Studien, Modelle, Theorie
Sozialpsychologie Uni Würzburg
Sozialpsychologie Uni Würzburg
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Cartes-fiches | 104 |
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Utilisateurs | 15 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 28.01.2021 / 31.05.2025 |
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Studie Bornstein & others (1987) über die Vertrautheitsheuristik
Situation: Vpn sollen mit zwei Confs. an etwas forschen; Confs. fast immer unterschiedlicher Meinung --> Vpn müssen sich immer wieder für eine Seite entscheiden
UV: Prime: nicht vorhanden / sahen vorher bei einer Präsentation unterschwellig Bilder des einen Confs.
AV: Verhältnis, für welchen Conf. sich entschieden wird
Ergebnisse: Ohne Prime ca. 50:50; mit Prime: eher Entscheidungen für den vorher unterschwellig gesehenen Conf.
Interpretation: Mere exposure effect: Conf. wurde schon mal gesehen und wirkt deswegen vertrauter und dadurch überzeugender
Studie Petty und Cacioppo (1984) zum Boomerang Effekt
Situation: Vpn bekommen verschiedene Argumente zu stark diskutiertem Thema
UV1: Argumente alle stark / schwach
UV2: Anzahl der Argumente: 3 / 9
AV: Einfluss auf die Meinung der Vpn
Ergebnisse: Starke Argumente: 3 überzeugend; 9 noch überzeugender
Schwache Argumente: 3 ohne Einfluss; 9 mit gegensätzlichem Effekt
Boomerang-Effekt: Beeinflussungsversuch mit schlechten Argumenten kann zu entgegengesetzter Reaktion führen
Likelihood Elaboration Model (ELM)
Überzeugungsmodell, das meint, dass Einstellungsveränderung durch entweder eine periphere oder eine zentrale Route, die Elaboration beinhaltet, verkommt und dass das Ausmaß der Elaboration von Motivation und Kapazität abhängt
Studie Petty & others (1981) über Selbstrelevanz bei der Verarbeitung
Situation: Vpn hören verschiedene Argumente zu einem bestimmten Thema (Test an College)
UV1: Vortrag von Experten / nicht-Experten
UV2: Thema mit / ohne Selbstrelevanz (eigenes / anderes College betroffen)
UV3: Argumente stark / schwach
AV: Einfluss auf die Meinung der Vpn
Ergebnisse: Ohne Selbstrelevanz: Bevorzugung der Meinung von Experten
Mit Selbstrelevanz: starke Argumente nutzen, schwache ablehnen, egal ob von Experten oder nicht-Experten
Interpretation: Selbstrelevanz steigert systematische Verarbeitung
Studie Wells und Petty (1980) zu Muskelbewegungen und Attitudes
Aufgabe: Vpn sollen eine Kopfbewegung machen und hören dabei einen Beitrag zum Thema Studiengebühren
UV1: Kopf schütteln / nicken
UV2: Beitrag zu Anstieg / zur Senkung der Gebühren
AV: Betrag, der als angemessene Studiengebühr empfunden wird
Ergebnisse: Kopf schütteln: kein Unterschied zwischen Anstieg und Senkung
Nicken: bei Anstieg höhere Gebühr okay, bei Senkung geringere okay im Vgl zu den Beträgen, die bei Kopf schütteln genannt wurden
Interpretation: Bestimmte Muskelbewegungen machen pos./neg. Bewertung wahrscheinlicher
Self-perception theory: Derryl Bem (1972)
Erklärung zum Einfluss von Handlungen auf att. durch Annahme, dass Menschen eigene att. durch Beobachtung des eigenen Verhaltens und den Situationen, in denen die Handlungen vorkommen, ableiten (ähnl. wie bei Charaktermerkmalen)
Studie Festinger und Carlsmith (1959) über Lügen
Situation: Vpn müssen lange und monotone Aufgabe machen und werden am Ende gefragt, ob sie nächsten Teilnehmern sagen können, dass Studie Spaß gemacht hat (=lügen --> Entstehung von Dissonanz)
UV1: Vpn gefragt / nicht gefragt zu lügen
UV2: Belohnung für Lüge: 1$ / 20$
AV: Danach Bewertung des Spaßfaktors der Studie
Ergebnisse: Nicht gefragt und 20$: Studie etwa gleich langweilig
1$: empfinden Studie als weniger langweilig
Interpretation: 1$ ist keine ausreichende Rechtfertigung der Lüge --> Änderung der att. ggü der Studie, damit es keine Lüge mehr ist
--> att. change möglichst bei nicht ganz so wichtigen Dingen (Vpn hätten auch ihre Moralvorstellung über Lügen ändern können)
Studie Brehm (1956) über Haushaltsgeräte
Aufgabe: Frauen bewerten bestimmte Haushaltsgeräte und dürfen sich als „Bezahlung“ ein Produkt aussuchen
Auswahl: Wahl zwischen zwei Produkten, die in etwa gleich gut bewertet wurden
AV: Veränderung der Bewertung der Produkte
Ergebnis: Gewähltes Produkt wird positiver bewertet als nicht-gewähltes Item
Interpretation: Dissonanz getriggert durch Wahl eines Objekts und damit Aufgabe eines anderen; Dissonanzreduktion: Obj. als besser als das andere bewerten
Theory of reasoned action
Theorie, dass Einstellungen und soziale Normen sich kombinieren, um Verhaltensabsichten zu formen, die dann das Verhalten beeinflussen
Theory of planned behavior
Theorie, dass die Kombination aus Einstellung, sozialen Normen und wahrgenommener Kontrolle Intentionen und damit Verhalten beeinflusst
--> Kontrolle mit sehr großem Faktor
Studie Lord & colleagues (1984, 1997) über schwule Stereotype
Situation: Vpn werden gefragt, ob sie neuem Studenten den Campus zeigen können, Student heißt John und ist gay; Vpn lesen Beschreibung über ihn
UV: John erfüllt viele / keine Stereotype
AV: Bereitschaft, ihm den Campus zu zeigen
Ergebnisse: Wenn er Stereotype erfüllt: starker Zusammenhang zwischen att. der Vpn und Bereitschaft, den Campus zu zeigen
Wenn er keine Stereotype erfüllt: kein Einfluss der att.
Interpretation: Att.-konsistentes Verhalten tritt nur dann auf, wenn att.obj. und target gleich sind
Studie Rhodes et al. (2001) über Symmetrie und Durchschnittlichkeit
Fragestellung: Identifikation unabhängiger Effekte von Symmetrie und Durchschnittlichkeit
UV1: Symmetrie: gespiegelt / nicht gespiegelt
UV2: Durchschnittlichkeit: Gesichter 50% in Richtung Durchschnnittlichkeit / von Durchschnittlichkeit weg verzerrt
AV: Attraktivitätsratungs
Ergebnisse: Zwei unabhängige signifikante Effekte (Durchschnittlichkeit etwas stärker)
Metaanalyse Rhodes (2006) über Auswirkung von Geschlechtsmerkmalen auf Attraktivität
- Starker zuverlässiger Effekt der Weiblichkeit bei weiblichen Gesichtern
- Schwächerer, nur bei natürlichen Gesichtern auftretender Effekt der Männlichkeit bei männlichen Gesichtern
Kompromisshypothese/Strategic Pluralism/Dual-Mating-Strategy
Hohes Testosteron (--> Geschlechtsmarker) erzeugt Dilemma für Frauen: „genetischer Fitnessvorteil“ ABER Unzuverlässigkeit, geringere Bindung, mehr Risikobereitschaft
--> Kompromisshypothese: hohes T für Fortpflanzung, niedriges T für Langzeitversorgung
Studie Donohoe et al. (2009) über WHR
Fragestellung: Was ist attraktiver: WHR= 0,7 oder WHR = Durchschnitt?
--> Durchschnitt gemessen an Durchschnitt der verkauften Kleidergrößen
Aufgabe: 100 Männer sehen 200 Linienzeichnungen von Frauenkörpern
UV: W H S der Körper
AV: Attraktivität über weite W und H Bereiche; Vergleich mit Durchschnitt
Ergebnis: Durchschnittlicher WHR maximal attraktiv (hier:Durchschnittstorso für australische Frauen zwischen 19 und 45 Jahren)
Studie Swami und Tovee (2005) über kulturelle Einflüsse auf Attraktivität
Fragestellung: Wie hängen Körperpräferenzen vom sozioökonomischen Status (SES) ab?
Aufgabe: Frauen bewerten Männerkörper
„UV1“: Herkunft der Frauen: UK (SES hoch); Kuala Lumpur (SES hoch); Sabah (SES niedrig)
UV2: WHR, BMI, WCR
AV: Attraktivitätsrating
Ergebnisse: In Regionen mit niedrigem SES werden fülligere Männer bevorzugt
Interpretation: Anpassung der Körperpräferenzen an lokale Kultur / Umwelt
Bei Überfluss: Körper als Anzeichen für Selbstbeherrschung
Bei Mangel: Körper als Anzeichen, dass man Ressourcen hat
Studie Aron & others (1991) über Freundschaft und Geld
Aufgabe: Vpn sollen bestimmten Geldbetrag zwischen sich und anderer Person aufteilen
UV1: Andere Person: bester Freund / Fremder
UV2: Vpn handelt anonym / nicht anonym
AV: Differenz zwischen behaltenem und gegebenem Geld
Ergebnisse: bester Freund ist: Differenz fast null oder negativ (Anonymität egal)
fremde Person: Vpn behält mehr Geld (wenn anonym noch etwas mehr)
Interpretation: Vpn wollen das beste für sich und besten Freund
Studie Simpson, Rholes, Nelligan (1992) über social support und Bindungstypen
Situation: Vpn (straighte Paare) werden aufgeteilt: Frauen werden in Warteraum gebracht und bekommen gesagt, sie müssen gleich etwas machen, was evtl. etwas wehtun könnte (Stress)
Danach: Mann wird auch in den Warteraum gebracht und Interaktion wird 5min gefilmt
„UV“: Bindungstypen
AV: Verhalten und geben/bekommen von social support
Ergebnisse: Frauen: secure, preoccupied: bei Aufregung s.s. beim Partner suchen
Dismissung, fearful: bei Aufregung weniger s.s suchen als mit
Ca. 1/5 hat Partner gar nichts von dem Event erzählt
--> generell beruhigter bei beruhigenden Aussagen des Partners
Männer: secure: mehr support bei Angst geben
Dismissung, fearful: je mehr Angst, desto weniger support
Parental Investment Theory: Trivers (1972) und Social Structural Theory: Eagly, Wood (1999)
Parental Investment Theory: Trivers (1972)
1. These: Ausmaß elterlicher Investitionen bestimmt Partnerwahlstrategie
2. These: Partnerwahlstrategie teils genetisch fixiert
3. These: Frauen investieren mehr als Männer
--> zB bei Schwangerschaft ist Mutter sicher, Vater nicht unbedingt; kostet viel Energie für Frau; Frau muss sich v.a. am Anfang viel um das Baby kümmern…
--> Wichtigkeit ökonomischer Ressourcen: F > M
--> Wichtigkeit Fertilitätscues: M > F
--> Quantitative Strategie M > F (Männer nicht gebunden)
--> Geschlechtsunterschiede universell
Social Structural Theory: Eagly, Wood (1999)
1. These: biologische Unterschiede Teilursache von Geschlechterrollen
--> 2 Unterschiede: Männer mit mehr Körperkraft; Frauen bekommen Kinder
2. These: Geschlechterrollen bestimmen Partnerpräferenzen
--> nicht genetisch bestimmt, sondern durch Geschlechterrollen aufgedrängt
--> F ökonomisch unselbstständig --> F präferiert M mit hohem SES
--> Unterschiede in Geschlechtsrollen proportional zu Unterschieden in Partnerpräferenzen
--> keine universelle Gültigkeit
Metaanalyse Feingold (1992) über Status und Schönheit
- Fragestellung: Status F > M; Schönheit M > F?
- Stichprobe auch über verschiedene Kulturen hinweg
- Beobachtung
- Interkulturell & zeitlich stabile stärkere Gewichtung von Status durch F vs. M
- Hinweise auf stärkere Gewichtung von Schönheit durch M vs. F
- Interpretation: stützt PIT
- Kritik
- Wenig systematischer interkultureller Vergleich
- Keine systematische Variation von Geschlechtsrollen
- Keine starken Veränderungen im gezeigten Zeitraum bei Geschlechtsrollen
Studie Zentner und Mitura (2012) und Zhan et al. (2019) über Geschlechtsrunterschiede und Einfluss davon auf Partnerwahl
Zentner und Mitura (2012)
Fragestellung: Einfluss von gesellschaftlicher Geschlechterungleichheit auf Partnerpräferenzen
Methode: Befragung von N=3.177 Personen in 10 Nationen unterschiedlicher Geschlechterungleichheit
AVn: Wichtigkeit von 8 Partnerattributen
Ergebnisse: Unterschiede in Partnerpräferenzen stark von Geschlechterungleichheit abhängig (je weniger Ungleichheit, desto weniger Differenz in Präferenz)
Interpretation: Stützt SST
Kritik: Auch bei hoher Geschlechtergleichheit noch signifikante Unterschiede
Zhang et al. (2019)
Vorgehen: Ähnlich wie Studie Zenter und Mitura, aber mehr Länder und verbesserte statistische Methode
Ergebnisse: Signifikant: M --> Aussehen ; F --> „earning capacities”
ABER: Unterschied M/F unterscheidet sich nicht signifikant in Abhängigkeit von Geschlechtergleichheit in den Ländern --> können Studie oben nicht replizieren
Metaanalyse Petersen und Hyde (2010) zu Geschlechtsunterschieden quality vs quantity und Kultur
- Fragestellungen
- Geschlechterunterschiede in „quantity oder quality“?
- Geschlechterunterschiede kulturell bedingt?
- Untersuchungen durch Studien über mehrere Jahre hinweg
- Beobachtungen
- Replikation bekannter Geschlechtsunterschiede
- Indizien für stärker „quantitative“ Strategien bei Männern
- Differenzen in manchen quantitativen Indikatoren verringern sich mir zunehmender Geschlechtergleichheit
- Geht wahrscheinlich nicht auf null runter
Studie Alexander und Fisher (2003) über sexuelle Freizügigkeit und Normen
Fragestellung: Ist geringere sexuelle Freizügigkeit von Frauen ein Artefakt sozialer Normen?
Situation: Befragung von 201 US-Studenten
UV: Soziales Erwünschheitsmotiv: Antworten anonoym / potentiell öffentlich / vorgetäuschte Lügendetektor
AV: „autonomes Sexualverhalten“; sexuelle Erfahrungen
Ergebnisse: Geschlechtsunterschiede in sexueller Freizügigkeit bei befürchteter Öffentlichkeit am größten; stark reduziert bei vermeintlicher Lügendetektion (dann etwa gleich groß)
Interpretation: Geschlechtsunterschiede in sexueller Freizügigkeit stark durch soziale Normen erzeugt
Kritik: Nur eine Studie; nur Selbstbericht; vorgetäuschte Lügendetektion
Studie Finkel & others (2009) über Selbstkontrolle in Beziehungen
Aufgabe: Alle Vpn machen Aufgabe, die Selbstkontrolle reduziert --> sollen Fragebogen ausfüllen über Wkt, dass sie auf neg. Handlung des Partners mit phys. Gewalt antworten
UV: Drei Gruppen (1) Kontrollgruppe; (2) „physical regulation practice“ (sollen alltägliche Sachen mit schwacher Hand machen); (3) „verbal regulation practice“ (sollen 10h am Tag auf bessere Wortwahl achten)
2 Wochen später: Nochmal Aufgabe und Fragebogen ausfüllen
AV: Unterschiede in den Fragebögen
Ergebnisse: (2) und (3) mit verringerter Wkt mit Gewalt zu antworten; (1) unverändert
Interpretation: Selbstkontrolle hat Einfluss auf den Umgang mit Problemen in der Bez.