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Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 21.01.2021 / 05.07.2025
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Welche grundlegenden Typen von Acetylcholin-- -Rezeptoren gibt es? Woher kommt ihr Name?

  • Nikotinerg
    • nach Agonist benannt
    • Ionotroper Rezeptor
    • wichtig für Kontraktion des Muskelgewebes
  • Muskarinerg
    • nach Agonist benannt
    • Metabotroper Rezeptor
    • kommt im Striatum, im Cortex, Hippocampus und VNS vor
    • kann erregend und hemmend wirken

Warum bezeichnet man lösliche Gase und Endocannabinoide auch als „unkonventionelle Neurotransmitter“?

  • Unkonventionell: Retrograde Transmission von Postsynapse zur Präsynapse möglich. Bei Endocannabinoiden ist dies sogar die Hauptwirkrichtung
  • 1.) Gase (CO und NO)
    • werden im Cytoplasma produziert
    • Diffundieren dann durch die Zellmembran (Substanzen sind fettlöslich)
    • Stimulation der Produktion sekundärer Botenstoffe
    • Beteiligen sich an retrograder Transmission (Diffusion von Post- in Präsynapse)
  • 2.) Endocannabinoide
    • strukturverwand mit Delta-9-Tetrahydrocannabinol
    • zeitlich unmittelbar vor der Freisetzung produziert und von Dendriten und Soma freigesetzt
    • Vorwiegend Wirkung auf präsynaptische Neurone 

Was sind Neuropeptide? Wie wirken sie?

  • Hochmolare Neurotransmitter → großes Molekülgewicht
  • wirken eher indirekt und diffus (zum Beispiel auf metabotrope Rezpetoren) auf Zellfunktionen und Zellstruktur (und nicht auf Ionenkanäle wie bei Neurotransmittern)
  • Weitergabe nicht nur an Synapsen, sondern auch Abgabe in CBF → diffusere Wirkung

→ 100 verschiedene Arten bekannt (z.B. Prolaktin, Oxytocin, Substanz P)

→ werden an Ribosomen gebildet 

Welche Möglichkeiten der pharmakologischen Modulation neuronaler Prozesse gibt es?

siehe Tutoriumsfolie zu Neurotransmittern

1. Vorläufersubstanz einschleusen → Endsubstanz kann im Körper gebildet werden

2. Zum Aufbau des Neurotransmitters benötigtes Enzym ist nicht verfügbar

3. Keine Verpackung der Neurotransmitter in Vesikel möglich

5. Vesikel können nicht mit Membran verschmelzen.

7. Neurotransmitter wird wirkungslos, da er nicht mehr andocken kann

9. Unterbindung der Hemmung der Neurotransmitterfreisetzung

10. Folge: Anreicherung des Transmitters im synaptischen Spalt

11. Abbau des Neurotransmitters ist nicht mehr möglich

 

Wie wirken Amphetamine ?

  • Subgruppe der Phenylethylamine
  • Wirken auf noradrenerges, dopaminerges und teilweise serotonerges System
  • Steigerung der körperlichen Aktivität
  • Bewirken die Ausschüttung der Neurotransmitter (und teilw. ReuptakeInhibitoren)
  • Beispiele: MDMA, Methylamphetamin, Amphetamin, Ritalin, PMA uvm.

 

  • Amphetamin (Methylphenidat, Ritalin)
    • Ausschüttung von Noradrenalin und Dopamin
    • Sympathikusstimulation, Euphorie, verringertes Schlafbedürfnis, Aggressivität
  • Methamphetamin
    • Ausschüttung von Noradrenalin und Dopamin
    • Sympathikusstimulation. Euphorie, verringertes Schlafbedürfnis
  • MDMA (Ectasy)
    • Ausschüttung von Serotonin und Noradrenalin, etwas schächer auch Dopamin
    • Euphorie, empathogene Wirkung, Aggressivität, sympathische und parasymptahische Effekte, Hyperthermie

Welche Drogen modulieren primäre opioderge Transmission?

Opiate modulieren die opioderge Transmission

  • Opiat = von Opium abgeleitete natürliche oder halbsynthetische Substanz
  • Opioid = Oberbegriff für Substanzen die am Opioidrezeptor wirken
  • Opioidrezeptor = dazugehöriger Rezeptor
  • Endorphine, Enkephaline, Dynorphine = endogene Liganden der Rezeptoren
  • Beispiel für Opioide: Heroin (Diamorphin), Morphin, Buprenorphin, Fentanyl

Wirkung von Opiaten:

  • teilweise vom Rezeptor abhängig (5 verschiedene, metabotrope Rezeptoren bekannt)
  • Typisch: Analgesie, Atemdepression, Euphorie, Erbrechen
  • Wären gute Antidepressiva, jedoch großes Suchtpotential (Panksepp, 2012, The archeology of the mind: Neuroevolutionary origins of human emotion.) 

Nennen Sie verschiedene Klassen von Antidepressiva und beschreiben Sie grob deren Wirkmechanismen.

  • Trizklische AD
    • heißen so, weil sie 3 aromathische Ringe im Molekül besitzen
    • hemmt unspezifisch die Aufnahme von DA; NA und 5HT
    • Daraus folgt: mehr Monoamine im Spalt-->STimmungsaufhellende Wirkung
    • nicht ungefährlich, Nebenwirkungen und nicht geeignet mit Alkohol
  • Monoaminooxidasehemmer
    • hemmen die Monooxidase
    • diese ist wichtig für den Abbau der Monoamine
    • daraus folgt: mehr DA, NA und 5HT im Spalt --> stimmungsaufhellende Wirkung
    • aber: nicht ungefährlich, siehe Serotoninsyndrom
  • SSRI, NARI, SSNRI
    • selektiver Serotonin-,Noradrenalin- oder Serotonin. und Noradrenalin Reuptake Inhibitor
    • hemmt selektiv Wiederaufnahme aus dem Spalt
    • Daraus folgt: Mehr 5HT oder mehr NA oder mehr 5HT und NA im Spalt --> Stimmungsaufhellende Wirkung
    • sicherer zu handhaben als Trizyklika, nicht ungefährlich

Was sagt die Effektivität von Psychopharmaka über die neurobiologischen Grundlagen psychischer Erkrankungen aus? 

Beispiel 1:

  • Es gibt Hinweis auf beteiligte Transmittersysteme, die im Rahmen der Erkrankung gestört sein können.
  • Durch Psychopharmaka werden psychische Erkrankungen meist nicht vollständig geheilt→Es liegen komplexe neurobiologische Zusammenhänge zugrunde!
  • Kein zwangsläufiger Rückschluss von Wirksamkeit auf spezifische TransmitterMängel in der Ätiologie der Erkrankungen. →Kopfschmerzen sind auch kein Acetylsalicylsäure-Mangelsyndrom!!!

Beispiel 2: Z.B. Dopamin und Schizophrenie:

  • 1. Dopaminüberschuss ist (Teil)-Problem bei Schizophrenie
  • 2. Der Rezeptor für DA (2) ist überempfindlich
  • 3. Anlage und/ oder Umwelt führen zu veränderten Hirnstrukturen
  • 4. Diese führt zu verändertem DA-System
  • 5. Das veränderte DA-System ist eine Kompensation des Körpers für das Problem
  • Heilung der Schizophrenie bis heute nicht möglich... Vor allem symptomatische Behandlung→„More research is needed!“

Was ist der Unterschied zwischen typischen und atypischen Neuroleptika?

 

 Anwendungsgebiet von Neuroleptika: Psychosen (z.B. bei Schizophrenien)

Typische Neuroleptika:

  • Antagonistische Wirkung auf Dopamin-D2 Rezeptoren
  • Nebenwirkung: führt zu parkinsonähnlichen Symptomen (da Dopaminmangel)

Atypische Neuroleptika:

  •  Spezifische Wirkung nur an mesolimbischen D2 Rezeptoren
  • Antagonistische Wirkung an 5 HT2A Rezeptoren ▪ Teilweise Wirkung auf ACh, Histamin und Noradrenalin
  • Siehe Serotonin und Schizophrenie und Dopaminhypothese, Vergleiche auch Wirkung der Drogen LSD, Psylocibin und DMT

Wodurch sind biologische Rhythmen sehr wahrscheinlich entstanden?

  • die Erde ist eine rhythmische Umgebung
  • durch:
    • der Mond kreist um die Erde (Periodendauer ca. 28 Tage)
    • Rotation der Erde (um sich selbst) (Periodendauer ca. 24h)
    • Erde umkreist die Sonne (Periodendauer 365 Tage)

Was versteht man unter einer Periode (Periodendauer)?

  • (Einmaliges Durchlaufen des ganzen Prozesses, bis die Nächste Periode sich wiederholt, also der Kreislauf wieder von vorne losgeht.)
  • meist gleiche Zeitintervalle oder deren Dauer zwischen wiederkehrenden, vergleichbaren Ereignissen oder Prozessen

Was versteht man unter einem circadianen (ultradianen, infradianen) Rhythmus?

  • Circadian: ca. 24h (schlaf-Wach-Rhythmus)
  • Ultradian: weniger als ein Tag
  • Infradian: mehr als ein Tag (24h)

Geben Sie je zwei Beispiele für ultradiane und infradiane Rhythmen.

  • Ultradian:
    • Ebbe und Flut (ca. 12,5h)
    • Schlafzyklus (ca. 90min)
  • Infradian:
    • Winterschlaf der Tiere (ca. 1 Jahr)
    • Periodendauer (28 Tage)

Wie lang ist die Periodendauer eines circadianen Rhythmus?

Ca. 24h

Beschreiben Sie die Tagesrhythmik von Körpertemperatur, Kortisol und α-Amylase.

  • Körpertemperatur:
    • In der Nacht sehr niedrig, steigt beim Aufwachen an (weiter nach der Aufwachphase)
    • Über den Tag sehr hoch, Piek um Mittag rum
    • Abends schon etwas niedriger -> in der Nacht sehr niedrig (sinkt in der Schlafphase wieder ab)
  • Kortisol (Stresshormon, Bereitstellung von Energie)
    • Aufwachreaktion: steigt unmittelbar nach dem Aufwachen stark an, damit man wach wird, nimmt aber über den Tag wieder ab, es sei denn es passiert etwas Aufregendes/Stressiges
  • Alpha-Amylase: (Spaltung von Kohlenhydraten aus Nahrung, steigt auch durch Stress an):
    • Unmittelbar nach Aufwachen sehr niedrig, steigt dann tagsüber an, denn es müssen ja Dinge verdaut werden, zeigt dass Körper aktiv ist und nicht schläft

Wann treten Fehler in der Daueraufmerksamkeit im Verlauf des Tages gehäuft auf?

  • Daueraufmerksamkeitsleistung ist minimal zwischen 3-4 Uhr morgens (es treten gehäuft Autounfälle, Zwangsbremsungen im Zug, … auf)
  • Nochmal minimal zwischen 14-15 Uhr)

Wie verändert sich die Schmerzschwelle im Verlauf eines Tages?

  • Geringste Schmerzempfindlichkeit ca. 12-18 Uhr
  • Höchste Schmerzempfindlichkeit zwischen 0-2 Uhr (Schmerzmittel wirken nicht so stark, Patienten im Krankenhaus brauchen höhere Dosis)

Was versteht man unter einem Zeitgeber?

  • (Alles was Hinweise darauf liefert, welche Uhrzeit es ist)
  • Ein Zeitgeber ist ein exogener Reiz, der biologischen Rhythmus mit der Umwelt synchronisiert
  • (Uhren), Licht, bestimmte Geräusche, soziale Kontakte

Was versteht man unter Entrainment?

  • Die Modulation der inneren Uhr durch Zeitgeber nennt man Entrainment (Kopplung eines inneren Rhythmus an einen äußeren Zeitgeber)
  • Kopplung von einem endogenen (inneren) Rhythmus an einen exogenen (äußeren) Zeitgeber

Wie lang ist die freilaufende circadiane Aktivitätsrhythmik beim Hamster (Menschen) und wie lässt sich das methodisch feststellen?

Der freilaufende circadiane Rhythmus ist länger als 24h (24,5-25h). Das hat man festgestellt indem man die Hamster komplett von externen Zeitgebern isoliert hat und dann einfach geschaut hat, wann der Hamster aktiv ist (Immer über 24 h) das hat man gemessen und die Ergebnisse untereinander gelegt, die Abschnitte haben sich nach rechts verschoben. So konnte man feststellen, dass der Rhythmus vom Hamster länger wurde als 24h.

  • Beim Menschen: 28h -> 9h Arbeit, 10h Schlaf, 9h Freizeit (Höhlenexperiment von Kleitman)

Was versteht man unter Jet Lag, und welche zwei Arten von Jet Lag gibt es?

  • Ein Jetlag ist, wenn man die Zeitzonen wechselt und dadurch quasi auch durch externe Zeitgeber einen neuen Rhythmus aufgezwungen bekommt und damit verbundene körperliche und psychische Anpassungsschwierigkeiten
  • Flüge nach Westen- phase delay, Uhr wird „zurückgestellt“ à Körper kann sich schneller daran anpassen
  • Flüge nach Osten- phase advance, Uhr wird „vorgestellt“ à größeres Problem

Welche Beobachtungen führten dazu, dass man den Nucleus suprachiasmaticus (NSC) auch als „innere Uhr“ bezeichnet?

  • Zerstörung des Nucleus suprachiasmaticus führt zu chaotischen Schlaf-Wach-Zeiten
  • Synchronisation durch Licht ist nicht mehr möglich
  • Transplantation von Gewebe aus NCS erzeugt neuen circadianen Rhythmus (bei Hamstern)

Beschreiben Sie die anatomische Lage des NSC.

  • Im ventralen Hypothalamus (unter III Ventrikel und über dem Chiasma Opticum)
  • Nucleus: (paariges) Kerngebiet
  • Supra: über
  • Chiasmaticus: Chiasma Opticum

Was geschieht mit der circadianen Rhythmik nach Läsion des NSC, des Sehnervs, des optischen Trakts?

  • Läsion des SCN:
    • Verlust des endogenen, sowie Hell-Dunkel-Zykluses
  • Informationen aus der Retina erreichen den SCN über Abzweigung der Sehbahn (Tractus retinohypothalamicus)
  • Läsion des Sehnervs: (wenn man die Sehbahn hinter den Augen trennt, haben die Tiere zwar noch einen Rhythmus aber sie können sich nicht mehr synchronisieren)
    • Verlust des Hell-Dunkel Zykluses&Erblinden
  • Läsion des optischen Trakts: (wenn man die Sehbahn hinter dem Chiasma Opticum trennt, sehen die Tiere nichts mehr aber sind noch fähig sich zu synchronisieren)
    • (Also hinter der Sehbahnkreuzung) führt zu Erblinden der Maus, aber Hell-Dunkel Rhythmus bleibt in diesem Fall erhalten

Beschreiben Sie den Transplantationsversuch mit Hamster-Tau-Mutanten. Wofür sind die Ergebnisse dieses Experiments ein Beleg?

Es wurde Gewebe aus dem suprachiasmatikus des Taumutanten (Verkürzter circadiane Rhythmus) mit dem eines Wildtypens (normaler circadiane Rhythmus) getauscht. (Taumutant ist ein mutierter Hamster, Wildtyp ist ein normaler Hamster). Danach hat der Taumutant einen 24h Rhythmus angenommen. Das ist ein Beleg dafür, dass der Nucleus suprachiasmatikus wirklich kausal für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist.

Wie werden Helligkeitsinformationen an den NSC übertragen?

  • Informationen aus der Retina erreichen den Nucleus suprachiasmaticus über einen Abzweig der Sehbahnen (Tractus retinohypothalamicus)
  • 1-3% der Ganglienzellen der Retina nehmen eigenständig Lichtreize wahr&sind nicht von Stäbchen oder Zapfen abhängig: intrinsische fotosensitive retinale Ganglionzellen
  • Lichtinformationen werden über intrinsisch fotosensitive retinale Ganglionzellen vermittelt          
  • Reaktionen auf Lichtreize sind verzögert und lösen eine schnelle Folge von Aktionspotentialen aus.
  • Als Fotopigment dient Melanopsin

Beschreiben Sie die anatomische Lage der Epiphyse.

  • Struktur, die evolutionär aus dem Scheitelauge von niederen Wirbeltieren hervorgegangen ist

Beschreiben Sie den Tagesverlauf des Melatoninspiegels. Wie variiert der Melatoninspiegel über das Jahr hinweg?

  • Ca. ab 21 Uhr (mit Einbruch der Dunkelheit) steigt der Melatonin Spiegel an, hat ca. 1-3 Uhr seinen Höhepunkt und sinkt dann wieder langsam ab, bis 9 Uhr -> Tageslicht bzw. Licht kurzer Wellenlängen kann die Sekretion von Melatonin hemmen oder reduzieren -à negativer Effekt von Smartphones auf das Einschlafen
  • Dauerhaft erhöhter Melatonin Spiegel in den Wintermonaten à kann zu saisonaler Depression beitragen
  • Deutlich höhere Melatonin Ausschüttung in langen Winternächten

Woraus wird Melatonin während der Nacht gebildet?

Die Epiphyse synthetisiert, vor allem in der Nacht Melatonin aus Serotonin (N-Acetyl-Transferase baut Serotonin zu Melatonin in der Epiphyse um)

Welche Effekte hat exogen zugeführtes Melatonin auf den Organismus?

  • Kann schlaffördernd wirken und helfen den circadianen Rhythmus zu verschieben (z.B. die Folgen vom Jetlag reduzieren)
  • Kann therapeutische Effekte bei Insomnie (Schlaflosigkeit) und blinden Patienten haben, denen die Hell-Dunkel-Synchronisation fehlt

Beschreiben Sie die Verschaltung von NSC und Epiphyse.

  • Umwandlung des Scheitelauges zur Zirbeldrüse (Epiphyse) bei höheren Wirbeltieren.
    • An der hinteren Wand des dritten Ventrikels
    • Oberhalb der Vierhügelplatte
  • Die Epiphyse erhält Efferenzen aus dem NSC, über das Ganglion cervicale superior

Warum lassen sich saisonale Rhythmen nach Transplantation von NSC-Gewebe nicht wiederherstellen?

  • Läsionen des Nucleus suprachiasmaticus (NSC) beenden circadiane, saisonale Rhythmen
  • Transplantation von NSC-Gewebe stellt circadiane nicht jedoch saisonale Rhythmen wieder her, weil Verbindung des Implantats zur Epiphyse fehlen
  • (Um einen Saisonalen Rhythmus wieder herzustellen müsste man Einfluss auf die Melatoninsynthese in der Epiphyse nehmen.)

Beschreiben Sie den Schlafverlauf während einer Nacht anhand von EEG, EOG und EMG.

Grobe Differenzierung zwischen Slow-Wave-Sleep und Rapid-Eye-Movement Schlaf

Wachzustand-Stadium 1- Stadium 2- Stadium 3 (Tiefschlafphase)- Stadium 4 (Tiefschlafphase) – REM Schlaf

  • Siehe Tutoriumsfolien für Bilder (VL 2)

EEG:

  • SWS: synchronisiert, Dominanz langsamer Wellen
  • REM: Desynchronisiert; schnelle, irreguläre Wellen, sieht fast aus wie im Wachzustand

EOG: (Messung der Augenbewegungen im Schlaf)

  • SWS: langsame, kleine Augenbewegungen
  • REM: schnelle konjugierte (Augen bewegen sich synchron, meist von links nach rechts) Augenbewegungen

EMG: (Muskelaktivität messen, z.B. am Kiefer)

  • SWS: mittlerer Muskeltonus
  • REM: kein Muskeltonus, Muskuläre Aktivität nimmt im REM-Schlaf ab

Atmung:

  • SWS: langsam
  • REM: schneller

Herzrate

  • SWS: niedrig
  • REM: Höher

Warum heißt der REM-Schlaf REM-Schlaf?

REM=Rapid-Eye-Movement, weil die Augen in der REM-Schlafphase immer hin und her wandern (schnelle Bewegung von rechts nach links), das kann man im EOG sehen. Die Augenbewegung ist konjugiert (d.h. Bewegung des einen Auges ist abhängig von der Bewegung des anderen Auges)

Warum wird der REM-Schlaf auch paradoxer Schlaf genannt?

Weil das EEG genauso aussieht wie ein Wach-EEG, die physiologischen Prozesse in REM-Schlaf und Wachzustand ähneln sich.

  • Im EEG steigt die zerebrale Aktivität teilweise bis auf Wachheitsniveau an – Herzfrequenz, Atmung etc. gleichen dem Wachzustand
  • Schlafparalyse: Muskeltonus ist weitestgehend gelähmt
  • Gekennzeichnet durch EEG-Thetawellen mit einer Frequenz von 4-8Hz und durch langsame Alphawellen
  • Es ist auch eine Beta-Aktivität (13-40Hz) zu verzeichnen, die sonst eigentlich nur im Wachzustand zu finden ist

Wie verändert sich die Schlafperiodik im Verlauf einer Nacht?

  • Zwei Schlafphasen: REM und Non-REM → SWS
  • Die Phasen wechseln sich in einem 90 min Zyklus ab
  • SWS:
    • Unterteilt in 4 Phasen 
    • Durch Phase 3 und 4 gekennzeichnet
    • Dominiert in der ersten Nachthälfte
    • Tiefe nimmt mit dem Verlauf der Nacht ab (Abnahme der deltaWellen)
  • REM:
    • Ähnelt dem Wachzustand
    •  Dominiert die zweite Nachthälfte

→ Schlaf wird leichter

→ 90 min Periodik bleibt erhalten, jedoch ändern sich im Verlauf der Nacht die Anteile von SWS- und REM-Schlaf

Die Tiefschlafphasen (3+4) werden im Verlauf der Nacht immer kürzer, am Ende kommt man gar nicht mehr in Phase 4, dafür wird Rem Schlaf immer länger

Wie entwickelt sich der Schlaf im Verlauf der Lebensspanne?

  • Dauer des Schlafs insgesamt:
    • Säuglinge schlafen am meisten
    • Ältere Menschen schlafen am wenigsten
  • Anteil des REM Schlafs
    • Fast 50% bei Säuglingen
    • 20-25% ab dem Jugendalter

→Im Laufe des Lebens nimmt sowohl die Schlafdauer als auch der Anteil des REM Schlafs ab →Der Anteil von SWS sinkt etwas langsamer als der REM

→Säuglinge synchronisieren innerhalb von 24 Wochen an die externen Zeitgeber

Welche Besonderheit kennzeichnet den Schlaf großer Meeressäuger und bestimmter Vogelarten?

  • Sie schlafen abwechselnd mit einer Hemisphäre, vermutlich weil sie zum Luftholen auftauchen müssen bzw. ein Auge zur Beobachtung von Raubtieren offen halten müssen

Aus welchem Grund ist vermutlich der Muskeltonus während des REM-Schlafs reduziert?

Um die motorische Auslebung der eher emotionalen und bewegten Träume während des REM-Schlafs zu verhindern

Wie träumt man während REM-Phasen, während Slow Wave Sleep (SWS)-Phasen?

  • Beim Aufwachen während REM-Phasen:
    • 70% der Menschen berichten von Träumen
    • Geschichtenähnliche Träume, konkret, bildlich mit multisensorischen Erfahrungen; Echtzeitähnlich; auditive, visuelle Eindrücke und Gerüche werden verarbeitet („mit allen Sinnen“)
    • Erste Nachthälfte: realistisch, Ereignisse des vergangenen Tags
    • Zweite Nachthälfte: bizarrer und emotional intensiver (z.B. dass wir fliegen können)
  • Beim Aufwachen während SWS Phasen:
    • 25-74% Traumerinnerungen
    • Einzelne isolierte Erfahrungen, teilweise Alpträume, eher richtige Bilder, keine Geschichten, eher kognitiv