Biopsych

Biopsych Uni Würzburg

Biopsych Uni Würzburg


Kartei Details

Karten 413
Lernende 15
Sprache Deutsch
Kategorie Biologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.01.2021 / 05.07.2025
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Aus welchen Elementen besteht gesprochene Sprache?

  • Phonem
    • kleinstes Element der gesprochenen Sprache
    • Bildung aus Klängen, die vom menschlichen Sprachapparat produziert werden (Geschwindigkeit ca. 15 Phoneme/Sekunde)
    • nicht identisch mit Buchstaben
  • Morphem
    • kurze Sequenzen von Phonemen
    • Entsprechen weitgehend den Silben der geschriebenen Sprache
  • Wort
    • Zusammensetzung von Morphemen
    • Träger der Bedeutung
  • Syntax
    • Zusammensetzung von Wörtern nach festgelegten Regeln (Satzbau)
  • Semantik
    • Bedeutungsebene von Aussagen über Objekte, Geschehnisse, Personen, etc.

Welche Regionen des Gehirns sind relevant für das Verständnis gesprochener bzw. geschriebener Sprache sowie für die Sprachproduktion?

Akustische Verarbeitung gesprochener Sprache:

  • Primärer auditorischer Cortex (Heschl-Querwindung)
  • Wernicke-Areal (Sprachverständnis)

Visuelle Verarbeitung geschriebener Sprache:

  • Primärer visueller Cortex
  • Gyrus angularis (Sprachliche Analyse von Schrift)

Sprechen (Sprachproduktion):

  • Broca-Areal (Vorbereitung der Sprachproduktion)
  • Primärer motorischer Cortex (Sprachproduktion) 

Beschreiben Sie das Wernicke-Geschwind-Modell. 

Auf eine gehörte Frage antworten:

1. Der primäre auditorische Cortex empfängt das Sprachsignal und leitet die Information zum Wernicke-Areal in dem das Sprachverständnis entsteht.

2. Eine Antwort wird gedanklich im Wernicke- Areal vorbereitet und über den Fasciculus arcuatus zum Broca-Areal transferiert

3. Im Broca-Areal werden geeignete Artikulationsprogramme aktiviert und über den primären Motorcortex ausgedrückt 

 

Laut Lesen:

  • Der visuelle Cortex übermittelt die Information an den Gyrus angularis, der den visuellen Eindruck in einen auditorischen Code übersetzt.
  • Der auditorische Code wird im Wernicke-Areal verstanden, über den Fasciculus arcuatus zum Broca-Areal transferiert und über Beteiligung des primären Motorcortex artikuliert.

Welche Vorhersagen macht das Wernicke-GeschwindModell? Passen die empirischen Daten zu den Vorhersagen?

  • Die empirischen Daten passen nur teilweise zu den Vorhersagen. Das Modell weist spezifischen Aktivitäten eng umschriebene Gehirnareale zu. Es macht spezifische Läsionsannahmen. So präzise treten aber nach bestimmten Läsionen nicht nur die Symptome auf, die man aufgrund der Läsion erwarten würde (z.B. Läsionen, die negative Auswirkungen/ Beeinträchtigungen auf die Sprache haben müssten, diese Auswirkungen aber nicht haben).
  • Die postulierten Aphasien existieren quasi nie in ihrer reinen Form und Patienten, die aufgrund des läsionierten Areals eine bestimmte Form der Aphasie zeigen sollten, weisen oft auch Symptome auf, die nicht zu den Vorhersagen des Modells für das betroffene Areal passen.
  • Das Modell ist an sich ein gutes Modell, da es sehr klare Annahmen macht und man diese braucht, um es zu testen und gegebenenfalls widerlegen zu können. Das ist wichtig, da ein Modell gut überprüfbar sein sollte.
  • Allerdings haben Überprüfungen hier eben eher gezeigt, dass diese spezifischen Annahmen so nicht angenommen werden können. 

Anhand welcher Symptome kann man Broca- und WernickeAphasie voneinander abgrenzen? Was sind die Kennzeichen einer Leitungsaphasie?

Broca- Aphasie Symptome:

  • Artikulationsschwierigkeiten
  • Aber: intaktes Sprachverständnis

Wernicke- Aphasie Symptome:

  • Syntaktische Störungen
  • Phonematische Paraphrasien
    • Paraphrasie: die unabsichtliche Äußerung falscher Silben, Wörter oder Sprachen, wobei die Lautgestalt selbst nicht beeinträchtigt ist (Neologismen) Aber: Normale Artikulation und Prosodie, weitgehend flüssige Sprachproduktion.

Leitungsaphasie (Läsion im Fasciculus arcuatus)

  • Probleme bei der Wiedergabe gehörter oder gelesener Wörter
  • Aber: Sprachverständnis und spontane Sprache weitgehend intakt

Was versteht man unter Alexie bzw. Agraphie? 

Alexie: bezeichnet das völlige Unvermögen Lesen zu können.

Agraphie: bezeichnet das völlige Unvermögen schreiben zu können.

  1. Wie lässt sich die biologische Psychologie definieren? Warum macht es wenig Sinn die Definition auf die Funktionsweise des Gehirns einzuschränken?

  • Janke
    • Weit:„Biopsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie, das sich mit der Verknüpfung „biologischer“ und „psychologischer“ Sachverhalte befasst“ – Janke, 1993
    • Enger: Nur die Verbindung Somatischer und psychischer Prozesse betrachtet.
    • Noch enger: Nur die Verbindung von Nervensystem und psychischer Prozesse betrachtet
  • Birbaumer&Schmidt
    • „Die Biologische Psychologie untersucht diejenigen physiologischen Vorgänge, die für das Verständnis von Verhaltensleistungen von Bedeutung sind.“
    • „Die Biologische Psychologie erforscht die Zusammenhänge zwischen biologischen Prozessen und Verhalten. Dabei werden die Lebensprozesse aller Organe des Körpers, nicht nur des Gehirns, betrachtet.“

→ nicht nur die Auswirkungen des Gehirns werden untersucht, sondern die aller Organ

→ als beobachtbares Verhalten wird alles untersucht, was der Körper an beobachtbaren Reaktionen/Aktionen produziert

  • Rosenzweig
    • „In this book we explore the many ways in which the structures and actions in the brain produce mind and behavior.“
    • „We are also interested in the ways in which behavior in turn modifies the structures and actions of the brain.“
    • „The brain controls behavior, and in turn behavior alters the brain.“

→ diese gegenseitige Beeinflussung wird als Bidirektionalität bezeichnet (z.B. beeinflusst beim Lernen sowohl das Gehirn das Verhalten, aber auch das Verhalten das Gehirn)

  • Es macht wenig Sinn, die Definition auf die Funktionsweise des Gehirns einzuschränken:
    •  Andere Einflussgrößen (Herz, Atmung, Verdauung, Hormone usw.) sind auch relevant für Erleben & Verhalten

  1. Was hat die biologische Psychologie mit den Lebenswissenschaften zu tun?

Lebenswissenschaften:

▪ Definition: Wissenschaften, die sich mit belebter Natur beschäftigen z.B. Biologie, Biomedizin, Biopsychologie

  • ist ein kleiner Teil der Lebenswissenschaften

  1. Womit beschäftigen sich die Neuroanatomie, Neurophysiologie und Neurochemie

  • Neuroanatomie
    • Aufbau und Struktur des Nervensystems
    • Benennung und Abgrenzung seiner Komponenten
  • Neurophysiologie
    • Funktionsweise und Signalübertragung zwischen Neuronen im Nervensystem
    • vor allem Signalgenerierung und Weiterleitung
  • Neurochemie
    • Chemische Vorgänge zwischen Nervenzellen (an Synapsen) oder an einzelnen Rezeptoren --> Neurotransmittersysteme

Beschreiben Sie kurz die unterschiedlichen Perspektiven auf das Leib- Seele-Problem. Was hat das mit der biologischen Psychologie zu tun?

  • Materialistischer Monismus
    • Es gibt nur Materie (also keine Seele!)
    • Psychisches Erleben und Verhalten vollständig beschreibbar durch neuronale Prozesse
    • Biopsychologische Perspektive!!!
  • Idealistischer Monismus
    • es gibt nur Geist
    • eine Existenz des Mteriellen wird grundsätzlich ausgeschlossen
    • Menschliches Erleben ist unabhängig von Materiellem
  • Dualismus
    • Geist und Materie existieren nebeneinander und beeinflussen sich gegenseitig
    • Descartes

Was unterscheidet die Physiologische Psychologie von der Psychophysiologie?

Physiologische Psychologie

  • UV
    • Somatische Merkmale (umfasst physiologische/biologische Vorgänge und Strukturen in denen diese Vorgänge ablaufen) z.B. Läsionen
  • AV
    • Psychische Variablen z.B. durch Verhaltensmessung
  • Organismus
    • nichtmenschliche Tiere
  • Messungsmethoden
    • oft invasiv

Psychophysiologie

  • UV
    • Psychische Konstrukte z.B. Stress
  • AV
    • Physiologische Maße z.B. Hautleitfähigkeit
  • Organismus
    • meist Menschen
  • Messungsmethode
    • non-invasiv

Erster Teil des Wortes: UV

Zweiter Teil des Wortes: AV

Beispiele:

  • Physiologische Psychologie ▪
    • UV: Hippocampusläsion vs. Kontrollgruppe
    • AV: Orientierung (im water mazetest: Ratten müssen Plattform im Wasser finden)
    • Hypothese: Mäuse mit Hippocampusläsion lernen den Ort der Plattform im Labyrinth nicht.
  • Psychophysiologie
    • UV: Depressive Patienten vs. Kontrollgruppen
    • AV: EEG Frequenzbandanalyse
    • Hypothese: Das EEG der Gesunden Personen unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung vom EEG der Depressionspatienten.

  1. Welchen Ansatz und welche Forschungsmethoden charakterisieren die Neuropsychologie?

  • Zusammenhang von Hirnstrukturen und Verhalten
  • Untersuchung von Hirnprozessen bei gesunden Probanden und vor allem hirngeschädigten Patienten (Läsionen durch OPs, Unfälle, Krankheiten)
  • Messverfahren: bildgebende Verfahren, neuropsychologische Tests
  • Klinischer Fokus
    • Diagnostik: Begutachtung der Beeinträchtigung
    • Neuropsychologische Rehabilitation → Patienten lernen nach einer Läsion bestimmte verlorene Fähigkeiten wieder zu erwerben

  1. Welches sind die drei wesentlichen Untersuchungsansätze der Biologischen Psychologie?

Variation somatischer Strukturen/Funktionen --> Messung voon Verhalten und Erleben

1. Interferenz mit Transmittersystemen

  • z.B. Beruht Placeboeffekt auf endogenen Opiaten (siehe Experiment in VL)

2. Neurostimulation

  • z.B. wirkt Stimulation des mesolimbischehen Systems belohnend?

3. Experimentelle Läsion

  • z.B. wie wirkt Läsion des Hippocampus auf Erinnerungsleistung

  1. Wann muss man einen korrelativen Untersuchungsansatz einsetzen? Was lässt eine korrelative Untersuchung nicht zu?

Korrelativer Untersuchungsansatz

  • Immer dann nötig, wenn die experimentelle Manipulation einer UV nicht möglich ist
  • KEIN Kausalschluss möglich, weil die Wirkrichtung unbekannt ist!

  1. Was ist ein stereotaktischer Gehirn- Atlas? Was ist eine stereotaktische Apparatur? Wozu werden beide benutzt

  • Stereotaktische Atlas „ Dreidimensionales Koordinatensystem“ für Gehirn mit genauer Angabe der Lokalisation versch. Hirnstrukturen

▪ Stereotaktische Apparatur =Chirurgischer Hilfsapparat zur präzisen Läsion

  1. Was ist eine Sham- Operation? Wofür wird sie benötigt

Placebo“-Kontrollbedingung zur experimentellen Läsion

▪ Gleicher operativer Vorgang (Narkose, Öffnung des Schädels etc.)

▪ ABER keine Läsion!

▪ Somit kann besser überprüft werden, ob die Auswirkungen, die der Organismus nach der OP zeigt, wirklich von der zugefügten Läsion im Gehirn stammen oder ob Nebenwirkungen der OP für die Veränderungen verantwortlich sind

  1. Wozu wird eine stereotaktische Apparatur beim Menschen benutzt?

  • Neurochirurgische Operationen
    • Tumorentfernung
    •  Epilepsieherd-Entfernung
    • Einbringung von Elektroden für tiefen Hirnstimulation

  1. Welche möglichen Erklärungen gibt es, wenn die Läsion einer bestimmten Hirnregion ein bestimmtes Verhalten verändert?

Beipspiel:

1. Entfernung des Occipitalcortex einer Ratte

2. Testverfahren nach der OP: Ratte muss Weg durch Labyrinth zu Futter finden.

3. Ergebnis: Ratte findet Futter nicht.

 

Mögliche Schlussfolgerungen:

a) Der Occipitalcortex ist für Lernen verantwortlich

b) Der Occipitalcortex ist wichtig für Wahrnehmungsprozesse, die wiederrum wichtig für Lernen sind (In diesem Beispiel richtig)

c) Der Occipitalcortex ist wichtig für die Funktion einer anderen Hirnregion, die wichtig für Lernen ist

d) Der Occipitalcortex ist wichtig für die Inhibition einer Hirnregion, welche bei Disinhibition Lernverhalten blockiert

e) Der Occipitalcortex ist hilfreich, aber nicht notwendig für Lernfunktion

f) Die OP hat Blutungen o.Ä. verursacht. Dies hat das Gehirn unspezifisch lädiert. Die Ratte kann nicht mehr lernen

Was ist ein Placebo?

▪ Placebo = Die Therapie oder das Medikament ohne inhärente Wirkung. Beispiel dafür ist die Sham-OP

▪ Inhärent= zusammenhängend, charakteristisch → Wirkung ist auf ein Medikament zurückzuführen

▪ Placeboeffekt = Auswirkungen/Effekte nach der Gabe von Scheinmedikamenten

▪ Sinn in der Forschung: Einsatz in Kontrollgruppen→  Ergebnissicherung

  1. Was bedeutet bei einer psychopharmakologischen oder einem Läsions- Experiment der Begriff „doppelblind“?

Doppelblind

▪ Weder der Patient noch der Behandler weiß, welche Behandlung er (z.B. Placebo vs. Medikament bzw. OP vs. Sham-OP) der Patient erhält.

▪ Kontrolliert, dass wirklich nur die angewendete Manipulation zu einer Veränderung führt

▪ Eliminiert Erwartungseffekte auf beiden Seiten

  1. Sie wollen in einem Experiment untersuchen, ob eine bestimmte Hirnregion (zB der Hippocampus) wichtig für eine bestimmte psychische Funktion ist (zB Lernen). Welche Untersuchungsdesigns können Sie wählen?

▪ Operationalisierung

UV: Hippocampus intakt /lädiert

AV: Lernverhalten im Watermazetest

▪ Eingesetzter Organismus: Ratte

Gruppe 1: Hippocampusläsion

Gruppe 2: Sham-Op

Gruppe 3: z.B. Amygdalaläsion (Kontrollgruppe für doppelte Dissoziation)

Alle drei Gruppen werden dem Watermazetest ausgesetzt und dabei das Verhalten beobachtet

  1. Erklären Sie die Begriffe „einfache“ und „doppelte Dissoziation“ anhand eines Beispiels.

  • Einfache Dissoziation:
    • Manipulation von Struktur X --> Funktion A verändert, B nicht
    • kein Kausalschluss möglich
    • z.B. 
      • Tier 1: Occipitalcortex lädiert --> Lernen intakt und Sehen nicht
      • kein Kausalschluss möglich
  • Doppelte Dissoziation:
    • Manipulation von Struktur X --> Funktion A verändert, B nicht
    • Manipulation von Struktur Y--> Funktion A nicht verändert, B schon
    • Hinweis auf Zuordnung von A zu X und B zu Y
    • Bsp.
      • Tier 1: Occipitalcortex lädiert --> Lernen intakt, Sehen nicht
      • Tier 2: Hippocampus lädiert --> Sehen intakt, Lernen nicht
      • Hinweis auf Zuordnung von Sehen zu Occipitalcortex und Lernen zu Hippocampus
    •  

  1. Nennen Sie die Hauptfunktionen des Ventrikelsystems

  • 4 Ventrikel= 4 innere Kammern des Gehirns
    • Pro Hemisphere ein Seitenventrikel
    • 3. Ventrikel (beim Zwischenhirn)
    • 4. Ventrikel (beim Rautenhirn)
  • Ventrikel und Subarachnoidalraum gefüllt mit Cerebro-Spinal-Flüssigkeit (auch: CSF, Liquor cerebrospinalis)

→gebildet in Plexus Choroideus

  •  

− Schutz des Gehirns

− Versorgung mit Nährstoffen

 

  • Mögliche Pathologien:

− Zu wenig CSF: Verringerter Schutz

− Zu viel CSF: Verdrängung der Gehirnmasse

  1. Wie funktioniert die Blut-Hirn-Schranke?

  • Bluthirnschranke (BHS) (auch: Blood brain barrier (BBB))
  • Funktion: verhindert übertritt VIELER toxischer Substanzen aus dem Blut in das Gehirn
  • Blut versorgt nicht direkt die Neurone sondern Astrozyten haben Verbindung zum Blut und "füttern" die Nervenzellen
  • Tight junctions lassen kaum Chemikalien vorbei
  • Durchlässigkeit:
    • gut für kleine und lipophile (fettliebende) Moleküle
    • schlecht für große und hydrophile (wasserliebende) Moleküle

  1. Beschreiben Sie grob den Aufbau eines Neurons.

  • Soma = eigentlicher Zellkörper mit Zellkern und vielen anderen Organellen
  • Dendrit = griech. „Baum“ = Fortsätze der NZ, die als „Empfänger“ fungieren und synaptische Verbindungen mit anderen Zellen ausbilden; es können sich spezielle „Dornen“ (spines) auf ihrer Oberfläche befinden

→hier die meisten Synapsen

  • Axon = griech. „Achse“: Fortsatz der NZ zur Informationsweiterleitung; beim Menschen zwischen 1μm und 1m lang; entspringt dem Axonhügel
  • Zellkern = Nucleus :Ort der Translation von DNA in mRNA, Splicing (Zurechtschneiden von Erbinformation)
  • Ribosomen = Ort der Transkription von mRNA in Proteine
  • Mitochondrien = Ort der Zellatmung:„Kraftwerke der Zelle“
  • glattes endoplasmatisches Retikulum = Membranstapel, der wichtig für Fettsynthese ist
  • raues ER = Endoplasmatisches Retikulum mit Ribosomen -> Proteinsynthese
  • Golgi Apparat = schnürt Vesikel und modifiziert Proteine

  1. Was versteht man unter einem exzitatorischen bzw. inhibitorischen postsynaptischen Potential?

  • EPSP
    • Ausgelöst durch den Einstrom von Kationen (positiv (+) geladenen Ionen) wie z.B. Natrium (Na+), Kalium (K+) oder Calzium (Ca2+)
    • Führt zu Membrandepolarisation )Ladung im Neuron wird positiver) → Bei ausreichender Stärke: Auslösung eines Aktionspotentials (AP)
  • IPSPS
    • Ausgelöst durch den Einstrom von Anionen (- geladenen Ionen) wie z.B. Chlorid (Cl-)
    • Führt zu Membranhyperpolarisation (Ladung im Neuron wird negativer) → Verringert die Wahrscheinlichkeit, dass AP auftritt
  • Wird ein AP ausgelöst wird dieses an die nächste NZ weitergeleitet, dort kann kann wieder ein IPSP oder ein EPSP entstehe

  1. Was sind postsynaptische Summationsprozesse?

  • Neuron "verrechnet" eingehende EPSPs und IPSPs aus verschiedenen Quellen miteinander
  • Bei Überschreitung der Schwellenspannung (-65mV) wird dann ein Aktionspotenzial ausgelöst
  • zeitliche Summation 
    • kurz hintereinander folgend kommen aus einer Quelle mehrere EPSPs oder IPSPs an der Zielzelle an --> Neuron fällt zwischen den EPSPs/IPSPs nicht zurück in Ruhepotenzial --> jeweilige Spannungsveränderung summiert sich immer weiter auf
  • räumliche Summation
    • es kommt aus verschiedenen Quellen gleichzeitig EPSPs und IPSPs an der Zielzelle an und werden zu einem Gesamtpotantial integriert
      • Hemmung: hemmendes Neuron Start stimuliert, sorgt dafür, dass kein AP an der Postsynapse entstehen kann
      • Bahnung: zeitlicher Abstand zwischen EPSPs zu groß, um AP auszulösen ABER die Zelle wid "vorbereitet" -->darauf folgende EPSP das eigentlich nicht ausreicht um ein AP auszulösen überschreitet leichter das Schwellenpotential

  1. Welche drei Kräfte sind wesentlich für das Ruhemembranpotential verantwortlich?

  • Diffusionskraft: unterschiedliche Ionenkonzentrationen streben immer Ausgleich an (Beispiel: Zucker in Wasser verteilt sich überall gleich)
  • Elektrostatische Kraft: entgegengesetzte Ladung (+-) zieht sich an, gleichgerichtete Ladungen (++)(--) stoßen sich ab
  • Na+K+Ionenpumpe: Aktiv (also unter Enegerieverbrauch) werden drei Natriumionen aus der Zelle hinaus und zwei Kaliumionen in die Zelle hinein gepumpt und halten so das Ruhemembranpotenzial aufrecht

 

  1. Beschreiben Sie die Entstehung eines Aktionspotentials

  • Funktion: Weiterleitung von Informationen
  • Außen: Viel Na+ und ein positives Potenzial
  • Innen: Viel K+ und ein negatives Potenzial
  • In der Membran befinden sich spannungsabhängige Ionenkanäle für Na+ und K+ (normalerweise zu!)
  • Transportermoleküle: vor allem Na+/K+ Pumpe
  • wenn sich die Spannung verändert passiert erst einmal nichts bis die Schwellenspannung erreicht ist

 

  • 1. Spannungasabhängige Na+ Kanäle in der Membran öffnen sich; Na+ strömt in die Zelle (Natrium-Influx)-->Ladungsdifferenz verringert sich, die Zelle depolarisiert
  • 2. K+Kanäle öffenen sich und K+-Austrom beginnt--> Zelle repolarisiert
  • 3. Na+Kanäle werden refraktär --> Na+ kann nicht mehr in die Zelle gelagen
  • K+ verlässt weiterhin die Zelle --> Zelle hyperpolarisiert
  • Wiederherstellen des Konzentrationsgradienten und somit Ruhezial via Na+/K+ Ionenpumpe

 

 

  1. Geben Sie die drei neuroanatomischen Richtungsbezeichnungen an und beschreiben Sie die jeweilige Richtungsangabe.

Medial: zur Körpermitte hin

Lateral: zum Körperäußeren hin

Dorsal: zum Rücken

Ventral: zum Bauch

Anterior: zur Brust

Posterior: zum Schwanz

Beim Menschen rotieren die Richtungsbezeichnungen aufgrund des aufrechten Gangs:

Medial: zur Körpermitte hin

Lateral: zum Körperäußeren hin

Dorsal: zur Schädeldecke

Ventral: zum Bauch

Anterior: zur Stirn

Posterior: zum Hinterkopf

Rostral: zum Schnabel

Caudal: zum Gesäß/Schwanz

  1. Beschreiben Sie die drei Schnittebenen durch das Gehirn.

  • Frontal, koronar: = senkrechter Schnitt durch das Gehirn von links nach rechts 
  • Saggital: (von lat. saggitus = Pfeil) = senkrechter Schnitt durch das Gehirn von anterior nach posterior 
  • Horizontal: waagerechter Schnitt durch das Gehirn von anterior nach posterior
  • Transversal: waagerechter Schnitt durch das RM

 

  1. Welche Afferenzen und Efferenzen befinden sich am Rückenmark?

  • Afferenzen betreten das Rückenmark von dorsaler Seite (Hinterwurzelneurone)
    • Sensorische, unipolare Neuronen
    • Info aus Haut, Gelenken, Rumpfmuskeln, Gliedmaßen, inneren Organen (Interozeption)
  • Efferenzen verlassen das Rückenmark zur ventralen Seite (Vorderwurzelneurone)
    • Motorische, mutlipolare Neurone
    • Willkürmotorik, Reflexbewegungen
    • Autonome Regulation (Parasympatikus und Sympathikus)
  • Auf einfach: Hinten rein; vorne raus 

  1. Woraus setzt sich der Hirnstamm zusammen?

  • lat. truncus encephali
  • Besteht aus:
    • Mittelhirn (Mesencephalon)
    • Brücke (Pons)
    • verlängertem Rückenmark (Medulla oblongata)
  • „Technikzentrale“:
    • Bahnen für Motorik und Sensorik laufen hindurch → Verbindung von Gehirn und Rückenmark
    • über Formatio retikularis Regulation vieler lebenswichtiger Funktionen z.B. Schlaf-Wach Rhythmus 

  1. Wofür wird das Cerebellum benötigt? Was passiert bei Läsionen dieser Struktur?

  • Enthält ca. 50% der Neurone des Gehirns
  • Wichtig für (zeitliche) Bewegungskoordination, Augenbewegungen, Körperhaltung, prozedurales Lernen
  • Enthält sensorische Informationen aus dem Rückenmark, motorische aus der Großhirnrinde und Informationen aus den Vestibularorganen
  • Mitverantwortlich für motorisches Lernen (Fahrradfahren, Klavierspielen etc.)
  • Bei Schädigung: Ataxie = Störung der Bewegunskoordination

  1. Woraus besteht das Diencephalon und was sind seine Hauptfunktionen?

  • Enthält Thalamus, Hypothalamus
  • Hypothalamus (Homöostase)
    • Regulation des autonomen NS über Hormonabgabe (über Hypophyse)
    • Umschaltstelle zwischen Gehirn und Peripherie − Regulation motivationaler Verhaltensweisen (z.B. Essen, Schlaf, Sexualität)
    • Afferente und efferente Verbindungen mit Thalamus, Mittelhirn, Cortex
  • Thalamus = Tor zum Bewusstsein
    • Liefert Informationen zum Kortex
    • alle Sinnesmodalitäten werden hier verschaltet (außer Geruch)
    • Thalamus bekommt kortikales Feedback
    • Besteht aus paarweise angelegten Relais-Kernen (Corpus geniculatum laterale (visuelle Bahn), Corpus geniculatum mediale (auditorische Bahn), Nucleus ventralis posterior (somatosensorische Bahn)
    • Input aus Hirnstamm und RM

  1. Womit hat die Hypophyse etwas zu tun? Was unterscheidet Neuro- und Adenohypophyse?

  • Neurohypophyse: „trockener Weg“
    • Neurone des Hypothalamus im Nucleus paraventricularis produzieren Oxytocin und ADH=Vasopressin
    • Axonen der Neurone reichen bis in die Hypophyse und sorgen dort direkt für Ausschüttung von Oxytocin und ADH ins Blut
  • Adenohypophyse: „nasser Weg“
    • Releasing Hormon (Faktor) wird im Hypothalamus ausgeschüttet und diffundiert zur Adenohypophyse
    • Hormonproduzierende Zellen werden durch die Releasinghormone stimuliert und setzen das eigentliche Hormon frei
      • Somatotropin (Wachstum)
      • Follikelstimulierendes Hormon (Geschlechtsorgane)
      •  Adrenocorticotropes Hormon (Nebennierenrinde)
      • Thyroideastimulierendes Hormon (Schilddrüse) 

  1. Woraus setzt sich das Telencephalon zusammen?

  • Großhirnrinde (zerebraler Kortex)
  • Limbisches System
  • Basalganglien
  • Uneinigkeit über genaue Bestandteile

  1. Welche zwei Größen bestimmen den Grad der Faltung der Großhirnrinde?

  • Größe der Oberfläche
  • Dicke der Cortexschichten
  • → je größer die Fläche und je dünner die Schicht, desto stärker ist die Faltung
  • → die Grenze der Faltung ist die Dicke der kortikalen Schicht 

  1. Nennen Sie die vier großen Lappen der beiden Großhirnrinden.

  • Stirnlappen (Frontallappen)
  • Scheitellappen (Parietallappen)
  • Hinterhauptslappen (Okzipitallappen)
  • Schläfenlappen (Temporallappen)

 

  1. Beschreiben Sie die Organisation der 6 Schichten des Neokortex.

yramidenzellen

  • Interkortikale Kommunikation
  • Pyramidenförmige Zellkörper
  • Große, multipolare Neurone
  • Großer Dendrit (apikaler Dendrit)

→verläuft geradlining zur Kortexoberfläche

  • Sehr langes Axon

 

Sternzellen

  • Intrakortikale Kommunikation
  • Sternförmiger Zellkörper
  • Kleine Interneurone