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Biopsych Uni Würzburg

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Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 21.01.2021 / 05.07.2025
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Was versteht man unter einer Alpha-Blockade?

  • Nach dem Öffnen der Augen werden Alpha-Wellen blockiert und Beta-Wellen treten auf
  • Blockade liegt auch vor, wenn man versucht mit geschlossenen Augen eine Rechenaufgabe zu lösen à wahrscheinlich durch Einfluss der Formatio reticularis (erhöhte Aufmerksamkeit)

Wofür werden Messungen der EEG-Spontanaktivität in der Psychologie und der Neurologie eingesetzt?

  • Psychologie/Neurowissenschaften
    • Zeitlich präzise Untersuchung kognitiver Prozesse/Plastizität
    • Aufmerksamkeitsprozesse z.B. Theta-Aktivität bei Konzentration
    • Schlafstadien und Bewusstseinszustände
    • Kortikale Plastizität
  • Neurologie
    • Diagnostik von Epilepsie, Narkolepsie, Demenz
    • Kopfverletzungen, Durchblutungsstörungen
    • Vergiftung

Wodurch unterscheiden sich Grand-Mal und Petit-Mal-Anfälle?

  • Petit-mal
    • synchones Feuern einiger Regionen des Gehirns, gekennzeichnet durch Spike-Wave (Zacke-Welle)-förmiges EEG
    • normalerweise keine Muskelkrämpfe
    • kurzer Bewusstseinsverlust
  • Grand-mal
    • synchrones Feuern (fast) aller zentralen Neurone
    • Medikation oder neurochirurgischer Eingriff nötig
    • heftige Muskelkrämpfe
    • Bewusstseinsverlust

 

Beschreiben Sie das Vorgehen, mit dem ereigniskorrelierte Potenziale sichtbar gemacht werden können.

  • EKP=ereigniskorreliertes Potenzial/ERP=event related potential
  • Ziel: EKP soll aus „Hintergrundrauschen“ herausgefiltert werden
  • Problem: Hintergrundrauschen hat stärkeres Signal
  • Lösung: Mittelung des Signals mittels vieler Versuchsdurchgänge (Biologische, Psychologische; Schandry)
  • Messmethode wie bei Spontanaktivität
  • Hintergrundrauschen=Spontanaktivität à EKP raushören ist wie Flüstern beim Rockkonzert
  • Reaktion wird mehrere Male aufgezeichnet, die Spontanaktivität variiert dabei mehr oder weniger zufällig, das EKP bleibt über die Durchgänge gleich
  • Mitteln des EEG führt dazu, dass Spontan-EEG gegen 0 strebt und sich das EKP aufsummiert
  • Abb. Links: Spontanaktivität
  • Abb. Rechts: sensorisches EKP auf sensorischen Reiz

Wie kommt die Nomenklatur der Komponenten ereigniskorrelierter Potenziale zustande?

  • Uneinheitlich gehandhabt
  • Zwei Möglichkeiten der Klassifizierung:
    • Nach Auftretenszeit (Latenz ms) z.B. P300 nach ca. 300ms
    • Nach Reihenfolge der lokalen Minima/Maxima, z.B. N2 als zweite Negativierung
  • Teilweise wird jedoch auch nach „Funktion“ der Komponente benannt: z.B. ERN (Error-Related-Negativity à tritt nach falscher motorischer Reaktion auf)

Was bedeuten N und P bei ereigniskorrelierten Potenzialen?

  • P=positiv à Positivierung des Potenzials
  • N=negativ à Negativierung des Potenzials
  • Achsen immer mitbetrachten, da die y-Achse oftmals „falsch herum“ ist. Grund: eine Positivierung steht für Hemmung des Signals, eine Negativierung für eine Mobilisierung

Was sind exogene, was endogene Komponenten eines ereigniskorrelierten Potenzials?

Exogen < 200ms (bis)

  • frühe Komponente
  • eher fokussierte Aktivierung
  • werden mit Eigenschaften des Stimulus und der frühen Evaluation in Verbindung gebracht
  • Primär sensorische Reize, aber auch durch Aufmerksamkeit erzeugt
  • z.B. Reaktion auf einen Ton

Endogen ab 200ms

  • späte Komponente
  • eher diffuse und wertverteilte Herkunft des Signals
  • mit Eigenschaften des Individuums wie Kognition, Emotionen etc. verbunden
  • Abbildung innerer Prozesse (Verarbeitung und Zustand des Individuums)
  • z.b. Entscheidungsvorgang

Welche Kennwerte lassen sich aus ereigniskorrelierten Potentialen ableiten?

  • Amplitude (in uV):
    • Von der Baseline (Abweichung von der Grundlinie)= baseline to peak
    • Zwischen lokalen Extrema = peak to peak
  • Latenz:
    • Abstand (in ms) des Gipfel/Tals vom Reizeinsatzpunkt (R) aus (siehe Abb.)
    • Dauer bis die Komponente nach dem Reiz auftritt
  • Lokalisation der Elektrode:
    • z.B. frontal oder parietal

Wofür werden Messungen ereigniskorrelierter Potentiale in der Psychologie und der Neurologie eingesetzt?

  • Psychologie/Neurowissenschaften
    • Sensorische Verarbeitung & Kategorisierung
    • Kognitions- und Emotionsforschung
    • Exekutive Funktionen
    • Stimulusbezogene (Bottom-up) Aufmerksamkeit
    • Informationsverarbeitung
  • Neurologie
    • Diagnostik von Sinnesleistungen bei bewusstlosen oder sprachunfähigen Individuen (z.B. Testen des Hörvermögens bei Babys)
    • Reizweiterleitungsprozesse (z.B. kann bei Patienten mit multipler Skelerose eine verlangsamte Reizweiterleitung = Latenz der Reizweiterleitung beobachtet werden)

Warum können Aktionspotentiale nicht für die im EEG gemessenen Spannungsschwankungen verantwortlich sein?

  • Aktionspotentiale sind schon nach kurzer Entfernung vom Axon nicht mehr nachweisbar, da sie kurz und so strikt lokalisiert auftreten
  • Was wird denn dann gemessen?
    • EPSPs à also exzitatorische postsynaptische Signale
    • Sind verhältnismäßig träge und können sich summieren/überlagern
    • Teilweise auch IPSP (inhibitorische postsynaptische Potenziale), diese tragen aber weitaus weniger zur Genese des EEG bei als EPSPs

Welche physiologischen Prozesse liegen negativen (positiven) Potentialschwankungen im EEG tatsächlich zugrunde?

  • Negatives Potential = EPSP an Cortexoberfläche oder IPSP in der Tiefe
    • Entsteht durch ein oberflächennahes EPSP (z.B. wie auf rechter Seite des Bildes: durch Reiz aus hochgelegenem Axon der kontralateralen Seite) oder ein tieferliegendes IPSP
    • Positivierung am Soma und Negativierung an den Dendriten an der Kortexoberfläche
  • Positives Potenzial= IPSP an der Cortexoberfläche oder EPSP in der Tiefe
    • Enstehung durch oberflächennahes IPSP (z.B. wie auf linker Seite des Bildes durch Reiz aus einem Axon des Thalamus) oder tiefergelegenes EPSP
    • Beispiel: im Falle der Auslösung eines EPSPs kommt es zu einer lokalen Depolarisation im Soma à Dipol entsteht à Negativierung am Soma und Positivierung an den Dendriten an der Kortexoberfläche

--> am Ende kann nicht mehr festgestellt werden ob das EEG-Signal auf oberflächennahe oder tieferliegende Signale zurückzuführen ist

Wie entstehen EEG-Rhythmen?

  • Ein Signal an der Kopfoberfläche kann nur gemessen werden, wenn sich zahlreiche (>=10000) Dipole synchron bilden.
  • summierte exzitatorische postsynaptische Signale

 

  • Alpha Rhythmus:
    • Thalamische Schrittmacherzellen à Kortikale Rhythmik richtet sich nach Thalamus
    • Gegenspieler: interferierender Aktivität in Formatio reticularis à führt zu erhöhter Aufmerksamkeit à Unterbrechung Alpha-Rhythmus
  • Beta- und Gamma-Rhythmus:
    • Intrakortikale oszillatorische Netzwerke

Ergebnis: Synchronisiertes Schwingen von Netzwerken, was Informationsaustausch dieser Netzwerke ermöglicht

Was ist der Unterschied zwischen MEG und EEG? Welchen Vorteil hat das MEG gegenüber dem EEG? Welche Nachteile haben MEG- gegenüber EEG-Messungen?

  • EEG
    • misst elektrische Aktivität
    • Messung v.a. der Gyri
    • niedrige räumliche Auflösung
    • Vorteil: verhältnismäßig günstig
    • Nachteile: Verzerrungen durch Volumenleitung des Schädels möglich, weniger genau
  • MEG (Magnet-Enzephalographie)
    • misst magnetische Aktivität, die durch Bewegung elektrischer Ladung entsteht
    • Messung v.a. der Sulci
    • hohe räumliche Auflösung
    • Vorteile: gute räumliche und zeitliche Auflösung, tieferliegende Aktivität messbar
    • Nachteile: sehr aufwändig, weniger transportabel, teuer

Stellen Sie elektrophysiologische und bildgebende Verfahren vergleichend gegenüber! Wofür stehen die Abkürzungen CT, PET, MRT, NIRS? 

  • Elektrophysilogie (EEG,MEG)
    • räumlich schlechte Auflösung (v.a. EEG) --> keine Aussage über strukturell-anatomische Korrelate möglich
    • relativ direkte Messung
    • günstig
    • nicht ortsgebunden
    • CT=Computertomographie
    • PET=Positronenemissionstomographie
    • (f)MRT/MRI = (funktionelle) Magnetresonanztomographie= Kernspintomographie
    • NIRS=Nahinfrarotspektroskopie
  • Bildgebung
    • zeitlich schlechte Auflösung (s bis h)
    • räumlich genaue Auflösung-->genaue Lokalisation
    • indirekte Messung neuronaler Aktivirung
    • (Messung der Veränderung des Blutdruchfluss etc.)

Was versteht man unter der neurovaskulären Kopplung?

  • Neurovaskulär → Nerven und Blutgefäße betreffend
  • Aktivierung einer bestimmten Hirnregion führt zu erhöhtem Sauerstoffverbrauch (CMRO2= cerebral metabolic rate of oxygen)
  • Folge:
    • Erweiterung der lokalen Arteriolen
    • →Erhöhung der lokalen Durchblutung(CBF)
    • →Sauerstoffversorgung verbessert sich
    • →Anteil an desoxygeniertem (sauerstoffarmen) Hämoglobin sinkt

Beschreiben Sie kurz die Funktionsweise von PET.

  • Moleküle im Blut mit Radionukliden(radioaktiven Substanzen) markieren, sodass sie leicht radioaktiv werden
  • Radionuklide sind instabil und zerfallen unter Emission von Positron (Beta-plus-Strahlung)
  • Positron kollidiert mit Elektron und verschmilzt mit diesem (Annihilation)
  • Verschmelzung setzt 2 Annihilationsphotone frei
  • Annihilationsphotone entfernen sich mit Lichtgeschwindigkeit in entgegengesetzte Winkel (180°) voneinander (Gammastrahlung)
  • Koinzidenzschaltung: registriert immer dann Signal wenn die 2 gegenüberliegende Gammadetektoren gleichzeitig durch die Photone aktiviert werden

Was ist ein Radiopharmakon?

Besteht aus 2 Teilen!

Idee:

  • Substanzen des Körpers werden mit Radionuklid verbunden (z.B. Glucose)
  • Radioaktiv markierte Substanzen werden genauso verstoffwechselt wie unmarkierte
  • Weg von Substanzen im Körper kann nachvollzogen werden bis hin zu z.B. Rezeptorprozessen bei Dopamin)
  • Meist markieren von Glucose, da das Gehirn besonders viel Glucose an momentan aktive Hirnregionen liefert und somit die Gehrinaktivität mit Hilfe des Glucosemetabolismus gemessen werden kann, da dort sehr viel Glucose zerfällt

Wie werden Radiopharmaka hergestellt?

  • Mithilfe eines sog. Zyklotrons (=Teilchenbeschleuniger)
  • Ziel: Auslösungen von Kernprozessen die zur Erstellung von Radionukliden führen

Was versteht man unter dem Substraktionsverfahren?

  • Ziel: Bestimmung der Gehirnaktivität bei Stimulation
  • Problem 1: neuronale Aktivität in Bezug auf Stimulation (Bilder etc.) ist überlagert von Grundaktivität des Gehirns!
  • Lösung: Herausrechnen der Grundaktivität mittels Subtraktionsmethode
  • Subtraktionsmethode: Die verschiedenen neuralen Reaktionen werden voneinander abgezogen. Zurück bleiben die Unterschiede in neuraler Aktivierung. (Gehirnaktivität bei Stimulation minus Ruheaktivität)
  • Problem 2: Da Gehirne unterschiedlich aufgebaut sind (Größe, Sulci, Gyri, im Schnitt größere Köpfe bei Männern etc.)
  • Lösung: mathematische Verfahren zur Vereinheitlichung: Anatomische Normalisierung/Standardisierung nötig

Beschreiben Sie an Hand zweier Beispiele, was mit PET gemessen werden kann 

1 Messung dopaminerger Aktivität nach Blockierung des Dopamintransporters mit Kokain im Vergleich zu Kontrollen

2 Aufzeigen von Unterschieden in dopaminerger Aktiverung bestimmter Hirnregionen bei verschiedenen Substanzen (Cocain/Methylamphetamin)

3 Messung von Glucoseverbrauch von Gesunden im Vergleich zu Menschen mit großflächigen (sub)cortikalen Läsionen (z.B. nach Schlaganfall)

4 Längsschnittuntersuchung mit radioaktiven Tracern für Amyloidplagues in der Alzheimerforschung. 

Nennen Sie zwei bildgebende Verfahren, mit denen Strukturen (Prozesse) des Gehirns sichtbar gemacht werden können

  • Funktionelle Bildgebung
    • Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) Abbildung von neuronal induzierten Durchblutungsveränderungen
    • Positronen-EmissionsTomographie (PET) 
    • Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS)
  • Strukturelle Bildgebung 
    • Magnet Resonanztomographie (MRT) Auch mit fMRT möglich Abbildung von Fett, Knochen, Ventrikel, Substanz
    • Voxel Based Morphometry (VBM)
    • Diffusions-Tensor-Imaging (DTI)
    • Computer Tomographie (CT)

Beschreiben Sie kurz die Funktionsweise der MRT

  • Beruht auf Kernspinresonanz (NMR)
  • 60% unseres Körpers bestehen aus Wasser
  • Wasserstoffkerne (Protone) haben positive Ladung und Spin (Kreisen wie um Kegel) → Dipol
  • Wasserstoffteile ordnen sich entlang eines externen Magnetfeldes an und beginnen durch zusätzliches Magentfeld (RF-Puls) zu kreiseln (Larmorpräzession), da ihre Achsen ausgelenkt werden → Induktion von Energie
  • Nach Abschalten des zusätzlichen Magentfelds kippen gehen Atome in ursprüngliche Ausrichtung zurück → Abgabe der Energie (Emission von elektromagnetischen Wellen)
    • Relaxationssignale der Zurückpendelnden Protone werden gemessen = Magnetresonanz
    • Je nach Gewebsstruktur unterschiedliche Relaxationszeiten

Was bedeuten T1 und T2 Relaxationszeiten?

  • T1 : Wiederaufbau der Längsmagnetisierung → kippen zurück in vertikales Magnetfeld
  • Vor allem für anatomische Abbildung nötig

Kurze t-1 Zeit → hell: weiße Substanz → Fett

Lange t-1 Zeit → dunkel: dunkel: graue Substanz

Fett hat kurze t1, Wasser langes → Liquor dunkel

  • T2= Zerfall der Quermagnetisierung → Atome routieren wieder individuell
  • Unterscheidung von sauerstoffarmen und sauerstoffreichem Blut möglich

Kurze t-2- zeit → dunkel: weiße Substanz

Lange t-2- Zeit → hell: graue Substanz, Liquor

Fett hat kurze t2, Wasser hat lange → Liquor hell abgebildet

Wie wird bei MRTMessungen eine Ortskodierung erreicht?

  • Bild durch unterschiedlich starke Magnetfelder in Spalten und Zeilen aufteilen → Positionsfeststellung der Teilchen → bestimmen von Voxel=Punkt im Würfel (wie ein Pixel)
  • X- Gradient: nicht nur eine Einzelfrequenz detektiert, sondern ein Frequenzspektrum von links nach rechts was zu unterschiedlich schneller Präzession führt → Frequenz-Enkodierung
  • Z- Gradient: Unterschiedlich starkes Magnetfeld entlang der Länge der Person, je nach Stärke des Feldes in einer Schicht reagiert diese nur auf eine bestimmte Frequenz (Schichtselektionsgradient) →Schichtauswahl
  • y- Gradient : Spin in jeder Schicht von oben nach unten unterschiedlich schnell durch dephasierte Frequenzen →Phasen-Enkodierung 

Was ist eine hämodynamische Reaktion? Wie entsteht sie?

= BOLD response→„blood oxygen level dependent response“

  • Im Ruhezustand besteht ein Gleichgewicht: Oxygeniertes Hämoglobin wird für den Ruheverbrauch in Desoxygeniertes umgewandelt
  • Bei neuronaler Aktivität wird oxygeniertes Hämoglobin antransportiert → Überschuss → Änderung des Verhältnisses von okygeniertem und desoxygniertem Blut → hämodynamische Reaktion

Was ist die Grundlage des BOLD--Effekts?

  •  Prinzip: oxygeniertes Blut hat andere (magnetische) Eigenschaften als desoxygeniertes Blut
  • Desoxyhämoglobin ist paramagnetisch was bedeutet, dass das Magnetfeld innerhalb des Moleküls stärker ist, als außerhalb, da es einen eigenen Dipol aufbaut → Absorbiert mehr Energie aus dem elektromagnetischen Feld → senkt die Feldhomogenität → das MR- Signal wird schwächer
  • Oxygeniertes Blut ist diamagnetisch, was bedeutet, dass das Magnetfeld innen genauso stark wie außen ist → mehr Aktivität → mehr oxygeniertes Blut → schächere Störung des magnetischen Feldes als bei desoxygeniertem Blut → MR-Signal wird stärker

Welche drei großen Verarbeitungsschritte sind für die Auswertung von fMRT-Daten nötig?

  • Vorverarbeitung
  • individuelle Statistik 1st Level
  • Gruppenstatistik 2nd Level

Warum dürfen Personen mit Herzschrittmacher nicht im MRT-Scanner untersucht werden?

  • Herzschrittmacher enthalten ferromagnetische Metalle (z.B. Eisen). Diese haben starke Wechselwirkungen mit Magnetfeldern mit 3 möglichen Konsequenzen:
    • starke Erwärmung
    • Beschleunigung eisenhaltiger Komponenten
    • Schrotten eisenhaltiger elektronischer Bauteile → Funktionsverlust

Bei den Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren müssen die Probanden sich über einen längeren Zeitraum in einer engen Röhre aufhalten und dürfen sich nicht bewegen. Zudem ist es dort ziemlich laut. Welche Konsequenzen hat dies alles für die Untersuchungsdurchführung?

1) Bestimmte Dinge lassen sich nicht untersuchen, z.B.:

  • Designs, die Bewegungen nötig machen (viele Motorikstudien)

2) Bestimmte Vorkehrungen sind zu treffen:

  • Probanden mit Platzangst ausschließen
  • Kinder/Tiere betäuben/sedieren

3) Beachte:

  • Leistungen im Scanner sind nicht unbedingt vergleichbar mit Leistungen außerhalb (es ist nervig laut etc.) → Generalisierbarkeit auf Alltagssituationen?

Sie wollen mit Hilfe von fMRI oder PET untersuchen, welche Gehirnbereiche spezifisch durch Angstreize aktiviert werden. Hierzu verwenden Sie Bilder mit angstauslösenden Inhalten. Hinsichtlich welcher Aspekte ist geeignetes Kontrollmaterial auszusuchen?

  • „Hirnaktivierung“ meint ja Aktivierungsunterschied zwischen „Angstbedingung“ und Kontrollbedingung
    • →Subtraktionsverfahren
  • Wünschenswert: Die Unterschiede sind wirklich auf den „Grad an Angstauslösung“ zurückzuführen und nicht auf irgend etwas anderes.
    • →Lösung: Stimuli müssen ähnliche Bildeigenschaften (Farbe, Helligkeit usw.) und ähnliche Objektanordnung im Bild aufweisen 

Beschreiben Sie kurz die Funktionsweise der NIRS. 

  •  oxygeniertes Blut (hell) hat andere Absorptionsspektren als desoxygeniertes Blut (dunkel)
  • Laserstrahl wird durch den Knochen ins Gehirn geschickt
  • Je nach Absorption werden unterschiedliche Lichtspektren absorbiert und andere nicht absorbierte Spektren an anderer Stelle am Kopf gemessen, die dort wieder austreten
  • Viel neurale Aktivität → viel oxygeniertes Blut →andere Absorptionsspektren 

Welchen Vorteil hat NIRS vor Allem gegenüber der fMRT? 

  • Ist deutlich billiger, niedrigere technische Voraussetzungen
  • Proband bleibt mobil
  • höhere zeitliche Auflösung
  • Abtastrate ist besser 

Welche Kritik gegenüber bildgebender Verfahren ist angebracht? 

  • Gefahr der Überinterpretation: „the new phrenology“ ▪
  • Fehlende Spezifität
    • Zulässiger Schluss: Forward interference: z.B. Schmerz zeigt Aktivierung in Gehirnareal XY
    • Unzulässiger Umkehrschluss: Reverse Interference: Aktivität in Gehirnareal XY zeigt, dass der Proband Schmerz spürt
    • → Von Aktivität in Hirnregion lässt sich nicht auf psychischen Vorgang schließen
  • Wissenschaftliche Ergebnisse als überzeugender angesehen, wenn sie mit Gehirnbildern präsentiert werden 

Was macht eine Fourier-Analyse? 

  • Überführung von Zeit- in Frequenzdomäne
  • Das EEG wird nicht mehr gegen die Zeit (t) abgetragen, sondern gegen die Frequenz (1/t).
  • Zerlegung des Gesamtsignals (rote Kurve) in verschiedene Sinus- und Cosinus-Funktionen
  • Folge: Zeigt den prozentualen Anteil eines bestimmten Frequenzbandes am Gesamt-EEG, also wie dominant bestimmte Frequenzen im gemessenen Signal vorhanden sind

Was versteht man unter Spektralanalyse? Was ist ein Power-Spektrum?

  • Spektralanalyse:
    • Bestimmung des prozentualen Anteils verschiedener Frequenzbänder in bestimmtem Zeitintervall durch FourierAnalyse
    • Abbildung dieser Spaktralanalyse nennt sich „Frequenzhistogramm“
  • Power Spektren:
    • Amplitude der jeweiligen Frequenzen wird quadriert
    • Verdeutlicht zeitlich variierende Dominanz bestimmter Frequenzen in einer EEG-Messung
  • Man kann immer lediglich einen Mix aus verschiedenen Frequenzbändern messen und nur eine relative Dominanz bestimmter Bänder in bestimmten Zuständen durch die beiden Verfahren deutlich machen
  • Es kommt vor, dass an bestimmten Elektroden manche Bänder stärker ausgeprägt sind als an anderen Elektroden

1. Was ist das autonome Nervensystem?

Parasympathikus und Sympathikus

  • Autonom → Teil des Nervensystems der weitgehend außerhalb Kontrolle 

Was ist die Aufgabe des autonomen Nervensystems?

Funktion Parasympathicus: längerfristige Anpassung des Organismus im Sinne einer Regenerationsleistung (trophotrop)

Funktion Sympathicus: kurzfristige Bereitstellung von Energie zur Bewältigung von Anforderungen (ergotrop)

Beschreiben Sie die Unterschiede in der Lokalisation und Organisation zwischen Sympathikus und Parasympathikus.

  • Sympathikus
    • Thorako- lumbal
    • Organisation: postganglionäre Neurone im Grenzstrang
  • Parasympathikus
    • Lokalisation: kranial& sakral
    • Organisation: postganglionäre Neurone in oder nahe bei den Zielorganen

Welches sind die präganglionären und postganglionären Neurotransmitter im Sympathikus und Parasympathikus? 

  • präganglionär: 
    • Sympathicus: Neurone liegen im Rückenmark, Neurotransmitter ist Acetylcholin
    • Parasympathicus: Neurone liegen im Rückenmark, Neurotransmitter ist Acetylcholin
  • postganglionär:
    • Sympathicus:Neurone liegen im Grenzstrangganglion. Transmitter ist meist Noradrenalin
    • Parasympathicus: Neurone liegen am Effektororgan. Der Neurotransmitter ist Acetylcholin

Was sind Vor- und Nachteile der Nutzung peripherphysiologischer Maße in der Psychologie? 

Vorteile:

  • Vergleichsweise einfache Messung und Analyse
  • Zusatznutzen zu Verhaltensmaßen
  • Gruppenerhebung möglich
  • Mobile Messung (ambulantes Monitoring) möglich

Nachteile:

  • teilweise anfällig für Habituation (z.B. Hautleitfähigkeitsreaktionen)
  • relativ nidrige zeitliche Auflösung
  • teilweise Konfundierung mit motorischen Reaktionen
  • relativ hohe interindividuelle Variabilität