SW 3
ZHAW, BWL, 1.Semester
ZHAW, BWL, 1.Semester
Kartei Details
Karten | 23 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 20.01.2021 / 20.01.2021 |
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Prozessperspektive
Prozessmanagement ist radikale funktions- und hierarchieübergreifendes Denken und Handeln aller Führungskräfte und Mitarbeiter und zielt auf eine Neugestaltung der Geschäftsprozesse, mit denen die Kosten entscheidend gesenkt, der Service verbessert und/oder die Durchlaufzeiten verkürzt werden können
Managementprozesse/Führungsprozesse
Managementprozesse:
- normative Orientierungsprozesse
- strategische Entwicklungsprozesse
- Bsp.: Erarbeiten von Unternehmens-, Vertriebs-, IT-, Marketing-, Digitalstrategien; Finanzielle Führung; Kommunikation
- operative Führungsprozesse
- Bsp.: Mitarbeiterführung; Jahresbudgetierung; Qualitätsmanagement
Führungsaufgaben im Prozessmanagement
Managementprozesse:
- Prozessentwicklung - strategischer Entwicklungsprozess - Prozessarchitektur; Prozessstruktur; Führungskenngrössen
- Prozessführung - operativer Führungsprozess - Entscheidungen; Disposition; kontinuierliche Optimierung
Geschäftsprozesse/Kernprozesse
Geschäftsprozesse:
- Kundenprozesse
- Bsp.: Verkauf; Kundenakquise und -bindung; Beratung
- Leistungserstellungsprozesse
- Bsp.: Einkauf und Beschaffung (Supply Chain Management); Produktion; Logistik
- Leistungsinnovationsprozesse
- Bsp.: Forschung und Entwicklung; Produktentwicklung
Unterstützungsprozesse
- Personalarbeit: Gewinnung, Beurteilung, Honorierung von Mitarbeitern
- Bildungsarbeit: Weiterbildung; Ausbau Lernkultur
- Infrastrukturbewirtschaftung: Bereitstellung und Unterhaltung der Gebäude
- Informationsbewältigung: Aufbereitung von Betriebs-, Finanz-, Vertriebs-, Marketing-Daten und Kennzahlen
- Kommunikation: Social Media; PR; Geschäftsbericht
- Risikobewältigung und Recht: juristische Begleitung
Prozesslandkarte Wertekette Porter
- unterstützende Aktivitäten:
- Unternehmensinfrastruktur
- Personalwirtschaft
- Technologieentwicklung
- Beschaffung
- primäre Aktivitäten:
- Eingangslogistik
- Operationen
- Marketing und Vertrieb
- Ausgangslogistik
- Kundendienste
⇒ zur Ermittlung von Wettbewerbsvorteilen (siehe Bild)
Prozesshierarchie
- Hauptprozess/Auftragsabwicklung: Auftrag eingegangen - Auftrag bearbeiten - Produkt geliefert
- Teilprozess/Auftrag bearbeiten: Auftrag eingegangen - Auftrag annehmen - Machbarkeit prüfen - Rohstoffbeschaffung - produzieren - ausliefern - Produkt geliefert
- Aktivität/Auftrag annehmen: Auftrag eingegangen - Auftrag erfassen - Kundendaten prüfen - (Rückfragen - Auftrag ergänzen) - Auftrag weiterleiten - Auftrag angenommen
Wertschöpfungsmanagement
- strategische Planung
- Differenzierung und Positionierung
- Qualität Ressourcen:
- strategisches Prozessmanagement: Aufbau und inhaltliche Ausrichtung der Wertschöpfungsarchitektur
⇒ Wertschöpfung : Prozesskompetenz (Bedarfsanalyse; Produkt und Dienstleistungsentwicklung; Produkt und Dienstleistungherstellung; Verkauf, Logistik und Vertrieb; Produkt und Kundenbetreuung)
- operatives Prozessmanagement: schlanke Geschäftsprozesse durch Geschäftsprozessoptimierung
⇒ Effizienz: Prozesskompetenz ( '' )
strategisches Prozessmanagement
- Definition: strategisch ausgerichtete Ausgestaltung der Wertschöpfungskette (Wertschöpfungsarchitektur mit IN-/Outsourcing-Entscheidungen ⇒ effektive Erfüllung der Kundenbedürfnisse); Suche nach Wettbewerbsvorteilen durch richtige Wahl des Geschäftsmodells (Sortimentgestaltung; Bestimmung der Erfolgsfaktoren; Auswahl der Zielkunden; Positionierung)
- Grundtypen der Wertschöpfungsarchitektur: Komplettanbieter; Spezialanbieter; Lösungsanbieter
- Instrumente: Prozesslandkarte; Wertekette nach Porter; Kernkompetenzen
Wertschöpfungskette
- Komplettanbieter (Integrator): erstellt alles
- Spezialanbieter (Schichtenspezialist): erstellt nur einige Sachen, kauft fehlende Produkte ein
- Lösungsanbieter (Orchestrator): erstellt nichts, kauf alles ein
die 3 Richtungen der Diversifikation/Integration
- horizontale Diversifikation: Ausdehnung des Angebots auf Produktlinien derselben Branche; man wedet sich an neue/bestehende Kunden, befriedigt neue Bedürfnisse; zwischen neuen und alten Produktlinien muss ein Zusammenhang bestehen
- Bsp.: VW bietet Lastwagen, Lieferwagen, Wohnmobile an
- vertikale Diversifikation: orientiert sich an der Wertschöpfungskette; Erweiterung des Produktangebotes auf vorgelagerte (=Rückwärtsintegration) / nachgelagerte (=Vorwärtsintegration) Stufen; Fertigungstiefe wird erweitert
- Bsp. Rückwärtsintegration: Zweifel baut selber Kartoffeln an
- Bsp. Vorwärtsintegration: Bauer eröffnet Hofladen und verkauft eigene Produkte
- laterale/diagonale Diversifikation: Erweiterung des Leistungsangebotes um Produkte, die für das Unternehmen neu sind
- Bsp.: Philipp Morris kauf Lebensmittelhersteller
Outsourcing und Konzentration auf Kernkompetenzen
- Definition: spezielle Form des Fremdbezugs von bishern intern erbrachten Leistungen; Leistungen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, werden an Spezialisten vergeben; Teile, die nicht zur Kernkompetenz gehören, werden nicht extern vergeben
- Ziele: Rationalisierung der Prozesse; Reduktion der Prozesskomplexität; Freisetzung von Management-Kapazitäten; Flexibilisierung des Unternehmens; Fokussierung auf das Kerngeschäft
- Entscheidungskriterien für/gegen Outsourcing: Kernkompetenz; Kosten; Kontrolle/Abhängigkeit; Kapazität; zukünftige Entwicklungen
Einordnung Managementprozesse - Handlungsebenen des MGMT
- Analyse, Optimierung udn operatives Management von Prozessen
operatives Prozessmanagement
- Ziel: operative Optimierung der Abläufe in Bezug auf Kosten, Zeit, Qualität
- Zielkonflikte zwischen 3 Dimensionen
- Instrumente: KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess (Kaizen), nach dem Regelkreislauf Act, Plan, Do, Check); TQM (Total Quality Management (evolutiv), z.B.: EFQM (European Foundation for Quality Management)); BPR (Business Process Reengineering (radikal))
- Act: Lösung einführen (Standard ausbreiten)
- Plan: Lösung erarbeiten (Problem erkennen; Ursachen finden; Ursachen bewerten; Lösung erarbeiten)
- Do: Lösung testen (Lösungen umsetzen)
- Check: Ergebnis überprüfen (Ergebnisse messen)
Geschäftsprozesse optimieren
das magische Dreieck: Kosten, Qualität, Zeit
- da eine gleichzeitige Erreichung der drei Ziele unrealistisch ist, spricht man vom magischen Dreieck
- Ziele der Ablauforganisation sind konkurrierend und stellen hohe Anforderungen an deren Umsetzung durch die beauftragte Person
- bestmögliche Qualität + kurze Zeit + geringe Kosten = hohe Kundenzufriedenheit
Wechselwirkung zwischen Ordnungsmomenten und Prozessen
Ordnungsmomente (Strategie, Struktur, Kultur):
- formen und ordnen
Prozesse (Managementprozesse, Geschäftsprozesse, Unterstützungsprozesse):
- führen zur Herausbildung von Ordnungsmomenten
Konzepte der Prozessoptimierung: radikal/evolutionär
- radikal: radikale Verbesserung der Prozesse (Zeit, Kosten, Qualität); steile Steigerung der Verbesserung, danach Abfallen und erneute Verbesserung
- evolutionär: langsame, stetige Verbesserungen mit einer Obergrenze
- radikal + evolutionär: ergeben zusammen eine radikale Verbesserung ohne Abfallen, danach erneute Verbesserung
revolutionär - Business Process Reingeneering (BPR)
Anstelle "wie können wir das schneller erledigen?", "wie können wir das besser machen?": "warum machen wir das überhaupt?"
- diskontinuierliches, kreatives Denken
- sich von überkommenen Regeln und fundamentalen Annahmen abwenden
evolutionär - Kaizen
- Kaizen: Kultur stetiger Verbesserungen in kleinen Schritten
- diesem Prinzip liegt die Annahme zu Grunde, dass jedes System ab dem Zeitpunkt seiner Einrichtung zerfällt, wenn es nicht stetig erneuert/verbessert wird
- die Botschaft von Kaizen beinhaltet, dass kein Tag ohne Verbesserung im Unternehmen vergehen soll
- Kaizen ist die Philosophie der ewigen Veränderung und Flexibilität, um auf die Veränderungen der Umwelt zu reagieren
Processcontrolling
letzter Schritt im Kreislauf des Prozessmanagements:
- Beherrschung und Aufzeigen von Optimierungspotenzial
- wie: Festlegen und Einführen von Kennzahlen zur Prozessqualität
- Ziel: Beurteilung des Zustandes des Prozesses
- Bsp.: Scorecard
ABC - Analyse: Idee und Hintergrund
- bei der ABC-Analye handelt es sich um eine wichtige Technik der Informationsaufbereitung
- mittels statistischer Aufbereitungs- und Darstellungstechnik wird versucht, Wichtiges von weniger Wichtigem zu trennen/Sachverhalte oder Probleme in der Reihenfolge ihrer Bedeutung zu ordnen
- 1895 veröffentlichte Pareto eine Untersuchung, wonach ein sehr geringer Teil der Bevölkerung einen grossen Anteil am individuellen Volksvermögen besitzt und umgekehrt der grosse Teil der Bevölkerung einen kleinen Teil besitzt (80/20-Regel)
Wertschöpfungsanalyse: ABC - Analye
- A-Güter: 80% - A-Prozesse; A-Kunden erfordern besondere Beachtung und Pflege
- B-Güter: 15%
- C-Güter: 5%
Lorenzkurve der ABC - Analyse
- 10% der mengenmässigen A-Güter machen 80% des kumulierten Umsatzes aus
- 20% der mengemässigen B-Güter machen 15% des Umsatzes aus
- 70% der mengenmässigen C-Güter machen 5% des Umsatzes aus