Management von Logistiksystemen II

4. Umschlag (Abladen, Aufladen, Umladen)5. Lagerung6. Kommissionieren

4. Umschlag (Abladen, Aufladen, Umladen)5. Lagerung6. Kommissionieren


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Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 13.02.2021 / 22.03.2025
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Umschlagsystem

Gesamtheit der Förder- und Lagervorgänge beim Übergang der Güter auf ein Transportmittel, beim Abgang der Güter von einem Transportmittel und wenn Güter das Transportmittel wechseln Umschlagoperationen schließen sich lückenlos an andere Operationen, wie Fördern und Lagern, an.

Umschlag und Umschlagsysteme

Zwischen den Gliedern der Transportkette sind Umschlagvorgänge erforderlich (TUL), die den Übergang des Transportguts von einem Transport oder Arbeitsmittel auf das nachfolgende bewerkstelligen

 

- Es werden dabei z.B. Belade-, Entlade-, Umlade- und/ oder Umlagerprozessedurchgeführt.

- Umschlagprozesse finden im innerbetrieblichen, an der Schnittstelle zwischen dem innerbetrieblichen und außerbetrieblichen sowie im außerbetrieblichen Materialfluss statt.

- Wirtschaftliche Ziele beim Umschlag sind z.B. die Reduzierung der benötigten Umschlagfläche, die Vermeidung von Schäden, niedrige Abfertigungs- und Standzeiten, niedrige Personal- und Betriebskosten sowie eine hohe Sicherheit des Umschlagvorgangs.

Begriffsabgrenzung Lagern

 

Definition: Unter dem Begriff „Lagern“ (Lagerung) wird die Bereitstellung von Gütern verstanden, die trotz Verfügbarkeit erst zu einem späteren Zeitpunktbenötigt werden. Gründe: Anlieferung schneller als der Verbrauch

 

- Das Lagermanagement umfasst alle Planungs-, Organisations Steuerungs- und Kontrollaktivitäten innerhalb eines Lagers/Lagerhauses

- Die Aktivitäten enthalten strategische und operative Aufgabenstellungen

- Instrumente des Lagermanagement sind die Lagertechnik sowie die Lagerführung/ -organisation

- Kommissionieren bezeichnet das Zusammenstellen bestimmter Teilmengen (aus einer bereitgestellten Gesamtmenge (aufgrund von Bedarfsinformationen im Lager)

(Haupt)Aufgabe eines Lagers

Grundsätzlich die Bereitstellung verfügbarer Güter zu einem späteren Zeitpunkt

Die Lagerhaltung ist ein meist wertschöpfungsfreier (nicht beim Reifeprozess Käse, Wein etc.), geplanter Prozess der Zeit und Zustandsüberbrückung

Gründe für den Aufbau eines Lagers:

Nutzung kostenoptimierter Bestellmengen durch Gewährung von Rabatten, Sicherstellung der Auslastung kostenintensiver Produktionsanlagen, Asynchrone Zu und Abgänge zwischen Bereichen oder Anlagen, Lagerung zur Wertsteigerung (Reifung, spekulative Absichten), Saisonale Schwankungen im Absatzverhalten, Schaffung eines hohen Lieferservice, Nutzung von Transportkapazitäten, Mengenausgleich

 

Zielkonflikt der Lagerung

 

Zielgrößen: Zwischen Bestandskosten und Kostenverursachung durch Fehlerbestände

Grundzüge des Lagers (Grundsatz)

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist „das beste Lager KEIN In der Realität sind Läger für die Unternehmen jedoch unerlässlich (Eher für Industrielager (Kosten) als für Handelslager (Warenverfügbarkeit)

Elemente eines Lagers:

Lagerort und Lagereinrichtung;  Lagerhilfsmittel (Regale etc); Lagerbediengerät; Lagerverwaltung mit Lagerplatzvergabe und Steuerung der Ein und Auslageraufträge; Kommissionierung

Wichtige Leistungsgrößen eines Lagers (2):

Lagerkapazität (maximal zu lagernde Menge); Umschlagleistung (Anzahl der ein oder auszulagernden Artikel pro Zeiteinheit)

Haupt- und Teilprozesse im Lager (Gesamte Lagerprozess)

Lagerprozess

1. Wareneingang (Entladung, Wareneingangskontrolle, Lagerplatzzuordnung, physische Einlagerung)

2. Bestandsführung (Lagerhaltung/Inventur, Um- Auslagerung, Kommissionierung)

3. Warenausgang (Kontrolle, Ladungssicherung/Packen, Bereitstellung, Verladen)

Funktionen von Lägern

Ausgleichsfunktion: Wenn die Beschaffungsmenge größer ist als die Produktionsmenge, wird das überflüssige Material gelagert, so wird von einer Ausgleichsfunktion des Lagers gesprochen.

Sicherungsfunktion: Verfügt das Unternehmen über unzureichend Informationen über künftige Mengenbedarfe, Liefer- und Bedarfszeitpunkte, soll das Lager die Sicherstellung der Fertigung gewähren.

Spekulationsfunktion: Ein Grund Materialien auf Lager zu legen, kann darin liegen, dass die künftigen Änderungen in den Beschaffungspreisen zu erwarten sind oder gegenwärtig niedrigen Einstandspreisen vorherrschen. Bei Annahme, dass Güter knapper werden ist es sinnvoll, die Güter zu „horten“.

Veredelungsfunktion (Reife): Auch bezeichnet als Produktionsfunktion des Lagers. Eine Veredelung entsteht dann, wenn während des Lagerprozesses eine Veränderung des Produktes stattfindet z.B. Wein, Käse etc.

Sortimentsfunktion: Das Lager dient auch dazu Produkte zu sortieren. Die Ware wird in anderer Reihenfolge und Qualität eingelagert als verbraucht. Beispiel: Die Blumenbehälter werden entsprechend des späteren Gebrauchs im Lager vorsortiert bzw. eingelagert.

Informationsfunktion: Durch das Lager ist es möglich unterschiedliche Kennzahlen (z.B. Lagerumschlag, Reichweite etc.) zu berechnen. Durch Barcoding, Scanning, Tracking and Tracing wird die Informationsqualität deutlich gesteigert.

Arten der Läger

Läger sind Materialflusssysteme mit der Aufgabe des Bevorratens, Pufferns und Verteilens

Vorratsläger: Ausgleich von Bedarfsschwankungen; Materialbereitstellung für die Produktion über einen längeren Zeitraum

Pufferläger: Ausgleich von Schwankungen zw. Zu und Abgängen in kürzeren Zeitintervallen; Zeitüberbrückung zwischen den Arbeitsvorgangsfolgen in der Produktion.

Verteilläger: Neben dem Zweck der Bevorratung auch Zusammensetzungsveränderung von Ladeeinheiten; Kommissionierung.

Weitere Lagerformen

1. Verschieberegallager

2. Umlaufregallager

3. Paternoster-Regallager (horizontal Umlauf)

Systematik der Lagermittel (vs)

Bodenlagerung (ohne Gerüst)  ///// Regallagerung (mit Gerüst)

Blocklagerung (ohne Zwischenräume im Block) ////// Zeilenlagerung (mit Zwischenräumen als Bedienwege)

Statische Lagerung (Ladeeinheiten bleiben in Ruhe an einem Platz ////// Dynamische Lagerung (Ladeeinheiten werden nach dem Einlagern bewegt)

Statisch Lagerung:

Ladeeinheit verbleibt zwischen Ein und Auslagerung an einem Platz im Lager (keine Ortsveränderung). Eine Umlagerung zur Optimierung von Zugriffszeiten wird ebenfalls als Ein und Auslagerung betrachtet.

Dynamische Lagerung:

Ladeeinheit wird nach dem Einlagern bewegt. Es können die Bewegung von Ladeeinheiten in feststehende Regalen, der Ladeeinheiten mit den Regalen und Ladeeinheiten auf Fördermitteln mit Lagerfunktion unterschieden werden.

 

Dynamische Regallagerung

... ist die Bewegung von Lagergütern über die Umlagerung zwischen Ein- und Auslagerung hinaus.

Ziel der dynamischen Lagerung:

• Wegeinsparungen in der Kommissionierung und Erhöhung der Kommissionierleistung

• Hohe Umschlagleistung bei kompakter Lagerung

• Nutzung der Vorteile von Block und Zeilenlagerung zugleich

Unterscheidung zweier grundlegend kinematischer Prinzipien

• Feststehende Lagereinheiten in bewegten Regalen (Verschiebe und Umlaufregale)

• Bewegte Lagereinheiten in feststehenden Regalen (verschiedene Durchlaufregale

Lagerorganisation

bestimmt die Güte, in der Ware in der auftragsgemäß geforderten Zeit, Quantität und Qualität für den Kunden oder die eigene Produktion bereitgestellt wird.

• sie beschreibt eine Vielzahl von Mechanismen, Regelungen, Vorschriften und Hilfsmitteln zur Erfüllung der Lageraufgaben.

• Unzureichende Lagerorganisation verursacht direkte und indirekte Kosten durch personellen, materiellen und zeitlichen Aufwand (Suchen, Umlagern, Verderb, etc.)

• Gute Lagerorganisation gewährleistet eine unternehmensspezifische optimale Lieferbereitschaft des Lagers auf einer wirtschaftlichen Grundlage (Kundenaufträge termin- und mengenmäßig korrekt durchführen können)

Aufgaben der Lagerorganisation:

 

Überwachung (Disposition); Verwaltung (Buchung und Bestandsführung)

Parameter zur Charakterisierung eines Materialflusssystems/Kenngrößen (statische/dynamsiche)

Statisch: Artikelmenge, Lagergröße/ -kapazität, durchschnittliche Bestand….

Dynamisch: Wareneingang, Lagerreichweite, Umschlagshäufigkeit pro Jahr…

Ziele der Lagerbewirtschaftungsstrategie

• Minimierung der Lagerbedienwege

• Gleichmäßige Auslastung vorhandener Kapazitäten

• Überlagerungsvermeidung, alter Güter

• Betriebskostenminimierung

Lagerplatzvergabestrategien Formen

Festplatzlagerung: Feste Zuordnung eines Artikeltyps zu einem Lagerplatz (Verringerung Suchzeit)

Freie Lagerplatzvergabe (Chaotische): Jeder freie Lagerplatz kann beliebig für Artikel disponiert werden (bestmögliche Nutzung der Kapazitäten)

Zonung: Logische Einteilung des Lagers in bestimmte Bereiche (für Artikel mit einer bestimmten Eigenschaft erfolgt eine Platzreservierung)

Querverteilung: Aufteilung von Artikeln auf mehrere Lagergassen, -bereiche oder -kanäle (Sicherstellung der Artikel-verfügbarkeit sowie Erhöhung der Lagerleistung durch paralleles Abarbeiten)

Teilefamilien: Benachbarte Lagerung von häufig gemeinsam bestellten Artikeln (kundenseitig) führt zur Minimierung von Anschluss wegen

• Sofern möglich, erfolgt immer die Wahl der Trivialstrategie „Kürzester Fahrweg“ (Anfahren der nächstgelagerten freien Position)

• Sicherheitstechnische und rechtliche Vorgaben besitzen Priorität (besonders für Gefahrengut und Lebensmittel)

Strategien der Lagerbewirtschaftung

Die Effizienz eines Lagers wird, neben der Auswahl eines zweckmäßigen Lagermittels, insbesondere durch die Strategien beeinflusst.

Form: Lagerplatzauswahl und -vergabe; Ein- und Auslagerung

Ein- und Auslagerstrategien

 

... bestimmen die Reihenfolge der Durchführung von Lagervorgängen zur Erreichung einer möglichst hohen Einlager-, Auslager- oder Durchsatzleistung unter Einhaltung vorgegebener Restriktionen.

Auslagerstrategien

FIFO (First In First Out): Auslagerung der ältesten Ladeeinheit erfolgt zuerst. (Vermeidung von Überalterung und

Verfall des Mindesthaltbarkeitsdatums sowie Einhaltung von Chargen oder Sequenzen innerhalb des Produktionsprozesses).

LIFO (Last In First Out): Auslagerung der jüngsten Ladeeinheit zuerst. Einige Lager erfordern Anwendung erfolgt

prinzipbedingt (Kanallager) und konstruktionsbedingt (Einfahrlager)

Auswahlkriterien

der Lagerauswahl:

der Lagermittelauswahl:

der Lagerauswahl: Güter; Anzahl der zu lagernden Artikel; Artikel bezogene Informationen (Menge, Gewicht und Abmessung); Ladehilfsmittel

der Lagermittelauswahl: Automatisierungsgrad; Flexibilität der Artikelmengenveränderung; Erweiterungsfähigkeit;

Direktzugriff auf jede Ladeeinheit; Lagerbedien- und Lagerplatzvergabestrategien; Raum und Flächennutzung

Fremdlagerung + Vorteile

… wird die Lagerung durch einen Logistikdienstleister oder durch ein anderes Unternehmen (Zulieferer) durchgeführt

 

• Die Übernahme der Tätigkeiten kann dabei sehr beschränkt sein oder aber auch sehr weitreichend sein, z.B. bis hin zu Endmontagearbeiten, welche im Lager durchgeführt werden.

• Oftmals gehört die Lagerung nicht zu den Kernkompetenzen eines Unternehmens und wird deshalb ausgelagert.

Vorteile der Fremdlagerung: hohe Flexibilität; Variabilisierung der Fixkosten; Nutzung des spezifischen Know-hows der Fremdlagerers; Minimierung Lagerschäden

Konsignationslager (Form des Fremdlagers)

Sind Lager des Lieferanten oder eines von ihm beauftragten Logistikdienstleisters beim Kunden

 

Zumeist ist damit die Übernahme der Bestandshaltung gemeint, jedoch kann auch die Übernahme der gesamten Lagerhaltungsaktivitäten Gegenstand der Zusammenarbeit sein.

Vorteile für den Lieferanten:      Möglichkeiten der Konsolidierung von Lieferungen und die damit einhergehende Einsparung von Frachtkosten; Starke Kundenbindung

Vorteile für den Kunden:             Ständige Verfügbarkeit von Material und Teilen; Reduzierung der Kapitelbindung (der

Eigentumsübergang und die Zahlung entsteht erst bei Entnahme, also bei

konkreten Bedarf); Arbeitsersparnis im Einkauf und bei der Beschaffungslogistik

Voraussetzung ist ein intensiver Informationsaustausch

Vendor Managed Inventory (VMI)

bezeichnet ein Konzept zur Kollaboration zwischen zwei Partnern einer Supply Chain mit dem Ziel, durch den Austausch von Bedarfs und Bestandsinformationen und der Übertragung von Planungs- und Entscheidungsverantwortung auf den Lieferanten, Bestände zu reduzieren und die Nahversorgung zu optimieren

Der Zulieferer übernimmt die Bewirtschaftung des Lagers beim Kunden und ist damit für die Materialversorgung des Abnehmers verantwortlich. Bsp.: L’OREAL zu DM

Vor-und Nachteile von Vendor Managed Inventory (VMI)

Vor.: Hohe Zeitersparnis; Reduzierung der Lagerbestände; Verbesserung der Lieferfähigkeit; Enge Kunden

/Lieferantenbeziehungen; Senkung der Administrationskosten; schnelle Reaktion auf Bedarfsschwankungen

Nacht.: Hohe Implementierungskosten; Leistungsfähigkeits- und Standardisierungsprobleme; Akzeptanzprobleme des Kunden; Kostenüberwälzung auf den Lieferanten; Risiko durch die Verantwortung; Zielerreichung nicht durch VMI; Höhere Handlingkosten

Heuristische Lagerhaltungspolitiken

Diese Politiken geben Modelle vor, wie die Lagernutzung wirtschaftlicher betrieben werden kann. Im Vordergrund stehen hierbei die zentralen Fragestellungen:

„Welche Materialmengen müssen zu welchen Zeitpunkten ins Lager gestellt werden?“

Faktoren zur Festlegung einer Lagerhaltungspolitik:

Materialart; produktionstechnische Gegebenheiten; administrativer Aufwand; Abrufverhalten der internen und externen Kunden

Lagerhaltungsmodelle Ziel

Durch die Lagerhaltungsmodelle soll der Zielkonflikt zwischen hoher Lieferbereitschaft und geringen Lagerhaltungskosten (geringe Bestände, wenig Lagertechnik) transparenter werden.

Die Lagermodelle umfassen folgende Größen

• maximale Lagerbestand (Höchstbestand)

• Beschaffungsintervall (Zeitraum)

• Beschaffungsmenge)

• Meldebestände

Grundformen heuristischer Lagerhaltungspolitiken

Variabeln: S; q; t; s

 

Variabeln: S=Sollbestand; q=vorgegebene Bestellmenge; t=bestimme Periode; s=Meldebestand

 

Bestellrhythmusverfahren (fester Termin, ohne Meldebestand):

I: Bestellintervall und -menge Fest, jeden Freitag 500 Stück tq

II: Bestellintervall flexibel, aber fixer Sollbestand, jeden Freitag bis zum Sollbestand (mal 400, mal 500) tS

Bestellpunktpolitiken (variablen Termin, mit Meldebestand)

III: selbe Menge, wenn Meldebestand erreicht (immer 500 Stk. Bei s) sq

IV: Termin & Menge variabel (bestellen beim erreichen des Meldebestand bis zum Sollbestand) sS

Zusammenhang zwischen Fehlmengen und Bestandskosten                                   

 

Bestands- und Lagerhaltungskosten

 

Bestands- und Lagerhaltungskosten

(Zusammenfassung):

• Versicherungskosten und Steuern

• Lagerrisikokosten (z.B. Diebstahl, Beschädigung

oder Werteverlust)

• Kosten der Lagerung (z.B. Lagerhilfsmittel, Lagerung)

• Verwaltungskosten des Lagers und der Bestände

(Personalkosten…)

• Dispositionskosten der Bestände (z.B. durch IT Systeme und integrierte Warenwirtschaftssysteme),

• Zinskosten (Kalkulatorische Kosten für das gebundene Kapital)

 

Arten der Fehlmengenkosten

Zusätzliche Kosten: Kosten im Logistikbereich zur Behebung der Fehlmengensituation; Zusätzliche Transportkosten; Leerkosten für Arbeitskräfte; Konventionalstrafen; Schadenersatzzahlungen, etc.

Reduzierte Erlöse: Erlösverminderung (z.B. aufgrund von Terminüberschreitung müssen Preisnachlässe gewährt werden); Entgehende Erlöse (z.B. aufgrund Nichtabnahme eines speziell für den Kunden gefertigten Auftrages wegen Terminüberschreitung)

Entgehende Deckungsbeiträge: Direkte Umsatzverluste (z.B. Kunde bezieht seine Waren bei Konkurrenten); Indirekte Umsatzverluste (z.B. Ausstrahlungseffekte auf andere Kunden bzw.

Imageverluste

Meldebestand:

wird auch Bestellpunkt genannt und ist jener Bestand, bei dessen Unterschreiten eine Bestellung ausgelöst wird. Der Zeitpunkt der Bestellauslösung muss so gelegt werden, dass der Sicherheitsbestand nicht angegriffen wird. Die Festlegung der Höhe des Meldebestands setzt die Kenntnis des Verbrauches und der Zuverlässigkeit der Lieferanten voraus.

 

= Verbrauch je Periode x Wiederbeschaffungszeit + Sicherheitsabstand (eiserne Reserve)

Sollbestand

ist ein definierter Lagerbestand (Höchstbestand) der zu erreichen aber nicht überschritten werden soll

Beschaffungszeit

Ist jener Zeitraum, der mit der Bedarfsmeldung beginnt und dann endet, wenn das Material für den beabsichtigten Zweck im betrieblichen Leistungsprozess zu Verfügung steht.

Sicherheitsbestand

 

 

 

In der Praxis zweckmäßig erwiesen, 1/3 des geplanten Verbrauchs während der Wiederbeschaffungszeit als Sicherheitsbestand vorzuhalten

 

ist jener Bestand an Materialien, der normalerweise nicht zur Fertigung herangezogen wird. Er stellt einen Mindestbestand (eiserne Reserve) dar, für die Erhaltung der Leistungsbereitschaft eines Unternehmens bei Lieferschwierigkeiten oderanderen Ausfällen.

Zweck des Sicherheitsbestandes

ist es, Unsicherheiten abzufangen:

• Bedarfsunsicherheit (Ist-Bedarf höher als geplanter Bedarf)

• Lieferzeitunsicherheit (Ist-Liefertermin später als Soll-Liefertermin)

• Bestandsunsicherheit (Schwund, Schadensfälle)