Management von Logistiksystemen III
7. Informationsbereitstellung in der Logistik8. Planung von Logistiksystemen
7. Informationsbereitstellung in der Logistik8. Planung von Logistiksystemen
Kartei Details
Karten | 40 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.02.2021 / 16.02.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20210214_management_von_logistiksystemen_iii
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Entwicklung der Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT
Stufe 1 Abteilungsorientierte (Insellösungen)
Stufe 2 Unternehmensweite
Stufe 3 Unternehmensübergreifende
Aufgaben von e-Logistics
Aufgabe ist es, alle für die elektronische Geschäftsabwicklung notwendigen Informationssysteme und -prozesse strategisch zu planen. Weiter sollen die vorhandenen elektronischen Systeme für die operative Abwicklung aller Transaktionen effizient genutzt werden.
E-Logistics umfasst daher alle Prozesse zur Planung, Steuerung und Kontrolle von Material und Informationsflüssen mit Hilfe leistungsfähiger Informations- und Kommunikationstechnologien
Ziele von e-Logistics
Ziel: Durch den Einsatz von e-Logistics sollen Kosten Zeit Qualitäts Flexibilitäts und Serviceziele erreicht werden
Angestrebte Ziele (Konkret):
• Erhöhte Reaktionsfähigkeit mittels Beschleunigung der Informationsflüsse
• Verbesserung von Dienstleistungen durch umfassendere und schnellere Informationsversorgung der Abnehmer
• Ersetzen von Beständen durch Informationen und
• Rationalisierung der Informationsverarbeitung.
Ausgewählte Einsatzfelder des e-procurement (Elektronische Beschaffung)
Information und Kommunikation: Einsatz von E-Mail zur Kommunikation mit Lieferanten und Nutzung des Internets zur Informationsbeschaffung
Direct Purchasing (Direkteinkauf): Durchführung von Bestellungen über elektronische Kataloge. Der Bedarfsträger wählt innerhalb der vom Unternehmen zugänglich gemachten Kataloge die von ihm gewünschten Artikel aus.
DP wird vor allem für C Artikel wie Büromaterial eingesetzt.
Ausschreibungen und Auktionen: Ausschreibungen ermöglichen es einem Nachfrager, Angebote auf eine beschriebene Leistung einzuholen und ein für ihn geeignetes Gebot auszuwählen. Bei einer einkaufsorientierten Auktion erhalten die Bieter die Möglichkeit ihre Gebote kontinuierlich nachzubessern. Für den Erfolg einer
Auktion sind die Regeln sehr wichtig. Dabei wird der zeitliche Rahmen, die Beendigung, das Startgebot,
die zulässigen Gebotsschritte und der Mechanismus zur Auswahl des Gewinners festgelegt.
Elektronische Marktplätze: bringen verschiedene Abnehmer und Anbieter zusammen. Dabei entstehen
Vorteile für Anbieter und Abnehmer, da eine hohe Markttransparenz erzeugt wird.
Beispiele: www.emaro.de, www.portum.com, www.econia.de
Ziele von e-procurement Lösungen
Electronic Procurement beschreibt die Integration elektronischer Kommunikationsprozesse in die betrieblichen Beschaffungsabläufe mit den folgenden Zielen:
1. Kostenreduktion (Prozesskosten; Einstandspreise; Optimierung Rahmenverträgen; Neue Preisbildungsmechanism
2. Zeitersparnis (Verkürzung/ Automatisierung Prozesse; Reduktion operativer Tätigkeit, bessere Reaktionsfähigkeit
3. Qualitätssteigerung (Stärkung strategischen Einkauf; Erhöhung Markttransparenz; Optimierung Lieferantenbeziehung (Global Sourcing, Single Sourcing)
Online Auktionen:
Englische Auktion der Preis steig über die Zeit (Erstbieter, Zweitbieter etc.)
Holländische Auktion der Preis sinkt über die Zeit (Startpreis X sinkt mit jedem Tag/Stunde etc.)
Vorteile für Abnehmer und Lieferanten aus Online Auktionen
Online Auktionen erhöhen für alle Beteiligten die Transparenz im Wettbewerb.
Abnehmer:
• 10-25 % Kosteneinsparung bei gleichbleibender Qualität
• Reduzierung Aufwendung für Verhandlungen (z.B. Verkürzungen Ausschreibung von 14 auf 2 Tage)
• Realistische Einschätzung des Marktpreisniveaus
• Kritische Überprüfung der Beschaffungssituation und Lieferantenstruktur
Lieferant:
• Reduzierung der Prozesskosten und Zeitersparnis
• Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit durch Preisvergleiche
• Zusätzliche Geschäfte mit neuen Kunden
• Objektive Vergleichsmöglichkeit zu Wettbewerbern
Elemente Elektronischer Marktsysteme
Markt: Spezifisches Angebot und Nachfrage treffen aufeinander.
Elektronsicher Marktplatz: Austauschplattform für Produkte und Dienstleistungen; Information über Angebot und Information über Nachfrage treffen aufeinander (eBay)
Elektronsiches Marktplatzsystem: Informationssystem, das den Elektronischen Marktplatz
Horizontale und vertikale Marktplätze
Horizontal: branchenübergreifenden Marktplätzen, meist eine bestimmte Wertschöpfungsstufe von vielen Branchen
Vertikal: Waren für eine Branche, vergleichbar Spezialgeschäften
Elektronische Frachtbörsen als spezielle Form elektronischer Marktplätze
Es ist ein System zur Ausschreibung und Vergabe nationaler und internationaler Frachtkapazitäten.
Es treffen Anbieter und Nachfrager von Frachtkapazitäten aufeinander.
Funktionsweise Elektronischer Frachtbörse
Ladung anbieten Ladung nachfragen
Treffpunkt (Computer)
Ladungsraum nachfragen Ladungsraum anbieten
Electronic Data Interchange (EDI)
ist ein System, das eine Informationsversorgung durch elektronischen Datenaustausch ermöglicht.
Unternehmen übergibt bspw. Lieferscheindaten (Ware, Datum etc.) verschlüsselt an Kunden und Lieferanten weiter, damit diese die Aufträge übernehmen können
Barcode
ist mit unterschiedlichen Varianten die am weitesten verbreitete und am höchsten standardisierte eingesetzte Auto-Identifikationstechnologie
European ArticleNumber(EAN): ist ein internationales Identifikationssystem für Waren.
Für die Produktidentifikation kommen meist die EAN-8 bzw. EAN-13 Strichcodesymbole zum Einsatz
Allgemeines zum QR-Code
• Quick Response „schnelle Antwort“; dienen hauptsächlich der Übergabe von Informationen
• wurde zur Markierung von Baugruppen und Komponenten für die Produktionslogistik in der Automobilproduktion des Toyota Konzerns entwickelt. Die konkrete Entwicklung des 2D Codes übernahm die Tochterfirma Denso Wave, die auch Identifikationssysteme und Geräte zur mobilen Datenerfassung entwickelt
• Idee: z.B. mit einem Klick des Fotohandys Informationen aufrufen, abspeichern und weiterverarbeiten
• gehören zur Familie der 2D Barcodes die im Gegensatz zum herkömmlichen Barcodes sowohl horizontal als auch vertikal Informationen enthalten.
Einsatzbeispiele für analoge QR-Codes
• Druckererzeugnisse (z.B. Zeitschriften, Poster)
• Bauwerke (z.B. Häuser, Mauern,...),
• Verpackungen (z.B. Kartons, Tüten,...),
• Dokumente (z.B. Ausweise, Tickets,...).
Vor- und Nachteile des Einsatzes von Barcodes
Vorteile: Geringe Kosten pro Einheit/Etikett; Standardisierte Leseeinheiten im Einsatz; In der Logistik weit verbreiteter Standard
Nachteile: Empfindlichkeit gegen Schmutz, Feuchtigkeit, mechanische Einwirkungen; Lesbarkeit nur bei Sichtkontakt;
Begrenztes Datenvolumen; Keine Datenübertragung im Prozess möglich
Radio Frequency Identification (RFID) „(Produkt)Identifikation über Radiowellen“
Hierbei werden Daten über Radiowellen berührungslos und sichtgebunden übertragen. RFID wird zur kontaktlosen Identifizierung und Lokalisierung von Objekten eingesetzt. RFID kann bei fast jeder Art von Gegenständen sowie auch bei Lebewesen eingesetzt werden.
Komponenten eines RFID-Systems
• Transponder, das ist ein Mikrochip, der Informationen speichert und mit einer Sende- /Empfangs Antenne sowie einem Gehäuse ausgestattet ist
• einem Lese Schreibgerät, dies ist das Sende Empfangsgerät für die Datenübermittlung (wird in der Praxis meist nur als Lesegerät bezeichnet)
• den jeweiligen Funkfrequenzen
• einem leistungsfähigen IT-System
Anwendungsmöglichkeiten von RFID
Identifizierung von Waren und Lebewesen; Identifizierung von Transportbehältern; Transportverfolgung; Lagerführung; Zutrittskontrolle; Diebstahlsicherung; Prüfung der Echtheit bestimmter Nachweise, wie Urkunden, Dokumente; Bargeldloser Zahlungsverkehr; Mautsysteme u.ä.
Vor- und Nachteile des Einsatzes von RFID
Vorteile: Wiederverwendbarkeit; Lesbarkeit ohne direkte Sichtverbindung und über weitere Distanz zum Transponder; hohes speicherbares Datenvolumen; relative Schmutzunempfindlichkeit; Lokalisierung von Objekten auch innerhalb des Lagers
Nachteile: Potentielle Störung des Empfangs bzw. der Datensendung durch Metallumgebung; Hohe Preise der Transponder; Lesen der Informationen durch Dritte (Spionage); Bewusste Beschädigung des Systems durch Dritte;
Entsorgungsprobleme; Befürchtungen im Hinblick auf Nichteinhaltung des Datenschutzes
ERP
ist ein Informationssystem, das Geschäftsprozesse und Geschäftsregeln sowohl innerhalb der Hauptfunktions-bereiche eines Unternehmens als auch über die Bereiche hinweg abbildet und teilweise oder ganz automatisiert.
Leitgedanken des ERP
• Ganzheitliche Sicht der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens
• Vermeidung einer funktionsorientierten Betrachtung des Unternehmens, z.B. nach Einkauf, Materialwirtschaft, Finanzbuchhaltung, Produktion und Logistik
• Denken in Geschäftsprozessen Funktionen und Daten, die für die verschiedenen Geschäftsprozesse eines Unternehmens erforderlich sind, werden über Bereichs- und Abteilungsgrenzen hinweg betrachtet
Das Materialwirtschaftssystem im SAP
- Bedarfsermittlung (System prüft Lagerbestand, bei Meldebestand entsprechende Menge nachbestellt
- Ermittlung der Bezugsquelle (Anfragen an den Lieferanten; Auswahl Lieferanten muss von Mensch erfolgen
- Lieferantenauswahl und Angebotsvergleich (System kann Preisfindungsszenarien zu simulieren, so dass Angebote miteinander verglichen werden können. Absageschreiben werden automatisch
- Bestellabwicklung (Einkaufssystem übernimmt die Information aus der Bestellanforderung und Angebot)
- Bestellüberwachung (System prüft vorgegebenen Wiedervorlagezeiten und mahnt)
- Wareneingang und Bestandsführung (Versand und Wareneingang können den Empfang von Waren bestätigen, indem die Bestellnummer eingegeben wird.)
- Rechnungsprüfung (unterstützt bei Rechnungsprüfungen. Durch Möglichkeit des Zugriffs auf Bestellvorgänge und Wareneingänge wird der Rechnungsprüfer auf Mengen und Preisabweichungen hingewiesen
Beurteilung des Enterprise Resource Planning
• Vermeidung von Integrationsproblemen traditioneller Insellösungen, z.B. Redundanz, Inkonsistenz, fehlende Integrität (ganzheitliches System)
• Einbeziehung aller Unternehmensressourcen, die für den Geschäftserfolg relevant sind
• Informationstechnische Unterstützung aller Unternehmensbereiche und -prozesse
• Konsequente Fortführung des MRP II Gedankens , jedoch kein Ersatz von MRP II (Hierarchie Gliederung, vom allgemeinen zum spezifischen)
• Viele ERP Systeme, z.B. SAP, basieren bei der Produktionsplanung auf den Algorithmen des MRP II
• Hohe Verfügbarkeit der Standardanwendungssoftware
• Bei der Einführung sind jedoch hohe Investitionen und eine kostenintensive Anpassung (Customizing) der Standardanwendungssoftware
Von Enterprise Resource Planning (ERP) zu Advanced Planning Systems (APS)
PPS/ERP-Systeme
• Schwerpunkt bilden unternehmensinterne Prozesse
• Nur bedingte Eignung von PPS/ERP-Systeme für eine Unterstützung der unternehmensübergreifenden Planung und Steuerung der Supply Chain
• Fokus der Aufgaben auf eine Unternehmung
• Arbeiten mit Planungsdaten, die den Aktualitätsanforderungen eines Supply Chain Management nicht gerecht werden.
APS-Systeme à
•Konzentration auf unternehmensübergreifende Zusammenarbeit
•Modular strukturierte Softwaresysteme zur integrativen Unterstützung einer unternehmensübergreifenden Planung und Steuerung von Leistungsprozessen
Aufgabenspektrum von APS
Strategische Netzwerkplanung: Legt den Handlungsrahmen aller anderen APS-Planungsmodule durch (Re-) Konfiguration der gesamten Supply Chain fest (Produktions-und Absatzprogramm, Materialprogramm, Standorte, Distributions-struktur und kooperative Beziehungen zu Lieferanten)
Nachfrageplanung: Dient Prognose der nachgefragten Produktmengen und der Berechnung erforderlicher Sicherheitsbestände sowie der statistischen Analyse der Auswirkungen unterschiedlicher Einflussgrößen.
Netzwerkbezogene Hauptproduktionsprogrammplanung: Dient Ermittlung aufeinander abgestimmter Beschaffungs-, Produktions-, und Distributionsmengen unter Berücksichtigung von Kapazitätsnachfrage und -angebot mit der Zielsetzung minimaler Gesamtkosten.
Materialbedarfsplanung: Unterstützt dezentrale, von den Supply-Chain-Einheiten auszuführende Planungsaufgaben, wie Lieferantenauswahl, programm- und verbrauchsgesteuerte Materialdisposition, Bestelllosgrößenplanung, Planung von Materialsicherheitsbeständen und Bestellauslösung (z.B. im Rahmen des Vendor Managed Inventory).
Produktionsgrobplanung: Dient der Losgrößenplanung.
Produktionsfeinplanung: Unterstützt die Maschinenbelegungsplanung auf der Grundlage der Vorgaben aus der netzwerkbezogenen Hauptproduktionsprogrammplanung sowie weitere Daten aus anderen Planungsmodulen.
Netzwerkbezogene Distributionsplanung: Ermöglicht die Planung der Allokation von Endproduktmengen und damit die Koordination von Produktions- und Nachfrageplan.
Netzwerkbezogene Transportplanung: Hier werden die Vorgaben aus den Modulen zur Materialbedarfsplanung und Distributionsplanung unter Berücksichtigung der Liefertermine der Kundenaufträge und der Fertigstellungstermine der Produktionsaufträge zu Transportplänen disaggregiert, die die Nutzung der Transportmittel, die Zusammenstellung der Ladung und die Routen der erforderlichen Transporte festlegen.
Netzwerkbezogene Kundenauftragsannahme: Die aus diesem Modul vorgeschlagenen Preise und Liefertermine für Kundenaufträge üben einen wesentlichen Einfluss auf den finanziellen Erfolg, die Durchlaufzeit der Produktionsaufträge, die Termineinhaltung und somit auf die Glaubwürdigkeit der Auftragsangebote aus. Aus diesem Grund bildet eine auf die gesamte Supply Chain bezogene (verteilte) Verfügbarkeitsgewährleistung und -prüfung (Available-to-Promise, Capable-to-Promise) das Kernstück dieses Moduls.
Planung von Materialflusssystemen
Planung
Planung ist der systematische Prozess zur Bestimmung von Zielen und den zur Erreichung notwendigen Handlungen.
Gründe für Planungsprozesse:
1. Äußere Gründe (Gesetze; Behördliche Auflagen)
2. innere Gründe (Zwang zur Optimierung der eigenen Prozesse (z.B. Ablauf, Organisation, Struktur))
3. weitere Gründe/Bsp. (Reduzierung gebundenen Kapitals; Personal(kosten)reduzierung; Anlagenmodernisierung; Zuverlässigkeits- und Sicherheitserhöhung der Betriebsanlagen)
Determinanten einer erfolgreichen Planung
• Grundsätze und Axiome der Logistikplanung
• Eine eindeutige Zielsetzung
• Berücksichtigung des Planungsumfeldes
• Anwendung und Berücksichtigung etablierter Planungsprinzipien
• Systematisches Vorgehen bei der Planung
Grundsätze und Axiome der Logistikplanung
• Die 6r Regel/ Hauptaufgaben der Logistik: Die richtige Ware; zur richtigen Zeit; am richtigen Ort; in der richtigen Menge; und der richtigen Qualität; zu den richtigen Kosten zur Verfügung stellen.
• Permanente Planungsbereitschaft
• Ständige Messung und Überwachung der relevanten Kenngrößen: Steuerung eines logistischen Systems im laufenden Betrieb; Ständige Bereitschaft zur Modifikation des betrachteten Systems
• Systembezogene Betrachtungsweise: Unterscheidung von Verkehrs-, Beschaffungs-, Produktions-, Entsorgungs- und Distributionslogistik
• Betrachtung des Entsorgungskreislauf: Eine umweltschonende und energetische Verwertung kann wirtschaftlich lukrativ sein (Sammelmethoden stellen eine neue Herausforderung an die Planung)
Zielkonflikte
Kennzeichen einer erfolgreichen Logistikleistung
• Wirtschaftlichkeit (Effizienz)
• Kundenzufriedenheit (Kundennutzen)
• Zukunftssicherheit (Geschickte Positionierung im Wettbewerb)
Die beschriebenen Ziele können sich gegenseitig behindern
Lösung möglicher Zielkonflikte durch
• Gewichtung der Ziele
• Untersuchung der Unverträglichkeit spezifischer Ziele
• Entwicklung von Lösung unter Berücksichtigung der spezifischen Rahmenbedingungen und Einflussgrößen
Es gibt keine einheitliche Lösung, da keine Problemstellung einer anderen gleicht. Daher sieht eine optimale Problemlösung für jedes Problem anders aus.
Planungsprobleme
• Fehlende Analysekonzepte und -instrumente,
• Hohe Arbeitsteilung führt zu Unstimmigkeiten bei der Gesamtkonzeptentwicklung,
• Bereichsdenken statt Systemdenken bei den Projektbeteiligten,
• Unzureichende Planung durch einen ungenügenden Umgang mit Planungsdaten,
• Mangelnde Erfahrung der Projektbeteiligten,
• Auftraggebendes Unternehmen bereitet Probleme,
• Kurze Planungszyklen durch schnelle Anforderungsveränderungen,
• Festgefahrene Strukturen bzw. existierende Unternehmensorganisation und
• Fehlende personelle Kapazitäten (in KMU)
Planungsziele
Die Verbesserung des Ist Zustands durch die Erreichung eines definierten Soll Zustands ist der Anspruch einer jeden Planung
Anforderung an die Planung
• Langfristigkeit
• Berücksichtigung von Trends und Entwicklungen des Unternehmens/ -umfelds
• Anpassungsfähigkeit
• Vollständigkeit
• Stabilität der Prozesse
• Verbindlichkeit
• Kontrollierbarkeit
• Realisierbarkeit der Prozessschritte
Planungskriterien die Ebenen der Planung
- Hierarchische Planung (Planung nach hierarchischen Überordnungsverhältnissen; Unterscheidung in: 1. Strategische, 2. Operative und 3. Taktische Planung)
- Planung in unterschiedlichen Bereichen (mögliche Kategorisierung kann nach Unternehmensbereichen erfolgen; z.B. Beschaffungs --, Lager --, Produktions --, Absatz --, Finanz oder Kostenplanung)
- Integrationsgradabhängige Planung (Integrierte Gesamtplanung Planung sämtlicher UN-Bereiche erfolgt abgestimmt; Nicht integrierte Teilplanung Planung einzelner UN-Bereiche erfolgt isoliert)
- Einfluss der Datenqualität (Datenlage kann sicher (konkrete Planung) oder unsicher (Szenario Planung) sein)
- Zeitraumbezogene Planung (Planungshorizont; Lang --, mittel oder kurzfristige Planung)
Planungssystematik in 7 Stufen
1. Aufgabendefinition (Ergebnis: Planungsbasis)
• Festlegung der Ziele und Prioritäten sowie der Planungsweite und tiefe
• Organisation (Zeitplan, Aufgaben, Zuteilung der Aufgaben)
Schritte der Aufgabendefinition:
a. Fixierung der Ziele und Festlegung der Systemgrenzen
b. Erfassung der zu berücksichtigenden Randbedingungen und Restriktionen
c. Priorisierung der definierten Planungsziele
2. Planungsdatenanalyse (Ergebnis: Planungsdatenbasis)
• Erhebung, Aufbereitung und Analyse relevanter Daten und Kennzahlen (IST Aufnahme und Ableitung des SOLL)
Statische und dynamische Daten
3. Entwurf der Prozessvarianten zur Identifizierung der bestmöglichen Alternative (Ergebnis: Materialflussstruktur)
• Arbeitsfolgen, Materialflussoperationen, Transportketten
Ziel: Gedankliche und methodische Ablaufumsetzung und Gesamtstrukturierung
Schritte:Prozessgestaltung, -darstellung, -analyse, -kettenmodellierung, Strategien zur Prozessgestaltung
4. Entwurf der Arbeitsmittelvarianten
• Erarbeitung qualitativer Arbeitsmittel und Teillösung sowie die Zuordnung zu Materialflussoperationen
Planungskriterien Auswahl der Arbeitsmittel
• Einfachheit, Wirtschaftlichkeit
• Sicherheit, Menschlichkeit und Ergonomie
• Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz
• Klarheit und Eindeutigkeit
• Flexibilität
• Wartbarkeit und Instandhaltbarkeit
• Information, Dokumentation
5. Dimensionierung, Überprüfung, Bewertung der Varianten (Ergebnis Vorzugsvariante)
• Quantitative Einbindung der Arbeitsmittel
• Funktionsnachweise (rechnerisch/ simulativ ) sowie Variantenauswahl
Wie viele Arbeitsmittel werden gebraucht und welche Leistung sollen diese haben (Nutzwertanalyse, Risikoanalyse)
6. Feinplanung (Ergebnis: Realisierungsgrundlage)
• Festlegung letzter Details und Feindimensierung
• ist die Ausarbeitung und Ausplanung der Vorzugsvariante
7. Realisierung (Ergebnis: Betrieb)
• nur bedingt Teil der Planung
• umfasst die Auftragserteilung und Inbetriebnahme des ausgearbeiteten Systems
• Klassische Projektmanagement
Materialflussrechnung
ist die Grundvoraussetzung zur...
Erfassung von Transportprozessen; Transparenzschaffung; Prozessoptimierung; Generierung wirtschaftlichen Erfolges
Anwendungsphase ist die Grobplanung zur Ermittlung mittlerer Durchsatzraten, Warteschlangenlängen und Durchlaufzeiten.
Schritte zur Lösung von Problemstellungen in Materialflusssystemen
1. Zerlegung des Realsystems in seine Elemente
2. Errechnung charakteristischer Größen
3. Ermittlung und Optimierung von Strategien durch Parametervariation
Methoden zur analytischen Berechnung von Materialflussproblemen
• Klassische Durchsatzberechnung
• Grenzleistungsrechnung (ermöglicht die Berechnung der Auslastung eines Knotens (Anlagen, System) im Materialflusssystem über das allgemeine Materialflussgesetz)
• Bedienungstheorie (Teilgebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie bzw. des Operations Research; Errechnung durchschnittlicher Wartezeiten und Warteschlangenlängen
Zur Lösung komplexer und nicht berechenbarer Problemstellung erfolgt der Einsatz von Simulationen.
Klassische Durchsatzberechnung
• Grafische Abbildung vernetzter innerbetrieblicher Materialflusssysteme
• Grundlage zur Anwendung von Verfahren und Methoden aus der klassischen Mathematik oder dem Operations Research zur Ermittlung der Größe von Förderströmen
Objektbewegung in Materialflusssystemen
• entlang von Verbindungselementen
• von Quelle zur Senke über Puffer und Stationen
• während Bewegung erfolgt die Nutzung materialflusstechnischer Ressourcen
Objekte: Güter, Transportmittel oder Ladehilfsmittel
Verbindungselemente: Förderbänder, Staplerwege etc.
Stationen: Läger, Produktionspuffer, Bearbeitungsinseln etc.
• Darstellung als gerichteter Graph (Knoten und Kanten) oder Sankey Diagramm
• Erstellung der Materialflussmatrix
• Ergänzung von Daten bezüglich Entfernungen, Kosten und Zeiten
• Bewertung von Materialflusssystemen