BWL1 Einführung in die Unternehmensführung

Wirtschaftsinformatik BWL1 Einführung in die Unternehmensführung

Wirtschaftsinformatik BWL1 Einführung in die Unternehmensführung


Fichier Détails

Cartes-fiches 111
Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 08.02.2021 / 04.06.2025
Lien de web
https://card2brain.ch/cards/20210208_bwl1_einfuehrung_in_die_unternehmensfuehrung?max=40&offset=40
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20210208_bwl1_einfuehrung_in_die_unternehmensfuehrung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Welche 3 Dimensionen des Handelns gibt es bei der Unternehmensführung?

1. Normatives Management:

Vorgabe eines übergeordneten, wertebezogenen Handlungsrahmens

2. Strategisches Managment:

am normativen Management ausgerichtete wettbewerbliche Steuerung

3. Operatives Management:

maßnahmenorientierte und messbare Umsetzung der o.g. Vorgaben

Nenne Handlungsziele von Unternehmen (6)

1. Erfolgsziele (Gewinn, Eigenkapitalrentabilität, Gesamtkapitalretabilität)

2. Finanziele (Zahlungsfähigkeit, Kapitalstruktur, Kreditwürdigkeit, Unternehmenswert)

3. Produkt- und Marktziele (Produktprogramm, Umsatzerlös, Marktanteil)

4. Soziale Ziele (Arbeitszufriedenheit, Personalentwicklung, Arbeitsplätze, Einkommen, Pensionen)

5. Macht- und Prestigeziele (Unabhängigkeit, Politischer Einfluss, Unternehmensimage, Unternehmenstradition)

6. Ökologische Ziele (Umweltschutz, Ressourcenschonung)

Welche formale Anforderungen sind an ein effektives Zielsystem zu stellen?

  • Relevanz
  • Widerspruchsfreiheit
  • Beeinflussbarkeit der Zielerreichung
  • Interne und externe Durchsetzbarkeit
  • Überprüfbarkeit (Operationalität)

Coporate Governance

+ Ziel

+ Hintergrund  

Ziel: Vorgabe eines Ordnungsrahmens für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens

Hintergrund: Historische Trennung von Eigentum, Haftung und Verfügungsgewalt

[Manager sind letztlich Angestellte, die kein Kapitalrisiko tragen!]

Was sind die Hauptinhalte des General Managments?

Die funktionenübergreifende Steuerung des Systems mittels geeigneter Steuerungsprinzipien und -instrumente („Überdisziplin“). Das General Management umfasst vor allem die Grundfunktionen: 

- Planung

- Entscheidung

- Kontrolle

 

 

 

 

Zielsetzungen und Ansatzpunkte des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK)

  • Harmonisierende Anreizstrukturen
  • Appelle an die Bezugsgruppen
  • Gewaltenteilung in der Unternehmensverfassung
  • Publizität

Aufsichtsrat-Modell (two tier-System) (Abbildung)

+ Vor- und Nachteile

  • Typisch für Deutschland: das zweistufige Modell 

Vorteil: Vorstand kann „unter sich“ schnelle und vertrauliche Beschlüsse fassen. Weniger Energieaufwand. Kontrolleure sind unabhängig!

Nachteil: Die AR-Mitglieder sind oft nicht ausreichend qualifiziert oder primär politisch motiviert! Plus: Tendenz zur Abschottung im Vorstand! 

 

 Board-Modell (one tier-System) (Abbildung)

+ Vor- und Nachteile

Vorteil: Non-Executive Directors sind besser mit dem Geschäft vertraut, können somit die Initiative eher an sich ziehen.

Nachteil: Fehlende Unabhängigkeit der Kontrolleure („Supervisor“). 

Wie unterscheiden sich Effizienz und Effektivität?

Effektivität: erreichen des Ziels ( doing the right thing)

Effizienz: optimales Nutzen der Ressourcen beim Erreichen des Ziels (doing

the things right)

Wie unterteilen sich die betrieblichen Produktionsfaktoren nach Gutenberg?

Dispositiver Faktor:  (Management)                                                       

-Leitung

-Planung

-Organisation

-Überwachung

Elementarer Faktor:

-Ausführende Arbeit

-Betriebsmittel

-Werkstoffe

 

Wie unterscheiden sich VWL und BWL?

Von der VWL unterscheidet die BWL sich v.a. durch ihr Erkenntnisinteresse:

VWL: im Mittelpunkt stehen gesamtwirtschaftliche Vorgänge (oft modellhaft erfasst)

BWL: einzelwirtschaftliche Orientierung (mikroskopische Perspektive). Die Managementlehre unterstützende Einzeldisziplinen sind u.a. die Soziologie, die Psychologie, die Rechts- und Arbeitswissenschaft, aber auch die Informatik oder Mathematik.

Wesentliche Charakteristika des Betriebsbegriffs

(Systemübergreifend/Systemabhänig)

Systemübergreifende Merkmale:

- Kombination von Produktionsfaktoren

-Prinzip der Wirtschaftlichkeit

-Finanzielles Gleichgewicht

 

Systemabhängige Merkmale

-Autonomieprinzip

-Erwerbswirtschaftlichesprinzip

-Prinzip des Privateigentums

BWL als Wissenschaft

Reine Wissenschaft: will vor allem ERKLÄREN, d.h. lehnt es ab, der Praxis Empfehlungen zu geben Angewandte

Wissenschaft: will GESTALTEN, d.h. strebt direkte Entscheidungshilfen an

Das bedeutet dann in der Konsequenz aber auch: Die heutige BWL ist eigentümer- bzw. kapitalorientiert! Bedeutet: Die Ziele und Bedürfnisse anderer Wirtschaftssubjekte (z.B. der Haushalte) bleiben zumeist außen vor! 

"Scientific Managment" nach Frederick W. Taylor

Wie kann die Produktivität menschlicher Arbeit gesteigert werden, ohne die Belastung für den einzelnen Arbeiter zu erhöhen?

„The Principles of Scientific Management“ 

  • maximale Zerlegung der Arbeit in Teilschritte
  • Trennung von Planung („Kopfarbeit“) und Ausführung („Handarbeit“) 
  • Kontrolle der Ausführung durch das Management (sog. Funktionsmeister
  • Systematische Auswahl und Ausbildung der Arbeitskräfte
  • Enge Kontrolle; leistungsorientierte Anrzeize ( Akkordlohn)

 

Mangement  Aufgaben normative Sicht nach:

 WEIHRICH / KOONTZ (2007) 

 

WEIHRICH / KOONTZ (2007) 

  • Ziele und Aktivitäten planen
  • Zusammenarbeit organisieren
  • Personal auswählen und einsetzen
  • Mitarbeiter und Unternehmen führen
  • Prozesse und Ergebnisse kontrollieren 

Managment Fähigkeiten normative Sicht 

Conceptual Skills

-Fähigkeiten zur Entwicklung einer konzeptionellen Gesamtsicht

Human Skills

-Fähigkeiten zur Führung von Mitarbeitern und Interaktion mit externen Stakeholdern

Technical Skills

-Einsatz von Insturmenten zur operativen Prozessbeherrschung

Mangamentaufgaben/fähigkeiten empirsche Sicht  "Wheeling and Dealing" MINTZBERG (1973), KOTTER (1982); KURKE/ALDRICH (1983)

Ergebnis:

-extrem zerstückelter Arbeitstag

-sehr viel mündliche Kommunikation (50-75%)

-Fragen und Zuhören statt direktes Anweisen

-offene Bearbeitungszyklen

-Mehrdeutigkeit und späte Rückkopplung

Mangerrolle: Interpesonellerolle

 

-Galionsfigur

-Vorgesetzter

-Vernetzer

Managerollen: Informationsrollen

 

-Radarschirm

-Sender 

-Sprecher

Mangerrollen: Entscheidungsrollen

-Innovater

-Problemlöser

-Ressourcenzuteiler

-Verhandlungsführer

Was ist das Dilemma eines Mangers?

-Handeln müssen ohne alle Folgen überschauen zu können

-Ergebnisse nur mit anderen erzielem, jedoch diese nur kaum oder gar nicht kontrollieren können

-Verantwortung für nicht vorhersehbare Resultate übernehmen

Unterschied Planung und planen

Planen: Systematisches Durchdenken und Festlegen von Zielen, Mitteln und Ressourcen

Planung: Institutionalisierte Verankerung des Planens und Kodifizierung der Ergebnisse („Plan“) 

Planung Top Down oder Bottom up

-Planrealisierung bei Top-down wahrscheinlicher

-Plan übt normative Lenkungsfunktion aus (Gesamtzusammenhang)

-Methoden-Knowhow der Stabsexperten wird genutzt

Denkbare Träger der Unternehmensplanung

  1. Top oder Linienmangament
  2. Spezielle Planungsabteilung zb Stäbe
  3. Hauseigenes Controlling
  4. Temporäre Planungsorgane
  5. Externe Unternehmensberatung

Was ist der heutige Planungskontext?

  • Preis und Kostendruck
  • Technolgische Dynamik
  • Nachfragedifferenzierung
  • Gesellschaftlicher Werte-Wandel
  • Zunehmende legislative Regierung

Planungshorizonte: Operative Planung

-Kurzfristige, ablauforientierte Planung (Maximum 1 Jahr), die in erster Linie auf die Erreichung operativer Einzelziele gerichtet ist

Kennzeichen:

  • meistens aufs laufende Geschäftsjahr bezogen
  • Fokus auf speziellen Funktionsbereich
  • Methodenorientiert bzw in hohem Maße formalisiert

 

Planungshorizonte: Taktische Planung

Mittelfristige Planung (1-3 Jahre), die sich primär auf die Umsetzung der strategischen Planung und damit auf konkrete Probleme bezieht. Häufig inkrementaler Natur.

  • Meist auf das bevorstehende Geschäftsjahr bezogen
  • vollzieht sich in den betrieblichen Funktionen und Geschäftsbereichen

Planungshorizonte: Strategische Planung 

Von den oberen Hierarchieebenen durchgeführte, längerfristige Planung mit Leitliniencharakter (Minimum 3-8 Jahre). Häufig synoptischer Natur.

Zentrale Aufgabe: Steuerung der zukünftigen Erfolgspotentiale des Unternehmens (insb. Aufbau und Pflege)

Grundsätze der strategischen Planung 

  • Konzentration der Kräfte
  • Bezugnahme auf Stärken
  • Versuch der Synergieerzielung ( gemeinsames Nutzen von Ressourcen zb. Rechenzentren)
  • Kontinuität aber auch ausnutzen von unvorhergesehen Chancen

Zielplanung: Was muss ein Ziel erfüllen?

  • Bezieht sich immer auf die Zukunft
  • ist positiv geladen ( Sollzustand)
  • kann durch eigenes Handeln prinzipiell verwirklicht werde

Welchen Zweck erfüllen betriebliche Ziele?

  • geistige Orientierung
  • Stellenübergreifende Koordination
  • Motivation (Sogwirkung)
  • Rechtfertigung (Legitimation)
  • Problemerkennung ( Maßatab als Kontrolle

Strategische Analyse: Umweltanalyse

Unterteilt in zwei Bereiche: 

- Markoumfeld:umfasst die äußeren Faktoren, die auf ein Unternehmen einwirken (PEST):

  • wirtschaftliche
  • soziale
  • technologische
  • ökologische
  • rechtliche

-Branchenumwelt: definiert durch Beziehung mit:

  • Kunden
  • Lieferanten/Unternehmen
  • Wettbewerbern

Strategische Analyse: Unternehmensanalyse

 Beispiel: Stärken/Schwächen-Analyse

Analyse der sächlichen und intellektuellen Ressourcen eines Unternehmen im Hinblick auf:

  • die kritischen Erfolgsfaktoren
  • die wichtigsten Konkurrenten
  • ein Ideal

Die Wettbewerbsvorteilmatrix

Ziel: Integration von Konkurrenz und Kundensicht

dazu: Identifikation relevanter Wettbewerbsschwächen und Ableitung strategischer Ziele und Gegenmaßnahmen. 

Strategieempfehlungen: 

  • Wettbewerbsnachteil: Kompetenz unbedingt verbessern!
  • Wettbewerbsvorteil: Position halten oder besser noch: ausbauen!
  • Overspending: abbauen oder – mit Blick auf die Zukunft – halten!

Siehe Abbildung:

Was beinhaltet die SWOT Analyse?

Das Kürzel SWOT steht für die Kombination der unternehmens- bezogenen Stärken/Schwächen-Analyse ( RBV) mit der umweltbezogenen Chancen/Risiken-Analyse ( MBV).

  • S= Strengths
  • W= Weaknesses
  • O= Oppertunities
  • T= Threats

Wie unterteilen Sich die Planinstrumente?

Planungsinstrumente sind Werkzeuge oder Techniken, die die Planungsträger bei der Arbeit effizienzsteigernd einsetzen.

Unterscheiden:

  • Analyse-Instrumente
  • Kreativitäts-Instrumente (Heuristik)
  • Prognose-Instrumente

 

Analytische Planinstumente

Prinzip: Logisch-deduktive Prozesse der Untersuchung und Ordnung eines Sachverhalts. 

Ausgewählte Techniken:

  • SWOT (Stärken/Schwächen Analyse)
  • Ist- und PlankostenRechnung
  • Nutzwerkanlayse
  • Feedbackdiagramme

Managment Aufgaben normative Sicht  nach: Henri FAYOL: „Administration Industriélle“ (1916)

Henri FAYOL: „Administration Industriélle“ (1916)

  • Voraussicht und Aktionsprogramm erstellen
  •  Materiellen und sozialen Organismus des Unternehmens aufbauen
  • Das Personal in Aktivität versetzen
  • Handlungen miteinander verknüpfen und harmonisieren
  •  Darauf achten, dass alles den Regeln und Anordnungen entspricht

Was sind Heuristische Planungsinstrumente ?

Es sind kreative Suchprozesse, die durch Neustrukturierung und schrittweise Präzisierung eines Problems neue Lösungen finden

Beispiele:

- Brainstorming

- 635-Methode 

- Morphologischer Kasten

Wie sieht ein idealtypischer Ablauf eines Morphologischer Kasten aus ?

1. Schritt: Zergliederung eines Problems in seine Bestandteile

2. Schritt: Auflistung und graphische Darstellung sämtlicher möglicher Kombinationen

3. Schritt: Bewertung der Kombinationen im Hinblick auf Konsistenz und Zielerfüllung