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Psychologie Uni Würzburg Methoden Vorlesung SS und WS
Psychologie Uni Würzburg Methoden Vorlesung SS und WS
Set of flashcards Details
Flashcards | 274 |
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Students | 28 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 10.01.2021 / 07.06.2025 |
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https://card2brain.ch/box/20210110_methoden
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Welche Unterscheidung zw. Verstehen und Erklären bringt Windelband? Welche Kritik wurde daran gebracht?
- Nomothetische Wissenschaft (Ziel: das Finden allgemeiner Gesetze in der Naturwissenschaft), hierzu zählt er auch die Psychologie (vgl. Münsterberg, 1899)--> Erklären
- Idiographische Wissenschaft (Ziel: Analyse konkreter, raumzeitlich einzigartiger Gegenstände in der Geisteswissenschaft --> Partikularaussagen) --> Verstehen
- Kritik: auch Naturwissenschaft macht Partikularaussagen (z.B. über einzelne Planeten/Patienten), auch Geisteswissenschaft macht Allaussagen (z.B. über alle Menschen)
Was sind Kriterien für gute Erklärungen?
- Kohärenz
- Vollständigkeit (Zusatzannahmen nötig?)
- Eindeutigkeit (klar definiert)
- Qualität der Gründe/ Ausschluss von Alternativerklärungen (post-hoc-Rationalisierung oder experimentelle Hypothesenprüfung?)
- Abwesenheit eines Korrelation-Kausalitäts-Fehlschlusses?
- Sparsamkeit (engl. parsimony) (Ockham's Rasiermesser)
Welche zwei Faktoren sind für wissenschaftliche Kritikfähigkeit förderlich?
Fantasie: welche Alternativen (zu Hypothesen/Erklärungen) sind denkbar?
-->meist: unendlich viele
-->damit ist aber jedes Argument/jede Erklärung letztlich angreifbar
Erfahrung: welche dieser Alternativen ist realistisch?
-->Extraktion wirklich relevanter/naheliegender Alternativerklärungen
Welche zwei Dinge werden versucht in der Psychologie zu erklären?
1. Events (Ereignisse, Phänomene, meist verallgemeinert als „Effekte“)
2. Capacities/Dispositions/Faculties (Fähigkeiten/Vermögen/Dispositionen)
aber: Effekte werden typischerweise „entdeckt“, und daraufhin werden dazugehörige Fähigkeiten (die oft nicht eigens „entdeckt“ werden müssen, sondern in Sprache über Mentales bereits angelegt sind) erklärt
Wie funktioniert die funktionale Analyse nach Cummins (Erklärungen in der Psychologie)? Was hat er weiterhin zum typischen Forschungsprozess beobachtet`?
- Zergliederung der Disposition in Unterfunktionen bzw. Komponenten mit einfacherer Struktur (z.B. Verhalten als Aufgabenbearbeitung: Stimulusverarbeitung, Reaktionsauswahl, Reaktionsausführung)
- Teile distinkt und weniger komplex
- meist auf der Basis logischer Analyse (rein analytisch)
Forschungsprozess: Effekt wird empirisch gefunden--> Erklärung (how possibly) wird postuliert (= Theorie)--> Ableitung von Hypothesen, um Theorie zu testen--> "hypothetico-deductivism"
Welche vier Erklärungstypen gibt es in der Psychologie?
- Belief-Desire-Intention-(BDI-)Erklärungen
- Quasi-mechanistische Verarbeitungssysteme mentaler Repräsentationen (konzeptionell/komputational)
- 2.1 mechanistische Modelle
- 2.2 konnektionistische Modelle
- 2.3 mathematische Modelle
- Neurowissenschaftliche Erklärungen
- Evolutionäre Erklärungen
Was sind Anwendungsfelder des BDI-Erklärungstypus in der Psychologie?
- „common sense“-Psychologie
- Psychoanalyse (Besonderheit: Menschen können sich bzgl. Introspektion irren)
- Sozialpsychologie
- „höhere“ Kognitionspsychologie (z.B. Problemlösen, sprachliche Denkprozesse etc.)
Was sind Charakteristika und Probleme des BDI Ansatzes?
Charakteristika:
- impliziert Interaktionen (selten explizit) zwischen Beliefs (Prämisse, Weltwissen), Desires (Motive, Ziele) & Intentions (Pläne zur Zielerreichung)
- meist an Bewusstsein gekoppelt
Probleme: Mapping auf Hardware (Gehirn): Nichts im Gehirn scheint diesen „Dingen“ zu entsprechen: Unüberwindbare (erkenntnistheoretische) Brücke zwischen mentalen Repräsentationen und Gehirn (sog. „Leibniz gap“)
Was sind typ. Anwendungsfelder, Charakteristika und Probleme bei Verarbeitungssystemen mentaler Repräsentationen? (Erklärungen in der Psychologie)
typ. Anwendungsfelder: Basale kognitive Prozesse (Gedächtnis, Aufgabenbearbeitung/Verhaltenssteuerung, motorische Kontrolle, Wahrnehmung etc.)
Charakteristika:
- sprachliche Analyse unter Rückgriff auf begrifflich geschärfte "folk psychologie" (BDI)
- Bewusstsein spielt keine Rolle
- zentrale Rolle von Repräsentationen (amodal- abstrakt oder modalitätsgebunden)
Probleme:
- Schwierigkeit Explanans und Explanandum unabhängig voneinander zu spezifizieren
- keine Entsprechung in Hardware
- selbst perfekte Modullieren garantiert icht, dass Modell materieller Implementation entspricht
Was sind mechanismus-artige Erklärungen/Modelle?
- konzeptionell oder komputational
- „Mechanisms are entities and activities organized such that they are productive of regular changes from start or set-up to finish or termination conditions“
- entities: Repräsentationen, activities: mentale Prozesse; organization: kogn. Architektur; start: input; finish: output
- Idee: Mechnismus unterliegt einem Effekt
- Probleme: Wahrheitsgehalt nicht angestrebt, unrealistisch oder niemals überpprüfbar--> "Leibniz gap" zw.. mentalem und Physischem
Was besagt das Erklärungsmodell des Konnektionismus?
typ. Anwendungsfelder: basale kogn. Prozesse, v.a. Lernen
Charakteristika: "the best model for the brain is the brain itself" --> Bewusstsein spielt keine Rolle (Repräsentationen als "neuronale units"
Probleme:
- Leibniz Gap nur scheinbar eliminiert, da kein neuronales Netz so real implementiert sein könnte
- Funktioniert, aber wie ist nicht erklärt
- Schwierigkeit adäquate Trainingssets (inputs) zu definieren
Was sind mathematische Modelle (Erklärungen in der Psychologie)?
Bsp.: diffusion models
Anwendungsfeld: 2AFC (zweo-alternative forced choice)/ Diskrimination
Charakteristika: kann RT- und Fehlerverteilungen mit wenigen Parametern modellieren (Evidenzakkumulation & Antwortschwelle)
Probleme:
-unklar, was angestrebt wird (mechanistisch oder rein mathematisch?)
- Erklärt das Model die Daten?
- Zufallsprozsse im Explanans sind eig. eine Kapitualtion der Erklärung
Was sind Neurowissenschaftliche Erklärungsansätze in der Psychologie? (Anwendungsfelder, Charakteristika, Probleme)
Anwendungsfelder: neuronale Prozesse, die Kognition unterliegen (Physical stance)
Charakteristika:
- Ordnungsprinzipien (Lokalisation, Vernetzung, Aktivierungsabfolge, Synchronizität)
- Bewusstsein spielt keine Rolle
Probleme:
- psychologisches Wissen durch andere Erklärungsansätze als Voraussetzung
- mind cannot simply be read off the brain
- reverse inference
- Leibniz Gap von der anderen Seite (keine Aussagen über Mentales möglich?)
-->plausible Modelle unbedingt besser als unplausible?
Was sind Evolutionäre Erklärungsansätze in der Psychologie? (Anwendungsfelder, Charakteristika, Probleme)?
Anwedungsfelder: soziale Prozesse, Geschlechter, kogn. Fertigkeiten, Wahrnehmung, biases (post-hoc?)
Charakteristika:
- relevante Konzepte im Explanans: Vererbung, Variation (MUtation), Selektion/ Fitness
- Bewusstsein spielt keine Rolle
- Dispositionen als Adaptationsresultat
- Vorhersagen über Prävalenz best. Effekte
Probleme:
- erklärt eher warum, als wie (vgl. andere Erklärungsansätze)
- Testbarkeit schwierig/ unmöglich?
- just about anything you find, you can make up some story for it”
- Lösung: Testen von Vorhersagen, deren Gültigkeit noch nicht bekannt (also Abkehr von post hoc- Rationalisierungen)
- Gefahr Sozialdarwinismus
Wie definiert man einen Zufall in der Wissenschaft?
- Wenn ein Ereignis (typischerweise aufgrund der Komplexität der Einflussfaktoren) nicht erwartbar/ berechenbar ist
- Bspw. welche Zahl beim Würfeln oben liegt
- Ereignis unerwartet und für uns bedeutsam --> 2 subjektive Momente: Unwissenheit und Interesse
- Beispiel: Welche Zahl beim Würfelspiel oben liegt vs. welche Seite eines zu Boden gefallenen Brühwürfels oben liegt
Welche Unterarten von unerwarteten Ereignissen (Unwissenheit/ Zufall) unterscheidet man?
- vor dem Hintergrund meiner Pläne unerwartet
- pos. (verdient vs. unverdient)
- neg. (empfundener Machtverlust)
- allgemein unerwartet
- gut begründete Erwartung (a.durch Wissenschaft & experimentelle Methoden Zufallsreduktion durch isolierte Bedingungsvariation & SV-Kontrolle, subjekt. Moment; Zufall in Wissenshaft als "noch unerklärtes"; b. durch antike Weisheit--> persönliches Interesse an nicht beeinflussbaren Variablen reduzieren, bspw. Tod)
- gebiaste Erwartung (Schwierigkeit fehlende Zsmhänge einzusehen; retrospektiver bias-> im Nachhinein scheint alles "geplant", post-hoc, fundamentaler Attributionsfehler (intern>extern) ->Unterschätzung des Zufalls)
Wie hängen Zufall und Willensfreiheit zusammen?
Interne vs. externe Ursache: „Warum ich krank wurde …“
1: Kettenraucher -> kein Zufall, da „Ich“ schuld
2: Angehustet werden -> Zufall, da „Ich“ machtlos
Annahme der Willensfreiheit führt dazu, im Fall 1 keinen Zufall zu entdecken! ->Müssten Zweifler am freien Willen auch in Fall 1 „Zufall“ sehen?
Fazit: Willensfreiheit & Zufall hängen eng zusammen! (Annahme der Willensfreiheit führt zu verzerrten Attributionen)
Was für Wahrheitstheorien gibt es in der Wissenschaft?
- Korrespondenztheorie (Übereinstimmung Denken und Sache (Realität), Aristoteles, Thomas von Aquin)
- Abbildtheorie (Wittgenstein; Sprache bildet Sachverhalte in der Welt ab)
- Redundanztheorie (Frege, Ramsey;wahr sind Sätze, bei denen es redundant ist zu behaupten, dass sie wahr sind)
- Performative Theorie (Strawson; Wahrheit einer Aussage behaupten heißt, eine Möglichkeit in eine Wirklichkeit (Behauptung) zu überführen)
- Semantische Theorie (Tarski, Unterscheidung von Objekt- und Metasprache--> "Schnee ist weiß" ist wahr, wenn Schnee weiß ist)
- Kohärenztheorie (Neurath, Quine; Aussage lässt sich widerspruchfrei in ein Satzsystem einfügen, jeder Satz weist auf gesamtes Gefüge (Theorie) hin (Holismus))
- Pragmatismus (Wahrheit im Zusammenhang mit praktischer Nützlichkeit)
- Konsenstheorie (Habermas; Wahr ist ein Satz, wenn Geltungsansprüche diskursiv eingelöst werden können)
- Gebrauchstheorie (später Wittgenstein; Die Bedeutung des Begriffs „wahr“ erschließt sich aus dem Gebrauch des Wortes in verschiedenen Kontexten)
- Satzwahrheit vs. Sachwahrheit (Hegel, Heidegger; „ein wahrer Freund“)
Wie könnte man Wissenschaftstheorien unterteilen?
anhand ihrer Richtungen: logischer Empirismus, kritischer Rationalismus, wissenschaftstheoretischer Strukturalismus
anhand ihrer Prinzipien: Metatheorien vs. Methodologien; aprioristisch vs. quasi-empirisch
anhand ihrer Aufgaben: bspw. systematische Rekonstruktion von Theorien der EInzelwissenschaften, Nachweis von Unklarheiten etc.
Was ist Induktion und was Deduktion?
Induktion (z.B. Mill): Schluss vom Einzelnen aufs Allgemeine
Dieser Schwan ist weiß, jener Schwan ist weiß usw. Also: Alle Schwäne sind weiß (kein logisch zwingender Schluss, vgl. D. Hume)
Deduktion: Schluss von Allgemeinen aufs Einzelne
Wenn es stimmt, dass alle Schwäne weiß sind, dann ist auch jeder einzelne Schwan weiß (logisch zwingend, vgl. H-O-Schema)
Was besagt der Logische Empirismus? Welche Annahmen macht er? Was sind Probleme?
Gesetze (Aussagen über Regularitäten) werden als Verallgemeinerung einzelner Tatsachen per Induktion gewonnen und durch Feststellung weiterer Geltung bestätigt:
--> „Empirische Verifikation“ (anfangs)
--> „Bestätigung“ (engl. confirmation) (später war er also etwas vorsichtiger…)
Annahmen:
- Sinnvolle wissenschaftliche Aussagen: analytische oder synthetische Sätze
- letztere logisch ableitbar
- Zweisprachenkonzeption--> Theorie-Empirie (Beobachtungsbegriffe als Kurzzsmfassung der Experimentresultate)
Probleme:
- Induktionsprinzip nicht logisch begründbar
- Ziehung aus endlicher „Phänomenmenge“ unter Annahme der Gleichwahrscheinlichkeit (gamblers fallacy)
- Willkürlichkeit der Forschung ohne Theorieleitung
- Begriff der Verifizierbarkeit problematisch wegen Induktionsproblem
Vergleiche Carnaps (logischer Empirismus) frühere und spätere Aussagen!
früher: Aussagen über Gegenstände müssen sich übersetzen lassen in Aussagen, die von eigenen Wahrnehmungen spricht (Problem: subjektive Erlebnisinhalte nicht nachprüfbar)
später: Erkenntnis gründet auf Protokollsätzen bzgl. raum-zeitlich identifizierbarer Gegenstände/Ereignisse (Physikalismus)
--> alle psychologischen Sätze sind prinzipiell umformulierbar in physikalische Sätze (vgl. Behaviorismus)
Was besagt der kritische Rationalismus (Popper)? Was waren seine Annahmen und Probleme?
- Wissen als Sammlung fehlgeschlagener Falsifikationen --> Skeptizismus
- keine theoriefreien Beobachtungssätze möglich --> Theorie immer als Basis
- Basissätze (statt Protokollsätze), auf die sich per Konvention geeinigt wird
- Falsifizierbarkeit von Sätzen als Sinnkriterium
- wissenschaftliche Sätze nie verifizierbar (da Allsätze)
- maximale Falsifikationsbemühung der Forscher
- Hypothesen brauchen Zusatzannahmen
- Bezug der Begriffe in Theorien zu wirklich vorhandenen Sachverhalten (Realismus) (aber: diese Annahme nicht falsifizierbar)
Probleme:
- Ein Forscher, der so vorgehen würde, dass er aus seiner Theorie eine empirische Vorhersage deduziert und testet, hätte zu viele Freiheitsgrade
- Lösung: es müssten immer mind. 2 theoretische Annahmen zu unterschiedl. empirischen Vorhersagen kommen--> beide müssen plausibel sein, damit Studie nicht trivial wird
Was beschreibt eine "Immunisierung" einer Theorie?
Theoretisch genügt ein Gegenbeispiel, um ein Gesetz (oder generell einen Allsatz) zu falsifizieren
Faktisch ist das in den empirischen Wissenschaften nicht so einfach, da man stets diskutieren kann, ob das Gegenbeispiel auch als solches „zählt“ (genau dann spricht man von der Gefahr einer Immunisierung der Theorie)
Welches Problem haben singuläre Behauptungssätze?
Basissätze (Popper) bzw. Beobachtungssätze (Schlick) bzw. Protokollsätze (Carnap)
Sind dies wirklich unbezweifelbare, absolut sichere Tatsachenaussagen?
Problem: Singulärer Satz könnte sein: „Das Blatt gehorcht nicht der Schwerkraft“ -> Wäre aber eine theorieabhängige Beschreibung
Popper: Einigung von WIssenschaftlern auf best. Basissätze
Welche Annahmen machte der Wissenschafttheoretiker Paul Feyerabend?
- Schüler von Popper
- theorieunabhängige Beschreibungen nicht möglich --> Poppers erkenntnistheoretischer Ansatz nicht haltbar
- keine Wahrheit, sondern selbst konstruiert; Falsifikation gar nicht möglich
- Vorwurf des Dogmatismus gegen Poppers Falsifikationismus
- Kernprinzip der logisch-deduktiven Ableitung von Hypothesen bei Popper unsinnig --> Wissenschaft verläuft de facto nicht so
Welche Annahmen machten die beiden Wissenschaftstheoretiker Lakatos und Sneed jeweils?
Lakatos (1970):
- Empfehlung zur Änderung der Hilfshypothesen, nicht des Theoriekerns (d.h. er empfiehlt explizit eine Theorieimmunisierung; entgegen Popper)
- Forschungsprogramm sollte erst bei Konkurrenzprogramm mit höherem explanatorischem Gehalt aufgegeben werden
Sneed (1971):
- Grundelemente von Theorien sind ohne empirischen Gehalt, stattdessen analytisch (stellen Vokabular/Metaphorik zur Verfügung)
- Theorien gar nicht veri-/falsifizierbar (= empirische Immunität)
- Ziel der Forschung: Erweiterung der Anwendungsbereiche, Einführung neuer Theorieelemente etc.
- Zirkelschluss als Hinweis auf Analytizität des Theoriekerns, der hier aber nicht als „verwerflich“ gesehen wird
Welche mengentheoretischen Formulierungen macht der Strukturalismus?
- Sneed Strukturalismus: Grundelemente von Theorien sind ohne empirischen Gehalt, stattdessen analytisch
- Theoriekern (analytisch, nicht falsifizierbar, immunisiert) + Anwendungen in der Empirie (= Menge der Partialmodelle)
- Menge der intendierten Anwendungen (Ausdehnung = empirischer Fortschritt)
- Menge der paradigmatischen Anwendungen
- Menge aller erfolgreichen Anwendungen (= empirischer Gehalt einer Theorie)
Was sind Implikationen des Strukturalismus?
- Strukturalismus: Grundelemente von Theorien sind ohne empirischen Gehalt, stattdessen analytisch; Theorien gar nicht veri-/falsifizierbar
- Implikationen:
- externe Validität hier kein Gütemerkmal
- Inferenzstatistik macht also keinen Sinn, da kein Schluss auf Grundgesamtheiten
- Ziel: zeigen, inwieweit best. Hypothese auch für ausgewählte SP gilt --> Heuristik zur Entscheidungsfindung (statt Generalisierung)
- Achtung: keine Verbindung zum psychologischen Strukturalismus (Wundt)
Welche Annahmen macht T. Kuhn in seiner Soziologisch-geschichtliche Analyse des Wissenschaftsprozesses?
- Theorien werden nicht durch objektiv bessere ersetzt
- Theorien lösen sich eher ab wie Modeströmungen
- Theorien sind oft inkommensurabel (und somit gar nicht empirisch gegeneinander testbar)
- Phasen der „Normalwissenschaft“ werden abgelöst durch wissenschaftliche „Revolutionen“ (neue Strömung mit neuen Fragen, Methoden, Begriffen)
Was meint T. Kuhn mit dem Pradigmenwechsel in der Wissenschaft?
- Theorien von Kuhn als Paradigma spezifiziert (schwammig) --> "alles worüber in einer Wissenschaftsrichtung Konsens besteht"
- Bsp.: Mechanik-Gleichung als Paradigma zur Lösung des Problems, wie Kugel auf schiefer Ebene rollt
- heute: Verwendung von Paradigma in der Psychologie: typische Versuchsanordnung oder allgemein theoretische Glaubensrichtung
Aus welchen Bestandteilen besteht eine Nominaldefinition?
Definiendum = zu bestimmender Begriff
Definiens = der Begriff, der es bestimmt
Wie wird die Methode genannt, bei der Gehirnaktivität direkt auf der Hirnrinde gemessen wird?
Elektrokortigographie
Nach dem Modell von Findlay & Walker gibt es 5 Level der okulomotorischen Steuerung, welche sind das?
- Motor command
- Movement Decision
- Automatic
- Automated
- Voluntary