Mineralische Bindemittel

Zeichner/in EFZ Fachrichtung IngenieurbauGBC

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Langue Deutsch
Catégorie Matières relative au métier
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Crée / Actualisé 06.03.2021 / 24.11.2022
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Was versteht man unter Mineralischen Bindemitteln?

Mehlfein gemahlene Stoffe

Sind durch brennen entstanden, mit Wasser angemacht wird er steinartig erhärtet. (SIA 215)

Welche sind die in der Schweiz am wichtigsten hergestellten  mineralischen Bindemittel? 

- Zement (Portland-, Portlandkomposit-, Hochofen-, Puzzolan- und Kompositzement)

- Hydraulischer Kalk

- Weisskalk (Luftkalk)

- Baugipse

Nennen Sie die zwei Gruppen vom Bindemittel.

- Mineralische Bindemittel

- Organische Bindemittel

Welche Bindemittel gehören zu den mineralischen?

- Zement

- Kalk

- Gipse

Welche Bindemittel gehören zu den organischen?

- Bitumen

- Teer

- Mischungen von Bitumen und Teer

- Kunststoff-Bindemittel

In welche zwei Gruppen werden Bindemittel nach ihrer Beständigkeit gegen Wasser ein geteilt?

- Nicht hydraulische Bindemittel (Einstoff-System)

- Hydraulische Bindemittel (Mehrstoff-System)

Definition von nicht hydraulischen Bindemittel. 

Sind nicht wasserbeständige, nur für Bauteile, die nicht der Witterung ausgesetzt sind.

=> Brauchen zum Abbinden Kohlensäure aus Luft

Definition hydraulische Bindemittel.

Erhärten selbstständig, auch im Wasser unter Luftabschluss, sind wasserbeständig.

=> Für Bauteile im Wasser und Bauteile der Witterung ausgesetzt. 

Welche Bindemittel werden den hydraulischen Bindemittel zugeordnet?

- Alle Zemente

- Hydraulischer Kalk

Welche Bindemittel werden den nicht hydraulischen Bindemittel zugeordnet?

- Weisskalk

- Baugipse

Zu welcher Gruppe gehört der Zement?

Hydraulische Bindemittel

Wie wird der Zement mit Wasser gemischt genannt?

Zementleim

Wie werden die Zemente nach Norm genannt?

CEM-Zemente

Welche Bestandteile müssen bei einer hydraulische Erhärtung vorwiegend vorhanden sein?

- Calciumoxid (CaO)

- Siliciumdioxid (SiO2)

Müssen mindestens 50% betragen

Welche Hauptbestandteile sind im Zement enthalten?

- Portlandzementklinker

- Hüttensand (granulierte Hochofenschlacke)

- Puzzolane (Natürliche Puzzolan, natürliches getempertes Puzzolan)

- Flugasche (Kieselsäurereiche Flugasche, Kalkreiche Flugasche)

- Gebrannter Schiefer

- Kalkstein

- Silicatstaub

Definition Nebenbestandteile.

Sind besonders ausgewählte, natürliche mineralische Stoffe oder mineralische Stoffe aus Klinkerherstellung. Verbessern nach Aufbereitung aufgrund Korngrössenverteilubg die physikalischen Eigenschaften von Zement. (Verarbeitkeit / Wasserrückhaltvermögen)

Welche Bestandteile gehören zu den Nebenbestandteilen?

- Calciumsulfat

- (Zement-) Zusätze

Für was wird Calciumsulfat verwendet?

Zur Regelung des Erstarrungsverhalten bei Zementherstellung zugegeben. Gips / Anhydrit oder Mischung davon. 

Für was werden (Zement-) Zusätze bei Nebenbestandteilen verwendet?

Um Herstellung oder Eigenschaften von Zement zu verbessern. Gesamtmenge Zusätze darf Massenanteil von 1% bezogen auf Zement nicht überschreiten. (Pigmente ausgenommen)

Welche Stufen gibt es bei der Zementherstellung?

1. Stufe: Rohmaterialgewinnung

2. Stufe: Rohmaterialaufbereitung

3. Stufe: Brennprozess

4. Stufe: Endproduktherstellung

Was geschied in der 1. Stufe?

- Abbau des Rohgesteins

- Brechen des Gesteins

Was geschied in der 2. Stufe?

- Mischen

- Mahlen des Rohmaterials

Was geschied in der 3. Stufe?

- Drehofen

Was geschied in der 4. Stufe?

- Kugelmühle

- Versand

Wie geschied der Abbau des Rohgesteins?

Härtere Kalkschichten durch Absprengung ganzer Wandteile, weichere Mergel durch Aufreissen. 

Was geschied beim Brechen des Gesteins?

Im Steinbruch Material in mobilen / ortsfesten Steinbrechern faust- bis nussgross vorzerkleinert. 

Mängenverhältniss ca. 9:3:1:0.5  Durch Probeuntersuchungen geprüft. 

Wie geschied das Mischen?

Rohgestein welches in Hallen, "Mischbetten" zwischengelagert ist, ist noch nicht homogen. Rohmateriallager dient als Puffer zwischen Materialanfall aus Steinbruch und Materialverbrauch nachgestelter Mühlen und Öfen. Im Mischbett kann man weiteres ausgleichendes Durchmischen erziehlen durch vertikales Abziehen des horizontal in Schichten eingelagertes Rohgesteins. 

Was geschied in der Kugelmühle?

Kalk und Ton zu staubfeinem Mehl gemahlen. Wird nicht nur pulverisiert sondern auch getrocknet. Heisse Abluft der Drehöfen zieht durch feuchte Mahlgut und vermag Wasseranteile von bis zu 8% auszutreiben. 

Was geschied in dem Drehofen?

In geneigent, langsam rotierenden Öfen. 

=> feuerfest ausgekleideten Stahlrohren (Durchmesser 4.6 m) rutscht von oben immer näher zur Sinterzone. Wird dadurch halbflüssig und bildet neue chemische Verbindungen. Kommt als glühender Klinker durch Kühler aus Drehofen. => rasche abkühlung, unter 100 C erstarrt Schmelze zu schwarzgrauen Körneren ca. 1-8 mm

Was geschied in der Kugelmühle?

Erneute Mahlung verwandelt unter Zugabe von Gips zur Regulierung Abbindend grobkörnigen Kliner zu mehlfeinem Portlandzement. Kammern mit Mahlkugel aus hochverschleissfestem Stahl unterschiedlicher Grössen bis zu 1/3 gefüllt. Zerschlagen Klinkerkorn bis zu mittlerer Grösse 3-30 tausenstel mm

Wie kann das Produkt versand werden?

- Siloautos, Silosbahnwagen

- über Packerei auf Lastwagen und in geschlossene Güterwagen

Wie viel % werden im Silo- und Sackversand versendet?

- Siloversand: ca. 85%

- Sackversand: ca. 15%

Nenne die Anwedungsbezogene, praktische Eigenschaften vom Zement.

- Hydraulisches Bindemittel

- Hohe Druckfestigkeiten

- Schützt Stahl vor Rost

- Frost- und wetterbeständig

- Gute Wasserdichtigkeit

- Säure- und sulfatempfindlich

- Greift Aluminium an

- Schädigt die Haut, ätzend

- Rohdichte im Mittel 1.25 kg/dm3

 

Wann beginnt die Erstarrung?

Grösser oder gleich 60 Minuten

Was sind die Verwendungsbereiche von Zementen?

- Beton (bewehrt, unbewehrt, vorgespannt)

- Mörtel / Verputze / Beläge

- Wetterbeständige Bauten, wasserbeständige Bauten

- Bauten mit hoher Druckbeanspruchung

- Zementsteine / Zementwaren / Kunststeine

- Leichtbeton (Leca) Porenbeton (Siporex, Ytong)

- Holzspanleichtbaustoff

Beschreibe die 1. Phase der hydratation des Zements.

Labiles Gefüge, plastisch:

- Wasser löst Zementhorn vom Rande her suksessive auf. Auf Zementkornoberfläche bildet sich Gelschicht -> Zementleim plastische, wenig steifer gewordene Konsistenz. 

Beschreibe die 2. Phase der hydratation des Zements.

Erstarren des Zementleims beginnt nach ca. 1-2 h. Bilden sich sehr feine, nadel- und faserförmige Kristalle aus Calciumsilikathydrat. 

Beschreibe die 3. Phase der hydratation des Zements.

Beginnt nach ca. 4 h und endet nach 12-24 h. Grundgefüge baut sich auf. Calciumsilikathydraten (Faserbüschel, Blattstrukturen) Calciumhydroxid (plattig) in Länge wachsenden Kristalle- grössere überbrücken Räume zwischen Zemntpartikeln. 

-> Erhärten des Zements

Beschreibe die 4. Phase der hydratation des Zements.

Durch fortschreitende Hydratisierung werden Zwischenräume weiter ausgefüllt, Gefüge verdichtet sich -> Festigkeit nimmt stetig zu. Unhydratisierung können nur innerste Zementkornreste sein. 

Formel w/z Wert

Siehe Bild.