Kapitel 01

Einführung in die vegane Ernährung und Wissenschaft

Einführung in die vegane Ernährung und Wissenschaft


Kartei Details

Karten 60
Sprache Deutsch
Kategorie Ernährung
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 09.01.2021 / 13.01.2021
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Was versteht man unter Autoritätsfehlschluss?

Dabei werden z.B. Experten eines bestimmten Fachgebiets aufgrund eines übertriebenen Autoritätsglaubens auch in anderen Lebens- und Fachgebieten als stützende Begründung bei der Argumentation angefürt.

Was ist ein Analogiefehlschluss?

Beim Analogiefehlschluss werden Sachverhalte aus unterschiedlichen Lebens- und Fachgebieten verglichen, Ähnlichkeiten festgestellt und Ergebnisse von einem auf das andere Gebiet übertragen.

Was ist ein Performance-Bias?

Systematische Unterschiede in den Interventionen.

Bsp. In einer Studie untersuchen Wissenschaftler die Gewichtsabnahme nach 4 Wochen vegetarischer Ernährung. Die körperliche Aktivität während der Studie wird dabei nicht protokolliert.

Was ist ein Attrition-Bias?

Systematische Unterschiede zwischen Untersuchungs- und Kontrollgruppe durch Studienabbrecher. (Es brechen mehr Teilnehmer in der Untersuchungs- als in der Kontrollgruppe ab)

Was ist ein Beobachtungs-Bias?

Systematsiche Unterschiede in der Bewertung der Studienergebnisse. 

Bsp. In einer Studie über vegane Ernährung behandelt der Studienleiter (ein Arzt, der sich selbst vegan ernährt) die Studienteilnehmer unterschiedlich. Er stellt z.B. suggestive Fragen, die den vorteil der veganen Ernährung herausstellen. Das kann u.U. die Ergebnisse verzerren.

Was ist ein Detektions-Bias?

Hierbei geht es um eine (mögliche) Verzerrung aufgrund dessen, dass die Erfassung bzw. Messung der Ergebnisse durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann, z.B. durch Erwartungen der Studienteilnehmer oder des Studienpersonals oder die verwendeten Messmethoden.

Was ist ein Bestätigungs-Bias?

Beispiel: Für eine systematische Übersichtsarbeit werden nur Publikationen ausgewählt, die mit den eigenen Ergebnissen in Einklang stehen.

Die Bewertung von Publikationen bleibt in gewissem Masse immer Subjektiv. Was kann dir dabei helfen Publikationen besser und schneller einzuordnen?

Eine einheitliche und zeitsparende Strategie sind z.B. Evidenzhierarchien und (individuelle) Checklisten.

Nach einem Evaluierungsschema der WHO werden verschiedene Härtegrade zur Bewertung der Evidenz vergeben:

  • überzeugende Evidenz
  • wahrscheinliche Evidenz
  • mögliche Evidenz
  • unzureichende Evidenz

Mögliche Experten Checklisten gibt es z.B. von:

  • Cochrane Collaboration
  • Consort-Checkliste
  • Prisma-Checkliste

Welche Gründe gibt es, warum zwei Studien zum gleichen Thema zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen können?

  • Zu fast jedem Thema gibt es, auf Basis unterschiedlicher Erfahrungen, unterschiedliche Meinungen und Interessen, die für oder gegen etwas sprechen
  • Wissen ist veränderlich und hat dadurch Prozesscharakter. D.h. es kann geprüft, ergänzt, erweitert und widerlegt werden. Der aktuelle Stand der Wissenschaft spiegelt nur vorläufige Wahrheiten (IST Zustand) wider
  • Wissenschaftliche Studien können unterschiedliche Qualität und Aussagekraft haben, die u.a. vom Studientyp abhängig sind (z.B. Qualitätskriterien der Wissenschaft)
  • Studien werden mit unterschiedlicher Methodik durchgeführt: Faktoren, wie Fallzahl, Störfaktoren und Verblindung, können das Studienergebnis beeinflussen
  • Ausserdem gibt es potentiell Fehler (z.B. Bias oder Fehlschlüsse), die das Studienergebnis beeinflussen können

Was bedeutet Verblindung bzw. Doppel-Verblindung?

Verblindung bedeutet, dass die Teilnehmer einer Studie nicht über die Gruppenzugehörigkeit und Behandlung bescheid wissen, damit die Studienteilnehmer ihr Verhalten nicht ändern.

Doppelt-verblindet wäre, wenn z.B. der behandelnde Arzt auch nicht Bescheid weiss.

Wieviel Flüssigkeiten sollte ich täglich zu mir nehmen? Wie viel Calzium sollte das Wasser idealerweise ca. haben?

(Referenzmengenangabe, die sich auf eine Aufnahme von etwa 2000 kcal bezieht)

Etwa 1,5 Liter Wasser und andere alkoholfreie, energiearme Getränke

Zu empfehlen sind Calziumreiche Mineralwasser mit >400 mg Ca/L.

Wieviel Obst und Gemüse sollte ich täglich zu mir nehmen?

(Referenzmengenangabe, die sich auf eine Aufnahme von etwa 2000 kcal bezieht)

  • Mindestens 3 Portionen Gemüse, entspricht etwa 400 g/Tag
  • Mindestens 2 Portionen Obst, entspricht etwa 250 g/Tag

Wieviel Vollkorngetreide und Kartoffeln sollte ich am Tag zu mir nehmen?

(Referenzmengenangabe, die sich auf eine Aufnahme von etwa 2000 kcal bezieht)

Die Empfehlung liegt bei drei Portionen täglich und sind eine sehr wichtige Energie- sowie Proteinquelle.

Eine Portion entspricht z.B.

  • 3 Scheiben Vollkornbrot
  • 125 g Vollkornnudeln (Trockengewicht)
  • 75 g Reis (Trockengewicht)
  • 3 mittelgrosse Kartoffeln

Wieviel Hülsenfrüchte sollte ich täglich zu mir nehmen?

(Referenzmengenangabe, die sich auf eine Aufnahme von etwa 2000 kcal bezieht)

Mindestens eine Portion Hülsenfrüchte (ca. 50 g roh) oder andere äquivalente Proteinquellen wie 

  • ca. 100 g Tofu/Tempeh/Seitan oder Lupinenprodukte

Wieviel an Milchalternativen sollte ich täglich zu mir nehmen?

(Referenzmengenangabe, die sich auf eine Aufnahme von etwa 2000 kcal bezieht)

Etwa 1-3 Portionen (jeweils ca. 100-200 g) Soja-, Getreide-, Nussdrink oder Joghurt Alternative ergänzen die Proteinversorgung.

Wieviele Nüsse und Samen sollte ich täglich zu mir nehmen?

(Referenzmengenangabe, die sich auf eine Aufnahme von etwa 2000 kcal bezieht)

Nüsse und Samen liefern vollwertige Fette und können in Mengen um 30-60 g konsumiert werden.

Wieviel pflanzliche Öle und Fette sollte ich täglich zu mir nehmen?

(Referenzmengenangabe, die sich auf eine Aufnahme von etwa 2000 kcal bezieht)

Z.B. Pflanzenöle, Margarine, Pflanzensahne in einer Menge von ca. 2-3 Esslöffel, davon ein Esslöffel DHA angereichertes Pflanzenöl ergänzen die Versorgung mit essentiellen Fettsäuren.

Welche Nährstoffe gelten laut DGE als potentiell kritische Nährstoffe?

Protein, langkettige n3-Fettsäuren, Vitamine (Riboflavin, Vitamin D) und Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen).

Bei veganer Ernährung zusätzlich vor allem Vitamin B12.

Was sind mögliche Gründe für eine vegane Ernährung?

  • gesundheitlich (gute Nährstoffversorgung, vollwertige pflanzl. Lebensmittel, schonende Zubereitung)
  • ethisch (Identifikation mit Werten, wie Mitgefühl für Lebewesen und Vermeidung von Tierleid)
  • ökologisch (Nachhaltigkeit, Umweltschutz)
  • religiös (Buddhismus, Jainismus)
  • sozial (Streben nach sozialer Gerechtigkeit - es können mehr Menschen ernährt werden)

Welches gesundheitliches Potential bringt eine vollwertige pflanzliche Nahrung?

Das hohe Gesundheitspotential liegt vor allem in der hohen Nährstoffdichte, bei gleichzeitig geringer Energiedichte.

Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel enthalten zudem viele gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe (z.B. Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine) und nur geringfügig potentiell problematischere Inhaltsstoffe (z.B. gesättigte Fettsäuren)