Kap. 1


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 08.02.2021 / 09.02.2021
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Warum braucht man unterschiedliche Forschungsmethoden? 

1. Der komplexe Gegenstand der Psychologie: vielfalt an Fragestellungen, latente Merkmale sichtbar machen

2. Wissenschaftlicher Anspruch der Psychologie: möglichst präzise Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Veränderung des menschlichen Erlebens und Verhaltens

3. Psychologie als Empirische Wissenschaft: Vergleich von Annahmen & Beobachtungen mit entsprechend angemessenen Methoden

Psychologie als Empirische Wissenschaft ( -Hussey, Schreier & Echterhoff)

eine empirische Wissenschaft ist daran interessiert, Hypothesen und Theorien zu den Fragen zu entwerfen, mit denen man sich gerade beschäftigt. Diese Hypothesen und Theorien werden nun ihrerseits mit der Realität konfrontiert.

 Def. Ziel wissenschaftlicher Tätigkeit

Allgemeines Ziel der Wissenschaftlichen Tätigkeit ist das Generieren von beständigem Wissen. Psychologie als Wissenschaft möchte Erkenntnisse zu ihren Gegenstandsbereich schaffen, möchte Antworten auf Fragen geben, die das menschliche Erleben, Verhalten und Handeln betreffen.

Beschreiben

Merkmale zu klassifizieren, benennen, definieren und Zusammenhänge zu erfassen (und quantifizieren um herauszufinden wie stark der Zusammenhang ist - korrelation).

Erklären

meint herauszufinden, welches Merkmal ein anderes kausal verursacht (dies geht noch nicht aus einem statistischen Zusammenhand hervor). Beschreiben und erklären bedürfen unterschiedlicher Methoden. (Ursache-Wirkungszusammenhänge mit UV und AV experimentelle Methoden)

Strategien der Alltagspsychologie 

 

  • Überzeugungsstrategie: Man gibt sich als sehr überzeugt aus
  • Berufung auf Autoritäten
  • Beispiele
  • Konfirmatorische Suche: suchen nach nur bestätigender Evidenz - falsche Theorien fallen nicht auf

Fehler der Alltagspsychologie 

Fehler beim Wahrnehmen: (bei der Beobachtung von Erleben und Verhalten)

 

Hintergrundwissen, Referenzen, Erfahrungen und Erwartungen

Fehler beim Erinnern:

  • Bei der Rekonstruierung (nicht abrufen) der Vergangenheit 
  • Informationen, die wie vor dem Erinnern erhalten und "impliziten Theorien"
  • Rückschaufehler
  • Subtile Informationen in der Frage
  • Theorien zu Veränderungen über die Zeit - man geht vom Status quo aus und die Gedächtnisinhalte stimmen mit den impliziten Theorien überein (Fitness ist über die Zeit gestiegen)
  • Falsche Vorhersagen machen
  • Mittelwert zwischen Realität und Erinnerung

Fehler beim logischen Denken

 

Fehler beim Umgang mit Wahrscheinlichkeiten

Missverständnisse beim Verstehen von Sprache im Alltag:

 

  • Mehrdeutigkeit/ unpräzise
  • Formulierung der Fragestellung können die Ergebnisse verändern
  • Pragmatische Implikation: Uneindeutige oder fehlende Information in Konversationen werden ergänzt
  • Umgangssprache bildet sprachliche, logische Strukturen nicht immer richtig 

Def psychologischen Methoden

#Vorgehensweisen, mit deren Hilfe wir Antworten auf Fragen aus dem Gegenstandsbereich der Psychologie erhalten können. 

Def Methode 

 »Methode, griechisch ‚meta hodos’, der Weg zu etwas hin, das wissenschaftliche Vorgehen bzw. auf einem Regelsystem aufbauendes Verfahren, das zur Erlangung von wissenschaftlichen Erkenntnissen dient.«

  • eingebunden in einen wissenschaftlichen Problemlöseprozess mit dem Ziel der Generierung von Erkenntnissen

Def. Wissenschaftliches Handeln als Problemlösen

wissenschaftliches Handeln = Problemlöseprozess.  

Nach Hussy (1998) liegt ein Problem vor, wenn ein gegebener Ausgangszustand (eine vorläufige Antwort auf eine Frage) in einen Zielzustand (geprüfte Aussage) überführt werden soll, wobei eine Barriere diese Überführung erschwert. 

Theorie

Theorie: ein systematisches Gefüge von Ideen und Annahmen über einen definierten Gegenstandsbereich.

  • Bestandteile so präzise wie möglich
  • i.d.R. nicht direkt prüfbar, weil zu komplex
  • Deswegen Hypothesen abgeleitet, die präzisiert werden und in empirischen Studien überprüft werden

Hypothesen

Annahmen oder Behauptungen, die man auch in Form einer Frage formulieren kann

  • beziehen sich oft auf die Population
  • Statistische Hypothesen: wenn sich Hypothesen auf Werte beziehen

Experimentelles Design: Versuchsplanung 

 

  • Wie wird die Studie durchgeführt
  • Durch Hypothesen bestimmt
  • Untersuchung oft an Gruppen, um Mittelwert herauszufinden (individuelle Einflüsse regulieren)
  • Design: Auswahl von Teilnehmern, Gruppen, Methoden zur Datenerhebung, zeitliche Struktur etc., bei der Durchführung von empirischen Studien

 

Durchführung von Studien 

  • Untersucher tritt in Kontakt mit Teilnehmer
  • Idealfall: alles läuft nach geplanten Design
  • Probleme können auftreten: Geräte nicht funktionieren, Unpünktlichkeit, Teilnehmer kommen nicht, Versuch durch Versuchsleiter oder Teilnehmer beeinflusst, ethische Probleme

Datenanalyse und Interpretation 

  • Zahlen bekommen Bedeutung durch Zuordnungsregeln zu beobachtbaren oder angenommenen Ereignissen
  • Je nach Zahl, andere Bearbeitungsverfahren (z.B. Zusammenfassen)
  • Interpretation der Ergebnisse abhängig von Hypothese, Art und Güte der Daten und verwendeten Verfahren
  • Wenn Ergebnisse nicht Hypothese entsprechen - Theorie erweitern oder verändern

Deskriptive/ Explorative Statistik

Ergebnisse der Stichprobe beschreiben

Inferenzstatistik 

Schlüsse auf die Grundgesamtheit/ Population ziehen

Präzisierung der Sprache der Wissenschaft

 

  • Gesetzmäßigkeiten, bei denen der Kontext keine Rolle spielt
  •  Fachausdrücken:  eindeutig definiert, Verwechslungen und Mehrdeutigkeiten weniger wahrscheinlich.
  • Präzise Operationalisierung  von Merkmalen
  • Logische, präzise und eindeutige Formulierungen: Aussagen, Hypothesen und Theorienleichter werden überprüfbar, die Struktur der Aufgabe erkennbar
  • Psychologische Gesetzesmäßigkeiten in Mathematische Gleichungen
    • Weber´sches Gesetz
  • Theorien und Vorhersagen als Computerprogramme abzubilden