauslösen eines Wertstoffes aus einem Flüssigkeitsgemisch mit einem Lösungsmittel, welche nicht oder nur teilweise mit der Flüssigkeit mischbar ist

  • Flüssigkeit wird intensiv mit dem LM in Kontakt gebracht (mixer)
  • Wertstoff aus Flüssigkeitsgemisch (Abgeber- od. Raffinatphase; Salze/Wasser/Zellaufschluss + Wertstoff) ⇒ in das LM (Aufnehmer- oder Extraktphase; Wertstoff + Polyethylenglykol/Wasser) 
  • Nach Austausch müssen beide Phasen im Schwerkraft- oder Zentrifugalfeld wieder getrennt werden (settler) ⇒ Deswegen sollen die Dichten der beiden Phasen verschieden sein! 

Nach Nernst'schen Verteilungssatz gilt für verdünnte Lösungen: 

\(K = {c_{E(Oberphase)} \over c_{R(Unterphase)}}\)

Bei konstantem Druck und Temperatur steht das Verhältnis der Wertstoffkonz. in beiden Phasen in einem festen Verhältnis. 

 

Abgeber und LM sind merklich ineinander löslich, wie geht man vor?

⇒ So muss Löslichkeitsverhalten aller 3 Komponenten betrachtet werden (Abgeber, LM, Wertstoff)

⇒ Darstellung im Dreiecksdiagramm für konstanten Druck und konstante T 

  • über 3 Dreieckskanten werden die steigenden Konzentrationen aller 3 Komponenten aufgetragen
  • Skala ist als Parallelschar an der linken Seite des Dreiecks orientiert ⇒ auf allen parallel zur linken Dreiecksseite verlaufenden Linien im Diagram befinden sich Mischungspunkte M, die eine gleiche PEG-Konzentration besitzen
  • für die zwei weitere Achsen gilten analoge Regeln
  • Binodalkurven (empirisch durch Mischexperimente bestimmt) trennen das Dreieicksdiagramm in eine Zone, in der die beiden LM-Phasen frei ineinander mischbar sind, und in einen Bereich unterhalb der Binodalkurve, in der eine Mischung in zwei Phasen zerfällt
  • Mischungspunkt M befindet sich im nicht mischbaren Bereich und zerfällt unter der Konnode (Verbindungsgerade zw.  Extrakt E und Raffinat R; empirisch bestimmt) in 2 Phasen (Punkte E und R)
  • Zusammensetzungen der E und R-Phase können im Diagramm abgelesen werden
  • Mengenverhältnis der E und R ist gleich dem Verhältnis der Strecken EM zur RM 

Was ist die Einheit für das Maß der Enzymaktivität? Definieren sie diese genauer.

Als Maß für die Enzymaktivität dient die Einheit Unit (U), die wie folgt definiert ist: 

Ein Unit entspricht derjenigen Enzymmenge, welche die Umsetzung von 1 µmol Substrat pro Minute unter genau festgelegten Bedingungen katalysiert. 

 

Wie wird die Beta-Galactosidaseaktivität im Versuch bestimmt? Nennen sie die dazu verwendete Reaktion. Beschreiben sie die Vorgehensweise in Worten.

⇒ Quantifizierung der Substratumsetzung über die Änderung der Lichtabsorption 

  • ß-Galactosidase spaltet in einer Lösung des farblosen künstlichen Substrats ONPG das gelbgefärbte o-Nitrophenol ab, dessen zeitabhängige Bildung bei 436 nm bestimmt werden kann
  • Die Enzymaktivität wird aus der gemessenen Absorptionsänderung \(\triangle E\) im Intervall \(\triangle t\) ermittelt, idem die Absorption gegen die Zeit aufgetragen und die Steigung aus linearen Bereich der Kurve ermittelt wird

Was muss vorhanden sein, damit das Wachstum optimal verlaufen kann?

 

Diie Betriebsparameter müssen (z. B. Schüttelfrequenz, Füllvolumen, Schütteldurchmesser) so gewählt werden, dass die Kultivierung unter optimalen Bedingungen abläuft. 

Genügend Substrat- und Sauerstoffkonzentration muss vorhanden sein.

Was ist wichtig für den Sauerstoffeintrag in der Vorkultur? Wie viel Lösung sollte am optimalsten in einen 500 mL Kolben gegeben werden (50, 100 oder 200 mL)?

Sauerstoffeintrag ins Reaktionsmedium stellt bei aeroben Prozessen häufig den limitierenden Faktor dar, da O2 in wässrigen Lösungen nur relativ gering löslich ist. 

Wie kann man OUR bestimmen?

OUR = \({dc_{o} \over dt}\)

⇒ Abfall der Sauerstoffkonzentration im Reaktor

Was ist der Ertragskoeffizient? Gegeben waren 15g L-1 Zellen die während des Versuches gewachsen sind und 30 g L-1 Glucose wurden verbraucht; Dabei sollte der Ertragskoeffizient bestimmt werden.

Ertragskoeffizient ist gebildete Zellmasse / umgesetztes Substrat. 

\(Y_{XS,µ} \equiv {dc_{x} \over dc_{s}}\)und dcx = 15 gL-1, dcs = 30 gL-1

⇒ YXS, µ = 1/2 

Ein konstanter Zulaufvolumenstrom Fein sollte bestimmt werden. Dabei war gegeben: cso = 100 g/L ; V = 3L und qs=0,9 g g-1 h-1. Sowie cx = 15 g L-1.

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