Studien, Modelle, Theorie
Sozialpsychologie Uni Würzburg
Sozialpsychologie Uni Würzburg
Kartei Details
Karten | 104 |
---|---|
Lernende | 15 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 28.01.2021 / 31.05.2025 |
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Studie Moreland und Beach (1992) über mere exposure effect
Situation: Conf. (Frauen) setzen sich in VL am College in den Hörsaal, hören zu, aber interagieren mit niemandem
UV: Häufigkeit, mit der sie in der VL anwesend sind (immer/selten/unregelmäßig etc.)
AV: Bewertung von Attraktivität, Wärme, Intelligenz etc. durch andere Studenten am Semesterende
Ergebnis: Positivere Bewertungen, je häufiger die Frauen anwesend war
Interpretation: Durch die Anwesenheit wurde die Vertrautheit erhöht, was einen positiven Einfluss auf die Bewertung hat
Studie Higgings, Rholes & Jones (1977) über Einfluss von Priming auf Urteile über eine fiktive Person
Aufgabe: Vpn lesen Text, mit dem sie geprimet werden; danach: lesen Text über Donald sollen sein Verhalten bewerten (sein Verhalten ist nicht eindeutig)
UV1: Primes positiv/negativ ( Aktivierung einer bestimmten Kategorie)
UV2: Primes anwendbar/nicht anwendbar
AV: Beschreibung der Person in einem Wort
Ergebnis: Verfügbare Kategorie mit Einfluss auf Interpretation uneindeutiger Information
ABER nur, wenn Kategorie anwendbar ist
(1) Set-Size-Effect und (2) Verwässerungseffekt
(1) je mehr gleich extreme Eigenschaften, desto extremere Urteile (widerspricht averaging)
(2) Hinzufügen moderater Eigenschaften zu extremen Eigenschaften reduziert Urteilsextremität (widerspricht summation)
Studie Ross & colleagues (1975) über Perseveranzeffekt
Aufgabe: StudentInnen schauen anderen Personen bei einem Test zu
UV: Bekommen gesagt, dass Person sehr gut war/ sehr schlecht war
Danach: Beide Gruppen bekommen gesagt, dass das Feedback nichts mit der tatsächlichen Leistung zu tun hatte
AV: Bewertung Vorhersage der Leistung der Personen, die den Test gemacht haben
Ergebnis: Person „mit gutem Feedback“ wird als fähiger eingeschätzt
-->Infos haben trotz Diskreditierung noch Einfluss auf Interpretation
Perseveranzeffekt und Mechanismen dahinter
Definition: Perseveranzeffekte
Erste Eindrücke bleiben bestehen/entstehen selbst dann, wenn die Grundlage als falsch erkannt wird oder nur als eine Möglichkeit angedeutet wird (zB durch Suggestivfragen)
potentielle Mechanismen
- Erklärungsprozesse: verstehen aktiviert Evidenz für Eindruck --> Negation danach bezieht sich nur auf die Aussage, aber nicht die eigene Erklärung
- „Vergessen“ der Negation: Negation abstrakte Inhalte, Anwendung schwierig, werden oft vergessen
- Motivationale Einflüsse: besonders wahrscheinlich, wenn Eindruck positiv für die Person selbst ist
Allgemeine Attributionstheorie von GIlbert (1989) und Zwei-Prozess-Theorie
Allgemeine Attributionstheorie (Gilbert, 1989)
Je nach Motivation (und Kapazität) findet unterschiedlich aufwendige Attribution statt
Zwei-Prozess Theorien
Stufe 1: Internale Attribution (automatisch) --> Erklärung durch Ursachen in der Person -->
korrespondierende Schlussfolgerung
-->falls Zeit, Energie und Motivation vorhanden:
Stufe 2: Korrigierte Attribution --> mögliche Erklärung außerhalb der Person suchen
--> aufwendiges attributionales Denken
Studie Jones & Harris (1967) über Korrespondenzverzerrung und Castro
Aufgabe: Vpn lesen Essay, das „ein anderer Student“ über Fidel Castro geschrieben hat
UV1: Essay ist pro oder contra Castro
UV2: Student hatte freie Wahl/nicht freie Wahl, ob er pro oder contra schreibt
AV: Einschätzung der Ansichten des Autors durch Vpn
Ergebnis: Auch ohne Wahlfreiheit werden Rückschlüsse über die Einstellung getroffen bzw. findet eine Korrespondenzverzerrung statt
Studie Gilbert et al. (1988) über discounting und ob man dafür kogn. Ressourcen braucht
Fragestellung: Erfordert situationale Korrektur kognitive Kapazität?
Aufgabe: Vpn sehen Film über nervöse Frau (ohne Ton, mit Untertiteln)
UV1: Untertitel mit situationaler Erklärung oder nicht (--> Art der Fragen)
UV2: Ablenkung durch Zweitaufgabe (Fragestellungen im Film merken) vorhanden oder nicht
AV: Einschätzung des Ausmaßes der „trait anxiety“ der Frau
Ergebnisse: Zugeschriebene Anxiety rel. ähnlich, nur bei no extra task und situationaler Erklärung für Nervosität niedriger
--> Korrektur findet nur statt, wenn Vpn nicht abgelenkt sind
--> situationale Korrektur erfordert kognitive Ressourcen
Studie Todorov & Uleman (2003) über Spontaneous Trait Inferences und ob das kogn. Ressourcen braucht
Fragestellung: Erfordern dispositionale Inferenzen kognitive Kapazität?
Aufgabe: Vpn sehen Verhaltensbeschreibung und Gesichter dazu sollen sich diese merken und später wieder zuordnen können
UV1: Verarbeitungsbedingungen: keine Einschränkungen / Leichte E. (Nomen zählen) / Zweitaufgabe
UV2: Verhaltensbeschreibung mit Eigenschaftswort /deutet nur Eigenschaft an
UV3: Bei Wiedererkennungsaufgabe: Wort in Beschreibung / Angedeutetes Wort / Anderes Wort
AV: Richtige Wiedererkennung/Einschätzung der Gesicht-Wort-Paare
Ergebnis: Schlussfolgerung auf Eigenschaften auch bei Ablenkung (bei allen UV1s)
--> Dispositionsinferenzen auch bei geringer Kapazität (--> Effizienz)
Studie Taylor & Fiske (1975) zu causal attribution bias und Einfluss von Salienz auf die Interpretation
Hypothese: Salienz der Faktoren hat Einfluss auf die Interpretation der Situation
Aufgabe: Je 6 Vpn beobachten Gespräch zwischen A und B
UV: Position der Beobachter (je 2 sehen A oder B gut, 2 sehen beide gut)
AV: Bewertung des Ausmaßes des Einflusses/der Rolle der Personen im Dialog
Ergebnis: Beobachtetem/besser gesehenem Gesprächspartner wird mehr ursächlicher Einfluss auf Diskussion zugeschrieben („hat mehr Kontrolle im Gespräch“)
Interpretation: Salienz hat Einfluss auf die Interpretation
(--> auch anwendbar auf Akteur-Beobachter-Verzerrung)
3 Dimensionen des Kelley-Modells
- Consensus: Verhalten von fast allen Personen so
- Distinctiveness: Verhalten spezifisch auf den einen Stimulus
- Consistency: regelmäßiges Auftreten des Verhaltens
Metaanalyse von Malle über Akteur-Beobachter-Verzerrung (2006)
A-B Differenz
- Nur bei Differenzmaß (sonst nicht signifikant)
- Äußerst klein
- Nur, wenn auch außergewöhnliche Studien eingeschlossen werden
Statistisch bedeutsame Randbedingungen: Effekte nur zulässig, wenn…
- Ergebnis negativ war (wenn positiv: eher umgekehrt, bei sich selbst internal attribuieren zB zur Selbstwertsteigerung)
- Die Personen einander vertraut sind
- Die Ereignisse hypothetisch waren (nicht bei „echtem“ Verhalten)
- Der Akteur ungewöhnlich handelt
--> stark abh. von Randbedingungen
--> könnte von Selbstwertmotivation getrieben sein
--> evtl nur dann, wenn keine starke Alternativerklärung vorliegt
Self-fulfilling prophecy und ihre Limits
Definition: self-fulfilling prophecy
Prozess, bei dem die Erwartungen einer Person gegenüber einer anderen wahrwerden, da sie ein Verhalten hervorrufen, das den Erwartungen entspricht
Limits:
- Person hat gefestigte Meinung über sich selbst Verhalten der anderen Person hat keinen großen Einfluss auf eigenes Verhalten
- Person weiß, welche Erwartungen die andere Person hat (v.a. bei neg. Erwartungen)
- Person will möglichst guten ersten Eindruck machen, gute Interaktion zweitrangi (-->soziale Akzeptanz)
benevolenter Sexismus
Spezifischer, positiver Stereotyp ggü. Frauen über Reinheit, Moralität, Zerbrechlichkeit, Schutzbedürftigkeit etc. mit negativen Folgen für Frauen zB Abhängigkeit von Männern als „Beschützer“, Schuldzuweisung/victim blaming etc
Korrelate: Mehr Geschlechterungleichheit & mehr Akzeptanz davon, mehr feindseliger Sexismus, mehr Schulzuweisungen an Vergewaltigungsopfer
Social Cognition Perspektive
- Stereotype sind „ganz normale“ Schemata
- Dienen als Urteilsheiristiken, v.a. bei geringer Motivation und Fähigkeit
- Schemata stammen aus persönlicher und simulierter Erfahrung und Kommunikation
- Ungenauigkeit resultiert aus verzerrter Erfahrung, verzerrter Kommunikation oder verzerrter Informationsintegration
--> kognitive Quellen: tatsächliche Erfahrungen (wiederholt/salient), simulierte Erf.
(Medien/Erzählungen), soziales Lernen durch Eltern, Freunde etc.
(Meinungsäußerungen/Verhaltensbeobachtungen)
--> haben alle variable Validität
Studie Henderson-King & Nisbett (1996) über Aktivierung von Stereotypen durch nur eine Interaktion
Situation: Weiße Vpn beobachtet „andere Vpn“ (=Conf.)
UV1: Hautfarbe des Conf.: schwarz oder weiß
UV2: Verhalten des Conf.: normal oder unfreundlich
Aufgabe: Sollen mit anderem schwarzen Conf. ein fake-Jobinterview führen, bekommen auch Fragen, die sie stellen können, max. Dauer: 20min
AV: Dauer des Interviews
Ergebnis: Interview deutlich kürzer, wenn beobachtetes Verhalten unfreundlich war und Conf. schwarz war; bei den anderen drei Bedingungen relativ ähnliche Dauer
Interpretation: Negatives Verhalten eines Gruppenmitglieds kann negative Gedanken über gesamte Gruppe aktivieren
Studie Hamilton und Gifford (1976) zu illusory correlation
Aufgabe: Vpn lesen Verhaltensbeschreibungen von zwei Gruppen (A und B)
UV: Absolute Häufigkeit positiver und negativer Verhaltensweisen
(Verhältnis: Anz. Verh.beschr. A:B = 2:1; Verhältnis pos.:neg. bei beiden gleich)
AV: Einschätzung der Gruppen
Ergebnis: Negativere Urteile bei Gruppen mit weniger Verhaltensweisen
Interpretation: Wahrnehmung einer Korrelation zwischen Gruppe und Valenz, obwohl keine vorliegt = illusorische Korrelation
Bedeutung: Kann zur Entstehung falscher Stereotype insb. ggü. Minderheiten beitragen
Studie Hoffmann & Hurst (1990) über Einfluss sozialer Rollen auf Bildung von Stereotypen
Hypothese: Soziale Rollen haben Einfluss auf Bildung von Stereotypen
Situation: Vpn lesen Beschreibung von zwei Alien-Gruppen (Orinthians, Ackmanians)
UV1: Typische Arbeit (nicht auf alle GM anwendbar!) der Gruppen: Orinthians: meist zuhause und kümmern sich um die Kinder; Ackmanians: haben einen Job außerhalb des Hauses
UV2: Beschreibung eines typischen Arbeiters (unabh. von GZ)
Kinderbetreuung: liebevoll, einfühlsam
Angestellt: ehrgeizig, zielstrebig
AV: Einschätzung der typischen Charaktermerkmale der Gruppen
Ergebnis: Verbindung der Merkmale mit den Gruppen, nicht ihren sozialen Rollen
Auch Anwendung auf einzelne GM zB Ackmanian-Angestellter ehrgeiziger als Orinthian-Angestellter
Interpretation: Soz. Rollen von Männern und Frauen tragen zu Bildung von Geschlechter-Stereotypen bei
Motivated Reasoning Perspective
- Stereotype und Vorurteile als Ausdruck offener und versteckter Motive
- Dienen als Rechtfertigung von Diskriminierung oder zur Selbstwertstützung
- Ungenauigkeit aus der Funktion der Stereotypisierung und Bewertung
Studie Wittenbrink, Judd, Park (2001) über automatische Aktivierung von Stereotypen durch Primewörter
Aufgabe: Einordnung von Worten als tatsächliche Wörter oder nicht-Wörter
Ablauf: Sehen auf Bildschirm XXX --> (Prime) --> Target (within-subject design)
UV1: Prime vorhanden/nicht vorhanden
UV2: Prime „BLACK“ / „WHITE“
UV3: Target Wort typischer Stereotyp für BIPOC oder Weiße
AV: RT
Ergebnis: Schnellere Reaktion, wenn Prime zu Stereotyp passt
Interpretation: Automatische Aktivierung, da Vpn Primes nicht bewusst wahrnehmen konnten
Studie Keith Payne (2001) über Beeinflussung der Interpretation uneindeutiger Informationen durch Stereotype
Hypothese: Stereotype beeinflussen die Interpretation uneindeutiger Informationen
Aufgabe: Vpn sehen Bilder von Handfeuerwaffe oder Werkzeug (zB Schraubenzieher), sollen es richtig zuordnen
UV: Prime: schwarzes Gesicht/weißes Gesicht (within subject design)
AV: RT für richtige Zuordnung
Ergebnis: Bei schwarzem Gesicht: Handfeuerwaffe schneller richtig erkannt und häufiger Werkzeug fälschlicherweise als Waffe gehalten
Interpretation: Stereotype über schwarze Menschen als gewalttätig etc. können Einfluss darauf haben, wie mit ihnen in gefährlichen Situationen umgegangen wird
Studie Bodenhausen (1990) über Einfluss von kognitiver Kapazität auf Verwendung von Stereotype
Situation: Einteilung der Vpn, ob sie Morgen- oder Abendmenschen sind -->gleichmäßige Verteilung auf alle Gruppen --> lesen Beweismaterial über ein Verbrechen, sollen Urteil fällen
UV1: Session (1) um 9:00 / (2) um 15:00 / (3) um 20:00
UV2: „Verbrecher“ heißt Roberto Garcia (--> Latino) oder Roberto Garner (-->Amerikaner)
AV: Urteil der Vpn
Ergebnisse: Morgenmenschen: Nutzung von St. bei (2) und (3), am stärksten bei (2) und weniger bei (1)
Abendmenschen: Nutzung von St. bei (1) und weniger bei (2) und (3)
Interpretation: Tageszeit hat Einfluss auf die kognitive Kapazität und damit auch auf das Ausmaß der Nutzung von Stereotypen
Studie Steele und Aronson (1995) über stereotype threat
Hypothese: Erinnerung an negativen Stereotyp über IG verschlechtert Leistung
Situation: Vpn (schwarz und weiß) sollen Test schreiben
Hier St.: schwarze Amerikaner sind nicht/weniger intelligent als weiße
„UV1“: Ehtnische Herkunft der Vpn (kann man nicht richtig manipulieren)
UV2: Bekommen gesagt: Test hat starke Verbindung zu intellektueller Fähigkeit / Test einfach Teil der Forschung
UV3: Vpn müssen ethnische Herkunft angeben („Erinnerung“ daran) oder nicht
AV: Leistung im Test
Ergebnisse: Wenn Test keine Relevanz hatte oder ethn. H. nicht angegeben werden musste: kein Unterschied der Leistungen
Wenn Test relevant war und ethn. H. angegeben werden musste: schlechtere Leistung durch Selbststereotypisierung
Macrea & colleagues (1994) über die Folgen von Unterdrückung von Stereotypen
Hypothese: Unterdrückung von Stereotypen kann später negative Folgen haben
Situation: Vpn (britische Sudenten) sehen Bild von Skinhead (=GM einer Gruppe mit stark negativen Stereotypen) --> sollen einen Paragraphen über einen Tag im Leben der Person schreiben
UV: Sollen dabei möglichst alle Stereotype vermeiden oder ohne Vorgaben
Danach: Ihnen wird gesagt, dass sie einen Skinhead in einem Raum treffen werden Vpn gehen rein, Skinhead nicht da, aber durch Jacke über dem Stuhl erkenntlich, wo er sitzt
AV: Distanz zwischen Skinhead-Stuhl und Stuhl, auf den sich Vpn setzt (Maß für negative Vorurteile)
Ergebnisse: Vpn, die Stereotype vermeiden sollten, sitzen weiter entfernt als KG
Interpretation: Unterdrückung (freiwillig/gezwungen) verstärkt Einfluss von Stereotypen
Kontakthypothese von Allport (1954)
Vorurteile können durch einen Kontakt mit gleichem Status zwischen Majorität und Minderheit in der Anstrebung gemeinsamer Ziele verringert werden. Die Wirkung ist sehr viel größer, wenn der Kontakt durch die öffentlichen Einrichtungen unterstützt wird und vorausgesetzt, der Kontakt führt zur Entdeckung gemeinsamer Interessen und der gemeinsamen Menschlichkeit der Gruppe
Self-perception theory
Theorie, dass man Ableitungen über eigene Eigenschaften auf Basis des Verhaltens macht, wenn interne Cues schwach oder mehrdeutig sind
--> v.a. wenn man nicht weiß, wer/wie man in best. Bereichen ist
--> beim ersten Konstruieren des Self-Concepts
--> bei frei gewähltem Verhalten
--> auch vorgestelltes Verhalten mit Einfluss
Studie Lepper, Greene, Nisbett (1973) über Auswirkungen von intrinscher und extrinsischer Motivation auf der Verhalten/die Selbstwahrnehmung
Aufgabe: Kinder malen mit Buntstiften
UV: Gruppe A: bekommt vorher versprochene Belohnung
Gruppe B: bekommt unerwartet eine Belohnung
Gruppe C: bekommt nichts
AV: Ein paar Wochen später: Zeit, mit der die Kinder wieder mit den Buntstiften spielen (Maß für intrinsische Motivation)
Ergebnis: Gruppe A spielt deutlich kürzer als Gruppe B und C (8,6%; 16% der Zeit)
Interpretation: Durch extrinsische Motivation (Belohnung) in erster Phase: Kinder denken, dass sie nur für die Belohnung malen
Die anderen beiden Gruppen: Ableitung, dass sie gerne malen und sind intrinsisch motiviert, bei Phase 2 wieder zu malen (self-perception greift)
Social Comparison Theory nach Leon Festinger (1954)
Theorie, dass Menschen nach akkurater Selbsteinschätzung bzgl. Fähigkeiten und Meinungen streben und sich dafür mit anderen Menschen vergleichen. Dafür werden möglichst ähnliche Vergleichspersonen gewählt, um möglichst genaue Informationen zu bekommen
contrast effect
Vergleich, bei dem der Unterschied zwischen Zielperson und Vergleichsstandard betont wird. V.a. der Fall, wenn der Standard extreme Leistungswerte (pos./neg.) aufweist
assimilation effect
Angleichung der Selbstbeschreibung/-bewertung an den jeweiligen Standard. V.a. bei mittelguten/-schlechten Leistungswerten des Standards (mittelgut man sieht sich etwas besser; mittelschlecht man sieht sich etwas schlechter)
-->am besten für Selbsteinschätzung
Selective Accessibility Model nach Mussweiler (2003)
Modell zur Vorhersage der „Wirkrichtung“ und Erklärung der Wirkung
Erster schneller Eindruck
- Similarity test: Hypothese: target=standard --> selektive Zugänglichkeit von standard-konsistentem Wissen --> Assimilation
- Dissimilarity test: Hypothese: target ≠ standard --> selektive Zugänglichkeit von standard-inkonsistentem Wissen --> Kontrast
Studie Häfner et al. (2004) zu Selective Accessibility Model
Frage: Wie wirkt sich die Suche nach Ähnlichkeit oder Unterschieden auf Selbstbewertung aus?
Aufbau: Vpn schauen Werbung an, später Fragen dazu
UV1: „Priming“ der Vergleichsart („same body, same feelings“ / „feel the difference”
UV2: Aussehen des Models (feminin / maskulin)
AV: Geschätzte Anzahl an Liegestützen als Maß für wahrgenommene Sportlichkeit
Ergebnis: Ähnlichkeitsfokus: mehr Liegestütze bei männlichem Model
Unähnlichkeitsfokus: mehr Liegestütze beim weiblichen Model
Interpretation: Denkrichtung beim Vergleich bestimmt Wirkrichtung des Vergleichs
Metaanalyse Gerber, Wheeler, Suls (2018) über Vergleichsrichtungen und Folgen von Vergleichen
Frage: Wann welche Vergleichsrichtung?
- häufigste Wahl: Aufwärtsvergleiche (v.a., wenn nur aufwärts oder abwärts zur Wahl steht)
- Sowohl bei spontan als auch bei erhöhtem Selbstwertmotiv („threat“)
- Bestätigt eher „self-improvement“ als dominantes Motiv (nicht „self-enhancement“)
Frage: Welche Folgen/Wirkung (Assimilation vs. Kontrast)?
- Insgesamt Kontrast
- V.a. bei Leistungsurteilen und Ungleichheitsfokus
- Assimilation bei Ähnlichkeitsfokus
--> widerspricht tendenziell Festinger und stützt Vorhersage von SAM (Mussweiler)
--> ABER: Hinweise auf Publikationsbias
Metaanalyse Zell und Krizan (2014) zur Genauigkeit der Selbstbeurteilung
- Zentrale Messung: Korrelation Selbsteinschätzung – Außenkriterium
- Untersch. Leistungsbereiche und Kriterien
- Ergebnis: r=.29 --> r^2=8,5%
- Schwacher Zusammenhang
- Zsmhang stärker bei
- Spezifischen Einschätzungen
- Objektiven Tests
- Großer Vertrautheit
- Geringer Komplexität
- Je unklarer das Feedback, das man für die Leistung generell bekommt, desto schlechter die Selbsteinschätzung
- Sprache: man bekommt schnell / oft Feedback --> gute Einschätzung
- Nonverbale Skills: fast nie Feedback --> sehr schlechte Einschätzung
Kruger-Dunning Effect und mögliche Ursachen
Definition: Kruger-Dunning Effect
Personen in den beiden schlechtesten Leistungsquartilen überschätzen ihre Leistung deutlich stärker als die andern
Mögliche psychologische Ursachen für Fehleinschätzungen
- Mangelndes Wissen über Skill erschwert Einschätzung
- Auslassungsfehler werden meist nicht bemerkt
- Feedback oft unvollständig
- Feedback zu suchen oft stigmatisiert (--> evtl Zeichen für Unsicherheit?)
- Ziele evtl. unklar oder wechselnd
- Kompetenzen und Leistung oft unklar definiert
- Fokus auf (evtl selbstwertdienliche) soziale Vergleiche statt auf objektivere Kennwerte
Self-evaluation maintanance
Theorie über die Bedingungen, bei denen das Selbstwertgefühl von Leuten erhalten bleibt oder leidet basierend auf den Vergleichen mit nahen oder weiter entfernten anderen Menschen
--> Menschen die einem nah sind:
Vergleich in untersch. Attributen des self-concepts: nicht so schlimm, wenn
andere Person besser ist, evtl. sogar positiv für einen
Vergleich mit gleichem Attribut: Enttäuschung stärker (auch im Vgl. zu, wenn
man sich mit weiter entfernten Personen vergleicht)
Studie James Olson (1990) über (Fehl)Attribution von Emotionen
Aufgabe: Vpn müssen Rede halten, bekommen gesagt, dass unterschwelliger Ton dabei gespielt wird (in Wirklichkeit kein Ton vorhanden)
UV: Wirkung des Tons: (A) reizt/erregt sie physiologisch oder (B) entspannt sie
AV: Fehler/Unsicherheiten in der Rede
Ergebnis: Bei A weniger Fehler --> verbinden Aufgeregtheit mit Ton (--> Grund, der nicht mit Rede zusammenhängt)
Bei B mehr Fehler --> Ton ist kein Grund für Aufregung (--> Bezug auf Rede)
Studie Strack, Martin, Stepper (1988) über Verbindung von Emotionen und dem Körper
Aufgabe: Vpn haben Stift im Mund und sollen Cartoons bewerten (wie lustig sie sind)
UV: Die der Stift im Mund ist: vertikal („Lächeln“) oder halten mit den Lippen („grimmig schauen“)
AV: Ausmaß, wie lustig der Cartoon eingeschätzt wird
Ergebnis: „Lächeln“ Gruppe findet Cartoon lustiger
Interpretation: Ausnutzen, dass Emotionen auch dem Körper folgen
Studie Havas (2010) über Veränderung der Zugänglichkeit von Emotionen je nach körperlicher Fähigkeit
Phase I: Frauen sollen Sätze, die auf Emotionen bzw. das entsprechende Verhalten richtig erkennen
UV: Emotion: happy, angry, sad
Phase II: Botox-Injektion (lähmt Muskeln für grimmig schauen) --> 2.Durchgang Emotionen erkennen
AV: RT für richtige Zuordnung
Ergebnis: Längere RT beim 2.Durchgang für sad und angry im Vgl. zu 1.Durchgang
Grund: Botox lähmt nicht die Muskeln für Lächeln
Interpretation: Blockieren bestimmter Gesichtsausdrücke verlangsamt Zugänglichkeit zu entsprechenden emotionalen Inhalten
Regulatory focus theory
Typischerweise haben Menschen entweder einen promotion oder prevention focus, der die Selbstregulation formt, um positive Ergebnisse zu erreichen bzw. negativen auszuweichen
Promotion focus: self-regulation v.a. von ideal self und anderen Idealen geführt
--> Fokus auf Positivem --> Erfolg = happy, Scheitern = traurig
Prevention focus: self-regulation v.a. von ought self und anderen Verpflichtungen geführt
--> Fokus auf Negativem --> Ausweichen erfolgreich = erleichtert, Scheitern = Anxiety
--> bei promotion focus Handlung oft als angenehmer wahrgenommen
Studie Duval und Wicklund (1972) über emotionsfokussiertes Coping und self-awareness
Situation: Vpn bekommen Feedback über einen Test und sollen dann in einem Raum warten
UV1: Feedback positiv oder negativ
UV2: Normaler Raum oder Raum mit Spiegeln und Kamera (--> Steigerung der self-awareness)
AV: Zeit bis Vpn den Raum verlässt
Ergebnis: Vpn mit schlechtem Feedback und erhöhter self-awareness gehen am schnellsten raus ( wollen Situation entkommen)
Studie Moskalenko und Heine (2003) über emotionsfokussierte Coping und Ablenkung
Situation: Vpn bekommen Test-Feedback, sollen Video anschauen (VL meint, das wäre das falsche und geht raus, um das richtige zu holen)
UV: Feedback positiv oder negativ
AV: Zeit, wie lange Vpn das Video anschauen
Ergebnis: Vpn mit schlechtem Feedback schauen Video länger als die anderen
Interpretation: Neg. Feedback: Video schauen als Ablenkung vom „Scheitern“
Pos. Feedback: wollen sich auf Erfolg fokussieren (gut für self-esteem) und nicht Video anschauen