Sozialpsychologie - Schlüsselbegriffe
Uni Würzburg - aus Seminaren
Uni Würzburg - aus Seminaren
Kartei Details
Karten | 179 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 15.02.2021 / 26.01.2025 |
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Selbstkomplexität (4)
Das Ausmaß zu dem eine Person viele und unterschiedliche Aspekte über sich selbst weiß und richtig organisieren kann.
Gruppensozialisierung (11)
Die kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Änderungen, die aufreten, wenn Individuen Gruppen beitreten und verlassen (Phasen der Beziehungsentwicklung: Entry, Socialization, Maintance, Exit)
Gruppenentwicklung: Forming, Storming, Norming, Performing, Adjouring
Self-enhancement (4)
Tendenz Informationen über das Selbst so zu sammeln, dass es sehr positiv wirkt.
Selbstregulierung (4)
Das eigene Verhalten so regulieren, dass es externen oder internen Standards gleicht.
Appraisal / Bewertung (4)
Interpretation einer Situation / Event die bei der Person eine Emotion oder Handlung hervorruft
Ostracism/Ausgrenzung (11)
Von einer Gruppe ignoriert oder ausgeschlossen werden (social rejection)
siehe auch: Cyberball-Experiment
Dazu zählt auch, wenn einem bewusst Informationen vorenthalten werden
Das Zielt ist es, die Zugehörigkeit wiederzuerlangen (belonging, self-esteem, control, sense of meaning)
Soziale Kompensation (11)
Ein Gruppenmitglied arbeitet besonders hart, um die schwächere Performance/Anstrengung eines anderen zu kompensieren.
Self presentation vs Self expression (4)
Self presentation: Ein Verhalten wird so gewählt, dass es beim Beobachter ein gewissen und gewollten Eindruck der Person hinterlässt
Self expression: Ein Verhalten, dass das Selbstkonzept reflektiert und ausdrückt
Köhler Effekt (11)
Gegenteil: soziale Kompensation
Bei Gruppen, in denen die Mitglieder unterschiedlich leistungsstark sind, kann es zum Köhler-Effekt und zur sozialen Kompensation kommen. Beim Köhler-Effekt strengen sich schwächere Gruppenmitglieder mehr an, als sie es individuell täten.
Die Gruppenmitglieder vermeiden damit, dass sie für eine schwächere Gruppenleistung zur Verantwortung gezogen werden. Dies lässt sich meist mit der Bewertungsangst der Teammitglieder begründen.
Self awareness (4)
Ein Zustand der intensiveren Wahrnehmung des Selbst und unseren internalen Standards; als auch die Evaluation, ob wir diese Standards erfüllen
Social loafing/Soziales Faulenzen (11)
Beim so genannten "Sozialen Faulenzen" oder "Social Loafing" reduzieren Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen, weil sich ihr individueller Beitrag zum gemeinsamen Gruppenergebnis nicht identifizieren oder bewerten lässt. Ein Motivationsverlust tritt ein (Bsp.: Tauziehen).
Self-handicapping (4)
Das Umgehen von möglichen Folgen / Beschuldigungen einer schlechten Performance, weshalb man schon zuvor eine Entschuldigung angibt oder absichtlich die eigene Performance sabotiert (bspw. Durchfallen einer Klausur)
Leadership/Führung (11)
Ein Prozess, bei dem ein oder mehrere Gruppenmitglieder dazu berufen werden, den Rest der Gruppe zu beeinflusen und zu motivieren, um Gruppenziele zu erreichen.
Gute Situation: eher aufgabenorientierter Führungsstil, schlechte Situation: eher beziehungsorientiert, aber siehe auch: transformationaler Führungsstil
Selbstschema (4)
Kerncharakteristiken, von denen die Person glaubt, dass sie sie über alle Situationen hinweg charakterisiert.
Copingstrategien (4)
Emotionsfokussiertes Coping:
Umgang mit negativen Emotionen, die durch Problem / Stress hervogerufen wurden
=> Keine Ursachenbewältigung
Problemfokussiertes Coping:
Direkt mit der Bedrohung umgehen, oft durch Reappraisal (Uminterpretieren) oder direkte Bewältigung
Kontingenz-Theorie der Führung (11)
Die Theorie, dass das Verhalten der Führungsperson variieren kann. Diese Anspassung ist notwendig, um effektiv in spezifischen Situationen zu führen
ODER:
Effektivität der unterschiedlichen Führungsstile ist abgängig von der gegebenen Situation
Matching: Führungsstil sollte übereinstimmen mit dem Stil, den die Situation fordert (beziehungsorientiert, aufgabenorientiert)
Transformationale Führung (11)
Bsp.: Jesus, Buddha, Mohammed (insb. in Zeiten der Veränderung!)
Führungspersonen, die zu extremer Hingabe und emotionaler Identifiaktion inspirieren, bspw. durch inspirierende Visionen, d.h. starke Effekte auf ihr Team haben und so deren Ziele beeinflussen können (Fokus von persönlichen Absichten zu gruppenzentrierten Absichten/Verfolgen von Gruppenzielen, auch mit persönlichen Einbußen)
Meist selbstbewusste, charismatische, entschlossene Personen, die klare und starke Meinungen vertreten
Macht (11)
Die Möglichkiet, Belohnungen oder Bestrafungen zu verabschieden bzw. zurückzuhalten.
Die Kapazität, den Status anderer zu modifizieren (Beförderung, Entlassung), d.h. eine Person hat mehr Möglichkeiten, die Ressourcen/Ergebnisse einer anderen Person zu kontrollieren.
Abhängig von Status, Kompetenz, Position
Regulatory Focus Theory (4)
Theorie, dass Menschen entweder einen promotion oder prevention Fokus haben.
Entweder regulieren die Menschen sich selbst um ein positives Ergebnis zu erhalten oder ein negatives Ergebnis zu vermeiden
Ideal vs Oughtselbst / Ideal vs Sollselbst (4)
Idealself: Die Vorstellung einer Person von sich selbst, wie sie idealerweise sein sollte
Oughtself: Die Wahrnehmung einer Person, wie sie selbst sein muss (von außen)
Promotion vs Prevention Focus (4)
Promotion: Es wird auf ein gutes Ergebnis hingearbeitet - Viel Lernen für gute Prüfung: Ideal Selbst
Prevention: Es wird ein schlechtes Ergebnis vermieden - Eine schlechte Note vermeiden also nicht zur Prüfung erscheinen - Soll Selbst
Selfmonitoring (4)
Persönlichkeitseigenschaft, die definiert zu welchem Grad eine Person auf eine soziale Situation reagiert und ihr Verhalten der Situation anpasst.
Emotionsfokussiertes vs Problemfokussiertes Coping (4)
Emotionsfokussiert: Negative Emotionen durch Bedrohung oder Stressoren werden geregelt durch das Unterdrücken von Emotionen bzw sich ablenken
Problemfokussiert: Umgang mit Stressoren und Bedrohung direkt indem sie neu interpretiert wird bzw. die Bedrohung entfernt wird
Terror Management Theory (4)
Theorie, dass die Erinnerung an die eigene Sterblichkeit dazu führt, dass Personen generelle kulturelle Weltansichten bekräftigen, was sowohl positive als auch negative Effekte haben kann
Exchange relationship (12)
Beziehung, in der Personen Belohnungen anbieten, um im Gegensatz auch belohnt zu werden (Interaktion und Austausch werden wichtiger, individuelle pos. Merkmale werden weniger wichtig)
Die Belohnung, die jeder Partner bekommt von der Interaktion, bestimmt den Verlauf einer Beziehung!
Self disclosure/Selbstoffenbarung (12)
Offenbarung von Fakten und Situationen aus dem eigenen Leben, ebenso wie innere Gedanken, Gefühle, Emotionen (Intimität)
Unterscheidung von Tiefe (Level der Intimität der Information) und Breite der Themen
führt zu: Zuneigung, man öffnet sich der anderen Person (Reziprozität), engere Beziehungen
Frauen > Männer/individualistische Kulturen > kollektive Kulturen
Einstellung (7)
Eine mentale Repräsentation die die Bewertungen einer Person von anderen Personen, Gruppen, Objekten, Gedanken und Ideen summiert.
Einstellungsänderung (7)
Der Prozess, dass eine Einstellung geändert wird, da neue negative oder positive Informationen mit dem Einstellungsobjekt assoziiert werden
Persuasion / Überzeugung (7)
Der Prozess, dass Einstellungen geformt, geändert oder bestärkt werden durch Kommunikation
Enge Beziehung (12)
Eine Beziehung mit starker und häufiger Interdependenz in vielen Bereichen des Lebens (kognitiv, affektiv, verhaltensbezogen).
Nicht nur auf positive Aspekte bezogen!
"Partner ist inkludiert in das Selbstkonzept" (Das Wissen des Partners wird zum eigenen Wissen, Attributionen über Partner, als wenn sie wie wir wären)
Überzeugungsheuristik / Persuasions heuristic (7)
Assoziation eines Cues, dass positiv oder negativ mit dem Einstellungsobjekt bewertet wird.
Aufgrunddessen können Einstellungsobjekte schnell und ohne größere Gedanken evaluiert werden
Liebe (12)
Gedanken, Gefühle, Aktionen, die auftreten, wenn eine Person wünscht, eine enge Beziehung mit einer spezifischen Person zu beginnen oder aufrechtzuerhalten
Communal relationship (12)
Eine Beziehung in der Personen ihren Partner belohnen, ohne direkte Absicht ("only to show caring"), d.h. es besteht keine Erwartung der Erwiderung/Gegenbelohnung
Unterschied exchange relationship: Erwartung einer Balance aus Geben und Nehmen (Es wird geschaut, wer welche Beiträge stiftet)
Sozialer Support (12)
Emotionales und physisches Unterstützung zur Ressourcenbewältigung, die von anderen Personen zu Verfügung gestellt wird; Rücksichtsnahme auf die Bedürfnisse des anderen, der einem nahe steht
(in schwierigen Zeiten/bei Erfolg)
Commitment (12)
Ein positives, emotionales Band, welches Verständnis, Unterstützung, Akzeptanz und Entwicklung beinhaltet (Selbstoffenbarung)
Der Schlüssel von engen Beziehungen (connectedness); erhält eine Beziehung langfristig/hält die Partner zusammen, abhängig von:
1. Persönliche Zufriedenheit (Belohnungen)
2. Ähnliche Aussichten sind bei anderen Personen nicht absehbar (Ausschau halten nach Alternativen)
3. Die Anzahl der Barrieren, die Beziehung zu beenden
Attachment styles/Bindungsstile (12)
Basieren auf der Annahme, dass Menschen Tendenzen aufzeigen, wie sie emotionale Verbundenheit bilden (nach Bowlby, 1969): Der Anteil an Intimität, den Menschen suchen oder vermeiden (Angst, abgestoßen zu werden)
- prägend aus der Kindheit
- Intimität suchen/vermeiden und Angst vor dem Verlassenwerden (kontiuerliche Variablen)
sicher:
positive Einstellung zum Selbst und anderen; keine Angst vor Nähe, Verlassenwerden oder Ablehnung, in Konflikten werden Fehler des Partners übersehen und am eigenen Verhalten gearbeitet, langfristig wird der Partner und die Beziehung als positiv empfunden
unsicher-vermeidend:
Positive Einstellung zum Selbst, negative zu anderen; Vermeidung von Nähe; unabhängig, autark
In Konflikten wird wenig Emotion gezeigt, Unterstützung des Partners scheitert
Langfristig wird die Beziehung beschädigt
unsicher-ambivalent:
Negatives Selbstbild; will viel Nähe, aber Angst vor Ablehnung/dass andere nicht so nah sein wollen
desorganisiert:
Angst vor Nähe und Verlassenwerden; will nicht vom anderen abhängig sein, kann nicht vertrauen, empfindlich gegenüber Ablehnung
In Konflikten negative Emotionen, Ärger, das Verhalten des Partners wird als Bedrohung der Beziehung empfunden, langfristig gesehen wird weniger Liebe und Commitment erfahren, ebenso wird die Beziehung geschädigt
kognitive Interdependenz in engen Beziehungen (12)
Der Partner wird gedanklich Teil des "Selbstkonzeptes"
Partner und Individum werden als "eins" betrachtet (ein Paar, statt 2 Individuen)
Die Unterschiede zwischen eigenem Wissen und Wissen des Partners verschwimmen zunehmend miteinander
Gefahr der Idealisierung
affektive Interdependenz in engen Beziehungen (12)
Es geht um Intimität und Commitment
Bezug auf das gefühlete Band, das zwei Partner verbindet
Das emotionale "well-being" des anderen ist stark davon abhängig, was der Partner tut
Verhaltensinterdependenz in engen Beziehungen (12)
Partner wird mit einbezogen in Entscheidungen, Pläne und Aktivitäten
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- Veränderungen im Austausch -
Die Enge der Beziehung verändert sich in Abhängigkeit von den Belohungen (wie sehr man voneinander profitiert)
In einer engen Beziehung belohnen sich Partner, um Zuneigung zu zeigen und um die andere Person glücklich zu machen
Jede Person hat einen großen Einfluss auf die Entscheidngen, Aktivitäten und Pläne des Partners (gleiche Orientierung demonstriert eine Veränderung: der Partner wird Teil des Konzepts von "me and mine")
Elaboration (7)
Das Erzeugen von positiven oder negativen Reaktionen auf den Inhalt von überzeugenden Aussagen