Political and Social Studies
Einführung
Einführung
Kartei Details
Karten | 271 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Politik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 03.02.2021 / 08.02.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20210203_political_and_social_studies
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20210203_political_and_social_studies/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Was gehört zu den Zielen des Vergleichens
Was war der relevante realhistorische Hintergrund bei der Formulierung des Ansatzes des politischen Systemvergleichs?
Was istkeine allgemeine Systemfunktion im Ansatz von Almond/Powell?
Informelle Institutionen sind nicht formal kodifiziert.
Die gängige Ebene für einen Fallvergleich ist die internationale Ebene.
Typus des Regierungssystems im Parlamentarismus
Welche Merkmale hat das Parlament?
Parlament = freie repräsentative Versammlung des Volkes
- Repräsentation (der Interessen und Wünsche der bBevölkerung; nicht wirkllich soziale Repräsentation)
- freies Mandat
- nicht weisungsgebunden (Unterschied zum imperativen Mandat)
- Indemnität
- Straffreiheit für Äußerungen (in parlamentarischen Debatten und Abstimmverhalten)
- Immunität (Schutz vor Strafverfolgung)
- Fraktionsbildung
- eigene Verfahrensregeln (Haus- und Geschäftsordnung)
- Selbstversammlungsrecht (Autonomie des Parlaments)
Funktionen des Parlaments
- Gesetzgebung (v.a. Budgetrecht)
- Kontrolle der Exekutive
- Interpellationsrecht (Informationsrecht)
- Bildung von Enquete-Kommissionen und Untersuchungsausschüssen (Parlament als Richter)
- juristische Person: Recht der Klage vor BVerfG
- Effizienzkontolle: Einsetzung des Geldes, vom Bundesrechnungshof untersucht
- politische Richtungskontrolle: Nachweispflicht der Regierung bei Nichterreichung von Zielen
- Rechtskontrolle: bewegt sich Regierung im rechtlichen Rahmen
- Wahlfunktion
- wählt Bundestagspräsidenten und Vertretungen (durch Parlament und Bundesrat)
- Verfassungsgericht durch Parlament und Bundesrat
- Kommunikationsfunktion
- Vermittlung der Interessen und politischen Entscheidungen
- Petitionsrecht
- Repräsentationsfunktion
Parlamentarisches Regierungssystem
Binnenstruktur der Exekutiven: Dualistisch (Staatsoberhaupt und Regierung)
Mitglieder der Regierung können Parlament angehören
Legislative: Fraktionsdisziplin, Kontrolle der Mehrheitsparteien durch Regierung
verschränkt legislative und exekutive
Gegengewicht zu Exekutiven: parlamentarische Opposition
Parlament kann Regierung aus politischen Gründen abwählen
Regierung kann Parlament auflösen (konstruktives Misstrauensvotum)
Parlament wählt, bestätigt, dultet Regierung
Haupt- und Nebenkammersystem
Präsidentielles Regierungssystem
Binnenstruktur Exekutive: Monistisch
Mitglieder der Regierung dürfen nicht dem Parlament angehören
Legislative: freies Mandat, geringe Fraktionsdisziplin
Gewaltentrennung
Gegengewicht zur Exekutiven: Parlament
Parlament kann Präsidenten nicht abwählen, nur verfassungsrechtliche Abberufbarkeit (Impeachment)
Parlament hat keine Wahlfunktion
Präsident kann Parlament nicht auflösen
zwei gleichberechtigte Kammern
In welche 2 Senate untergliedert sich das Bundesverfassungsgericht, für wie lange werden wie viele Mitglieder durch wen gewählt?
Grundrechtssenat (erster Senat) + Staatssenat (zweiter Senat)
Wahl auf 12 Jahre, keine Wiederwahl
insgesamt 16 SenatorInnen - 8 pro Senat
50:50 gewählt von Bundestag und Bundesrat
Schutz der Verfassung
Was sind die Zuständigkeiten des Senats?
- Verfassungsbeschwerde
- von jedem erhebbar - am häufigsten genutzt
- Normenkontrolle: niedrigere Rechtsnormen müssen mit höherrangigen Normen (Verfassung) übereinstimmen
- konktret
- abstrakt
- Verfassungsstreitigkeiten zwischen staatlichen Organen
- bundesstaatsrechtliche Streitigkeiten zwischen Ländern und Bund
- Organstreitigkeiten (z.B. Kompetenzfragen)
- Parteienverbotsverfahren
- basiert auf wehrhaften Demokratie
- Antragsberechtigt: Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung
Was sind abstrakte und konkrete Normenkontrollverfahren und wer kann sie jeweils beantragen?
Konkret:
- durch gerichte beantragbar = Richtervorlage
- Gesetze werden als nicht verfassungsgerecht eingestuft
Abstrakt:
- Antrag von Bundesregierung, Landesregierung oder 1/3 des Bundestags
- ist Gesetz verfassungskonform
- Opposition kann so Einfluss auf Gesetzesprägung und -lage nehmen
Was ist die Hauptfunktion des Bundesrates und wie wird er gewählt?
Art. 50 GG:
- Mitwirkung der Länder bei der Gesetzgebung
- Mitwirkung der Länder bei der Verwaltung des Bundes
- Mitwirkung der Länder in Angelegenheiten der EU
Wahl:
- von Landesregierungen (Landesgruppe soll zuvor Konsens für Wahl erreichen)
- gewichtete Wahl: kleinere Bundesländer haben mehr Bürgerstimmen
Was sind Zustimmungspflichtige Gesetze und Einspruchsgesetze beim Bundesrat?
Zustimmungspflichtiges Gesetz
- Gesetze zur Änderung der Verfassung
- Gesetze mit Auswirkungen auf die Finanzen der Länder
- Gesetze mit Auswirkungen auf die Organisation- oder Verwaltungshoheit der Länder
> bei keiner Einigkeit: Vermittlungsausschuss (je 16 Mitglieder aus BT und BR nach Stärke der Fraktionen) legt neue Gesetzesvorlagen vor
Einspruchsgesetze:
- Überstimmbar durch Bundestag
Wie setzt sich der Bundestag zusammen?
- Präsidium mit Bundestagspräsidenten
- Bundestagsverwaltung
- Ältestenrat
- Abgeordnete im Plenum
- Fraktionen
- bündeln, konsolidieren und bringen Programme und Vorschläge der Parteien ein
- Untersuchungsausschüsse
- zur Kontrolle der Regierungstätigkeit (z.B. bei Wirecard)
- Enquete-Kommissionen
- Vermittlungsausschüsse, ständige Ausschüsse, Sonderausschüsse (gemeinsam mit BR gebildet)
- Vermittlungsausschuss: regelt Konflikte mit mehrheitlichen Abstimmungen
Wie wird der Bundestag stabil gehalten?
Parteienparlament (Parteien dominieren, ohne dass eine Partei Mehrheit hat)
Misstrauensvotum:
- vom Bundestag
- BundeskanzlerIn soll ersetzt werden
- Opposition schlägt vor
- 1 Wahl: BP entlässt BK und ernennt neue/n BK
Vertrauensfrage:
- vom BK
- kann kohärente Politik noch durchgeführt werden?
- Verlust: BP löst BT auf, wenn BK Vorschlag zur Auflösung des BT innerhalb von 21 Tagen gibt
Was ist die Stellung des Bundespräsidenten?
- Völkerrechtliche Vertretung des Bundes
- Repräsentation nach innen und außen (Ehrenhoheit)
- Prüfung, Unterzeichnung und Verkündung von Bundesgesetzen
- Erklärung des Gesetzgebungsnotstandes
Was sind die Aufgaben des Bundespräsidenten, durch wen wird der BP gewählt und für wie lang?
- Vorschlag, Ernennung, Entlassung BK
- Ernnennung und Entlassung der Bundesminister, Bundesrichter, Bundesbeamte und Offiziere
- Begnadigungsrecht
auf 5 Jahre gewählt (eine Wiederwahl möglich)
durch Bundesversammlung (Abgeordnete aus BT + gleiche Anzahl an Mitgliedern aus Länderparlamenten)
Welche Aufgaben hat die Bundesregierung (BK, Bundesminister, Bundesregierung, Bundeskanzleramt)?
- BK
- Richtlinienkompetenz
Bestimmung der Grundzüge der Politik und Verantwortlichkeit (z.B. Flüchtlingskrise)
- Richtlinienkompetenz
- Bundesminister
- Ressortprinzip
autonome Leitung der Aufgabenbereiche im Rahmen der Richtlinien des BK
- Ressortprinzip
- Bundesregierung
- Kollegialprinzip
Klärung von Differenzen durch Mehrheitsbeschluss
- Kollegialprinzip
- Bundeskanzleramt
- adiministrative Geschäfte der Bundesregierung
Welche drei Pole hat das Vermittlungsdreieck der Politik?
- policy seeking/politische Steuerung
- politische Ziele erreichen
- Inhalte und Programme durchsetzen
- office seeking/Machterwerb und -erhalt
- zur Interessendurchsetzung
- zur Wiederwahl
- Öffentliche Kommunikation
- Mittel zum Zweck
Welche drei Arenen des Politikmanagement gibt es?
- parlamentarische Arena (Parteiendemokratie)
- administrative Arena (Verhandlungsdemokratie)
- öffentliche Arena (Mediendemokratie)
Was gehört zur parlamentarischen Arena?
- Parteiendemokratie
- Mehrheitsentscheide
- Sieger und Besiegte
- halböffentlich
- Regierungs- und Parlamentsvertretung
Was gehört zur administrativen Arena?
- Verhandlungsdemokratie
- Aushandung
- freiwillige Einigung
- nicht öffentlich
- Interessengruppen
- Vermittlungsausschuss
Was gehört zur öffentlichen Arena?
- Mediendemokratie
- Darstellungspolitik
- Entscheidungen werden durch Beeinflussung der Stimmungen vorbereitet
- Bürger in Kommunikation mit polirischen Akteuren
- öffentlich
- Talkshows
Welche Steuerungsformen gibt es?
Hierarchie, Sanktionen/Anreize, Markt
- direkte Steuerung
- Dominanz der übergeordneten Steuerinstanz
- Zielsetzung der Steuerinstanz gegenüber Steuerungsadressaten
- indirekte Steuerung
- Rahmensetzung durch Steuerungsinstanz
- Spielraum des Steuerungsadressaten, diesen Rahmen auszugestalten
- Selbstkoordination
- souveräne Akteure ohne übergeordnete Steuerungsinstanz
Was ist der Ältestenrat?
- regelt Arbeitsabläufe im BT
- Kümmert sich um Probleme (z.B. Konflikt zwischen Regierung und Opposition)
- meist sehr erfahrene Parlamentarier
- 30 Mitglieder
- 1 Treffen pro Woche
- Einstimmige Lösungen
Die BRD wird als parlamentarisches Regierungssystem bezeichnet, weil
Funktionen eines Parlaments sind nicht:
Was gehört nicht zu den Zuständigkeiten des BVerfG?
Die Mitglieder des BR werden direkt gewählt.
Alle Bundesländer haben das gleiche Stimmgewicht im Bundesrat.
Welche Institutionen gehören nicht zur Organisation des Bundestages?
Beim kontruktiven Misstrauensvotum werden zwei Wahlgänge benötigt.
Europa - Stufen der Integration
- Freihandelszone
- Handel mit Gütern und Dienstleistungen ist frei
- Zollunion
- gemeinsame Außenzölle
- Kompotenzen von Zollunion getragen
- Gemeinsamer Markt
- Kapital und Arbeitskräfte können sich frei bewegen
- gemeinsamer Binnenmarkt: Abschaffung innerer Grenzkontrollen
- Harmonisierung wirtschaftlich relevanter Normen, Rechts- und Schutzvorschriften
- Monetäre Union
- Wirtschafts- und Währungsunion als höchste Stufe
- nicht alle Länder in EU haben gleiche Währung
- Politische Union
- gemeinsame übernationale staatliche Ebene
- Integrationsgebilde wird nach außen als Union vertreten
Integrationstheorien
Was impliziert der Neofunktionalismus?
(Motive, Prozesse, Akteure, Ziele)
Integration der Staaten und ihrer Volkswirtschaften als objektiv notwendige und für alle gewinnbringende Lösung
Prozesse verdichten sich automatisch (low zu high politics > spill-over)
Triefkräfte: gesellschaftliche und ökonomische Akteure
- Warum?
- funktionale Zusammenarbeit wo sie hilfreich erscheint
- Friedenssicherung
- Gewinn an Wohlstand
- Wie?
- schrittweise Integration (spill over)
- schrittweise Abgabe von Souveränitätsrechten durch steigende Interdependenzen
- Wer?
- Gemeinschaftsorgane
- Integrationswillige Entscheidungsträger
- nicht-staatliche Akteure in verschiedene Bereiche
- Eliten
- Wohin?/Ziel
- nicht vorab festgelegt
- form follows function
Integrationstheorien
Was impliziert der Intergouvernmentalismus?
zwischenstaatliche Kooperation
Europäische Regierungen als alles entscheidende Akteure
große Staaten müssen sich einig sein und interagieren
> kein Automatismus
- Warum?
- Erhalt der Souveränität
- balance of power
- Wie
- bi- und multilaterale Abstimmungen und Verträge
- Verhandlungsprozesse - kleinster gemeinsamer Nenner
- Wer?
- Regierungskonferenzen/Gipfeltreffen
- Regierungen der Nationalstaaten
- intervouvermentale Institutionen
- Wohin?
- Staatenbund
- Handlungsspielraum für Einzelstaaten erhalten
Integrationstheorien
Was impliziert der Förderalismus/Mehrebenenansatz?
supranationale Institutionen
geht auf spätere Schritte einer Integration ein als die andeen beiden Integrationstheorien
- Warum
- Bewahrung der Vielfal bei gleichzeitiger Sicherung der Einheit
- Friedenssicherung
- Wie
- schrittweise Förderalisierung bis zum Verfassungsspprung
- Mehrheitsentscheidungen auf übergeordneter Ebene bei zunehmender Zahl von Aufgaben
- Wer?
- Europäische Bewegung (Zivilgesellschaft)
- supranationale Institutionen selbst (Europaparlament)
- Wohin?
- Bundesstaat
- Subsidaritätsprinzip: Bändigung zentralistischer Zendenzen
- gemeinsame Grundrechte und -werte
Phasen europäischer Integration
- Nachkriegszeit: Dt. soll nicht wieder Alleinschritt machen, deshalb integrieren
- Vertrag von Paris (1952): Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)
- Römische Verträge (1958)
- Gründung
- gemeinsame Grundlage im Kooperationsbereich definieren (gemeinsamer Markt und supranationale Institutionen)
- Fusionsvertrag - Europäische Gemeinschaften (EG) (1967)
- Eurosklerose: Krisenphase
gleichzeitig Erweiterung um Skandinavien, Österreich, GB, ... (1973) - Einheitliche Europäische Akte (EEA): gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
- Vertrag von Maastricht (1993)
- "Union"
- 3 Säulen: Europäische Gemeinschaft, gemeinsame Außen und Sicherheitspolitik, polizeiliche und justiz. Zusammenarbeit
- Binnenmark
- Vertrag von Amsterdamm (1999)
- Vertrag von Nizza (2003)
erste Nennung gemeinsamer Sicherheitspolitik
Osterweiterung
Verfassungskrise (Verfassungsvertrag ist erst gescheitert) - Vertrag von Lissabon = 1. Vertrag der EU (2009)
- wirtschaftliche Integration wandelt sich zu politischer Integration
- zeitgleich Finanzkrise als Tiefpunkt
- Friedensnobelpreis 2012
- Brexit 2016 (Vollzug 2020)
Was ist die Europäische Union?
- 27 Mitgliedsstaaten
- Integration nach Funktionalismus und Intergouvernalismus
- EU hat kein Gewaltmonopol, nur Werte
- EU als System sui generis (kein Staat)
- Außenpolitik ist recht souverän
Was sind die 3 Säulen der EU (bis 2009)?
- europäische Gemeinschaft (EG)
- Zollunion
- Binnenmarkt
- gemeinsame Agrarpolitik
- Handelspolitik
- Bildung und Kultur, Sozialpolitik
- Wirtschafts- und Währungsunion
- EURATOM: Zusammenarbeit im Bereich Kernenergie
- Gemeinsame Sicherheits- und Außenpolitik
- Außenpolitik: gemeinsame Positionen, Friedenserhaltung, Menschenrechte, Demokratie
- Sicherheitspolitik: gemeinsames Vorgehen, gemeinsame Truppen, Kampf gegen Terrorismus
- weitgehende Souveränität der Länder auf nationaler Ebene
- Zusammenarbeit der Innen und Rechtspolitik
- Kampf gegen organisierte Kriminalität
- Einwanderungs- und Asylpolitik
- Zusammenarbeit in Polizei, Zivil- und Strafprozessen