Personalmanagement - NBW PersonalassistentIn 2021

3. Die Unternehmung / 4. Modernes Personalmanagement / 5. Personalprozesse / 6. Personalplanung / 7. Personalgewinnung / 8. Personalerhaltung / 9. Personalbeurteilung / 10. Personalentlöhnung / 11. Personalentwicklung / 12. Personaltrennung

3. Die Unternehmung / 4. Modernes Personalmanagement / 5. Personalprozesse / 6. Personalplanung / 7. Personalgewinnung / 8. Personalerhaltung / 9. Personalbeurteilung / 10. Personalentlöhnung / 11. Personalentwicklung / 12. Personaltrennung


Kartei Details

Karten 193
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 12.01.2021 / 20.03.2025
Weblink
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Zählen Sie die 4 Anspruchsgruppen der Personalentwicklung (PE) auf und erläutern Sie diese kurz.

Hauptzielgruppen

  • die Unternehmung

Ziele: Aufbau der nötigen Kompetenzen um langfristige Zielerreichung zu sichern

positive Nebeneffekte:
MA-Zufriedenheit, Personalerhaltung, Positionierung als attraktiver Arbeitgeber

 

  • die Mitarbeiter

Ziele: Wissen und Fähigkeiten erweitern, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden

Motive: Arbeitsplatzsicherheit, Lohnentwicklung, höherer Status

 

Nebenzielgruppen

  • die Umwelt

Eigentümer profitieren langfristig von guter Personalentwicklungsstrategie und leistungsfähigen MA
Staat hilft die wirkungsvolle Entlastung der Arbeitsämter, wenn MA arbeitsmarktfähig sind
Lieferanten profitieren vom wirtschaftlichen Erfolg der Geschäftspartner
 

  • die Kunden

spüren Personalentwicklungsstrategie, indem sie qualitativ hochstehende, innovative Produkte zu fairem Preis kaufen können

 

 

 

Nennen Sie die 5 verschiedenen Rollen in der Personalentwicklung (PE).

1. Der Mitarbeiter - Selbstentwickler

Eigenverantwortung als Grundhaltung gilt es zu fördern. Sie ist die Basis für lebenslanges und eigenverantwortliches Lernen.

→ MA müssen Vision für ihr Leben entwerfen und Selbstentwicklung betreiben und durch PE unterstützt werden

 

2. Direkter Vorgesetzter - Coach

Er berät und unterstützt seine MA, fördert die Entwicklung am Arbeitsplatz und fordert mit anspruchsvollen Aufgaben. Hilft Entwicklungsziele zu setzen und zu erreichen.

→ Vorgesetzte sind die wahren Personalentwickler


3. Übergeordnete Vorgesetzte - Mentor

unterstützt als Mentor die Entwicklung in den unterstellten Teams und den direkten Vorgesetzten. Er stell die notwendigen Ressourcen zur Verfügung.

→ Er ist Türöffner für übergreifende Entwicklungschancen in From von Job-Rotation, -enrichment, -enlargement

 

4. CEO - Promoter

Das Verständnis von Personalentwicklung als strategisch wichtige unternehmerische Aufgabe muss top-down vorgelebt werden.

→ Sind der Motor (Promotoren) einer wirkungsvollen Personalentwicklung durch Taten wie vorgelebte Führungskultur und Bereitstellung von notewendigen Ressourcen .

 

5. HR-Leiter/HR-Mitarbeitende - Berater

beratende Funktion als strategischer Partner in langfristigen PE-Fragen, als Konzeptentwickler und Koordinator in allen Weiterbildungsfragen. 
 

Mit welchen Instrumenten (Personalentwicklung) wird bestimmt, welche MA weiterentwickelt werden (PE-Bedarfsanalyse)?
Welche 2 Dimensionen werden zur Beurteilung verwendet?

Instrument: Personalportfolio

Dimensionen: • aktuelle  Leistung (Heute)
                       • zukünftiges Leistungspotential (Zukunft)

Nenne die 4 MA-Kategorien des Personalportfolios und beschreibe sie kurz.

  • Stars (Träger der strategischen Entwicklung)

bringen bereits heute Top-Leistungen und haben noch Potential für die Zukunft.
Gruppe: junge Aufsteiger, hoch motivierte Fachspezialisten, Manager

→ Fokus in der Gestaltung der Personalentwicklung (alle weiterentwickeln)

 

  • Workhorses (Leistungsträger im Kernbereich)

haben Schlüsselstellung durch ihre gute Leistung, grosse Erfahrungen und Fachwissen, Potential für die Zukunft fast ausgeschöpft

→ es gilt die Leistungsmotivaton mit Personalentwicklung weiter hoch zu halten und die Fachkompetenz laufend "à jour" erhalten

 

  • Problem employees (ungenutzte Potentialreserve)

sind MA mit hoch eingeschätztem Potential, aber mit ungenutzten Reserven.

→ Personalentwicklung ist anspruchsvoll, da zuerst der Grund der tiefen Leistung geklärt werden muss und oft eine Trennung sinnvoll ist

 

  • Deadwood (leistungsschwache Mitläufer)

sind MA mit aktuell schwachen Leistungen und ohne erkennbare Potentiale
Gruppe: klassische Fehlbesetzungen, MA die innerlich gekündigt haben und vor dem Ausstieg stehen

→ Investition (Geld oder Zeit) in die Entwicklung muss mit klaren Leistungs- und Zielvereinbarung verbunden sein

Zähle die Schritte einer Laufbahn- und Karriereentwicklung auf.

1. PE-Bedarfsanalyse

2. Planung von PE-Zielen

3. Gestaltung von PE-Massnahmen

4. Durchführung von PE-Massnahmen

5. Kontrolle des PE-Erfolges

Welche Formen der Personalentwicklung gibt es?

  • into the job

Massnahmen die zur Vorbereitung und Einarbeitung in die berufliche Aufgaben dienen.
→ berufliche Ausbildung, Einarbeitung, Trainee Programm

 

  • on the job

Massnahmen die (im engeren Sinne) während der Arbeit am Arbeitsplatz mit wenig Aufwand grosse Wirkung entfalten wie Projektarbeit und Stellvertretung

Arbeitsgestaltung:
→ Job enlargement: Erweiterung der Tätigkeiten (auch horizontale Personalentwicklung)
→ Job enrichment: Anreicherung der Tätigkeiten mit mehr Entscheidungskompetenz (auch vertikale Personalentwicklung)
→ Job rotation: Wechsel des Arbeitsplatzes, verschiedene Bereiche und Funktionen kennen lernen

Lernpartnerschaft:
→ Coaching
→ Mentoring

 

  • near the job

Massnahmen die während der Arbeit aber nicht unmittelbar (örtlich, zeitlich, inhaltlich) am Arbeitsplatz umgesetzt werden, wie Qualitätszirkel und Lernstatt.

 

  • off the job

klassische Massnahmen die ausserhalb des Unternehmens stattfinden, wie Seminare, Schulungen, Weiterbilungen, Studiums, Training oder Konferenzen.

 

  • out of the job

Unterstützungsmassnahmen mit Blick auf Reduzierung oder Beendigung der Berufstätigkeit, wie Pensionierungsvorbereitung oder Outplacement.

 

  • along the job

individuelle, laufbahnbezogene Entwicklungsmassnahmen, auch Laufbahn- und Karriereplanung genannt. Es geht darum, gezielt auf künftige, höhere Aufgaben vorzubereiten und längerfristig im Unternehmen zu erhalten.

 

 

Erklären Sie den Grundsatz einer Laufbahnplanung (Prozess Laufbahn- und Karriereentwicklung).

Der MA soll in seiner beruflichen Entwicklung systematisch gefördert und begleitet werden. Mit dem Ziel, MA auf künftige, höhere Aufgaben vorzubereiten und mit dieser Perspektive längerfristig im Unternehme zu halten.

1. Beurteilung von Leistung, Verhalten und Entwicklungsmöglichkeiten

2. Abklärung der Karrieremöglichkeiten (Karrieremodelle)
    → Fachkarriere
    → Projektkarriere
    → Führungskarriere   

3. Informationen über interne und externe Aus- und Weiterbildungen

 

 

 

 

Erkläre den Begriff Management Development.

Es geht um die Personalentwicklung für die Zielgruppe Führungskräfte = Führungskräfteentwicklung (Management Development).

► Typische Massnahmen zur Führungskräfteentwicklung werden aus den Gruppen

  • along the job (Karrierpläne) und 
  • on the job (job-enrichement, job-rotation, Mentoring, Coaching)

     zusammengestellt.

► Zu Management Development Aktivitäten gehören auch 

  • Nachfolgeplanung
  • HR Risk Management (Wissenstransfer, Planung der Schlüsselpositionen)

Erkläre den Begriff Coaching.

Darunter versteht man eine Beratung von einzelnen Personen oder Gruppen zur Lösung fachlicher oder menschlicher bzw. führungsbezogene Herausforderungen im Berufsalltag. Dies mit dem Ziel, die gecoachte Person zur Erreichung optimaler Ergebnisse zu befähigen.

Welche sind die Ansätze des Coaching und wie ist die Anwendung?

Der Defizitansatz

Mit der Unterstützung eines Coachings wird eine aktuelle, konkrete Problemstellung angegangen.
Ziel ist die Lösung der Situation.

  • Abbau von Leistungs-, Kreativitäts- und Motivationsblockaden ("innere Kündigung")
  • Unterstützung bei akuten Konflikten (Beziehungskonflikten mit anderen Personen)
  • Umgang mit persönlichen Krisen (mangelndes Selbstvertrauen)
  • Bearbeitung und Begleitung von Organisationsentwicklungsmassnahmen und damit zusammenhängende Probleme (Umgang mit neuen Rollen, Integration neuer Mitarbeiter, usw.)

 

Der Präventivansatz

an grundsätzlichem Verhalten oder wiederkehrenden Situationen zu arbeiten und diese für die Zukunft zu ändern.

  • Allgemeine Erweiterung Verhaltensrepertoires, insbesondere Flexibilisierung von routinebedingtem Standardverhalten
  • Auflösen unangemessener Verhaltens-, Wahrnehmungs- und Beurteilungstendenzen
  • Vorbereitung auf neue Aufgaben und Situationen
  • Förderung von Teamarbeit

 

Der Potenzialansatz

Ziel ist das Entdecken und gezielte Fördern vorhandener Potenziale und Talente. Geeignet als Vorbereitung für neue berufliche Aufgaben.

  • Verbesserung der sozialen Kompetenzen
  • Verbesserung der Management- und Führungskompetenzen
  • Überprüfung der Lebens- und Karriereplanung

Was sind typische Merkmale für das Coaching?

  • Coach entwickelt die Lösungen für die Probleme oder Konflikte nicht selber, sondern
     
  • ist eine individuelle Beratung auf der Prozessebene (Hilfe zur Selbsthilfe)
     
  • begleitet den "Schützling" im Prozess der Problemlösung und
     
  • regt zur Entwicklung eigener Lösungen an

Welcher Ansatz steht im Zentrum des Coachings?

Der Ansatz ist "Hilfe zur Selbsthilfe".

Der Coach übernimmt die Rolle als neutraler Gesprächs- und Interaktionspartner,

  • der dem "Schutzling" den Prozess der individuellen Entwicklung eröffnet, erleichtert und dabei begleitet.
     
  • Zeigt dem "Schützling" Möglichkeiten aber nicht Lösungen und so zur eigenverantwortlichen Problemlösung pusht (Lerneffekt ist Personalentwicklung/Weiterbildung)

In der Regel werden im Voraus mehrer Sitzungen über einen begrenzten Zeitraum vereinbart.

Erkläre den Begriff Mentoring.

Mentoring bezeichnet die Tätigkeit einer erfahrenen Person (Mentorin bzw. Mentor), die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten an eine noch unerfahrene Person (Mentee) weitergibt, um diese in ihrer persönlichen wie beruflichen Entwicklung innerhalb eines Unternehmens zu fördern.

→ Mentoring beschreibt eine Patenschaft zwischen einem jungen und/oder neuen hinzukommenden MA und einer erfahrenen Führungskraft.

Erkläre den Begriff Trainee Programm.

Dies sind Einführungsprogramme für künftige Führungskräfte und dienen den Hochschulabgänger als Berufeinstieg. Sind ein Personalmarketinginstrument und dienen der Positionierung als attraktive Firma auf dem Arbeitsmarkt.

Nenne die wichtigsten Beendigungsformen eines Arbeitsverhältnis.

  • Kündigung
    • ordentlich
    • fristlos
    • Änderungskündigung (mit Kündigung gleichzeitig neuen Arbeitsvertrag, i.d.R. schlechter dotiert)
    • Aufhebungsvereinbarung (im gegenseitigen Einvernehmen aufgehoben)
       
  • natürliche Abgänge
    • Alter
    • Invalidität
    • Tod
       
  • durch befristetes Arbeitsverhältnis

 

Nenne Gründe (Ursachen) welche zu Personalabbaumassnahmen (Personaltrennung) führen.

  • Planungsfehler
     
  • wirtschaftlichen Abschwung (Wirtschaftskrise)
     
  • technologischer Wandel (verbunden mit Rationalisierung)
     
  • Rückgang der Nachfrage
     
  • strategische Neuorientierung
     
  • Reorganisation oder Restrukturierung
     
  • Standortverlagerung oder Betriebsstilllegung

Nenne Abbaumassnahmen mit und ohne Kündigung im Personalabbau.

Abbaumassnahmen mit Kündigung / Entlassung: (harte Massnahmen)

  • Natürliche Fluktuation
     
  • Freiwillige Kündigung forcieren
     
  • Entlassungen
     
  • Frühpensionierungen
     

Abbaumassnahmen ohne Kündigung: (weiche Massnahmen)

  • Zeitsaldi abbauen
     
  • Unbezahlter Urlaub
     
  • Personal temporär ausleihen
     
  • Teilzeitarbeit fördern
     
  • Kurzarbeit
     
  • Interne Versetzungen
     
  • Ausbildungen machen / vorziehen

Welche Massnahmen bestehen beim Personalabbau, bzw. was sind die Abbaumassnahmen?

  • Verzicht auf Neueinstellung
     
  • Beendigung bestehender Arbeitsverhältnisse sogenannte harte Massnahmen

→ werden als harte Abbaumassnahmen bezeichnet = entgültige Trennung vom MA

  • Nutzung natürlicher Fluktuation
  • Förderung freiwilliger Kündigungen
  • Entassungen
  • Frühzeitige Pensionierungen
  • Outplacement

 

  • Änderung bestehender Arbeitsverhältnisse

→ werden als weiche Abbaumassnahmen bezeichnet = Arbeitsverhältnis bleibt bestehen, aber vorübergehend zeitlich verändert

  • Interne Versetzung
    • vertikal
    • horizontal
       
  • Arbeitszeitverkürzung
    • Kurzarbeit
    • Teilzeitarbeit 
    • Abbau von Überstunden und Ferien
    • Förderung von unbezahltem Urlaub
    • Weiterbildung machen / vorziehen

Was versteht man unter vertikaler Versetzung?

Die vertikale Versetzung ist mit einem Auf- oder Abstieg in der Hierarchie verbunden. z.B. einem Kadermitglied wie eine Stelle als gewöhnlicher MA angeboten. 

 

 

 

Was versteht man unter horizontaler Versetzung?

Eine horizontale Versetzung ist ein Stellenwechsel auf der gleichen Ebene.

 

Was ist eine Änderungskündigung?

Darunter versteht man die Kündigung des bestehenden Arbeitsvertrages mit gleichzeitigem Angebot eines neuen Vertrages zu anderen - meistens schlechteren - Bedingungen/Konditionen.

Die Kündigungsart ist nicht auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses ausgerichtet, sondern enthält gleichzeitig ein Angebot, das Arbeitsverhältnis unter anderen Vertragsbedingungen fortzusetzen.

Nenne die 4 Schritte die ein Entlassungsgepräch zu führen ist. Was ist der Unterschied zu einem Vorstellungs- oder Personalbeurteilungsgespräch?

1. Begrüssung

  • Für ungestörten Rahmen sorgen und kurze Begrüssung machen. Dann nach wenigen Worten direkt zur Sache kommen.

 

2. Kündigung aussprechen

  • Direkt und klar die Kündigung aussprechen. Ehrliche Anteilnahme und Mitgefühl zeigen. Keine falschen Hoffnungen machen.

 

3. Reaktion zulassen

  • Kann ein Schock für den MA sein. Gefühle zulassen und Reaktion nicht persönlich nehmen. Keine unbedachten Äusserungen machen.

 

4. Hilfe anbieten und den nächsten Schritt vereinbaren

  • Hilfe anbieten, die vorgängig organisiert wurde, kann Sozialberatung oder psychologisch geschulte Person sein. Dafür sorgen, dass der MA "aufgefangen" wird, wenn er das wünscht. Entlassungsgepräch kurz halten, dennoch bereits jetzt verbindlich ein Folgegespräch abmachen, um weiteres Vorgehen und Details der Kündigung zu besprechen.

 

 

 

 

Was ist unter Outplacement zu verstehen?

MA (i.d.R. freigestelltes Kader) werden nach ihrer Entlassung von einer externen Beratungsfirma betreut, beraten und bei der beruflichen Neuorientierung und Stellensuche mit Rat und Tat unterstützt.

Welche Schritte oder Phasen umfasst die Outplacement Beratung/Betreuung?

Auftragsklärung → Erstgepräch → Coaching Prozess → Feedback

Welche Dienstleistungen/Massnahmen umfasst ein Leistungspaket eines Outplacement-Programm?

  • Standortbestimmung und Entwicklung einer Karrierebilanz
     
  • individuelles Coaching
     
  • Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung
     
  • Professionelles Bewerbungstraining
     
  • Zugang zu Arbeitsmarktinformationen
     
  • Zugang zum Netzwerk des Beraters

Was ist zu beachten bei der Dürchführung von Austrittsgesprächen?

  • Austrittsgespräch ganz am Schluss des Arbeitsverhältnisse durchführen
     
  • sollten von einer neutralen Person (HR-Abteilung) durchgeführt werden
     
  • standarisiertes Vorgehen und identischen Fragen machen die Aussagen vergleichbar und auswertbar
     
  • den austretenen MA über den Zweck des Gesprächs informieren
     
  • beim Gespräch sachlich blieben und "nur" zuhören, keine Stellungnahme oder Kritik 
     
  • Informationen systematisch auswerten
     
  • Erkenntnisse gewichten und in die Verbesserung der HR-Prozesse wie auch in die Arbeit der Linie einfliessen lassen

Nach welchen 2 Dimensionen könnte ein Austrittsfragebogen strukturiert sein?

  • Zufriedenheit über einzelne Themen
     
  • Wichtigkeit der einzelnen für den MA

Nenne die gesetzlichen Grundlagen des Arbeitszeugnis.

OR 330a

  • Rechtsanpruch auf Zeugnis, jederzeit
     
  • Formwahl: Vollzeugnis oder Arbeitsbestätigung

 

OR 328b

  • Informationen in Bezug zum Arbeitsplatz

Nenne die 5 Anforderungen die bei der Erstellung eines Arbeitszeugnis berücksichtigt werden sollten.

1. Wahr

  • Das Zeugnis ist inhaltlich wahr und richtig

 

2. Vollständig (und ausgewogen)

  • Es enthält alle Angaben zur Vermittlung eines Gesamtbildes

 

3. Klar

  • Die Formulierungen sind klar, unmissverständlich.

 

4. Wohlwollend

  • Das berufliche Fortkommen des MA wird nicht unnötig erschwert.

 

5. Individuell (und konkret)

  • Das Zeugnis zeichnet ein individuelles Bild des MA.

Welche Faustregel gibt es betreffend den Anforderungen an die Formulierung eines Zeugnisses?

Wahrheitspflicht steht über dem Wohlwollen

Grund:
Haftung und Schadenersatzpflicht durch den Zeugnisaussteller bei verschweigen von wichtigen Tatsachen, die zu einem Schaden führen können.

 

Welche Verjährungsfrist besteht beim Arbeitszeugnis in der Regel? Gibt es in der Praxis Ausnahmen?

→ während 10 Jahren nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Ausnahme:
Gerichtspraxis im Kt. ZH: 5 Jahre

Welche Struktur (Form und Inhalt) wird in der Regel für das Arbeitszeugnis verwendet?

Der Inhalt des Arbeitszeugnisses:

  • Personalien
    Vorname, Name, Geburtsdatum, Heimatort
     
  • Anstellungsdauer
    bei Zwischenzeugnis: Anstellungsbeginn
     
  • Arbeitsort
     
  • Funktionen
    möglichst klar und für externe verständlich
     
  • Aufgaben
    Aufzählung der Tätigkeiten, Beförderungen und Stellenwechsel, Aus- bzw. Weiterbildungen während der Anstellung (intern und extern)
     
  • Beurteilung der Leistung
    Arbeitsleistung, Arbeitsweise, Fachwissen, Engagement, Quantität und Qualität der Leistung, ev. Loyalität und Führungsqualitäten
     
  • Berurteilung des Verhaltens
    gegenüber Vorgesetzten, Mitarbeitenden, im Team und gegenüber Kunden/Externen
     
  • Austrittsgrund und Schlusssatz

Was ist angesichts der Zeitform bei den Zeugnissen zu beachten?

Das Arbeitszeugnis (Vollzeugniss) ist in der Vergangenheit formuliert, das Zwischenzeugnis in der Gegenwart.