Pharmakologie KJP
Psychologie
Psychologie
Kartei Details
Karten | 40 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 24.01.2021 / 19.08.2022 |
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Was ist Pharmakologie?
Pharmakologie beschreibt die Wechselwirkung zwischen körperfremnden Stoffen und dem Organismus.
Was ist Pharmakokinetik?
Freisetzung, Aufnahme, Verteilung, Metabolisation, Ausscheidung
Was ist Pharmakodynamik?
Wirkung des Pharmakons im Organismus
Welche Schritte beinhaltet Pharmakokinetische Faktoren und Bioverfügbarkeit ?
1) Applikation: peroral i.v., intraperitoneoal, subkutanm i.m. inhalativ
2) Resorption und Verteilung: Mundschleimhaut, Gastrointestinaltrakt, Pertioneum, Haut, Muskeln, Lunge
Zielstruktur: Neuronale Rezeptoren
3) Bindung
Inaktive Depots: Knochen, Fett
4) Inaktivierung
5) Ausscheidung: Darm, Nieren, Lunge, Schweidrüsen usw.
Ausscheidungsprodukte: Fazes, Urin, Wasserdunst, Schweiß, Speichel
Welche Voraussetzungen braucht man bei einer Medikamentösen Therapie bei Kindern und Jugendlichen?
- Zulassung
- Indikation
- Compliance
- Einwilligung
unabdingbar: ausführliches Aufklärungsgespräch!
Was bedeutet stellvertretende Einwilligung?
Bei den meisten medizinischen Entscheidungen, die Minderjährige betreffen, kann die medizinische Versorgung nicht ohne die Zustimmung der Eltern oder der Erziehungsberechtigten durchgeführt werden. Über die Entscheidung der Eltern oder der Erziehungsberechtigten kann nur dann hinweggesehen werden, wenn ein Gericht feststellt, dass diese Entscheidung einer Vernachlässigung oder einem Missbrauch des Minderjährigen gleichkommt. In einigen Staaten können Minderjährige ohne Erlaubnis der Eltern bestimmte medizinische Behandlungen vornehmen lassen, z. B. eine Behandlung von sexuell übertragbaren Krankheiten, Rezepte für Geburtenkontrolle, Abtreibung. Das jeweilige Landesgesetz muss konsultiert werden.
Was ist ein Heilversuch?
Der Heilversuch (auch individueller Heilversuch) ist eine ärztliche Heilbehandlung, die vom medizinischen Standard abweicht, etwa mit einem neuen Medikament oder einer neuen Methode. Deren Wirkungen und Nebenwirkungen sind jedoch noch nicht ausreichend zu übersehen. Der Heilversuch ist auf die Heilung eines bestimmten Patienten gerichtet, nicht auf Forschung. Er unterscheidet sich so vom klinischen Experiment.
Besonderheiten bei der Pharmakokinetik im Kindes- und Jugendalter?
- verstärkte Aufnahme im Magen-Darm-System
- erhöhte Verfügbarkeit im Blut
- schnellerer Abbau des Medikaments durch gesteigerten Laborstoffwechsel etc.
- altersabhängige Aktivität von abbauenden CYP-Enzymen in der Leber
- unterschiedlicher Serumspiegel bei gleicher Dosis
- individuelle Dosisanpassung unter serumspiegelkontrollen/Therapeutischem Drug Monitoring (TDM)
Was bedeutet therapeutisches Drug Monitoring?
Mit dem Begriff Therapeutisches Drug Monitoring, kurz TDM, bezeichnet man die individuelle Dosierung von Arzneistoffen unter Kontrolle der Wirkstoffkonzentration im Blut bzw. Blutplasma, gelegentlich auch im Liquor oder Sputum.
Welche Substanzgruppen gibt es?
- Stimulanzien
- Antidepressiva
- Neuroleptika= Antipsychotika
- Phasenprophylaktika ("Stimmungsstabilisatoren")
- Tranquilizer
Bei welcher psych. Störung verabreicht man Stimulanzien?
(fast) einzige Indikation: ADHS
(auch angewandt bei Narkolepsie
Welche Medikamente werden bei ADHS angewandt und welche Substanzgruppe ist das?
SUbstanzgruppe: Stimulanzien
Methylphendidat Präparate
Kurzwirksamke Präparate: Ritalin, Medikenet etc.
Wirkung nach ca. 30 min über 2-4 Stunden
Langwirksame Präparate:
Ritalin LA, Medikinet retard, etc.
Wirkung nach 30 Min über 12 h
Was vermindern und verbessern Stimulanzien und Atomoxetin?
Verminderung von:
- Hypermotorik
- Impulsivität
- Aggressivem Verhalten
Verbesserung von:
- Konzentration
- schulischer Leistung
- sozialer Position
- Mutter-Kind-Interaktion
- Lehrer-Kind-Interaktion
Welche Nebenwirkungen können durch Metylphenidat auftreten?
Eher häufig,transient, initial oder bei zu rascher/hoher Dosis
- Appetitminderung
- Kopf- und Bauchschmerzen, Schwindel
- Puls- und Blutdruckerhöhung
- Schlafstörungen bei später Gabe
Eher selten:
- depressive Verstimmung (bei Übersosierung regelhaft)
- Auslösung/Verstärkung von Tics?
- Allergie mit Hauterscheinung, Haarausfall
- sehr selten: Konvulsionen, Blutbildveränderungen, Leberfunktionsstörungen
Was ist bei der Behandlungssauer von Stimulanzien /Metylphenidat zu beachten?
- grundsätzlich längerfristig
- kontinuierliche Einnahme wichtig
- regelmäßige EInnahme wichtig
- regelmäßige Verlaufskontrollen, evtl. Dosisanpassung
- jährliche Auslassversuche
- bisweilen Indikation bis ins Erwachsenenalter!
Zusammenfassung Psychostimulanzien
Anwendungsbereich: AD(H)S
kurzwirksames Methylphenidat und Retardpräparate
molekularer Wirkort und Methylphenidat: v.a. Blockade des Dopamintransporters
Wirkweise von Stimulanzien auf Verhaltensebene:
Reduktion der ADHS-Kernsymptomatik, Verbesserung der Interaktion
Welche Klassen von Antidepressiva sind relevant für die KJP?
SSRI: Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin, Escitalopram, Citalopram
SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer): Venlafaxin (Jgdl.)
trizyklische AD: v.a. Imipramin, Clomipramin
Johanneskraut
a(alpha)2-Adrenozeptor-Antagonisten: Mirtazapin, Mianserin
MAO-A (Monoamin Oxidase A)Hemmer
CAVE: Herz-KReislaufnebenwirkungen, Blutbildveränderungen, Krampfanfälle, Intoxikation
Welche SSRIs gibt es?
Citalopram
Escitalopram
Fluoxetin
Fluvoxamin
Sertralin
Welche Aspekte muss man bei SSRIs beachten?
langsames Eindosieren
Wirklatenz von 2-3 Wochen
Umstellung erst nach 6-8 Wochen
CAVE: initiale Antriebssteigerung. ggf. Tranquilizer dazu geben
ausreichende Behandlungsdauer (6-12 Monate)
langsames Absetzen unter fachärztlicher Betreuung
Unerwünschte Wirkungen der SSRI?
- Appetitabnahme, Übelkeit
- Unruhe, Nervosität, Antriebssteigerung
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Schwitzen
- Sexuelle Dysfunktionen
Positiv: keine kardiovaskulären Nebenwirkungen
große therapeutische Bandbreite
Was sind Anwendungsbereiche von SSRI?
- Depressive Episoden
- Angststörungen
- Zwangsstörungen
- Essstörungen
- Enuresis nocturna (trizyklische Antidepressiva)
- Elektiver Mutismus
- Autismus-Spektrumstörung
Sind bei Johanniskraut pharmakokinetische Daten für Minderjährige verfügbar?
Nein!
Aber: Bis 40% der Verordnungen von AD
SEhr viele Inhaltsstoffe bisher identifiziert (mehr als 10 Stoffgruppen)
Starke Variabilität der Konzentration in den verschiedenen Produkten
Welche Nebenwirkungen hat Johanniskraut?
Phototoxizität, Enzyminduktion/-hemmung (Cytochrom, MAO-A, COMT)
In vitro: Einfluss auf Neurogenese/Apoptose
Evidenz von Johanniskraut?
- Bei Erwachsenen: realtiv breite Datenbasis
- Insbesondere hohe Tolerabilität
- bei leichter bis mittlerer Depression gut
Aber:
Je neuer die Studien dazu, desto geringer der Effekt des Präperats und desto höher der Effekt von Placebo
Fazit zu Johanniskraut:
Wird es akzeptiert?
Wirksam bei Erwachsenen?
Untersuchungen bei Kindern?
ja wird akzeptiert
gute Wirksamkeit bei leichter bis mittlerer Depression
Bei Kindern fehlen bislang Untersuchungen
Zusammenfassung Antidepressiva:
Anwendungsbereiche?
Wirkung`?
Verträglichkeit?
Anwendung: v.a. Angst, Zwang, Depression
Wirkung: v.a. Blockade von Serotonin- und Noradrenalin-Transportern
SSRI: wichtigste AD-Klasse in der KJP wegen guter Verträglichkeit und Wirksamkeit
Johanniskraut: NW Photosensibilisierung und herabgesetzte Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva
SSRI: initiale Antriebssteigerung (evtl. plus Tranquilizer!)
ältere "trizyklische Antidepressiva: bei Intoxikation Herzrhythmusstörungen
Sind Antipsychotika Neuroleptika?
ja
Wie funktionieren auf biochemische Weise Neuroleptika?
Neuroleptika blockieren Dopamin-,Serotonin-, Noradrenalin-, Histamin- und Acetylcholin- Rezeptoren und verringern dadurch die Wirkssamkeit dieser Botenstoffe ("dreckige Medikamente")
gleichzeitig lösen sie eine Überempfindlichkeit der Dopaminrezeptoren aus
Was beduetet hochpotente und niedrigpotente Antipsychotika? (neuroleptische Potenz)
hochpotent:
- hohe antipsychotische Wirksamkeit
- z.B. Haloperidol (z.B. Haldol)
niedrigpotent
- geringe antipsychotische Wirksamkeit
- deutlich sedierender Effekt
- z.B. Pipamperon
Was sind unerwünschte WIrkungen von Antipsychotika?
- Haut (Allergie, Photosensibilisierung (Erhöhung der Lichtempfindlichkeit))
- Hormone (Milchfluss, Brustdrüsenvergrößerung, Menstruations- und Zyklusstörungen)
- Blut (z.B. niedrigere Zahl von weißen Blutkörperchen)
- Leber
- Gehirn (zerebrale Anfälle)
- Psyche (Appetitsteigerung, Konzentrationsstörungen)
- Vegetatives NS (Akkomodationsstörung, Mundtrockenheit, o. verstärkter Speichelfluss, schneller Puls)
- Herz-Kreislaufsystem
Was sagt die Dopaminhypothese der Schizophrenie?
Bei Positivsymptomen:
Hyperdopaminerge Synapse, viel Dopamin im synaptischen Spalt durch viele Dopamin-Rezeptor-Antagonisten (Antipsychotika)
Bei Negativsymptomen:
Hypodopaminerge Synapse: wenig Dopamin, keine Dopamin-Rezeptor-Antagonisten (Antipsychotika)
Was sind typische Antipsychotika und wofür setzt man sie ein? Welches Risiko haben sie?
=klassische
Risiko: extrapyramidal motorische Störungen (EPS)
wirksam: v.a bei Positivsymptomatik der Schizophrenie
Was sind atypische Antipsychotika?
=moderne
ohne bzw, mit deutlich reduziertem Risiko für EPS
wirken günstig auf positiv- und Negativsymptome
Was sind Extrapyramidalmotorische Symptome? EPS
= Störungen von körperlichen Bewegungsabläufen
Frühdyskinesien
Akathisie
Spätdyskinesien
Wie bzw. womit behandelt man EPS?
Umsetzen auf Antipsychotikum mit geringerem EPS-Risiko (atypisches)
Wie zeigt sich die Steigerung einer Prolactinspiegel-Erhöhung? (Nebenwirkung von Antipsychotika)
- Libidoverlust
- Zyklusstörungen
- Spannungsgefühle in der Brust
- Milchfluss
- BRustdrüsenvergrößerung
- Potenzstörungen
Welche Nebenwirkungen haben atypische Antipsychotika?
- Sinken der Herz-Leitungsgeschwindigkeit (Gefahr von Rhytmusstörungen)
- zu beachten: regelmäßige EKG-Kontrollen
- Zucker- und Fettstoffwechselstörungen
- regelmäßige Labor-Kontrollen
Was sind spezifische und was sind Symptomatische Anwendungsbereiche bei Antipsychotika?
Spezifisch:
- Schizophrenie
Symptomatisch:
- Anorexia nervosa
- wahnhafte Depression
- Manie
- Aggressivität, Unruhe, Impulsivität
- selbstverletztendes Verhalten
- Schlafstörungen
- Tics
- Entzug, Delir
- Schmerzsyndrome
Zusammenfassung Neuroleptika:
Anwendungsbereiche?
WIrkweise?
Nebenwirkungen?
Anwendungsbereiche: Schizophrenie, Manie, Ticstörung, impulsiv-aggressives Verhlaten etc.
Wirkweise: Blockade zahlreicher Rezeptoren, u.a. von Domapin-Rezeptoren
Hochpotente NL: hohe antipsychotische Wirkungen
Niederpotente NL: v.a. seidierend
verschiedenste Nebenwirkungen möglich, u.a. EPS, kardiale NW, Gewichtszunahme, Prolaktinerhöhung
Wann verwendet man ältere "trizyklische Antidepressiva?
ältere "trizyklische Antidepressiva:
bei Intoxikation Herzrhythmusstörungen