Ausführen medizinal-technischer Verrichtungen
MTK VISP Teil 2
MTK VISP Teil 2
Kartei Details
Karten | 298 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 07.12.2020 / 03.03.2021 |
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Definition Sondenernährung
Sondenernährung ist eine Form der künstlichen Ernährung durch Zufuhr breiiger oder flüssiger Nahrung durch eine Magensonde oder eine Dünndarmsonde (Duodenal- Jejunalsonde)
Wann wird Nahrung per Sonde zugeführt?
Wenn der Klient auf natürliche Weise nicht Nahrung aufnehmen kann
Ziel der Sondenernährung
- mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgen
- Ulkusprophylaxe ( Vorbeugung Magengeschwüre)
- verhindert Keime und Toxinen aus dem Verdaungstrakt in den Blutkreislauf zu gelangen
Rechtliches Sondenernährung
Sondenernährung ist eine therapeutische Massnahme, welche die Einwilligung des Kunden erfordert
Bei psychischen Erkrankungen wie Anorexia nervosa (Magersucht) kann eine Zwangsernährung durchgeführt werden
Indikationen für Sondenernährung
- Onkologie ( bei Tumorerkrankungen)
- Geriatrie /Neurologie ( Demenzerkrankungen, Schlaganfallpat)
- Gastroenterologie (Erkarnkungen des Magendarmtrakts, Entzündungen, chronisches Erbrechen/Durchfall)
- Intensivmedizin (z. B. Schädelhirntrauma, Sepsis, eingeschränkter Bewusstseinszustand)
- Pädiatrie ( Kinder mit Behinderungen , Babys mit fehlendem Saugreflex, Stoffwechselstörungen)
- Chirurgie (um das Operationsgebiet zu schonen oder bei Frakturen/ Verletzungen im Kiefer/Gesicht)
- Psychiatrie (Essstörungen)
Zugangsmöglichkeiten einer Sonde
Transnasal: über die Nase
Perkutane Sonde: über die Bauchdecke
oder bei Säuglingen durch den Mund um die Nasenatmung nicht zu behindern
Duodenum
1. Teil des Dünndarms ( Zwölffingerdarm) hier entstehen oft Magengeschwüre
Jejunum
2. Teil des Dünndarms ( Leerdarm)
Wann wird eine transnasale Sonde gelegt
Bei kurzfristiger oder unklarer Ernährungsdauer
gastral
den Magen betreffend
perkutane Sonde
langfristige Ernährungsdauer, durch die Bauchdecke
wichtige Nährstoffe die die Sondennahrung enthält
- Kohlenhydrate
- Eiweisse
- Fette
- Vitamine
- Spurenenlemente
- Mineralstoffe
Hochmolekulare Sondennahrung
enthält Nahrungsbestandteile in ihrer ursprünglichen Form. Diese müssen vor der Resorption vollständig verdaut werden. Diese Art eignet sich nur für Klienten deren Verdauung und Stoffwechsel noch uneingeschränkt funktioniert
Niedrigmolekulare Sondennahrung
Bei dieser Form sind die Nährstoffe schon aufgespalten (vorverdaut) und erfordern eine geringe Verdauungsleistung um vom Darm aufgenommen zu werden und sind somit für Klienten mit eingeschränkter Verdauungsfunktion
Hygiene Sondenernährung
Klienten die per Sonde ernährt werden, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko auf Grund ihrer Krankheit oder Unterernährung. Deshalb ist eine aseptische Arbeitsweise Voraussetzung im Umgang mit der Sondenernährung. Vor jeder Manipulation am Überleitungssystem muss eine hygienische Händedesinfektion vorgenommen werden.
Aufbewahrung und Verabreichung Sondennahrung
Die Nahrung wird in der ungeöffneten Verpackung bei Raumtemeratur gelagert
Sie wird wie bei einem Medikament auf die 6 R Regel überprüft
Eine geöffnete Flasche wird im Kühlschrank max. 24h aufbewahrt, bei Raumtemp. max. 8 Stunden
Das Zusatzmaterial.(Sondenspritzen, Ablaufbeutel) werden nach 24 Stunden gewechselt
Aufbauschema Sondennahrung
Der Kostaufbau erfolgt standartmässig nach Schema:
1. Tag 1000ml
2. Tag 1000ml
3. Tag 1500ml
Die Nährlösung wird dabei kontinuerlich über 20 Stunden verabreicht, sofern der Klient den Aufbau gut verträgt. Falls Nausea Völlegefühl oder Diarrhoe auftreten, muss der Aufbau langsamer erfolgen.
Charriere
Der Durchmesser -einer Sonde wird so angegeben. Eine Charriere=1/3mm
Bei Erwachsenen 8-15 Charriere
Sondenlänge
Je nach Alter zwischen 32-250cm
Lagekontrolle der Transnasal Sonde
Vor Verabreichung der Nahrung/ Medikamente oder mind. 1mal innert 24h
Damit wird verhindert, das die Sondenspitze nach oben in die Speiseröhre verrutscht, was bei Verabreichung von Nahrung die Aspirationsgefahr erhöht
Zunächst wird die Sondenmarkierung überprüft
Mit einer violetten 60-100ml Sondenspritze kann Magensaft aspieriert unf ggf. auf Indikatorpapier getestet werden oder alternativ mittels Insufflation von Luft mit abhören mit dem Stetoskop drei Ferngerbreit unterhalb der Sternumspitze, ein blubberndes Geräusch soll zu hören sein
Sondomat
Verabreichung über eine Pumpe. Es kann Menge und Laufgeschwindigkeit und Dosierung eingestellt werden und läuft dann automatisch. Auch boluseinheiten können eingestellt werden.
Kontiungierliche Verabreichung
die Nahrung fliesst über mehrere Stunden ein. Maximal 20h, damit der Magen-Darm-Trakt mindestens 4h Zeit hat sich zu erholen. Währen dieser Zeit wird der Magenihnalt durch die Bildung von Magensaft wieder sauer. Durch diese Säure werden Keime abgetötet und das Infektionsrisiko vermindert.
Meist wird zu beginn der Sondenernähurng die Kuntiungierliche Abgabe gewählt, um einen Kostaufbau zu ermöglichen
Bei duodenal - oder jejunalliegenden Sonden wird die Nährlösung grundsätzlich kontiungierlich abgegeben, weil die Reservoirfunktion des Magens fehlrt.
Bolus- Verabreichung
diese Form ist der natürlichen Nahrungsaufnahme am ähnlichsten. Sie eignet sich auch gut als Ergängzung zur oralen Aufnahme. Ist mittels Schwerkraft oder auch per Sondomat möglich
3-5 Einzel Boli werden auf den Tag verteilt. Zu Beginn wird 100ml/10Min eingelassen. Bei guter Verträglichkeit 100ml/5Min
Vorteil: die Klienten sind zwischen den Abgaben nicht an Überleitungssyteme und Behälter angeschlossen. Kann von Klienten oder Angehörigen durchgeführt werden.
Nachteil: Erfodert mehr Zeit
Temperatur Sondennahrung
Die Nahrung wird bei Raumtemperatur verabreicht. Falls sie kühl gelagert wurde, im Wasserbad (nicht über 40°) erwärmen
Zu kalte Nahrung führt zu erhöhter Peristaltik (Darmtätigkeit) und kann Durchfall und SZ verursachen
Duodenal und Jujenal liegende Sonden Lageüberprüfung
Die Lage kann nicht durch uns kontrolliert werden. Bei Unsicherheit ob das die Lage nicht korrekt ist muss ein Kotrollröntgen gemacht werden
Refluxkontrolle
Tretten bei neuen Sonden und nach Verabreichung der Nahrung Symtome wie Übelkeit und Aufstossen auf muss eine Refluxkontrolle gmacht werden
Die Nahrungszufuhr wird 30 Minuten unterbrochen und die Sonde mit einem Ablaufbeutel verbunden oder alternativ wird mit einer Sondenspritze Mageninhalt aspiriert. bei Mengen bis 100ml wird dies über die Sonde zurückgegeben. Bei Mengen über 200ml wird dies dokumentiert und dem Arzt mitgeteilt.
Bei kleinen Sonden ist eine Aspiration des Mageninhalts nicht möglich, daher den Klienten beobachten und nach Wohlbefinden erkundigen
Verabreichung Sondenkost was gilt vor und nach der Verabreichung zu beachten?
- Während und mind. 30-60Min. nach Verabreichung möglichst aufrechte Positon mind. 30° dies dient der Reflux und Aspirationsprophylaxe. Falls Oberkörper erhöht nicht machbar, Seitenlagerung
- Vor und nach Verabreichung der Nahrung Sonde mit 10-20ml Wasser oder Mineralwasser ohne Kohlensäure spülen( dies um die Durchgänigkeit zu prüfen und Rückstände zu entfernen) nie mit etwas anderem spülen, das dies zu Ausflockung der Sondennahrung und Ablagerungen und Verstopfungen der Sonde führen kann. Zuckerhaltiges kann die Sonde verkleben
Überwachung Sondenernährung
- Lageüberprüfung vor jeder Abgabe von Nahrung und Medikamenten
- mit Sondomat muss die Einlaufgeschwindikgeit und die Oberkörperhochlagerung bzw. Seitenlagerung überprüft werden
- die Dichtigkeit der Verbindungsstellen
- Klienten wahrnehmen und nachfragen ob Anzeichen der Unverträglichkeit wie Nausea, Aufstossen, Völlegefühl Diarrhoe
Dokumentation Sondenernährung
- Die Menge
- Einlaufsgeschwindigkeit
- Befinden des Klienten
- allfällige Probleme und getroffene Massnahmen
Ursachen für Nause, Aufstossen und Emesis bei Sondennahrung.
- meist zu rasche Verabreichung der Nahrunng. Die Magen- Darmwand wird überdehnt
- pathologische Grunderkrankungen
- gestörte Magenentleerung
Ursachen für Aspiration bei Sondenernährung
- währen Ernährung nicht mit erhöhtem Oberkörper gelagert
- zu grosse Nahrungsmengen innert kurzer Zeit (Bolusverabreichung)
- Magenentleerungsstörung
- Überdehnung des Magens kann zu Reflux und Aspiration führen
- Fehllage der Sonde nach oben bedeutet erhöhte Aspirationsgefahr
Urasache für Diarrhoe bei Sondenernährung
- zu kalt verabreichte Sondennahrung
- zu grosse Mengen
- infektion des Magen- Darmtrakts
- Grunderkrankungen des Verdauungstrakts
- Nebenwirkungen bestimmter Medikamente
- Nahrungsfaserreiche Sondennahrung
Ursachen für Obstipation bei Sondenernährung
- Grunderkrankung Tumor oder Stenose beispielsweise
- Opiate
- Unzureichende Flüssigkeitszufuhr
- Nahrungsfaserarme Sondennahrung
- Bewegungsarmut
Ursachen für Sondenverstopfung
meist Anwendungsfehler
- nicht sorgfälltig oder zu wenig gespült
- Medikamente nicht fachgerecht verabreicht
- Sonde oder Überleitungssystem abgeknickt
Ursachen für Infektionen, Wunden und Dekubitus in zusammenhang mit Sonden
- Druckstellen der Sonde nasal bei Ohr oder Nase
- Druckstellen bei perkutanenen Sonden in der Einstichstelle
- Druckstellen sind Eintrittspforten für Keime und diese können eine Infektion verursachen
- Manipulation, Feuchtigkeit
- Unsauber gearbeitet
PEG steht für was?
Perkutane-endoskopische-Gastrotomie
Ursachen für Mundsoor und Parodontitis
- redzuzierter Speichelfluss
- ungenügende Mundhygiene
- Immunschwäche
- Vitaminmangel
- Nebenwirkung von Strahlen- oder Chemotherapien
Pflegeintervention bei Nausea Emesis und Aufstossen bei Klienten mit Sondennahrung
- Einlaufgeschwindikgeitüberprüfen und anpassen
- kleiner Einheiten bei Bolus Verabreichung
- bei gestörter Magenentleerung (Refluxkontrolle) den Arzt informieren evt. macht dieser eine Medianpassung oder platziert die Sondenspitze um ins Duodenum
Pflegeintervention Aspiration bei Sondenernährung
- immer Dipl. informieren da eine Aspiration zur Pneumonie fürhen kann
- Oberkörper hochlagern
- sicherstellen das die Sonde richtig platziert ist
Pflegeintervention Diarrhoe in Zusammenhang mit Sondennahrung
- evt. Verabreichung von Bolus auf kontiungierlich so hat der Magen mehr Zeit die Nahrung weiterzubefördern
- Nahrung temperiert verabreichen
- Hygienerichtlinien einhalten
- bei Anzeichen einer Magen-Darm- Infektion Arzt informieren
- Umstellung auf Nahrungsfaserarme Sondennahrung (muss ärztlich verordnet werden)